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All Seasons

Season 2017

  • S2017E01 Kleine Miete - Tolle Wohnung: Günstig wohnen in der City

    • October 7, 2017
    • ZDF

    Kampf gegen Wohnungsnot: Mieter schließen sich zusammen und kaufen selbst ihre Häuser, Kommunen bauen günstige Stelzenhäuser über ihre öffentlichen Parkplätze und Städte nutzen ihr Vorkaufsrecht. (ZDF)

  • S2017E02 Arme Rentner - reiche Rentner: Wege aus der Armutsfalle

    • October 14, 2017
    • ZDF

    Immer mehr Deutsche fürchten sich vor der Armut im Alter. In Holland und Österreich geht es den Rentnern besser. Dort bekommen die Rentner im Durchschnitt mehr ausgezahlt als in Deutschland. (ZDF)

  • S2017E03 Glückliche Familien - zufriedene Chefs: Die neue Vereinbarkeit von Job und Privatleben

    • October 21, 2017
    • ZDF

    Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, das ist in Deutschland oft ein Kraftakt. Das es besser geht, zeigt Dänemark. Dort wird großer Wert auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gelegt. (ZDF)

  • S2017E04 Fahren ohne Fahrschein - Kostenloser Nahverkehr

    • October 28, 2017
    • ZDF

    Verstopfte Städte, verspätete Busse, teure Tickets. Die Sendung zeigt mögliche Auswege: In der estnischen Hauptstadt Tallinn wurde der Nulltarif im öffentlichen Nahverkehr eingeführt. (ZDF)

  • S2017E05 Fair statt billig - Mehr Geld für Bauern

    • November 4, 2017
    • ZDF

    Die Initiative "Solidarische Landwirtschaft" will eine Brücke bauen zwischen Erzeugern und Verbrauchern. Wer mitmacht, muss auch mal die Ärmel hochkrempeln und bei der Ernte helfen. So lernt ein Städter mit Bürojob schnell, wie viel die Arbeit des Bauern wirklich wert ist. Da ist ein fairer Preis selbstverständlich, auch wenn der höher ist als im Discounter um die Ecke. (ZDF)

  • S2017E06 Ehe "light" - Die etwas andere Art zu heiraten

    • November 11, 2017
    • ZDF

    Heiraten kann in Deutschland kompliziert sein. Und bei einer Scheidung wird es oft teuer. Muss das so sein? Wie wäre es mit einer "Ehe light"? In Frankreich ist das "einfache Heiraten" schon möglich. (ZDF)

  • S2017E07 Landlust statt Landfrust - Wie sich Dörfer neu erfinden

    • November 25, 2017
    • ZDF

    Die Lust auf ein "Leben auf dem Land" ist ungebrochen, und trotzdem geht in manchen Regionen die Bevölkerung zurück. Die Doku zeigt, mit welchen Ideen Dörfer dem Tod von der Schippe springen. (ZDF)

  • S2017E08 Lieferhelden: Wege aus dem Zustellwahnsinn

    • December 9, 2017
    • ZDF

    In Deutschland werden täglich über zehn Millionen Pakete zugestellt, was vor allem die Innenstädte sehr belastet. Die Sendung zeigt, was die Alternativen zu der üblichen Zustellung sein können. (ZDF)

  • S2017E09 Nur die Ruhe! - Die Neuentdeckung der Langsamkeit

    • December 23, 2017
    • ZDF

    Volle Terminkalender, Leistungsdruck, das Gefühl, überfordert zu sein: Stress scheint alltäglich geworden zu sein. Das muss nicht sein. Die Sendung zeigt, wie Entschleunigung funktionieren kann. Immer mehr Menschen nehmen Auszeiten, wollen aus der Stressspirale aussteigen. Einige Unternehmen bieten den Mitarbeitern Programme zur Entschleunigung an, zum Beispiel Meditationskurse. (ZDF)

Season 2018

  • S2018E01 Weniger ist mehr: Vom Glück, anders zu wirtschaften

    • January 6, 2018
    • ZDF

    Immer mehr Menschen setzen auf Minimalismus. Damit setzen sie ein Zeichen gegen Ressourcenknappheit und Umweltzerstörung und zeigen, dass es sinnvoll ist, anders zu konsumieren und zu produzieren.

  • S2018E02 Lockruf aufs Land: Wie junge Mediziner wieder Hausarzt werden

    • January 20, 2018
    • ZDF

    Unsere ländliche Gesundheitsversorgung wird durchlässiger. Tausende Landärzte fehlen. Anders in Norwegen, dort werden Medizinstudenten auf das Landleben vorbereitet. Die Sendung stellt u.a. Lars Rødland und Ingvild Elverud vor. Sie studieren Medizin. Beide verbringen ihr komplettes letztes Studienjahr in Hammerfest, kurz vor dem Nordkap. Am Ende sollen sie sich hier als Landärzte niederlassen.

  • S2018E03 Faire Arbeit - gerechter Lohn: Wie der Job uns glücklich machen kann

    • January 27, 2018
    • ZDF

    Motivierte Mitarbeiter und faire Löhne sind möglich. Ein Start-up in Berlin zeigt, wie es gehen kann: Die Mitarbeiter dort entscheiden selbst über die Höhe des Gehalts.

  • S2018E04 Jogging im Matheunterricht - Wie unsere Kinder schlank bleiben können

    • February 10, 2018
    • ZDF

    In Deutschland ist jedes sechste Kind zu dick. Im Alter drohen Krankheiten wie Diabetes oder Herzinfarkt. Doch es gibt wirksame Möglichkeiten, wie man den Nachwuchs von Anfang an schützen kann.

  • S2018E05 Im Einklang mit den Bergen: Alpenurlaub auf die sanfte Tour

    • February 17, 2018
    • ZDF

    Die Alpen, das steinerne Herz Europas, droht zum Freizeitpark zu verkommen. Die Sendung stellt Menschen und Projekte vor, die für eine andere Art des Alpenurlaubs stehen.

  • S2018E06 Die Multi-Kulti-Macher - Wie Integration gelingen kann

    • February 24, 2018
    • ZDF

    Mechelen in Belgien hat etwas Außergewöhnliches vollbracht. Dort, wo früher nur Migranten wohnten, ziehen nun wieder Belgier hin, die Straßenkriminalität ist massiv gesunken. "Die Menschen fühlen sich sicher in der Stadt, und deshalb sind sie offener für Integration", meint Bürgermeister Bart Somers. Doch wie hat er das hinbekommen? Was können Städte tun, damit Integration und Sicherheit gleichermaßen funktionieren? Menschen aus 130 Nationen leben in der 90 000-Einwohner-Stadt Mechelen. Mit radikalen Islamisten hat man hier - anderes als in der Region drum herum, keine größeren Probleme. Das liegt auch an Bart Somers, der seit 17 Jahren Bürgermeister der Stadt ist. Die Belgier nennen ihn "Mr. Zero Tolerance". Null Toleranz, weil er eine flächendeckende Videoüberwachung installieren ließ und gegen Regelverstöße konsequent vorgeht. Aber auch null Toleranz, weil er bei Ausgrenzung und Diskriminierung von Menschen genauso konsequent ist. Sein Rezept geht auf. In den Schulen lernen die Kinder von Einwanderern und Flüchtlingen wieder gemeinsam mit belgischen Kindern. Stadtteile, in denen früher nur Migranten lebten, werden nun wieder attraktiv für alle, Streetworker kümmern sich um Jugendliche, damit sie den Anwerbeversuchen islamistischer Gruppen widerstehen. Einfach war diese Aufgabe jedoch nie. "An Multi-Kulti muss man arbeiten", weiß Somers, "das ist nicht irgendwann fertig." In Deutschland ist Multi-Kulti vielerorts immer noch schwierig. Stuttgart stellt dabei allerdings eine Ausnahme dar. Schon in den 1970er Jahren, als viele Tausende Gastarbeiter kamen, machte die Stadt vieles anders. Damals wurde eine Belegungsquote im städtischen Wohnungsbau eingeführt, um so Ghetto-Bildung von vornherein zu vermeiden. Ex-Oberbürgermeister Manfred Rommel wollte, dass sich alle in der Stadt als Stuttgarter fühlen, auch diejenigen mit ausländischen Wurzeln. Der Geist von damals weht noch heute durch die Stadt. Davon ist Levent Günes, der in Stuttgart a

  • S2018E07 Teller statt Tonne - Der Wert des Essens

    • March 3, 2018
    • ZDF

    Fast ein Drittel der Lebensmittel in Deutschland landet laut WWF im Müll. Eine Verschwendung, die schmerzt. Doch es gibt viele Ideen, wie wir Essen vor der Tonne retten können. (ZDF)

  • S2018E08 Mode ohne Makel - Der Weg zu nachhaltiger Mode

    • March 17, 2018
    • ZDF

    Kleidung ist zum Wegwerfartikel geworden. Durchschnittlich 60 Teile kauft jede(r) Deutsche pro Jahr und wirft genauso viele wieder weg. Darunter leiden vor allem Arbeitnehmer in Billiglohnländern. (ZDF)

  • S2018E09 Zuhause alt werden - Helfer statt Heim

    • March 24, 2018
    • ZDF

    "Ich bin ein alter Baum, den verpflanzt man nicht." Jan Honkoop (93) will zu Hause wohnen bleiben. Ein Herzenswunsch vieler Senioren. Wie kann das gelingen, wenn es ohne Hilfe nicht mehr geht? In den Niederlanden sind die Kommunen gesetzlich verpflichtet, dafür zu sorgen: Kein Mensch soll ins Altenheim müssen. Ohne ehrenamtliche Helfer ist das nicht zu schaffen. Unsere immer älter werdende Gesellschaft braucht ein solidarisches Miteinander. So sehen das viele Experten, hierzulande genau wie in den Niederlanden. Dort stellt die Kommune ein Netzwerk aus Helfern auf die Beine, ganz nach den individuellen Bedürfnissen. So kann Jan Honkoop noch immer in den eigenen vier Wänden leben. Die Nachbarin fährt den alten Mann zum Arzt, eine Ehrenamtliche bringt ihm das Mittagessen vorbei, und der ambulante Pflegedienst hilft Jan mit den Kompressionsstrümpfen. Auch Tochter Rita profitiert von der Unterstützung: "Ich bin natürlich mitverantwortlich für die Sorge um meinen Vater. Aber so kann ich weiter arbeiten. Alles wird für ihn getan." In Deutschland fordern viele Senioren-Organisationen eine vergleichbare Politik. Wären die Kommunen in der Pflicht, hätte Waltraud Weigel nicht nur durch Zufall von einem Hilfsangebot der Pflegeversicherung erfahren. Die 90-Jährige lebt allein in ihrer Wohnung in Berlin, dank der Unterstützung durch ihre Tochter. Doch als die wegen eines Bandscheibenvorfalls vorübergehend ausfiel, wusste Waltraud Weigel nicht mehr weiter - bis ihr eine Nachbarin von der Verhinderungspflege erzählte. Jetzt hat die alte Dame einen Senioren-Assistenten an ihrer Seite. Es sind die Kleinigkeiten, die helfen: hier eine neue Birne einschrauben, dort ein Gang zum Amt. In Rheinland-Pfalz kümmert sich eine "Gemeindeschwester Plus" um die älteren Menschen vor Ort. Ein Modellprojekt. "Wir sind für die Senioren zuständig, die keine Einstufung in einen Pflegegrad haben, die einfach nur alt sind, und die niemanden haben, der sich um sie kümmert", sagt Ute

  • S2018E10 Faire Ostern - Schokolade von der besten Seite

    • March 31, 2018
    • ZDF

    Zu Ostern stehen wieder Millionen von Schokoladenhasen in den Supermarktregalen. Doch kaum ein Verbraucher weiß, welches Elend unser Schokoladenkonsum in den Kakao-Anbauländern verursacht. Die Folgen: Armut, Kinderarbeit und Umweltzerstörung, vor allem in Westafrika. "plan b" zeigt: Wenn sich findige Unternehmer für faire Arbeitsbedingungen und nachhaltigen Anbau von Rohstoffen einsetzen, geht Schokoladengenuss auch ohne bitteren Nachgeschmack. Einer dieser Pioniere ist Hendrik Reimers, Gründer des deutschen Start-up-Unternehmens "fairafric". Von der Kakaobohne bis zur verpackten Tafel: Der Jungunternehmer wickelt die ganze Schokoladenproduktion in Ghana ab. Obwohl 70 Prozent des weltweiten Kakaos aus Afrika stammen, werden weniger als ein Prozent der von uns konsumierten Schokolade dort produziert. Deshalb wird das große Geld mit der Kakaobohne bislang in Europa verdient. Das will Hendrik Reimers ändern und revolutioniert mit viel persönlichem Einsatz das Schokoladen-Business. Damit bringt er nicht nur einen großen Teil der Wertschöpfung in das Land des Rohstoffes, sondern schafft auch noch qualifizierte Arbeitsplätze. Aber auch in Deutschland tut sich was. Zum Beispiel in Brandenburg. In der Manufaktur "Edelmond" stellt Thomas Michel feinste Schokolade her. Michel bezieht seine Kakaobohnen von einem Bauer aus der Dominikanischen Republik, den er persönlich kennt. Im sogenannten "Bean to Bar"-Verfahren - also von der "Bohne bis zur Tafel" - nimmt er jeden Herstellungsschritt selbst vor. Dabei legt er besonderen Wert auf regionale Zutaten. Dass man auch in der Massenproduktion etwas erreichen kann, zeigt das Beispiel von "Tony's Chocolonely" aus den Niederlanden. Alles begann mit der Vision, zu 100 Prozent "sklavenfreie Schokolade" herzustellen, also Schokolade, bei der die Kakaobauern fair bezahlt werden. Mittlerweile ist die Firma mit intelligentem Marketing zum zweitgrößten Produzenten in Holland aufgestiegen. (ZDF)

  • S2018E11 Gewinne ohne Gier - Wirtschaften mit Gewissen

    • April 14, 2018
    • ZDF

    Die Sendung gibt Einblicke in Unternehmen, die Vorreiter für eine nachhaltige Produktion sind, und stellt Firmen vor, die mit anderer Unternehmensphilosophie trotz vieler Widerstände auf dem Markt bestehen können. Ein Start-up versucht, Smartphones von den Rohstoffen aus den Minen Afrikas bis zur Fertigung in China fair herzustellen. Ein Modelabel produziert trendige Kleidung mit Fasern aus Holz. (ZDF)

  • S2018E12 Gleich, gleicher, Gleichberechtigung - Karrierechancen für alle

    • April 21, 2018
    • ZDF

    Jobsharing, gleiche Bezahlung für Mann und Frau oder gemischte Teams im Betrieb - die Sendung zeigt unterschiedliche Konzepte wie die Gleichstellung am Arbeitsplatz gelingen kann. Mann und Frau teilen sich einen Job und haben dadurch mehr Zeit für die Familie. Bei dem Unternehmen "Bosch" funktioniert das Tandem-Prinzip sogar in Spitzenpositionen. (ZDF)

  • S2018E13 Die Reparatur-Revolution - Weiternutzen statt wegwerfen

    • April 28, 2018
    • ZDF

    Elektrogeräte sind reine Wegwerfartikel geworden. Gegen diesen Trend stemmen sich immer mehr Menschen. Sie fordern das Recht auf Reparatur. Detlef Vangerow weiß aus Erfahrung: Viele Geräte könnte man reparieren. Deshalb hat er ein Unternehmen gegründet, das "Reparateure" ausbildet und mithilft, den alten Geräten zu mehr Lebenszeit zu verhelfen - oder sie sogar "besser als neu" zu machen. (ZDF)

  • S2018E14 Mahlzeit! - Köstliche Kantinenküche

    • May 5, 2018
    • ZDF

    Gutes Essen fördert Leistung und Motivation der Mitarbeiter. Das weiß auch ein Dübel-Hersteller im Schwarzwald und wirbt zur Mittagszeit mit Sterne-Koch Harald Wohlfahrt um die Gunst der Belegschaft. (ZDF)

  • S2018E15 Oldies online - Wie digitale Technik Senioren hilft

    • May 12, 2018
    • ZDF

    Die Familie wohnt weit weg, Freunde und Kollegen gibt es nicht mehr, und der Gang ins nächste Café wird immer beschwerlicher: Mit dem Alter kommt häufig die Einsamkeit. Und unsere Gesellschaft wird immer älter. Muss sie deswegen auch immer einsamer werden? Eine Lösung: digitale Technik. Im nordrhein-westfälischen Elsoff zeigen Forscher und Dorfbewohner gemeinsam, wie das aussehen kann: Hannelore Spieß hält das Tablet auf die Bananen im Dorfladen und fragt Rosalinde Pfeil: "Sehen sie gut aus? Wie viele willst du?" Die Seniorin sitzt im heimischen Wohnzimmer und schüttelt den Kopf: "Nein, die habe ich noch zu Hause. Wie teuer ist das Kilo Paprika?" Via Livestream unterhalten sich die beiden Frauen. Rosalinde Pfeil würde den Weg in den Dorfladen nicht mehr zu Fuß schaffen. Das Forschungsprojekt "Cognitive Village" der Uni Siegen setzt an verschiedenen Stellen in der Gemeinde an: vernetzte Wohnungen, die Angehörigen die Betreuung erleichtern, oder Fußböden, die Stürze registrieren. Ein Projekt, das Schule machen wird? Nicht nur das gesellschaftliche Leben spielt eine Rolle. Viele Senioren wünschen sich, auch noch am Arbeitsleben teilhaben zu können. Der Grund scheint überraschend, denn meistens geht es dabei nicht ums Geld. "Viele Senioren haben einfach noch Spaß an der Arbeit und wollen weiterhin das Gefühl haben, gebraucht zu werden", sagt Altersforscherin Theresa Grüner aus München. Doch was, wenn der Körper nicht mehr mitmacht? Mehr als 30 Jahre arbeitet Maj-Britt Lundqvist bereits als Tierpflegerin im nördlichsten Tierpark Schwedens. Im Winter füttert sie die Tiere nicht selten bei zweistelligen Minusgraden. Der Job ist nicht leicht, und doch ist er Maj-Britts Traumberuf. Wegen einer Arthrose in der rechten Hand hätte sie vor zwei Jahren beinahe in Frührente gehen müssen. Doch digitale Technik löste das Problem: Ein intelligenter Handschuh, gesteuert per App, gibt ihr nun neue Kraft in Fingern und Händen. "Ein Roboterhandschuh? Ich hab

  • S2018E16 Rares & Royales - Ein Herz für Schlösser

    • May 19, 2018
    • ZDF

    Die Königin kann es sich leisten: ihr Balmoral Castle. Elizabeths Sommerresidenz. Privatbesitz. Viele Schlossherren aber sind so klamm wie die Mauern ihres jahrhundertealten Erbes. Wenn ein Kulturschatz verfällt, weil es hineinregnet und der Besitzer kein neues Dach finanzieren kann, muss Hilfe von außen her. Crowdfunding, Stiftungen oder einfallsreiche Freiwillige sind oft die letzte Rettung. (ZDF)

  • S2018E17 Mein Geld tut Gutes - Nachhaltiges Sparen und Finanzieren

    • May 26, 2018
    • ZDF

    Jeder Euro, den wir auf der Bank liegen haben, wird von den Geldhäusern investiert: Umweltschutz und Menschenrechte spielen dabei kaum eine Rolle. Doch es geht anders. Längst gibt es Banken und Fonds, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben. Jeder Cent soll in Projekte fließen, die umweltverträglich sind und soziale Standards erfüllen - zum Beispiel bei der niederländischen Triodos-Bank. (ZDF)

  • S2018E18 Null Müll - Schluss mit dem Abfallwahnsinn

    • June 9, 2018
    • ZDF

    Das toskanische Städtchen Capannori hat eine Mission: "Null Müll!" Gebrauchtwarenkaufhäuser, Unverpackt-Läden, recycelbare Gebäude - es gibt viele gute Ideen. Rund sechs Millionen Italiener leben in sogenannten Zero-Waste-Gemeinden. Capannori ist eine davon - sie setzt strikt auf Mülltrennung. Die Abfallgebühr richtet sich nach der Menge, die jeder Haushalt produziert. Je weniger, desto billiger. (ZDF)

  • S2018E19 Besser grillen: Nackensteak und Nachhaltigkeit

    • July 21, 2018
    • ZDF

    Sommer, Sonne und ein Steak vom Grill: Was wie ein harmloses Freizeitvergnügen klingt, hinterlässt einen ordentlichen CO2-Fußabdruck. Doch niemand muss sich den Spaß deshalb verderben lassen. Nackensteak und Nachhaltigkeit zu vereinen, ist möglich. Man muss nur beim Grill, bei der Kohle und beim Fleisch aufmerksamer einkaufen. Auch vegetarische Alternativen gibt es, die gut sind für Geschmack und Klima. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Grill, der in die Aktentasche passt und wiederverwendbar ist? Die beiden begeisterten Griller Alexander Bresk und Hermann Fliegel haben genau so einen erfunden. Sie hatten genug vom Aluminiumgrill, der nach einem Abend auf dem Müll landet. Was bei Grillwurst und Bier als Idee entstand, geht jetzt in Serie. Auch in Sachen Kohle kann der umweltbewusste Griller jede Menge tun, zum Beispiel zu Briketts aus Olivenkernen greifen. Die brennen hervorragend und sparen jede Menge CO2. Entstanden ist die Idee in der Olivenregion Kalamata in Griechenland. Klimis Klimentidis suchte nach einem günstigen Brennstoff für seine Kalkbrennerei und stieß dabei auf die Olivenreste in der Nachbarschaft. Durch Zufall wurde ein deutscher Nachbar auf die Oliven-Kohle aufmerksam und organisiert seither den Import nach Deutschland. Wer sich in Sachen Würstchen nicht auf den Metzger verlassen will, der kann noch einen Schritt weitergehen. Die Initiative "Besserfleisch" bietet Würstchen-Workshops an. Hier machen Grillfans Bio-Köstlichkeiten unter Anleitung selbst. Das verändert für manche die Sichtweise auf das Lebensmittel Fleisch und führt vielleicht zur Erkenntnis: Weniger Fleisch ist besser. Kein Problem, denn egal, ob Gemüse, Grillkäse, Fisch oder Fleisch: Auf dem Grill schmeckt alles gut. (ZDF)

  • S2018E20 SOS Notaufnahme: Ambulanzen am Limit

    • July 28, 2018
    • ZDF

    Die Notaufnahmen deutscher Krankenhäuser kollabieren. Immer mehr Patienten verstopfen die Wartezimmer. Viele sind kein wirklicher Notfall. Doch sie bringen Ärzte und Pfleger an ihre Grenzen. Jeder Zweite kommt mit einer Bagatelle in die Notaufnahme - oder ruft gar den Rettungswagen nach Hause. Dabei könnte eine Schürfwunde genauso gut in einer Arztpraxis behandelt werden. So sind es inzwischen die Kliniken, die Erste Hilfe brauchen. Wie könnte die aussehen? Um die überfüllte Notaufnahme zu entlasten, testet die Klinik in Frankfurt-Höchst seit Oktober 2017 eine zentrale Anmeldung für alle Patienten. Hier wird gefiltert: Leichte Fälle werden in nahe gelegene Praxen oder zum Ärztlichen Bereitschaftsdienst geschickt. Als einzige Klinik in Deutschland bietet Frankfurt-Höchst somit rund um die Uhr eine Alternative zur Notaufnahme. Die verzeichnet jetzt 30 Prozent weniger Patienten - eine spürbare Arbeitserleichterung. "Sie behindern nun unsere Abläufe in der Notaufnahme nicht mehr so sehr", sagt Chefarzt Dr. Peter-Friedrich Petersen, "und erlauben es uns, dass wir uns auf die tatsächlichen Notfälle konzentrieren können." Frankfurt-Höchst ist eine Ausnahme. Die Zahl der Patienten in deutschen Notaufnahmen ist in wenigen Jahren um fast zehn Prozent gestiegen. Das bringt Dr. Gabriele Groth, Leiterin der Notaufnahme in der Hamburger Asklepios-Klinik, in Nöte: "Wir sind verpflichtet, jeden Patienten zu behandeln. Das führt zu einem immensen Aufwand und hohen Kosten für uns." Am St. James's Hospital in der irischen Hauptstadt Dublin mussten Patienten früher bis zu 14 Stunden warten. Seit Mitte der 90er Jahre hat sich die Lage entspannt - dank der Krankenschwester Valerie Small. Sie gewann die Ärzte und ihre Krankenhausleitung für ein Experiment, das viele Kliniken in Irland inzwischen übernommen haben, und das auch europaweit Nachahmer findet: das sogenannte ANP-System. Advanced Nurse Practioners sind besonders ausgebildete Pflegekräfte, die Patienten

  • S2018E21 Leben ohne Sucht - Raus aus der Abhängigkeit

    • August 4, 2018
    • ZDF

    Alkohol, Drogen, Medikamente - Suchterkrankungen zählen zu den häufigsten psychischen Krankheiten. Therapien sind aufwendig und langwierig. Trotzdem sind Rückfälle eher Regel als Ausnahme. Die Reportage begleitet Menschen, die Wege aus der Sucht gefunden haben, und Projekte, die zeigen, wie Prävention gelingt. Vorgestellt wird u.a. der Fleckenbühler Hof im nordhessischen Cölbe. (ZDF)

  • S2018E22 Ackern für die Zukunft - Natürliche Landwirtschaft in Feld und Garten

    • August 18, 2018
    • ZDF

    Die Weltbevölkerung wächst. Schon heute sind die Böden oft ausgelaugt und bringen weniger Ertrag. Dünger und Pestizide haben die Ernten bisher stabilisiert. Die Sendung zeigt, wie man mit Äckern und Pflanzen anders umgehen kann und trotzdem genug erntet: mithilfe nachhaltiger Landwirtschaft, der Permakultur. Die orientiert sich an den Kreisläufen der Natur. (ZDF)

  • S2018E23 Das große Brummen Ohne Insekten geht es nicht

    • August 25, 2018
    • ZDF

    Bis zu 75 Prozent der Insekten in Deutschland sind bereits verschwunden. Ein stilles Sterben, mit schwerwiegenden Folgen. Zwei Drittel der hundert wichtigsten Nutzpflanzen brauchen die Bestäubung durch Insekten. Neue Lebensräume und Nahrungsangebote müssen her: in Stadt, Land und privaten Gärten. „plan b“ stellt Ideen vor, mit denen das gelingen soll. Das Überlebensrezept für Bienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen: mehr einheimische Wildpflanzen für öffentliche und private Gärten, Blumen für Kornfelder und weniger Pestizide. Ohne Insekten gäbe es weder Gurken noch Erdbeeren, Äpfel oder Kürbisse. Ihre Bestäubungsleistung ist weltweit jedes Jahr mehrere Hundert Milliarden Euro wert.

  • S2018E24 Bildung rockt Chancengleichheit in der Schule

    • September 8, 2018
    • ZDF

    Jeder Schüler sollte dieselbe Chance auf beste Bildung haben und damit einen guten Start in den Beruf. Doch mehr als jede Leistung zählt oft die soziale Herkunft. In Estland hat die Chancengleichheit in der Bildung einen so hohen Stellenwert wie sonst nirgendwo in Europa. Aber auch in Deutschland setzen sich einzelne Schulen und Organisationen dafür ein, dass jeder Schüler, egal, wo er herkommt, bestmöglich gefördert wird. Celil ist 16 Jahre und Hauptschüler. Er hat seit ein paar Wochen einen „Mentor“, den Studenten Joshua. Unter normalen Umständen hätten sich die beiden vermutlich nie kennen gelernt. Jetzt hilft Joshua ihm beim Training für die Aufnahmeprüfung bei der Polizei.

  • S2018E25 Eine Frage der Würde - Alltag für Demenzkranke

    • September 15, 2018
    • ZDF

    1,7 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Demenz. Vieles schaffen sie nicht mehr alleine, wollen aber so lange wie möglich am normalen Leben teilnehmen. Schon jetzt ist jeder zehnte Mensch über 65 Jahren betroffen. 2050 werden es fast doppelt so viele sein, schätzen Experten. Einige Kommunen machen vor, wie wir Demenzkranken ein Leben mitten in der Gesellschaft ermöglichen können.

  • S2018E26 Das Haus von Morgen - Wie Bauen revolutioniert wird

    • September 22, 2018
    • ZDF

    Bauen mit Steinen oder Beton verschlingt Ressourcen, belastet die Umwelt und unsere Gesundheit. Doch es gibt Alternativen: Häuser aus Holz, Lehm oder sogar aus Müll. Zwei Deutsche errichten Hochhäuser aus Holz, in Paris entsteht ein ganzes Stadtviertel in Lehmbauweise und in Rotterdam ein Bürogebäude aus Recyclingmaterialien. "plan b" begleitet Visionäre und zeigt, wie nachhaltiges Bauen möglich ist. Der Bausektor gehört weltweit zu den ressourcenintensivsten Wirtschaftssektoren. Der Sand für die Zementherstellung wird knapp und immer teurer. Dazu kommt der hohe CO2-Ausstoß für Transport und Produktion von Beton. Ein Großteil der hochwertigen Baustoffe landet irgendwann auf der Sondermülldeponie - allein in der EU rund drei Milliarden Tonnen pro Jahr. Wiederverwertet oder recycelt wird kaum. Der österreichische Bauunternehmer Martin Rauch will deshalb auf Beton ganz verzichten. Seit 35 Jahren experimentiert er mit Lehm, einem traditionellen Baustoff, mit dem in vielen ärmeren Ländern der Welt noch heute Häuser errichtet werden. Nicht nur sein eigenes Haus baute er nach der sogenannten Stampflehmmethode, sondern auch schon Wohnhäuser für seine Geschwister und Gewerbegebäude für Unternehmen. Jetzt möchte er dabei mithelfen, wenn in Paris ein neues Wohngebiet aus Lehm entsteht. Die Berliner Architekten Tom Kaden und Markus Lager bauen Häuser aus Holz, einem nachwachsenden Rohstoff, der dazu auch noch CO2 bindet. Baurechtlichen Hindernissen zum Trotz errichten sie in Heilbronn gerade Deutschlands erstes zehngeschossiges Holzhochhaus, das dazu auch noch fast vollständig zu recyclen wäre. In einem ehemaligen Erlebnisschwimmbad denkt der holländische Architekt Floris Schiferli darüber nach, wie man alte Stahlträger, Fenster oder Holzverschalungen wiederverwenden kann. Seiner Meinung nach dürfen Häuser keine Einwegprodukte bleiben. Beweisen will er seine Vision mitten in Rotterdam: Aus den Materialien eines abgerissenen Hauses entsteht dort ger

  • S2018E27 Scharfblick und Fingerspitzengefühl - Mit Behinderung zum Traumjob

    • September 29, 2018
    • ZDF

    Menschen mit Behinderung sind mehr als doppelt so häufig arbeitslos wie Menschen ohne Behinderung. Dabei müsste das gar nicht sein. Viele sind gut ausgebildet und möchten sich auf dem Arbeitsmarkt unter ganz normalen Bedingungen beweisen. Und manche können sogar Dinge, die sonst niemand kann. Die Sendung zeigt Menschen mit besonderen Fähigkeiten und Unternehmen, in denen die Inklusion gelingt.

  • S2018E28 Die Wächter der Bäume - Waldschutz mit Weitsicht

    • October 6, 2018
    • ZDF

    Der deutsche Wald wurde besungen, beschrieben, durchwandert. Seit Jahrhunderten ist er Sehnsuchtsort, Mythos, Identitätssymbol und Holzlieferant. Doch oft wird mehr Holz gerodet, als nachwachsen kann. Dabei müssen sich wirtschaftliche Nutzung des Waldes und Nachhaltigkeit nicht ausschließen. Die Reportage stellt Unternehmen vor, die Vorreiter für einen nachhaltigen Umgang mit unseren Wäldern sind.

  • S2018E29 WIR sind die Stadt - Wenn Einwohner anpacken

    • October 13, 2018
    • ZDF

    Immer mehr Menschen ziehen in die Stadt, der Lebensraum wird dort enger und teurer. Engagierte Bürger kämpfen dagegen: Auf demokratischem Weg erobern sie Flächen für die Allgemeinheit. Die Reportage zeigt Initiativen, die es gegen alle Widerstände geschafft haben, öffentliche Flächen zurückzuerobern und zu transformieren für die Menschen, die dort leben.

  • S2018E30 Lebenswert bis zum Ende - Vom anderen Umgang mit dem Tod

    • October 20, 2018
    • ZDF

    Jeder zweite Deutsche stirbt im Krankenhaus. Dabei ginge es auch anders: zu Hause, gut umsorgt und nicht allein. Die Sendung zeigt, wie wir Sterben und Tod wieder mehr in unsere Mitte holen. Die 37-jährige Jana ist todkrank, drei Chemotherapien waren ohne Erfolg. Jetzt hat sie sich entschieden, die letzte Lebensphase mit einem neuen Projekt selbst in die Hand zu nehmen: ein eigener kleiner Laden.

  • S2018E31 Stadt im Wandel: Neuer Schwung für alte Viertel

    • October 27, 2018
    • ZDF

    Soziale Brennpunkte gibt es viele in der Republik. Einige Städte haben berüchtigte Bezirke und dunkle Ecken in sichere und attraktive Gegenden verwandelt. Hamburg-Wilhelmsburg galt als schwieriges und gefährliches Viertel. Wer hier aufwuchs, hatte meist ein Imageproblem. 2007 startete die Stadt dann den groß angelegten Versuch, mit öffentlichen Mitteln und Investoren das Viertel aufzuwerten.

  • S2018E32 Heilen ohne Antibiotika: Wie wir in Zukunft Infektionen behandeln können

    • November 3, 2018
    • ZDF

    Immer häufiger kommt es vor, dass Antibiotika nicht mehr wirken. Die Zahl der Todesfälle steigt. Dabei gibt es eine Medizin, die helfen könnte: spezielle Viren, die Keime zerstören. Bakteriophagen werden in Georgien seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt. In Westeuropa kennt man sie kaum. Die Zeit drängt, denn Antibiotikaresistenzen gelten als eine der größten medizinischen Herausforderungen.

  • S2018E33 Zum Schutz der Meere: Fisch ohne Reue

    • November 10, 2018
    • ZDF

    Wir essen zu viel Fisch: durchschnittlich fast 20 Kilogramm pro Kopf und Jahr. In den letzten fünf Jahrzehnten hat sich unser Fischkonsum verdoppelt und der weltweite Bestand halbiert. Jährlich landen riesige Mengen Fisch als Beifang in den Netzen. Wie kann man Fische schützen und sie trotzdem guten Gewissens essen? Die Sendung stellt findige Naturschützer vor, die dafür Ideen haben.

  • S2018E34 Smart Cities: Nachhaltig leben in der Stadt

    • November 17, 2018
    • ZDF

    Mehr als die Hälfte aller Menschen auf der Welt lebt schon heute in Städten. Bis 2050 werden es weitere 2,5 Milliarden sein. Eine Mammutaufgabe für Stadtplanung, Bürokratie und Verwaltung: Mehr Menschen bedeuten auch mehr Autos, mehr Energie und viel mehr Müll! Vorreiter für die Schaffung von lebenswert-nachhaltigen "Smart Cities" und eine zukunftsgerichtete Stadtplanung sind die Skandinavier.

  • S2018E35 Clevere Cops: Mit Hightech auf Verbrecherjagd

    • November 24, 2018
    • ZDF

    Einbrüche verhindern, bevor sie geschehen. Tatorte entschlüsseln und Verbrecher jagen mit einer menschlichen Geheimwaffe. Die Polizei revolutioniert ihre Ermittlungsarbeit. Die Beamten vermessen Tatorte mit 3D-Technik und können ihn so mit Virtual Reality-Brillen immer wieder begehen. Kein Detail wird vergessen, der Tatort bleibt auf ewig. Einbrüche können mittels Software vorhergesehen werden.

  • S2018E36 Es weihnachtet fair - Bio-Tanne und Umweltpapier

    • December 8, 2018
    • ZDF

    Glitzernd verpackte Geschenke unter Millionen von Weihnachtsbäumen - binnen weniger Tage alles Müll. Weihnachten ist Wegwerfkultur pur. Vielen nimmt das die Freude am Fest. Sie feiern fair. "Es geht darum, die Welt ein Stück besser zu verlassen, als wir sie betreten", sagt Ernst Gugler. Er produziert Geschenkpapier, das Augen strahlen lässt - aber ohne Plastik, Metall und giftige Farben auskommt. Ein wirklich frohes Fest heißt nicht, zu verzichten. Ökologisches Geschenkpapier, das nach der Bescherung nicht gleich Sondermüll wird, sondern komplett recycelt werden kann: Die Idee hat der österreichische Druck-Experte Gugler zusammen mit der Münchnerin Sarah Kessler entwickelt. Die junge Unternehmerin hat - neben Beruf und Familie - im Keller ihres Elternhauses das Start-up "PlanetPaket" gegründet. Die beiden Geschäftspartner verbindet eine gemeinsame Vision: Weihnachten ohne schlechtes Gewissen feiern zu können. Aus demselben Grund reist Michael Kraus jeden Herbst Tausende Kilometer nach Georgien. Hier ist die Heimat des beliebtesten Weihnachtsbaumes der Deutschen: der Nordmanntanne. Mehr als 20 Millionen werden jedes Jahr verkauft. Ihre Samen werden tief im Kaukasus unter lebensgefährlichen Bedingungen geerntet. Ungesichert klettern die Männer in die 60 Meter hohen Wipfel, um die Zapfen zu pflücken - und das für einen kümmerlichen Lohn. Michael Kraus wollte das nicht hinnehmen. "Wenn man bedenkt, dass hier Menschen sterben, um uns den Baum in unser Wohnzimmer zu bringen, kann man es kaum fassen." Deshalb arbeitet der deutsche Förster für die dänische Firma "Fair Trees", welche die Arbeit der Zapfenpflücker in schwindelerregender Höhe endlich sicher machen will: Er hat Seile, Klettergurte und Helme im Gepäck und zahlt faire Löhne. Aus den georgischen Samen werden in Deutschland kleine Setzlinge gezogen, die auf Plantagen zu Weihnachtsbäumen heranwachsen. Dabei kommen für gewöhnlich gefährliche Pestizide zum Einsatz, die nicht nur der Umwelt

  • S2018E37 Im Urlaub Gutes tun: Voller Einsatz statt all-inclusive

    • December 22, 2018
    • ZDF

    Viele wollen im Urlaub etwas Gutes tun. Das kann man inzwischen über Reiseveranstalter buchen. Über 25 sogenannte Volunteer-Reiseveranstalter sind seit den letzten Jahren auf dem Markt.

Season 2019

  • S2019E01 Zu gut für den Müll - Unterwegs mit den Essensrettern

    • January 19, 2019
    • ZDF

    In Deutschland landen im Jahr über 18 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, weltweit sind es über eine Milliarde. Die Reportage zeigt Vorreiter, die gegen den Verschwendungswahnsinn kämpfen. Eine von ihnen ist die Niederländerin Selma Seddik. Mittlerweile betreibt sie drei Restaurants nach dem Prinzip "Lebensmittelrettung". Sie nutzt fast ausschließlich Produkte, die für den Müll bestimmt waren.

  • S2019E02 Trubel im Altenheim - Wie Kinder und Senioren voneinander profitieren

    • January 26, 2019
    • ZDF

    Senioren und Kinder: Die Ältesten und die Jüngsten unserer Gesellschaft haben kaum noch Berührungspunkte. Die Reportage zeigt, wo ein generationsübergreifendes Miteinander neu gedacht wird, denn Alt und Jung können voneinander profitieren: zum Beispiel in Waldkirch bei Freiburg, wo unter wissenschaftlicher Begleitung Kindergartenkinder jede Woche ein Seniorenheim besuchen.

  • S2019E03 Gewonnene Jahre - Neue Therapien gegen Krebs

    • February 2, 2019
    • ZDF

    Chemotherapie, Operation, Bestrahlung: So wird Krebs bis heute behandelt. Prof. Jürgen Wolf von der Uniklinik Köln forscht seit vielen Jahren an schonenderen, zukunftsweisenden Behandlungsmethoden. Er setzt sich dafür ein, in Deutschland jeden Krebspatienten genetisch zu untersuchen. "Die Voraussetzung für die neuen Therapien ist eine DNA-Analyse. Ohne diese wissen wir nichts über den Tumor."

  • S2019E04 Gut gegründet: Wie Start-ups erfolgreich werden

    • February 9, 2019
    • ZDF

    Start-up-Gründer haben es in Deutschland oft nicht leicht. Die bürokratischen Hürden sind hoch, oft fehlt es an Geldgebern und an Informatikern, die Ideen Wirklichkeit werden lassen. Kleine Firmen konkurrieren mit Großkonzernen um die wenigen Fachkräfte. Ein Ausweg: Viele Gründer zieht es ins Ausland, zum Beispiel nach Bulgarien. Das Land hat sich zu einem El Dorado der Start-up-Szene entwickelt.

  • S2019E05 Gemeinsam statt einsam - vom heilsamen Miteinander

    • February 23, 2019
    • ZDF

    Nie war es leichter, sich zu vernetzen, als heute. Trotzdem fühlen sich immer mehr Menschen einsam. Das hat gravierende Folgen: Chronische Einsamkeit kann im schlimmsten Fall krank machen. Die Gründe für Einsamkeit sind so vielschichtig wie das Gefühl selbst. Aber auch die Ideen gegen Vereinsamung sind zahlreich: „plan b“ zeigt inspirierende Initiativen und auch, wie starke Persönlichkeiten mit der Einsamkeit umgehen. Neu in der Stadt und ohne Freunde oder Familie? Für viele Berufsanfänger zwischen 20 und 30 ist das trauriger Alltag. Abhilfe versprechen Freundschafts-Apps wie „25friends“: Sie bringen Fremde zur gemeinsamen Freizeitgestaltung zusammen. In Hamburg geht Neuankömmling Christian Adis per App auf die Suche nach Freunden. Inzwischen beschäftigt sich auch die Politik mit den Risiken sozialer Isolation: Großbritannien gründete bereits ein Ministerium für Einsamkeit.

  • S2019E06 Schluss mit Plastik - Verpackung neu gedacht

    • March 9, 2019
    • ZDF

    Kaufen, öffnen, wegschmeißen. Verpackungen verursachen gigantische Mengen Plastikmüll. Jeder Deutsche produziert 220 Kilo Verpackungsmüll im Jahr. Damit sind wir Spitzenreiter in Europa. Verpackungen können sinnvoll sein, schützen etwa Lebensmittel vor Schädlingen und halten Verderbliches länger frisch. Aber muss es immer Plastik sein? „plan b“ begleitet Menschen, die neue Ideen entwickelt haben, um Lebensmittel mit gutem Gewissen einzupacken. Patricia Eschenlohr arbeitete für den Lebensmittel-Onlinehandel, doch sie wollte nicht weiter Unmengen an Styropor für den Versand von Lebensmitteln verbrauchen.

  • S2019E07 Retter der Ozeane - Für ein Meer ohne Plastik

    • March 23, 2019
    • ZDF

    Täglich landen riesige Mengen Plastik in den Weltmeeren. Unsere Ozeane verkommen zur Müllhalde. Doch immer mehr Menschen sagen dieser gigantischen Verschmutzung jetzt den Kampf an. Günther Bonin leitet eine IT-Firma. Als dem erfolgreichen Geschäftsmann beim Segeln vor der Küste Kanadas ein Müllteppich begegnet, krempelt er sein Leben um und verfolgt nur noch einen Plan: die Meere zu retten. Seit zehn Jahren schon arbeitet Bonin unermüdlich an der Idee einer maritimen Müllabfuhr. Die könnte einen großen Teil des Plastikmülls im Meer beseitigen. Denn 150 Millionen Tonnen davon – das ist das Gewicht von rund 1500 Flugzeugträgern – schwimmen, laut Expertenschätzungen, bereits in unseren Ozeanen herum. Etwa zehn Prozent dieses Mülls sind alte Fischernetze, beim Fang verloren oder einfach gekappt und versenkt. Diese Netze sind aus Nylon und zersetzen sich zu Mikroplastik.

  • S2019E08 Weniger Arbeit - gleicher Lohn: Ideen für die Jobs der Zukunft

    • March 30, 2019
    • ZDF

    Weniger arbeiten und trotzdem das Gleiche verdienen? Das ist der Traum vieler Menschen, die 38 oder mehr Stunden wöchentlich zur Arbeit gehen. Aber können Unternehmen rentabel wirtschaften und trotzdem auf den Wunsch der Mitarbeiter nach mehr freier Zeit bei gleichem Lohn eingehen? „plan b“ zeigt Unternehmen in Schweden und Deutschland, die erfolgreich neue Arbeitszeitmodelle ausprobieren. Als einer der ersten Arbeitgeber probierte ein Krankenhaus in Göteborg die Umstellung: In der Orthopädie-Abteilung der Universitätsklinik arbeiten die OP-Schwestern seit vier Jahren weniger Stunden bei gleicher Bezahlung. Das Ergebnis: niedrigerer Krankenstand, zufriedenere Mitarbeiter, und die Bilanzen stimmen auch.

  • S2019E09 Bezahlbares Zuhause - Rezepte gegen Wohnungsnot

    • April 6, 2019
    • ZDF

    In den deutschen Städten steigen die Mieten dramatisch. Fast zwei Millionen günstige Wohnungen fehlen. „plan b“ begleitet Architekten und Aktivisten, die bezahlbaren Wohnraum schaffen. Das Hauptproblem aller Beteiligten: Es gibt viel zu wenig Bauland, Grundstückspreise schießen in astronomische Höhen. Eine Lösung sehen Experten wie der Architekt Stefan Forster im Bau von Wohnraum auf bereits bebauten Flächen, der sogenannten Nachverdichtung. In der Frankfurter Plattensiedlung hat Forster das größte Nachverdichtungsprojekt Deutschlands konzipiert. Auf bereits bestehende dreistöckige Wohnblocks werden zwei zusätzliche Geschosse aufgesetzt. So entstehen zusätzlich zu den 342 alten Wohnungen fast 700 neue.

  • S2019E10 Verkehr ohne Chaos - Wo es auf den Straßen läuft

    • April 13, 2019
    • ZDF

    Immer mehr Autos und Lkw rollen auf Deutschlands Straßen, Staus und Abgase gehören zum Alltag. Geht es nicht auch anders? "plan b" trifft Menschen mit guten Ideen für weniger Verkehr. Beispiele aus anderen Städten zeigen Möglichkeiten. So zum Beispiel Utrecht, wo aktuell die Fehler aus der Auto zentrierten Bau-Vergangenheit aktuell korrigiert werden.

  • S2019E11 Faire Ferien - Reisen mit gutem Gewissen

    • April 20, 2019
    • ZDF

    Viele Menschen möchten sich umweltbewusst verhalten, kaufen im Biomarkt ein oder beziehen Ökostrom. Aber funktioniert Nachhaltigkeit auch auf Reisen? Geht das überhaupt? Sanfter Tourismus beginnt mit einer klimafreundlichen Anreise zur Unterkunft. Die Bahn hat eine deutlich bessere C02-Bilanz als das Auto oder das Flugzeug. Auch Hotels könnten viel mehr tun, damit Urlaub mit gutem Gewissen möglich ist. Reisen ohne Flugzeug: Im Jahr 2018 verpflichteten sich 50 000 Schweden dazu und schlossen sich der „We stay on the ground“-Kampagne an: Sie bleiben auf dem Boden. Eine von ihnen ist die Reisebloggerin Evelina. Die 26-Jährige genießt ihre neue Reisegeschwindigkeit und will mit gutem Beispiel vorangehen. „Es ist ein viel befriedigenderes Gefühl – wie, wenn man einen Berg zu Fuß erklommen hat, statt die Gondel zu nehmen.“ Mit Bus, Bahn und minimalem Gepäck bereist Evelina heute Europa und die Welt.

  • S2019E12 Mit Herz und Hightech: Wie Menschen Herausforderungen meistern

    • May 4, 2019
    • ZDF

    Blind Skifahren, ohne Hand Schlagzeug spielen, doppelt so schwer heben können: Klingt nach Wundern, doch Technik macht’s möglich. Findige Köpfe entwickeln genau dafür die passenden Hilfen. Durch Digitalisierung, 3-D-Druck und neue Formen der Zusammenarbeit entstehen Ideen, die körperliche Einschränkungen wettmachen und das Leben erleichtern. Praktisch im Alltag, gut für die Seele. Behinderungen und harte Arbeit wiegen nicht mehr ganz so schwer. Nicolas Huchet verlor bei einem Arbeitsunfall seine rechte Hand. Die handelsübliche Prothese der Krankenkasse verfügte lediglich über bewegliche Daumen und Zeigefinger. „Ich hatte die Handlungsfähigkeit eines Krebses“, erzählt der Franzose. Kostenpunkt für eine bessere, eine bionische Hand, die natürliche Handbewegungen perfekt nachahmt: 40 000 Euro. Für ihn damals unbezahlbar. Daraufhin entwickelte Huchet einfach selbst eine künstliche Hand – die er im 3-D-Drucker herstellte. Heute leitet er die Non-Profit-Organisation „My Human Kit“.

  • S2019E13 Backen, sägen, schneidern: Comeback des Handwerks

    • May 11, 2019
    • ZDF

    Klasse statt Masse: Eine neue Generation von Handwerkern hat sich zurückgekämpft ins öffentliche Bewusstsein. Tradition und Qualitätsarbeit treffen den Nerv der Zeit. Was einst Stütze der Gesellschaft war, weicht seit Jahren einer immer effektiveren Industrieproduktion. „plan b“ begleitet Handwerker bei ihrer Mission, Können und Kunst wieder fest in der Welt von heute zu verankern. Bäckermeister Jürgen Fink geht mit seinem Familienbetrieb im hessischen Steinau seinen eigenen Weg. Wie gelingt ihm als traditioneller Handwerker der Erfolg in Zeiten von Backshops und aufgewärmten Rohlingen? Auch viele Laien interessieren sich für Handgemachtes: Im Haus der Eigenarbeit in München gibt Möbelschreiner Florestan Teilken sein Fachwissen an Hobbyhandwerker weiter: „Das Verständnis für den Aufwand, den der Bau eines Möbelstücks mit sich bringt, ist verloren gegangen. Dass ich den Leuten im Laufe eines Kurses wieder das Handwerk nahebringen kann, ist das Schönste.“ Steinmetzin und Maurerin Helena Reppin will das Image von Handwerksberufen aufpolieren. „Das Schöne an jedem Handwerk ist ja, dass man etwas mit den Händen erschafft und darauf stolz sein kann.“ Auch in Italien bietet das Handwerk vielen Jugendlichen eine neue Perspektive. In einer Schneiderschule in Penne lernen schon Teenager den Umgang mit Nadel und Faden und tragen mit ihrer Berufswahl zum Fortbestehen echter italienischer Handwerkstradition bei.

  • S2019E14 Europa in Bewegung: Grenzenlos arbeiten, reisen, leben

    • May 18, 2019
    • ZDF

    Zwölf Länder in fünf Wochen: Zwei Interrailer aus Berlin wollen Menschen begegnen und Europa auf den Zahn fühlen – ob im Pierogi-Kochkurs in Warschau oder an der Friedensmauer in Belfast. „Wer reist, verändert die Perspektive.“ Das ist das Credo von Vincent-Immanuel Herr und Martin Speer. Sie kämpfen für ein Europa, das zusammen- und nicht auseinander wächst. Deshalb fordern sie kostenloses Interrail. „Das ist gut für die EU, das ist gut für uns alle.“ Grenzenloses Arbeiten, Reisen und Leben ist in vielen Regionen schon Normalität, wird aber kaum noch als Errungenschaft gewürdigt. Dabei stand am Anfang eine große Idee: die Union als Friedensprojekt, eine starke und wachsende Gemeinschaft für Freiheit, Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit ohne Binnengrenzen. Mittlerweile leben eine halbe Milliarde Menschen in der Europäischen Union. Kann es da überhaupt so etwas wie eine gemeinsame europäische Identität geben? Oder sind es gerade die Unterschiede, die Europa bereichern? „Ich bin ein großer Fan von Europa“, sagt die 24-jährige Anne Laumen, „weil ich hier aufgewachsen bin und jeden Tag über die Grenze gehe, ohne Probleme.“ Die Deutsche lebt in Eurode – so heißt die erste symbolische Europastadt, die aus dem niederländischen Kerkrade und dem deutschen Herzogenrath gebildet wurde. Für sie und ihre niederländische Freundin Lonneke Brückner ist die Grenzregion ein Gewinn, auch wegen der unterschiedlichen Kulturen. „Biolebensmittel kaufen wir lieber in Deutschland, die süßen und frittierten Leckereien eher in den Niederlanden.“ Ihr Blick reicht über ihre Landesgrenzen hinaus – und so war Europa wohl gedacht. „Europa muss nicht nur auf dem Papier funktionieren, sondern auch im echten Leben“, sagt Lonneke. Eurode geht mit gutem Beispiel voran. Im Kleinen gelingt hier, was auch im Großen möglich sein könnte. Welche Chancen bietet die EU gerade jungen Europäern? Welche Begegnungen warten auf die beiden Berliner Interrailer? Überwiegt an den Grenzen, die sie bereisen, „EU-phorie“

  • S2019E15 Kunden an die Macht: Hand in Hand mit dem Handel

    • May 25, 2019
    • ZDF

    Rund 300 Euro im Monat geben wir Deutschen allein für Lebensmittel aus. Doch was im Korb landet, bestimmt der Handel. Muss das so sein? „plan b“ schaut über den Rand des Einkaufskorbs. Vieles, was wir täglich konsumieren, belastet die Umwelt oder beutet Menschen aus, Lieferketten sind oft undurchsichtig. Immer mehr Menschen wollen das so nicht länger akzeptieren und suchen nach Lösungen für einen ökologischen, sozialen und transparenten Konsum. Rentner Dieter Tank ist zurück in seine Heimatstadt Blender gezogen. Und stellt fest: Heute gibt es hier keinen Supermarkt mehr, keinen Metzger. Von einem Wochenmarkt ganz zu schweigen. Schlecht für die Bewohner – und die Umwelt. „Wenn 1000 Haushalte wöchentlich 20 Kilometer fahren müssen, um an Lebensmittel zu kommen, dann verursacht das einen riesigen CO2- Ausstoß“, sagt Dieter Tank. Der Rentner beginnt zu recherchieren – und landet ausgerechnet bei einem Online-Lieferanten: Zusammen mit dem Online-Supermarkt „myEnso“ ruft er einen kleinen Wochenmarkt ins Leben, wo sich die Bewohner bei Kaffee und Kuchen die zuvor bestellten Lebensmittel abholen können. Wer sicher sein will, dass seine Orangen ökologisch angebaut und pflückfrisch auf dem Teller landen, adoptiert einen eigenen Orangenbaum im spanischen Bétera und bekommt sie nach der Ernte nach Hause geliefert. Eigentlich wollten die Orangenbauern Gabriel und Gonzalo Urculo mit ihrer Idee vor allem das Erbe ihres Großvaters retten. Heute bekommen die Brüder beinahe wöchentlich Besuch von einem ihrer 10 000 Baumpaten, die nicht nur die Transparenz des Lieferprozesses, sondern auch den persönlichen Kontakt wertschätzen. Die Französin Anne Monloubou hat wenig Geld. Trotzdem will sie sich und ihre Kinder gut ernähren, am liebsten in Bio-Qualität. Nach fünf Jahren harter Arbeit hat sie den ersten kooperativen Supermarkt von Bordeaux gegründet: Wer hier Mitglied wird, verpflichtet sich zu drei Stunden Mitarbeit im Monat. Und zahlt dafür viel weniger für die hochwertigen Bioprodukt

  • S2019E16 Kommune mit Köpfchen – Wie die öffentliche Hand nachhaltig einkauft

    • June 1, 2019
    • ZDF

    Über 350 Milliarden Euro – so viel geben Deutschlands Verwaltungen jährlich für Materialien und Dienstleistungen aus. Eine enorme Summe und ein enormes Potenzial für nachhaltige Beschaffung. In Wien ist nachhaltiges Wirtschaften seit über 20 Jahren eine Selbstverständlichkeit. Damals entwickelte Thomas Mosor Wiens erstes Klimaschutzprogramm. Seitdem kauft die österreichische Hauptstadt nachhaltig ein, reduziert CO2 und spart auch noch Geld. Vom Druckerpapier über Dienstwagen bis zum Wohnungsbau, Thomas Mosor und sein Team haben immer weiter an einem ökologischen Kriterienkatalog für die Beschaffung gefeilt. Und die Bilanz aus zwei Jahrzehnten kann sich sehen lassen: 15 000 Tonnen CO2 weniger und eine Ersparnis von 1,5 Millionen Euro an öffentlichen Geldern. Wenn Wien neue Wohnungen braucht, werden gleich ganze Stadtteile neu geplant, gebaut wird im großen Stil. Aber wie bleibt die Luft sauber, wenn Tausende Lkw Schutt und Baumaterial durch Wien fahren? Was passiert mit dem Aushub? Und wie geht das alles nachhaltig? Die Antwort lautet „Kreislaufwirtschaft“. Das, was früher als Bauabfall teuer entsorgt wurde, wird als Rohstoff zum Teil für den Neubau verwendet. Beton wird aus dem Material der Gruben direkt vor Ort hergestellt. Architekt Thomas Romm entwickelt gerade gemeinsam mit Thomas Mosor Richtlinien für innovatives, umweltfreundliches und kostengünstiges Bauen. Auch für kleinere Baustellen. Was im Großen in Wien passiert, klappt bei Bürgermeister Thorsten Krüger aus Geestland auch im Kleinen. Mit pfiffigen und ökologischen Ideen führt er den maroden Haushalt seiner Stadt aus den Miesen: Die komplette Stadtbeleuchtung hat er auf LED-Beleuchtung umgestellt. Das spart jede Menge Energiekosten. Die neue Grundschule wird zur Umweltschule. Für den Dienstcomputer hat er faire Mäuse geordert. Das Wichtigste aber sind ihm die Menschen in seiner Gemeinde. Damit Verwaltung und Bevölkerung langfristig umdenken, will er alle überzeugen, sorgsam mit den Ressourcen umzugehen. B

  • S2019E17 Besser brutzeln: Gutes Gewissen am Grill

    • June 8, 2019

    Brutzeln boomt: Sommer, Sonne und ein leckeres Steak gehören für viele Deutsche einfach zusammen. Und Grillen geht sogar richtig nachhaltig. „plan b“ zeigt, wie. Tropenholz unter und spottbilliges Mastfleisch auf dem Rost vergrößern zwar den CO2-Fußabdruck. Doch niemand muss sich den Spaß verderben lassen, es gibt Alternativen. Nach wie vor nutzen die meisten Grillfans Holzkohle. Was die Wenigsten wissen: Die wird oft aus Tropenholz gewonnen, das teilweise aus illegalen Rodungen und Raubbau stammt. Paul Guire hat nach einer Alternative gesucht und sie in Indien gefunden: Kohle aus Kokosnussschalen oder Mangokernen – klingt exotisch, ist aber eine hochwertige Alternative. Grillexperten, wie die Weltmeister vom Barbeque-Team „Wiesel“ aus dem Ruhrgebiet, schwören bei ihren Wettbewerben auf die Kokosnusskohle. Denn sie ist geruchsarm, brennt gleichmäßig und vor allem deutlich länger als die Kohle von der Tankstelle. Über eine Milliarde Euro Umsatz macht die Grillindustrie pro Jahr. 90 Prozent der Deutschen besitzen schon einen eigenen Grill. Da geht der Trend eindeutig zum Zweitgerät. Wie wäre es mit einem Solargrill der Solar Brothers aus Paris? Nur mit der Kraft der Sonne Gemüse und Fleisch garen – ja, das geht und macht auch noch Spaß. Nachhaltiger geht es nicht, zumindest, solange das Wetter mitspielt. Wer sich in Sachen Würstchen nicht auf den Metzger verlassen will, der kann noch einen Schritt weitergehen. Die Initiative „Besserfleisch“ bietet Würstchen-Workshops an. Hier machen Grillfans Bio-Köstlichkeiten unter Anleitung selbst. Das verändert für manche die Sichtweise auf das Lebensmittel Fleisch und führt vielleicht zur Erkenntnis: Weniger Fleisch ist besser. Kein Problem, denn auch für Gemüse, Fisch oder veganes Grillgut aus Lupinen gilt: Vom Grill schmeckt alles gut. (Text: ZDF)

  • S2019E18 Neuer Job im neuen Land: Fachkräfte von morgen

    • June 15, 2019

    Sie pflegen in Krankenhäusern, unterrichten an Schulen, arbeiten als Handwerker: Immer mehr Flüchtlinge entlasten den Arbeitsmarkt. Doch der Neustart ist nicht immer einfach. Bürokratische Hürden, Sprachprobleme, kulturelle Unterschiede: Wenn Geflüchtete ihren ersten Job antreten, braucht es viel Eigeninitiative und kreative Konzepte. „plan b“ zeigt, was getan wird, damit Geflüchtete und Einheimische profitieren. Die Ausbildung in der Krankenpflege ist für den 23-jährigen Syrer Ismaail Alali eine große Herausforderung. Gerade die körperliche Nähe zu Patienten machte ihm anfangs zu schaffen, denn angestellte Pflegekräfte konzentrieren sich in syrischen Krankenhäusern eher auf medizinische Tätigkeiten. „Bei der Körperpflege in meiner Heimat ist es so, dass die Angehörigen das meistens selbst machen.“ Mit den Patienten kann er sich mittlerweile gut verständigen – innerhalb von drei Jahren hat er Deutsch gelernt, doch die vielen medizinischen Fachbegriffe sind immer noch eine große Herausforderung für ihn. Das Krankenhaus im nordrhein-westfälischen Düren hat das Ziel, Flüchtlinge wie Ismaail in Arbeit zu bringen und sie sprachlich und fachlich für heimische Anforderungen fit zu machen. Fünf Geflüchtete sind dort aktuell in der Pflege beschäftigt. Wegen des hohen Fachkräftemangels – 40 000 offene Pflegestellen bundesweit – könnte das Krankenhaus ohne ausländische Bewerber seine Ausbildungsplätze nicht mehr besetzen. Wie wichtig die berufliche Perspektive für Flüchtlinge ist, erlebt auch Rufaida Mahmoud: „Wenn man arbeitet, besonders wir als Flüchtlinge hier, bekommen wir unsere Würde wieder zurück.“ Die ausgebildete Französischlehrerin sprach vor ihrer Flucht aus Syrien kein Wort Deutsch. Sie nahm an dem Bildungsprogramm „Lehrkräfte Plus“ für geflüchtete Lehrer teil und unterrichtet inzwischen deutsche Schüler. Deutschland braucht händeringend solche Fachkräfte. Innerhalb der EU zählt die Bundesrepublik zu den Spitzenreitern bei der beruflichen Integration von Flüchtling

  • S2019E19 Forever young: Fit bis ins hohe Alter

    • June 29, 2019

    Manch älterer Mensch fühlt sich topfit und jünger, als sein „biologisches Alter“ vermuten lassen würde. Was ist das Geheimnis für ein längeres Leben? Jedes dritte heute in Deutschland geborene Mädchen wird voraussichtlich 100 Jahre alt werden. Sind es einfach gute Gene, oder gibt es einen Masterplan für glückliche Tage im Alter? Wie beugen wir vor, wenn wir noch jung sind? Heinrich Döbereiner, 48 Jahre alt und übergewichtig, versucht seinen eigenen Masterplan zu finden. Unter ärztlicher Aufsicht will er fitter werden und sein „biologisches Alter“ senken. „Wenn ich an meiner Gesundheit nichts ändere, könnte es knapp werden“, meint der Familienvater. Er setzt auf Sport als Medizin, dosiert körperliches Training wie ein Medikament. In den Bergdörfern Sardiniens leben auffallend viele Hochbetagte. Guido Cabras schwört auf Gemüse aus eigenem Anbau, weil die einfache Art zu leben sein Rezept für ein langes und gesundes Leben ist: „Gesund mit vielen Opfern. Mit Arbeit. So bin ich 96 Jahre alt geworden.“ Sport und gesunde Ernährung? Ist es so einfach? Forscher haben herausgefunden: Unser Gehirn hört nie auf, sich zu verändern, ist auch im Alter offen für Neues. Lernen wir im Alter noch einmal neue Abläufe, bilden sich im Gehirn neue Nervenzellen. Das hält jung und geistig fit. In Magdeburg tanzen Senioren für die Wissenschaft und setzen auf Musik, Choreografie und Lebensfreude als Prävention gegen Demenz. Die Menschen werden immer älter – und ihre Lebenserwartung steigt weiter. „plan b“ stellt Menschen vor, die ihren persönlichen Jungbrunnen gefunden haben. Dargestellt werden auch wissenschaftliche Erkenntnisse, die jeder für sich nutzen kann, um den letzten Lebensabschnitt so gesund wie möglich zu erleben. (Text: ZDF)

  • S2019E20 Süßes ohne Sünde – Wege aus der Zuckerfalle

    • July 13, 2019

    Pro Jahr isst jeder Deutsche im Schnitt 34 Kilogramm Zucker - viel zu viel, sagen Experten. Die Folge: Jeder Zweite gilt als übergewichtig. Aber der Kampf gegen die süße Sucht hat begonnen. Die Suche nach einer gesunden Alternative läuft auf Hochtouren: Der Chemiker Timo Koch tüftelt an einem echten Zucker aus Zuckerrüben, mit wenig Kalorien. Die sogenannte Allulose gibt es in Japan bereits zu kaufen, aber sie ist sehr teuer.

  • S2019E21 Weg damit! – Die Freude am Aufräumen: Nanje Teuscher und Fréderique Veith

    • July 20, 2019

    Rund 10 000 Dinge besitzt jeder europäische Haushalt im Durchschnitt, nur die wenigsten davon werden benutzt. Was brauchen wir wirklich? Und wie schaffen wir auf Dauer Ordnung? „Die Idee, Dinge, die wenig gebraucht werden, zu teilen oder wie ein Buch in der Bibliothek einfach auszuleihen, hat mich sofort gepackt“, sagt Simon Büchler und gründet 2014 mit acht Kommilitonen den ersten Leihladen in Wien. Béa Bänziger aus Frankfurt / Main hilft Familien, ihr Chaos in den Griff zu bekommen. Dabei geht sie systematisch vor: Jedes Teil, das man besitzt, wird in die Hand genommen und dahingehend überprüft, ob es den Besitzer glücklich macht. Die Dinge, mit denen man sich wohlfühlt, wandern zurück in den Schrank. Der Rest wird gnadenlos entsorgt. Weiterverwenden, was andere wegschmeißen, ist das Prinzip der Emmaus-Gemeinschaft in Köln. Mit einer Fläche von 1500 Quadratmetern bietet Emmaus eines der größten Secondhand-Angebote in der Domstadt. Platz schaffen, auf das Wesentliche konzentrieren: Immer mehr Menschen setzen auf Teilen, Wiederverwenden, Reparieren und Tauschen, leben nach dem Motto „Weniger ist mehr“. Die ZDF-Dokumentationsreihe „plan b“ zeigt, wie ein reduziertes Leben gelingen kann. (Text: ZDF)

  • S2019E22 Voller Einsatz im Urlaub – Freiwilligenarbeit statt all-inclusive

    • July 27, 2019

    Schaufel und Hacke anstelle von Vollpension und Wellness-Behandlung: Immer mehr Menschen engagieren sich in ihrem Urlaub. „Voluntourismus“ heißt diese neue Art des Reisens. Thomas Hans, seine Frau Svetlana und ihre erwachsenen Söhne Harry und Alex opfern dafür zwei Wochen ihres Jahresurlaubs und haben Südafrika als Reiseziel ausgewählt. Dort hilft die Familie aus Cuxhaven im Somkhanda-Reservat beim Artenschutz. Anders als bei den üblichen Safaris werden sie nur wenige Großtiere sehen, denn die leben dort bewusst zurückgezogen, werden fast versteckt. Genau so soll es auch sein, denn gefährdete Tiere wie zum Beispiel Breitmaul- und Spitzmaulnashörner sollen sich im Park erholen können. Dafür wird ihr Bestand und ihr Wanderverhalten genau kontrolliert: Funkhalsbänder senden Signale, wo sich die Tiere gerade befinden, Fotofallen geben Aufschluss über ihr Sozialverhalten. Dies alles wird von Familie Hans dokumentiert. Thomas Hans ist davon überzeugt, etwas Sinnvolles zu tun: „Man weiß ja, dass diese Tiere vom Aussterben bedroht sind, und man möchte sie auch später noch den Enkelkindern zeigen können“, beschreibt er seine Reise-Motivation. Südafrika ist das erste Land der Welt, das für seine Volunteer-Projekte ein Qualitätssiegel erstellt hat. Seit Juni 2016 nehmen Freiwillige in „Fair Trade“-zertifizierten Programmen der örtlichen Bevölkerung keine Jobs weg, sondern schaffen im Idealfall neue Arbeitsplätze. Zusätzlich erhalten sie eine fachgerechte Betreuung. Für die „Volunteers“ ist der Einsatz nicht ganz billig: Rund 1300 Euro zahlt Familie Hans pro Person. Reisen und dabei Gutes tun geht aber auch günstiger und sogar vor unserer Haustür. Zum Beispiel mit WWOOFing (World-Wide Opportunities on Organic Farms = Weltweite Möglichkeiten auf Biobauernhöfen). Das heißt: vier bis sechs Stunden Arbeit am Tag, in der Regel auf einem Bauernhof. Dafür gibt es Kost und Logis umsonst. Ulrike Ehnes vom Eulenhof im baden-württembergischen Dogern nimmt seit sechs Jahren WWOOFer auf und

  • S2019E23 Gut gebrüht: Kaffeegenuss ohne Reue

    • August 3, 2019

    Ohne Morgenkaffee fängt der Tag nicht an! Kaffee ist, neben Wasser, das beliebteste Getränk der Deutschen. Doch in Sachen Nachhaltigkeit und fairer Handel steht Kaffee schlecht da. Denn kaum einer denkt beim Kaffeetrinken an die 25 Millionen Kleinfarmer, die zu wenig verdienen, oder an den klimaschädlichen Transport um die halbe Welt. Doch es geht auch anders. „plan b“ zeigt Menschen, die sich für fairen Kaffee einsetzen. Einer von ihnen ist Xaver Kitzinger. Er hat vor vier Jahren in Ruanda die Kaffee-Kooperative „Musasa Dukundekawa“ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit seinen einheimischen Partnern aus Ruanda hat er das Ziel, die Kaffeebauern vor Ort zu stärken. Das Besondere: Es arbeiten dort ausschließlich Frauen. Außerdem werden die Bohnen in Ruanda geröstet, sodass auch diese Einnahmen bei den Einheimischen bleiben. 2018 importierten Xaver und seine Crew 11 000 Kilogramm verarbeiteten Kaffee von Ruanda nach Deutschland. Das Ziel für 2019 liegt bei 30 000 Kilogramm. Der fertige Kaffee gelangt vom Anbaugebiet normalerweise per Containerschiff nach Europa. Das möchte Kapitän Cornelius Bockermann jedoch ändern. Sein Segelschiff „Avontuur“ transportiert regelmäßig Kaffeebohnen nach Deutschland. Das fast 100 Jahre alte Segelschiff ist der erste deutsche Frachtsegler, der Waren aus aller Welt nach Europa transportiert – nur vom Wind getrieben, ohne Lärmverschmutzung im Wasser und komplett ohne fossile Brennstoffe. Beim Transport mit der „Avontuur“ werden 90 Prozent weniger CO2-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Kaffeetransporten erzeugt. Im Hamburger Hafen wird die Ware gelöscht. Einer der Empfänger ist Aaron Pohl. Er betreibt mit seinem Vater in Hamburg das „TEIKEI Café“. Dort können die Gäste nicht nur den Kaffee, der per Segelschiff kam, genießen, auch auf nachhaltige Verpackung und recycelbare Coffee-to-go-Becher wird großen Wert gelegt. Und der Gewinn aus dem Café-Betrieb soll direkt in neue Projekte für eine zukunftsfähige Landwirtschaft fließen. (Text: ZDF)

  • S2019E24 Zurück zur Natur: Rettung für die Berge

    • August 10, 2019

    Die Alpen sind ein Erlebnisraum der Superlative, eine „Funsport-Welt“, fast grenzenlos. Doch der rücksichtslose Bergurlaub belastet zunehmend die Natur. Die Berge brauchen eine Atempause. Es sind längst nicht mehr nur Naturschützer, die ein Umdenken fordern. Immer mehr Urlauber werden selbst aktiv und helfen, die Alpen zu schützen. Abseits des Mainstream-Tourismus suchen sie das Ursprüngliche der Bergwelt. Einer, der diesem Wunsch nachkommt, ist der Pferdehofbesitzer und Touren-Guide Erich Küffner aus dem Allgäu. Er entschleunigt seine Gäste mit einer „1-PS-Tour“. Statt mit dem Auto geht es per Pferd durch die Berge. Die Touristen sind nicht nur Pferdenarren, sie sind auf der Suche nach Natur pur und einem Urlaub im Einklang mit den Bergen. Mehrere Tage geht es durch die Alpen, auf Wegen und Pfaden, die ein normaler Tourist oft gar nicht zu Gesicht bekommt. CO2-neutral und absolut umweltverträglich. Eine Tour, die begeistert und bei nicht wenigen ein neues Naturverständnis auslöst. Ludwig Weiss ist so etwas wie der Beschützer des Bergwalds. Denn ohne den Wald sind viele Bergdörfer von Lawinen und Erdrutschen bedroht. Mehrmals im Jahr pflegt er zusammen mit freiwilligen Helfern ein Waldstück im Allgäu. Es wird geschwitzt anstatt relaxt. Die „Aktion Schutzwald“ hat der Deutsche Alpenverein organisiert. Wie dringend notwendig dieser Arbeitsurlaub für die Berge, aber auch für den Tourismus ist, zeigt sich im Tal von Balderschwang. Das Berghotel von Karl Traubel wurde Anfang Januar 2019 von einer Lawine fast völlig zerstört. Am Hang fehlte der Schutzwald. Im Bergdorf Cadrg in den Julischen Alpen in Slowenien entschieden sich die Einwohner für einen ganz traditionellen Tourismus. Das ausgezeichnete „Öko-Dorf“ setzt auf ursprüngliche Landwirtschaft und Selbstvermarktung. Viele der Familien bieten Fremdenzimmer an und garantieren den Gästen ein einfaches und absolut ruhiges Leben im Ort. Im nahe gelegenen Soca-Tal sucht der aus Deutschland angereiste Fliegenfischer Basti Gr

  • S2019E25 Alles im Fluss: Rettet unsere Gewässer!

    • August 17, 2019

    Während alle Welt auf die Zerstörung unserer Meere schaut, bleiben andere Gewässer oft unbeachtet: Auch unsere Flüsse und Seen brauchen Schutz. „plan b“ zeigt, wie der gelingen kann. Den Rhein hinauf, von Basel bis an die holländische Grenze, begleitet „plan b“ „Gewässerretter“, die sich mit ihren innovativen und zukunftsweisenden Erfindungen oder durch ihr Engagement dem Schutz und der Regeneration unserer Binnengewässer verschrieben haben. Nicht nur zum Baden sind saubere Gewässer wichtig – 30 Millionen Deutsche werden mit Trinkwasser aus dem Uferfiltrat des Rheins versorgt, 4 Millionen mit Wasser aus dem Bodensee. Menschengemachte Begradigungen machen Flüsse für Wasser-Lebewesen unwirtlich, Einleitungen aus Industrie und Landwirtschaft gefährden die Wasserqualität. Mikroplastik und Mikroschadstoffe stellen die Klärwerke vor große Herausforderungen. Deutschlandweit unterstützen „Bachpaten“ ihre Städte ehrenamtlich bei der Gewässerpflege. Unter der Anleitung von Ann Zirker, Diplom-Biologin vom Garten- und Tiefbauamt, gehen zwei Bachpaten-Gruppen in Freiburg am Haslacher Bach ans Werk. Sie prüfen anhand der darin wimmelnden Kleinstlebewesen, wie gesund ihr Bach ist. Außerdem gehen sie dem invasiven Japanknöterich an den Kragen, der sich an den Ufern breitmacht und – so gibt es die EU-Wasserrahmenrichtlinie vor – entfernt werden soll. Der Zustand unserer Gewässer hängt maßgeblich davon ab, wie sehr wir sie im Blick haben. Bis dato werden unsere Flüsse und Seen meist nur stichprobenartig von Hand untersucht. Das möchten Paul Wermter und sein Team vom Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen ändern. Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert, haben sie den Messkatamaran „Riverboat“ entwickelt, der mit Sensoren, Sonden und Kameras viele Daten in kurzer Zeit sammelt und den Gewässern präzise auf den Grund geht. Raphael Bosch und Prof. Andreas Fath haben sich in ihrer Forschung g

  • S2019E26 Revolution auf dem Teller: Anders essen fürs Klima

    • August 24, 2019

    Ein Grillsteak gehört zum Sommer. Viele Menschen aber können Fleisch nicht mehr unbeschwert genießen. Es gilt als Klimakiller. Und so stellt sich die Frage: Darf’s ein bisschen weniger sein? 60 Kilogramm Fleisch isst ein Deutscher im Schnitt – pro Jahr. Viel zu viel, sagen Naturschützer und Gesundheitsexperten. Der hohe Fleischkonsum schadet Umwelt, Tier und Mensch. Doch keiner muss ganz auf Fleisch verzichten oder vegan leben, um das Klima zu retten. Besseres Fleisch zu essen, dafür aber weniger: Davon wollen Martin Jaser und Manuel Reuss ihre Kunden überzeugen. Das sei gesünder, und dem Tierschutz diene es auch. Beweisen wollen das die beiden mit dem Büffelfleisch, das sie produzieren. Es stammt von Tieren, die ohne das Eingreifen der deutschen Jungunternehmer gleich nach der Geburt getötet worden wären: männliche Büffelkälber, die für die Mozzarella-Produktion in Süditalien nutzlos sind. Nur die Weibchen werden großgezogen, ihrer Milch wegen. „Als wir davon gehört haben, mussten wir etwas tun“, sagt Martin Jaser. Heute lassen sie die männlichen Büffelkälber aufziehen und vermarkten ihr Fleisch. So haben die Tiere ein Leben vor dem Tod, und die Kunden können ihre Büffel-Burger guten Gewissens genießen. Die sind mit zehn Euro nicht gerade günstig, aber vielleicht, so die Hoffnung, kommen zum Ausgleich ja ein paar billige Supermarkt-Steaks weniger auf den Grill. Das wäre gut fürs Klima. Denn billiges Fleisch aus industrieller Massentierhaltung trägt massiv zum Ausstoß von Treibhausgasen bei. Mit über 40 000 Tonnen pro Jahr verursacht die Viehzucht in Deutschland zwei Drittel der klimaschädlichen Emissionen der gesamten Landwirtschaft. Der WWF hat ausgerechnet, dass ein Hamburger mit Pommes 2,48 Kilogramm CO2-Emissionen verursacht, vier Mal so viel wie Spaghetti mit Tomatensauce. Auf den Geschmack von Fleisch aber soll keiner verzichten müssen – nur, weil sein Burger nicht vom Rind stammt, sondern aus Erbsen und Rote Bete hergestellt wurde. Das genaue Rezept ist gehe

  • S2019E27 Alles auf null: Wenn Regionen neu anfangen

    • August 31, 2019

    Kohle, Stahl und Werften – Bochum, Wismar und Nantes. Drei Industriezweige, drei Städte, ein Problem. „plan b“ berichtet über Niedergang und Neuanfang. Lange lebte die französische Hafenstadt Nantes vom Bootsbau. Als 1989 die letzte Werft dichtmacht, folgt eine schwere Krise. Die Stadt stemmt sich gegen den Niedergang. Aus dem alten Gelände wird ein Vergnügungspark. Kunst und Kultur bringen die Wende und neue Touristen. Im Ruhrgebiet setzt das Ende der Stahl- und Kohle-Ära bis heute vielen Städten schwer zu, trotz milliardenschwerer Hilfe. Doch tief im Westen, in Bochum, arbeiten drei junge Maschinenbauer an der Zukunft. Burkhard Maaß, André Kortmann und Christian Großmann haben als Kinder miterlebt, wie in ihrem „Pott“ alles den Bach runterging. Als erste akademische Generation ihrer Familien setzen sie auf neue Werkstoffe, erfinden und experimentieren sich direkt von der Uni zum ersten Millionenauftrag der Automobilindustrie. Wissen und Menschen, die anpacken können, meinen die Erfinder, seien hier der Schlüssel zum Erfolg. Dabei kennt Strukturwandel für sie keine Gebietsgrenzen. Sie denken nicht nur an Rhein und Ruhr, sondern vernetzen sich bis tief nach Ostdeutschland. Die Hansestadt Wismar hat ebenfalls den Niedergang erlebt. Nach der Wende gerät die Werft als größter Arbeitgeber ins Straucheln. Wismar muss handeln und konzentriert sich auf sein Erbe. Die Stadt saniert und renoviert sich zum Weltkulturerbe, wird Tourismusmagnet. Millionen werden auch in den Hafen investiert. Hightech und Infrastruktur machen die Stadt zu einem Zentrum für das Holzgewerbe. Und nach und nach kommt die Werft wieder in Fahrt. Ein neuer Eigentümer will Kreuzfahrtschiffe bauen, ruft Menschen, die abwandern mussten, zurück an ihre Arbeitsplätze. „plan b“ zeigt Menschen, die entschlossen und zielstrebig für die Zukunft und den Neubeginn ihrer Stadt oder ihrer Region arbeiten. (Text: ZDF)

  • S2019E28 Jede Sekunde zählt: Retter im Einsatz

    • September 7, 2019

    Über zwei Millionen Einsätze hatten allein die Feuerwehren in Deutschland im Jahr 2016. Oft ging es um Leben und Tod. Wie ein Notfall ausgeht, hängt davon ab, ob Retter schnell genug sind. Für die 34-jährige Rettungssanitäterin Natascha Oberer gehört das zu ihrem Alltag: „Man muss eine gewisse Leidenschaft haben für den Beruf. Wenn man alles an sich heranlässt, kann es sehr schnell belastend werden.“ Für die Sanitäter vom Arbeiter-Samariter-Bund in Frankfurt am Main gehören lebensbedrohliche Situationen zum Berufsalltag. Flexibilität und ruhige Nerven sind Grundvoraussetzungen für den Job. Schnell den Verletzten zu erreichen, ist die große Herausforderung der Helfer. Vom Notruf bis zur Ankunft eines Rettungswagens am Unfallort sollen nicht mehr als zwölf Minuten vergehen. Um diese Zeit, die manchmal über Leben und Tod entscheidet, zu überbrücken, werden in Gütersloh freiwillige Ersthelfer per App alarmiert. Derjenige, der am dichtesten am Ort des Geschehens ist, leistet sofort Erste Hilfe und bleibt bis zur Ankunft der Rettungssanitäter am Unfallort. Das Smartphone als Lebensretter ist ein Modell, das auch im Ausland Schule macht. In Israel sind 5000 ehrenamtliche Erst-Retter registriert. Die Einsatzzentrale in Jerusalem koordiniert die landesweiten Einsätze, die überwiegend mit Motorrädern gefahren werden und komplett durch Spenden finanziert sind. So kommen die Helfer schnell durch den dichten Verkehr in Großstädten wie Tel Aviv. Doch was tun, wenn ein Notfall nicht an Land, sondern auf See stattfindet? An Spaniens Küsten greifen Rettungsschwimmer auf Hilfe aus der Luft zurück, um Menschen vor dem Ertrinken zu retten. Per Fernsteuerung wird eine Drohne mit ausfahrbaren Rettungsarmen zu dem Ertrinkenden gesteuert. Gleichzeitig startet ein Rettungsboot. Bis es am Unfallort ankommt, kann sich der verunglückte Schwimmer an den Rettungsarmen festhalten. (Text: ZDF)

  • S2019E29 Operation Wald – Rettung für die grüne Lunge

    • September 14, 2019

    Der Wald ist Lebensraum, Holzlieferant, Erholungsort – und Klimaschützer: Er entzieht der Luft Millionen Tonnen CO2. Er steckt selbst in der Krise. Trockenheit, Hitze und Stürme schwächen ihn. Wie können wir den Wald schützen, damit er in Zeiten des Klimawandels besteht? „plan b“ trifft Menschen, die Waldbrände mit Feuer bekämpfen, Wüste in Wald verwandeln und den Wald der Zukunft planen. Zapfenernte im Sauerland: In den Wipfeln der Douglasien sind die Baumkletterer bei der Arbeit. Hans von der Goltz von der „Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft“ weiß: Die Samen des Baum-Exoten sind der Rohstoff für einen widerstandsfähigen Wald. Denn die Douglasie ist klimatoleranter als die bisher in Massen angebaute Fichte. (Text: ZDF)

  • S2019E30 Pause von Zuhause – Hilfe für pflegende Angehörige

    • September 21, 2019

    Aus Liebe arbeiten sie oft rund um die Uhr. 2,6 Millionen Menschen in Deutschland pflegen einen Angehörigen – oft über Jahre. Eine aufopferungsvolle und Kraft zehrende Aufgabe. Partner, Kinder, Eltern, Freunde: Dank ihres Einsatzes können Dreiviertel aller pflegebedürftigen Menschen zu Hause bleiben, statt ins Heim zu müssen. Die Helfer brauchen Hilfe. Denn für das eigene Leben – Job, Erholung, Beziehungen – fehlen oft Zeit und Kraft. Daniela Jäkel hat sich zu helfen gewusst. Sie hat ihre Mutter im „Schatzkistle“ untergebracht, einer Demenz-WG. Das tut beiden Frauen gut. Die kranke alte Dame ist rund um die Uhr gut versorgt mit einem ambulanten Pflegedienst und sogenannten Präsenzkräften, die 24 Stunden vor Ort sind. Und Daniela Jäkel plagt kein schlechtes Gewissen, denn sie hat ihre Mutter nicht einfach in fremde Hände gegeben. Sie ist eine der zehn Angehörigen, die das „Schatzkistle“ zusammen betreiben. Sie sind die „Hausherren“. Sie bestimmen, wie der Alltag der Bewohner aussieht, welcher Pflegedienst engagiert wird und wer noch in die WG einziehen darf. Für Daniela Jäkel ein gutes Gefühl: „Ich weiß die Mutti gut versorgt, bring’ mich selber ein und kann trotzdem noch mein eigenes Leben führen.“ Gut für sich selbst sorgen, um für andere Sorge tragen zu können: Das ist eine der Grundvoraussetzungen, um langfristig pflegen zu können. Im schweizerischen Obergrüt bietet Luzia Hafner, Bäuerin und ehemalige Pflegefachkraft, auf ihrem Hof Ferien für Menschen mit Demenz an. Die Angehörigen können eine Auszeit nehmen und neue Kraft schöpfen. Charlotte Schatt bringt ihren Mann Andy zum dritten Mal nach Obergrüt. Obwohl die Krankheit bei ihm noch im Frühstadium ist, weiß Charlotte schon jetzt, sie wird regelmäßig Pausen brauchen, um ihn so lange wie möglich zu Hause pflegen zu können. „Ihn hierzulassen, musste ich auch erst lernen, aber es tut einem so gut“, sagt sie. Ein Netzwerk aus Pflege-Profis, Wohlfahrtsverbänden und Ehrenamtlichen bietet in Mülheim an der Ruhr Hilfe

  • S2019E31 Überleben im Straßenverkehr: Vorfahrt für mehr Sicherheit

    • October 5, 2019

    Auf Deutschlands Straßen verlieren jedes Jahr mehr als 3000 Menschen ihr Leben, Hunderttausende werden verletzt. Viele Unfälle könnten aber mit einfachen Rezepten verhindert werden. Unsere Nachbarn in der Schweiz verfahren nach dem Prinzip der „Via Sicura“ – der sichere Weg. Dabei setzen sie auf den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, auf Bestrafung und Aufklärung. So ist in der Schweiz „Rasen“ kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat. Frank Rüfenacht von der Kantonspolizei Bern weiß: „Geschwindigkeit ist seit Jahren eine der Hauptursachen für Unfälle im Kanton Bern. Und unsere Verkehrskontrollen sind ein gutes Mittel, um die Unfallzahlen rückläufig zu machen.“ Bei Tempoverstößen drohen harte Strafen, das reicht von hohen Bußgeldern über Führerscheinentzug bis zur Gefängnisstrafe. Um die Verkehrssicherheit zu verbessern, müssen außerdem alle Autofahrer ab einem Alter von 75 Jahren eine verkehrsmedizinische Fahrtauglichkeitsuntersuchung machen. Daneben sind der intensive Ausbau sicherer Verkehrswege und die Entschärfung von Unfallschwerpunktstellen fester Bestandteil der Schweizer Verkehrspolitik. In Deutschland gibt es ebenfalls Programme, die abschrecken und aufklären sollen. Die 26-jährige Sandra Kocer erfuhr am eigenen Leib, wie gefährlich Autofahren sein kann: Sie wurde unverschuldet Opfer eines Frontalunfalls mit einem entgegenkommenden Auto. Der Fahrer stand unter Einfluss von Drogen und Alkohol. Damit andere dieses Schicksal nicht erleiden, engagiert sich Sandra in einem Präventionsprogramm für Jugendliche. In der Unfallchirurgie der Berufsgenossenschaftsklinik in Ludwigshafen erzählt sie den Schülern ihre Geschichte: „Wenn ich nur einen erreichen kann, ist das sehr viel wert.“ Auch Kommunen können etwas für die Verkehrssicherheit tun: In Neumünster fährt die Müllabfuhr nur noch mit Abbiege-Assistent in die Kurven. Technische Assistenzsysteme sollen helfen, die Gefahr des toten Winkels zu bannen. In der schleswig-holsteinischen Stadt ziehen Stadtrat, Technis

  • S2019E32 Schmerz-los – Wie neue Therapien Linderung bringen

    • October 12, 2019

    Etwa 15 Millionen Menschen in Deutschland leiden an chronischen Schmerzen. Ein normaler Alltag ist für sie oft nicht mehr möglich. Wie kann ihnen besser geholfen werden? Der typische Schmerzpatient wird von einem Arzt zum nächsten geschickt – häufig ohne nachhaltigen Erfolg. Viele Patienten warten etliche Jahre auf eine Diagnose und eine angemessene Behandlung. „plan b“ zeigt neue Therapien und Ansätze, die Hoffnung wecken. „Ich konnte nicht stehen, nicht sitzen, nicht laufen, mir nicht mal die Schuhe zubinden. Ich war auf die Hilfe meines Mannes angewiesen. Es war ein schreckliches Gefühl, so hilflos zu sein“, erinnert sich Claudia Pietschmann aus Langerwehe. Jahrelang litt sie unter Schmerzen im Bein und im unteren Rücken. Sie war bei verschiedenen Ärzten und Orthopäden in Behandlung, doch keiner konnte ihr helfen. „Denen fiel nichts anderes ein, als mir starke Schmerzmittel zu verschreiben. Und mir zu sagen, ich solle mich schonen. Heute weiß ich, dass das alles nur noch schlimmer gemacht hat“, berichtet die 52-Jährige. Claudia Pietschmann ist eine typische Vertreterin von Patienten mit chronischen Schmerzen. Erst Andreas Jelitto konnte ihr nach einem jahrelangen Leidensweg dabei helfen, die Schmerzen in den Griff zu kriegen. Der Chefarzt der Klinik für Schmerztherapie im Krankenhaus Schleiden sagt: „Die Versorgung von Schmerzpatienten in Deutschland ist katastrophal.“ Das sei auch darin begründet, dass Schmerzmedizin hierzulande kein eigener Facharztbereich ist. Vielen Ärzten fehlt es an Know-how über chronische Schmerzen – und an Geld und Zeit für eine richtige Diagnose und Behandlung. Könnte die Lösung in Irland zu finden sein? Hier gibt es seit 2014 eine spezielle Ausbildung zum Facharzt für Schmerzmedizin. Ein Segen für Cathy Clarke aus Kilhugh. Die 57-Jährige leidet seit drei Jahren unter starken Schmerzen in ihrer rechten Hand: „Es brennt wie Feuer. Es fühlt sich an, als würde meine Hand immer unter Strom stehen. Jede kleinste Berührung, jeder kleine Windh

  • S2019E33 Knast ohne Gitter – Neue Wege im Strafvollzug

    • October 19, 2019

    Unsere Gefängnisse platzen aus allen Nähten, und das ist teuer. Bis zu 130 Euro kostet jeder Gefangene den Steuerzahler, Tag für Tag. „plan b“ sucht Alternativen zum regulären Strafvollzug. Viele Häftlinge sitzen wegen kleinerer Delikte ein, zum Beispiel, weil sie ohne Fahrkarte Bus gefahren sind und ihre Geldstrafe nicht bezahlt haben. Wie kann Strafe auch ohne Gefängnisse funktionieren? Der 22-jährige Sedin ist kein Kleinkrimineller. Organisierte Bandenkriminalität, Einbruch, Diebstahl, Hausfriedensbruch: Die Liste seiner Delikte ist lang. Zweimal war er schon in regulärer Haft, doch dieses Mal ist alles anders: Er verbüßt seine Strafe im Seehaus in Leonberg, einer Modelleinrichtung für junge Straftäter, lebt in einer Wohngemeinschaft mit anderen Jugendlichen und pädagogisch ausgebildeten Hauseltern. Die Regeln sind streng: Frühsport um 6:00 Uhr, acht Stunden arbeiten, Bäder und Klos werden selbst geputzt. Das funktionierende Gruppenleben tut Sedin gut. „Die letzten Male, wo ich entlassen wurde, da habe ich immer gesagt: Jetzt lasse ich mich nicht erwischen. Dieses Mal habe ich die Einstellung: Ich mache nichts mehr.“ Um erwachsene Straftäter kümmert sich der Verein PräventSozial in Stuttgart, unter anderem mit dem Programm „Schwitzen statt sitzen“. Detlef Börstler ist einer der Teilnehmer. Mehrmals wurde er beim Schwarzfahren erwischt, seine Geldstrafe hat er nicht bezahlt. Mithilfe des Vereins wandelte er seine Strafe in 16 Stunden gemeinnützige Arbeit um – Arbeit, die ihm gutgetan hat. Statt einsam in der Zelle zu sitzen, knüpfte er sogar neue Kontakte. Eine weitere Alternative zur Haft ist die elektronische Fußfessel. In Deutschland tragen manche Täter nach dem Ende einer Gefängnisstrafe Fußfesseln, damit sie weiter überwacht werden können. In Österreich dagegen sind sie eine Straf-Alternative, um Gefängnishaft zu vermeiden. Karl Peinhart leitet die Überwachungszentrale in Wien und sieht die Vorteile: „Die Leute werden gar nicht erst rausgerissen aus ihrem soz

  • S2019E34 Neustart statt Ruhestand – Erfülltes Arbeiten im Alter

    • October 26, 2019

    Die Deutschen werden älter und bleiben länger gesund: 65-Jährige sind heute so fit wie 55-Jährige vor 50 Jahren. Sie können länger arbeiten und sollten es auch, um das Sozialsystem zu stützen. Doch das ist nur möglich, wenn die Arbeitsbedingungen an die Bedürfnisse älterer Menschen angepasst werden. „plan b“ zeigt Ideen, wie das Arbeitsleben so umgestaltet werden kann, dass sowohl ältere Arbeitnehmer als auch Unternehmen davon profitieren. Gerade wer Freude an der Arbeit hat, bleibt gern länger im Beruf. Und manche satteln noch einmal komplett um: Andrea Rosemann kündigt mit Ende 50 ihre sichere Stelle und gründet ein Mode-Label. Wie viele ältere Gründer bekommt auch sie keinen Kredit von der Bank. Deshalb will die Jungunternehmerin eine Crowdfunding-Kampagne starten, um die Kollektion der nächsten Saison zu finanzieren. In die Zukunft blickt Andrea Rosemann optimistisch, sie will ihr Unternehmen auch noch mit Ende 60 führen. „Wenn Plan A nicht funktioniert, dann funktioniert Plan B. Und ansonsten gibt es noch ganz viele weitere Buchstaben im Alphabet.“ In Norwegen ist ein später Berufswechsel längst Normalität. Lkw-Fahrer Rolf Sørum startet als 64-jähriger Rentner eine neue Karriere als Busfahrer. Genau das Richtige für ihn: „Ich arbeite gern. Ich habe eben Hummeln im Hintern. Und ich finde es schön, unter Menschen zu sein.“ Der norwegische Staat erkannte vor einigen Jahren, dass immer mehr ältere Menschen im Arbeitsleben gehalten werden müssen, um den demografischen Wandel abzufedern. Mit einer großen Reform wurde das Rentensystem umgestaltet: Jetzt lohnt es sich für Senioren finanziell, wenn sie lange berufstätig bleiben. Und Unternehmen bemühen sich, die Arbeitsbedingungen an die Bedürfnisse älterer Arbeitnehmer anzupassen. In anderen europäischen Ländern gibt es weniger Unterstützung von offiziellen Stellen, dennoch sind immer mehr Ältere erwerbstätig. Die einen wollen die Rente aufbessern, andere haben Spaß an der Arbeit und wünschen sich soziale Kontakte. In

  • S2019E35 Schätze im Schutt – Alte Rohstoffe neu genutzt

    • November 2, 2019

    Die Bauindustrie boomt. Doch sie verschlingt riesige Mengen an Rohstoffen. Muss das so sein? Liegen doch in unseren Städten viele Rohstoffschätze, die nur neu entdeckt werden müssten. Über die Hälfte aller Abfälle kommt hierzulande aus dem Bausektor. Das meiste landet geschreddert im Straßenbau. Doch es gibt Umdenker, die aus altem Bauschutt neue Häuser machen. „plan b“ begleitet sie bei der Rohstoffernte in der Stadt. „Wir müssen Metalle, Glas, Steine, Fliesen, Ziegel und Keramik nur in einen neuen Kreislauf bringen“, erklärt Nils Nolting, der Architekt des Recyclinghauses-Hannover. „Es war ein Abenteuer. Wir haben am Anfang nicht gewusst, wie viel wir tatsächlich aus alten Gebäuden nehmen können.“ Eine vierköpfige Familie sollte am Ende in dem neuen Haus Platz finden: Massivholz bildet den Rohbau, alte Gehwegplatten werden zum Estrich, ein rosa-schimmernder Terrazzo entsteht mit Ziegelsplitt, und die Fenster stammen aus einem ehemaligen Jugendzentrum. „Wir haben nicht nur viele Baustoffe recycelt, wir haben auch Bauteile neu überarbeitet und völlig anders wieder eingesetzt“, blickt Nolting zurück. Die neuen Mieter sind begeistert: „Es ist so modern und hell geworden.“ Alten Baustoffen zu neuem Leben verhelfen – das macht auch Tom van Soest in den Niederlanden. Aus Abbruchhäusern holt er Betonreste, Ziegelbrüche, Dachpfannen, Mörtelreste, Bodenplatten und Fliesen. Er probiert, zerkleinert, mischt und mixt. „Es hat lange gedauert, bis ich die richtige Mischung hatte“, erklärt der Designer im Rückblick. „Ich wollte stabile neue Steine herstellen.“ Inzwischen verarbeitet die Amsterdamer Firma tausend Tonnen Abfall pro Jahr zu neuen, bunten Klinker-, Fassaden- und Bausteinen. Auf der Jagd nach wertvollen Materialien ist auch Brigitte Kranner. Auf den großen Wertstoffhöfen in der Nähe von Wien inspiziert sie alte Kabel, aussortierte Heizungen oder Aluminiumfenster und kann in wenigen Sekunden abschätzen, welchen Wert sie haben. „Das ist reines Kupfer“, erklärt sie, währ

  • S2019E36 Lasst die Städte leben! Wie Citys attraktiver werden

    • November 9, 2019

    Wer vermisst sie nicht: nette Läden im Stadtzentrum? Doch viele geben auf wegen der Konkurrenz von Online-Handel und Shoppingcentern. Lebendige Citys statt toter Innenstädte, das wär’s! In ganz Europa erobern sich Menschen ihre Stadtzentren zurück – unterstützt von engagierten Bürgermeistern, visionären Stadtplanerinnen oder ideenreichen Bürgern. Schöne Plätze laden zum Verweilen ein. Ein buntes Angebot an Geschäften lockt Kunden in die City. Ein buntes Treiben in der Stadt – nirgendwo in Deutschland wird dafür so konsequent umgebaut wie in Kiel. Oberbürgermeister Ulf Kämpfer will seine Vision in die Tat umsetzen: „Ich glaube, dass eine Stadt ein emotionales Zentrum braucht. Wenn man Freunden oder der Verwandtschaft Kiel zeigen will, fährt man mit denen sicher nicht ins Einkaufszentrum auf die grüne Wiese.“ Das Herzstück: der Kleine Kiel-Kanal, der der Stadt am Wasser mehr Flair und Lebenslust einhauchen soll. Auch wenn der Umbau noch nicht fertig ist, zeigt er bereits Wirkung: Der alte Bootshafen ist zu einem beliebten Treffpunkt geworden, über 50 neue Geschäfte und mehrere Hotels werden bald in der Innenstadt eröffnen, und Hunderte neue Mieter leben dort bereits. Von einer eigenen Boutique mitten in Paris hat Alexandra Delaporte immer geträumt. Doch die hohen Mieten in City-Lage haben sie abgeschreckt. Das Risiko war zu groß. Jetzt aber bekommt die Französin unerwartet ihre große Chance. Vier Wochen lang darf sie ausprobieren, ob ihr Ladenkonzept aufgeht – für eine kleine Miete im „Testeur de Commerce“, einem sogenannten Testladen der Stadt. Wenn es klappt, wird aus der Probe ihr eigenes, dauerhaftes Geschäft. Eine zusätzliche Attraktivität für das Stadtviertel – und eine Win-win-Situation für Alexandra und für Paris. Die Dänen Jan Gehl und Camilla van Deurs sind so etwas wie Stars unter den Stadtplanern. Ihre Devise: Der Mensch gehört auf die Straße. Raus aus den Häusern, raus aus den Autos. Fahrradfahrer und Fußgänger haben in Kopenhagen oberste Priorität, der P

  • S2019E37 Neue Ideen für saubere Luft – Stadt ohne Smog

    • November 16, 2019

    Smog, Feinstaub und Stickoxide belasten unsere Städte, das Klima – und unsere Gesundheit. „plan b“ zeigt innovative Methoden, die uns und unsere Städte wieder besser durchatmen lassen. In der EU sterben jährlich 400 000 Menschen an den Folgen von Schadstoffen in der Luft. In den Städten ist die Luft am schlechtesten, zugleich leben dort die meisten Menschen. Die Luftqualität gerade dort zu messen und zu verbessern, ist also dringend nötig. Wenn Larry Couchy in Paris mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt, vermeidet er Straßen mit hoher Belastung. Das geht, weil die App „Plume Air Report“ ihm die Luftqualität anzeigt. Larry Couchy arbeitet für das Unternehmen und ist sicher: „Indem wir den Kontakt mit belasteter Luft vermeiden, können wir ein gesünderes Leben führen.“ Gleichzeitig soll die App die Menschen im Alltag für das Thema Luftverschmutzung sensibilisieren, damit sie sich stärker für politische und gesellschaftliche Maßnahmen zur Verbesserung der Luft einsetzen. Kohlenstoffdioxid ist Klimakiller Nummer eins. Jan Wurzbacher und Christoph Gebald haben eine Technologie entwickelt, mit der man der Luft CO2 entziehen kann, um es für industrielle Zwecke zu recyceln oder sogar ganz aus der Atmosphäre zu entfernen. Rund 900 Tonnen CO2 saugt ihre Anlage jährlich aus der Luft. Die Menge entspricht den Emissionen, die rund 200 Autos im Jahr ausstoßen. Die Vision der Gründer: „Wir wollen ein Prozent der globalen CO2-Emissionen aus der Erdatmosphäre holen.“ Um die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre zu senken, soll ein Teil des Gases ganz verschwinden. Auch dafür haben die beiden bereits Ideen entwickelt: In einer Pilotanlage auf Island speichern sie das CO2 schon in der Erde. Ein Hauptgrund für die dreckige Luft in unseren Städten sind Autoabgase. In Norwegen ist man schon weiter: Hier ist jedes fünfte verkaufte Auto bereits ein Elektroauto, getankt wird mit Ökostrom. Die norwegische Regierung verfolgt das Ziel, dass ab 2025 keine Autos mehr mit Verbrennungsmotoren verk

  • S2019E38 Bis zum letzten Krümel – Rezepte gegen Brotverschwendung

    • November 30, 2019

    Brot ist der Deutschen liebstes Lebensmittel. Über 3000 Sorten – immer schön frisch! Doch es wird zu viel des Guten produziert. Jährlich landen 1,7 Millionen Tonnen Brot und Backwaren im Müll. Dabei geht es nicht nur um weggeworfene Lebensmittel, sondern auch um die Umwelt. Das Ackerland, das nur für die Tonne bewirtschaftet wird, ist größer als Mallorca. Bauern, Bäcker und Brotliebhaber suchen nach neuen Rezepten für altes Brot und gegen Verschwendung. Niko Gottschaller steht jeden Tag vor den Brotbergen, die in Bäckereien unverkauft bleiben. „An diesen Anblick muss man sich gewöhnen. Wenn man das zum ersten Mal sieht, erschrickt man sich total“, sagt der Bio-Landwirt aus Rotthalmünster. Er wollte der Lebensmittelverschwendung nicht mehr tatenlos zusehen. Seitdem sammelt er bei umliegenden Bäckereien Brot, Brötchen und Teilchen ein – die Reste, die eigentlich weggeworfen würden. Damit „füttert“ er seine eigens dafür entwickelte Biogasanlage und produziert so Strom aus Brot. Doch auch da bleibt noch etwas übrig. Für die Reste der Reste aber hat Niko Gottschaller schon eine neue Idee. Der Kampf gegen die Brotverschwendung ist Roland Schüren wohl in die Wiege gelegt worden. Der Bäckermeister führt den Familienbetrieb in vierter Generation. „Wir mussten immer die Dinge zu Hause essen, die nicht schön genug waren für die Kunden. Meine Oma hat es auf die Spitze getrieben, dass auf jeden Fall alles verwertet werden muss.“ Und das schafft er tatsächlich! In seiner Bäckerei landet nicht ein Krümel mehr im Müll. Zuerst holt die Tafel ab, was sie gebrauchen kann. Doch das ist weniger, als man denkt. So wandert der Großteil der Reste zurück in frische Brote. Und dabei geht Roland Schüren weiter als andere Bäcker. Er hat sogar einen Job geschaffen, der in Deutschland einzigartig sein dürfte. Wie aber kann man verhindern, dass überhaupt so viele Brotreste anfallen? Die Antwort darauf liefert eine Software, die die beiden Programmierer Eyüp Aramaz und Tobias Pfaff entwickelt habe

  • S2019E39 Festlich und fair: Von nachhaltigen Nüssen und Mandeln

    • December 14, 2019

    Mandeln, Walnüsse und Vanille sind begehrte Zutaten für unser Weihnachtsgebäck. Nur: Alle drei Produkte sind weit gereist und reifen oft unter sozial und ökologisch problematischen Bedingungen. Die Farmer profitieren nur wenig von den hohen Vanillepreisen und der Mandelanbau verschwendet riesige Mengen Wasser. Es gibt aber Menschen, die mit geringen Mitteln und großem Engagement das scheinbar Unmögliche möglich machen – Grüne und faire Weihnachtsgenüsse. Stefan Wissert und Andréa Ralisendra sind ein deutsch-madagassisches Paar. Andréas Familie in Madagaskar lebt vom Vanilleanbau. Obwohl Vanille das zweitteuerste Gewürz der Welt ist, sind die meisten Vanillebauern bettelarm. Reich werden die vielen Zwischenhändler. Deshalb wollen Stefan und Andréa den Handel selbst in die Hand nehmen. Sie lassen sich direkt aus Madagaskar eine Lieferung schicken, um sie hier per Webshop zu verkaufen. Der Gewinn wird unter allen gleich aufgeteilt – fair trade dank Familiennetzwerk. Walnüsse wuchsen einst üppig in Mitteleuropa, doch mehr und mehr dominierten die billigeren Importe aus den USA und Chile den Markt. Das will Vivian Böllersen ändern. Und tatsächlich ihre selbstgepflanzte Walnussplantage im Brandenburgischen gedeiht. Bis die Bäume auch Nüsse tragen, vergeht aber noch etwas Zeit. Was tun? Ganz einfach: Sie sammelt Walnüsse aus den Gärten von Nachbarn und Streuobstwiesen. Sie knackt sie eigenhändig in einer kleinen Manufaktur auf. Inzwischen ist ein hippes Berliner Restaurant auf Vivian Böllersen aufmerksam geworden. Der Chefkoch, ausgezeichnet mit einem Michelin-Stern, will mit der jungen Ökobäuerin zusammenarbeiten, auf der Suche nach der perfekten heimischen Walnuss. Und sie träumt von einer Renaissance des deutschen Wallnussgeschäfts. Ramón Alarcón liebt Mandeln und baut sie im großen Stil an. Doch Mandelbäume brauchen extrem viel Wasser, ein kostbares Gut in der Halbwüste Südspaniens. Deshalb hat sich Alarcón – im Hauptberuf Architekt – eine geniale Lösung einfallen lass

  • S2019E40 Klimahelden – Wie wir die Welt noch retten können

    • December 30, 2019

    Noch nie hat die Klimakrise so viel Aufmerksamkeit bekommen wie in diesem Jahr. Weltweit engagieren sich Menschen gegen die Erderwärmung. Könnte 2019 das Jahr der Klimawende werden? Anders essen, bauen oder produzieren: Große Veränderungen sind nötig, um den Klimawandel noch zu stoppen. Alleine können die Visionäre das Problem zwar nicht lösen, aber sie zwingen Verbraucher, Politik und Wirtschaft zum Umdenken. 20 Prozent aller Treibhausgase gehen auf das Konto unserer Ernährung. Bei der Herstellung eines einzigen Rindfleisch-Burgers entstehen mehr als fünf Kilogramm CO2. Trotzdem sind die Burger von Richard Bergfors, Chef von „Max Burgers“, der ältesten schwedischen Fast-Food-Kette, ausnahmslos klimaneutral. „Wir sind Teil des Problems, also müssen wir auch Teil der Lösung sein“, so Bergfors. „Wir kompensieren 110 Prozent unseres verursachten CO2 durch das Anpflanzen von Bäumen. Damit sind wir klimapositiv.“ Die Schweden wollen weg vom Fleisch: Bis 2022 soll mindestens jeder zweite Burger vegetarisch sein. Immer mehr Schweden kaufen die etwas anderen Burger, mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit lässt sich auch viel Geld verdienen. Auch Christian Rinn und seine Tochter Luisa haben gewohnte Pfade verlassen: Ihr Betonwerk in Heuchelheim ist einzigartig, denn es ist klimaneutral. Dabei ist der Baustoff eigentlich eine Klimakatastrophe: Eine Tonne Beton verursacht eine Tonne CO2. Die Branche verbraucht bis zu acht Prozent aller Treibhausgase – mehr als der weltweite Flugverkehr. Für die Rinns ein besonderer Ansporn, um ihr Werk so „sauber“ wie möglich zu halten. In ihrer hochmodernen Fertigungsanlage setzen die Hessen auf Ökostrom, Regenwasser und Recycling: „Alles was wir dann selber nicht schaffen, kompensieren wir mit CO2-Zertifikaten und Aufforstungsprojekten“, untermauert Christian Rinn die Null-Emission-Firmenphilosophie. Forstwissenschaftlerin Elisabeth Hüsing ist überzeugt, dass auch ganz kleine Schritte etwas bewirken können. Sie engagiert sich in der Organisation

Season 2020

  • S2020E01 Tierische Helfer – Im Einsatz für den Menschen

    • January 11, 2020
    • ZDF

    Sie erschnüffeln gefährliche Schädlinge, suchen Landminen und unterstützen Kranke: Tiere sind in manchen Jobs besser als Menschen. Sie sind wichtige und unverzichtbare Helfer. Ingrid Stephan nutzt die besonderen Fähigkeiten von Tieren seit Jahrzehnten. Die Sozialpädagogin besucht gemeinsam mit Tieren soziale Einrichtungen wie Kindergärten, Pflegeheime und Wohngruppen für Menschen mit geistigen und seelischen Einschränkungen.

  • S2020E02 Aus alt mach neu – Zweite Chance für den Müll

    • January 25, 2020
    • ZDF

    455 Kilogramm Hausmüll produziert jeder Deutsche durchschnittlich im Jahr. Weltweit stehen wir an fünfter Stelle, denn unser Konsumverhalten besteht aus: kaufen, (be)nutzen, wegwerfen. Doch müssen wertvolle Rohstoffe einfach auf dem Müll landen? Nein, finden mutige Visionäre, die im Abfall den Stoff der Zukunft erkennen. Sie lassen aus alten Ressourcen wieder neue Produkte entstehen - Kreislaufwirtschaft nennt man das.

  • S2020E03 Patientenwohl vor Profitstreben: Medizin im Sinne des Menschen

    • February 1, 2020
    • ZDF

    Wenn der Mensch krank wird, muss er Ärzten und Krankenhäusern vertrauen. Doch bietet auch jedes Krankenhaus die beste Versorgung? Mediziner und Häuser stehen unter hohem ökonomischen Druck. Der eigentliche Auftrag, die bestmögliche Patientenversorgung, kann dann schon mal unter wirtschaftliche Erwägungen untergeordnet werden. "plan b" trifft Menschen, die im Gesundheitssystem nach Wegen suchen, den Patienten wieder in den Mittelpunkt zu rücken.

  • S2020E04 Rosen ohne Reue – Frische Ideen für faire Blumen

    • February 8, 2020
    • ZDF

    Blumen am Valentinstag: Oft kommen sie aus Afrika oder Lateinamerika. Doch auch im Winter gibt es einheimische Alternativen - allen Wetterkapriolen zum Trotz. Das Geschäft mit Schnittblumen floriert. Doch was ihre Schönheit kaschiert: Lange Transportwege und viele Pestizide sorgen für eine schlechte Ökobilanz. Immer mehr Blumenproduzenten wollen daran etwas ändern.

  • S2020E05 Kampf gegen Killerkeime – Neue Strategien gegen Antibiotikaresistenzen

    • February 22, 2020
    • ZDF

    Jedes Jahr sterben 33 000 Menschen in Europa an Infektionen mit antibiotikaresistenten Keimen. „plan b“ zeigt Konzepte, die eine Ausbreitung der gefährlichen Keime verhindern können. Massentierhaltung, fehlende Krankenhaushygiene, die vorschnelle Vergabe von Antibiotika – die Ursachen für die Verbreitung sind vielfältig. Antibiotikaresistenzen gelten als eine der größten medizinischen Herausforderungen des Jahrhunderts. Ron Hendrix beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Infektionskrankheiten in Krankenhäusern. Der Niederländer ist Hygienearzt und berät einen deutschen Klinikverband im Münsterland. „Wir haben in den Niederlanden früh erkannt, dass wir die Verbreitung der Keime genauso kompromisslos bekämpfen müssen wie die eigentlichen Infektionen. Dazu müssen wir aber möglichst schnell wissen, mit welchen Keimen wir es zu tun haben.“ Hendrix hat dafür gesorgt, dass auch deutsche Kliniken ihre Labore wieder öffnen. Viele deutsche Krankenhäuser hatten die eigene Labordiagnostik Anfang der 2000er-Jahre aus Kostengründen aufgegeben. Ein Irrweg meint Hendrix. In Dänemark sind nach der nachgewiesenen Vermehrung von antibiotikaresistenten Keimen durch die Massentierhaltung die Bauern unter Druck geraten. Freiwillig haben sie sich dazu entschlossen, den Einsatz von Antibiotika massiv zu reduzieren. Schweinebauer Sören Bonde ist einer von 2000 Viehzüchtern, die versuchen, ihre Mastschweine völlig ohne Antibiotika großzuziehen. Mit großem Erfolg. In Belgien hat der Mediziner Patrick Soentjens das Gesundheitsministerium davon überzeugen können, Phagen als Therapie gegen hartnäckige antibiotikaresistente Keime zuzulassen. Phagen sind spezielle Viren, die Bakterien töten. Soentjens ist sicher, dass diese altbekannte, aber fast in Vergessenheit geratene Medizin viele Menschenleben retten wird: „Wenn wir den Kampf gegen die Resistenzen gewinnen wollen, müssen wir alle Erfolg versprechenden Methoden anwenden, und Phagen gehören eindeutig dazu. Es gibt zahlreiche nachgewiesene Erfo

  • S2020E06 Die Letzten ihrer Art – Hilfe für bedrohte Tiere

    • February 29, 2020
    • ZDF

    Ob Eisbär, Westlicher Gorilla oder Wisent – künftig sind eine Million Arten weltweit vom Aussterben bedroht. Neben der Klimakrise gehört das Artensterben zu den größten Problemen unserer Zeit. Mit jeder aussterbenden Tierart kann ein Ökosystem ins Wanken geraten, und das hat auch Folgen für unser Klima. Doch es gibt Menschen, die nach Wegen suchen, um das große Sterben der Tiere aufzuhalten. „plan b“ begleitet sie in diesem Wettlauf gegen die Zeit. Noch prägen die Wildtiere das Bild von Afrika. Doch Elefant, Löwe & Co.haben bereits 75 Prozent ihres Lebensraumes verloren. Wenn einzelne Tierarten in Afrika verschwinden, ist das gesamte Ökosystem des Kontinents in Gefahr, weiß Johannes Kirchgatter. Deshalb kämpft der Geograf und Afrika-Experte beim WWF mit seinem Projekt in Kenia um jeden Quadratmeter für die Wildtiere. Das ist nicht immer einfach, denn: „Wir müssen Lösungen finden, die den Tieren und den Menschen ihren Lebensraum sichern.“ Die 25-jährige Johanna Mehringer aus Bayern wollte Medizin studieren. Doch dann suchten sich die Eltern ein Hobby, das ihre Lebenspläne über den Haufen warf: Michaela und Rainer Mehringer wollten etwas für die Artenvielfalt tun und fingen mit der Haltung alter Nutztierrassen auf ihrem Hof an. Denn auch Nutztiere stabilisieren die Lebensräume von Wildtieren, Insekten, Vögeln und Pflanzen. Johanna Mehringer verliebte sich in die alten Rassen. Heute studiert sie Landwirtschaft, will den Hof übernehmen und ihre ganze Zukunft dem Artenschutz widmen. Dass sich Artenschutzprojekte lohnen, zeigt das Adlerprojekt im Nationalpark Berchtesgaden. Vor 20 Jahren waren Steinadler hier fast verschwunden. Heute leben wieder 50 Paare im Alpenraum. Doch die Artenschützer wissen genau: Sie dürfen nicht nachlassen, sonst verschwinden die Adler und mit ihnen der gerettete Lebensraum. (Text: ZDF)

  • S2020E07 Kein Schnee von gestern – Skigebiete denken um

    • March 7, 2020
    • ZDF

    Der Schnee wird weniger, die Bedenken der Ski-Urlauber größer: Auch der Massentourismus in Wintersportgebieten, muss immer öfter sanftere Pfade einschlagen. Denn umweltfreundliches Skifahren ist möglich. Das Villgratental in Tirol macht es seit Jahren vor und setzt vor allem auf das Naturerlebnis. Auch große Skigebiete wie Laax in der Schweiz oder Obertauern in Österreich denken um: Grüne Ideen für das weiße Vergnügen. Laax, Flims, Falera gehört zu einem der fünf größten Skigebiete der Schweiz. Hier boomt der Massentourismus. Den die Verantwortlichen aber gleichzeitig so nachhaltig wie möglich lenken wollen. Schon seit 2012 arbeiten sie in Laax an einem „Greenstyle“-Konzept. Ziel ist es, das weltweit erste selbstversorgende, alpine Skigebiet zu werden. Bis 2023 soll der gesamte Energiebedarf durch regional produzierte und ausschließlich erneuerbare Energie abgedeckt werden. So gibt es Ranger und Wildhüter, die dafür sorgen, dass Tiere ungestört überwintern können und nicht von waghalsigen Freeridern aufgeschreckt werden. Auf ihren Wasserkreislauf sind sie hier besonders stolz: Der Kunstschnee wird in Laax zu 100 Prozent aus Wasser und kalter Luft hergestellt. Das Wasser kommt aus einem Speichersee, in den das Schmelzwasser im Frühling wieder zurückfließt. Der Strombedarf wird bereits jetzt komplett durch CO2-neutrale Wasserkraft aus der Schweiz und Energie aus eigenen Solaranlagen am Berg abgedeckt. Während sie in den 1970 Jahren noch von allen Seiten belächelt wurden, lachen sie heute selbst, erzählt Christof Schett, Tourenanbieter aus dem Villgratental. Das abgelegene Tal in Osttirol ist bekannt geworden mit dem Spruch: „Kommen Sie zu uns, wir haben nichts!“ Die Region hat sich bereits vor 50 Jahren gegen Skilifte ausgesprochen, ist heute vor allem Mekka für Ski-Tourengeher, Wanderer oder „Entschleuniger“, wie sie hier im Ort sagen. Uriges Handwerk, regionale und vor allem saisonale Küche und kleine Almhütten stehen hier im Vordergrund. Auch auf der Monte-Rosa-Hüt

  • S2020E08 Hilfe für die Seele – Neue Wege aus der Depression

    • March 14, 2020
    • ZDF

    Depression ist die zweithäufigste Volkskrankheit der Welt, doch nicht immer zeigen bewährte Therapiemethoden Wirkung. Neue Ansätze versprechen mehr depressiven Menschen zu helfen. Ketamin, Online-Therapie, Urban Gardening: plan b zeigt überraschende Einblicke in neue, zukunftsorientierte Behandlungsmethoden und trifft Menschen, Organisationen und Visionäre, die nach Lösungen suchen, um den Betroffenen wieder zurück ins Leben zu helfen. Die 21 Jahre alte Theresa leidet seit ihrer Kindheit an schweren Depressionen – bislang halfen weder Psychotherapien noch Medikamente. Beides bildet die klassische Behandlung bei einer Depression. Doch bei mindestens einem Drittel der Patienten schlagen Antidepressiva nicht an, bei rund einem Viertel wirken sie gar nicht. Ein Mittel, das eigentlich zur Narkose genutzt wird, verspricht jetzt Besserung: Ketamin. Theresa ist zuversichtlich: „Ich setze meine ganze Hoffnung in die Behandlung, dass es anschlägt und mir diese Leere und Hoffnungslosigkeit nimmt. Damit ich endlich wieder etwas fühle.“ In Lüneburg führt Dr. Peter Tamme schon seit einigen Jahren Ketamin-Therapien durch, per Infusion in genau kalkulierter Dosierung und – wie bei Theresa auch – meist in Kombination mit einer Elektrostimulation des Hirns, das eine langfristige Verbesserung bringen soll. In Finnland verschwindet die Sonne monatelang. Mit der dunklen Zeit wachsen die dunklen Gedanken. Viele Depressive wohnen zudem weitab von Städten, wo es Therapieplätze gibt. Hier boomen Online- und App-basierte Therapieverfahren, begleitend zu Gesprächstherapie. „plan b“ besucht Marita, die im einsamen Norden Finnlands lebt und eine Online-Therapie gegen ihre Erkrankung nutzt. Die Deutsche Bahn, als einer der größten Arbeitgeber Deutschlands, hat ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, das anderen Unternehmen als erfolgreiches Vorbild dient – „Peers at work“. „Peer-Begleiter“ sind Mitarbeiter, die selbst an Depression erkrankt waren oder sind. Sie helfen ihren betroffenen Kollegen, wei

  • S2020E09 Obst ohne Gift – Wenn Natur die Chemie ersetzt

    • March 21, 2020
    • ZDF

    Äpfel und Trauben zählen zu den Lebensmitteln, bei denen am meisten Pestizide eingesetzt werden. Dabei geht es auch anders. Mit neuen Sorten und mit der Kraft der Natur. Blühstreifen auf den Feldern und Hühner zwischen den Obstbäumen können den Einsatz von Chemie überflüssig machen. Und wenn Verbraucher bereit sind auch Obst mit kleinen optischen Mängeln zu kaufen, fällt Landwirten der Verzicht auf Pestizide leichter. Harald Quint aus Linau in Schleswig-Holstein ist eigentlich gelernter Bankkaufmann und studierter Jurist. Doch vor gut 10 Jahren beschloss er auszusteigen, wurde Biolandwirt und spezialisierte sich auf Obstanbau. Vieles wollte er anders machen als seine konventionellen Kollegen, experimentierte, probierte aus, fand unkonventionelle Lösungen: Die für die Ernte schädlichen Insekten wie Apfel- oder Pflaumenwickler bekämpft er nicht mit Insektiziden, sondern mit Hühnern. Damit auch bei niedrigen Temperaturen seine Obstblüten befruchtet werden, züchtet er Wildbienen. „Wir alle müssen etwas ändern“, erklärt Quint. „Die Verbraucher müssen lernen, Obst zu akzeptieren, das optische Macken hat und die Landwirte müssen lernen mit der Natur zu arbeiten und nicht gegen sie.“ Auch Klaus Rummel aus Nußdorf in der Pfalz ist ein Pionier: Er sieht die Zukunft des Weinanbaus in neuen Sorten. Auf eigenes Risiko züchtet er seit 30 Jahren pilzwiderstandsfähige Reben. Jetzt könnte ihm der Durchbruch gelungen sein. Mit einer Sorte, die viele Trauben hervorbringt, hat er einen fruchtigen Weißwein gekeltert. Trotzdem züchtet er weiter. „Neue Sorten braucht das Land“, sagt der Winzer. „Wir sind als Landwirte in der Pflicht weniger Pflanzenschutzmittel einzusetzen. Das sind wir unseren Nachfolgern schuldig.“ Jutta Kienzle sucht im Namen der Obstbauern am Bodensee nach dem perfekten Blühstreifen zwischen den Bäumen. Dort fühlen sich zum Beispiel Marienkäfer wohl, die verhindern können, dass Blattläuse Früchte befallen und die Ernte gefährden. Außerdem versucht sie durch Blindverko

  • S2020E10 Hoffnung für Patienten: Die Suche nach Impfstoffen und neuen Medikamenten

    • March 28, 2020
    • ZDF

    Krankheiten wie COVID-19, die kaum behandelt werden können, stellen Wissenschaftler vor große Herausforderungen. Die Entwicklung neuer Wirkstoffe ist ein Wettlauf gegen die Zeit. In einigen Monaten könnte vielleicht ein Impfstoff gegen das Coronavirus gefunden sein. Bei der Forschung ganz vorne mit dabei: eine Firma aus Tübingen. Lidia Oostvogels weiß, dass die Zeit drängt. Die Ärztin und ihr Team vom Tübinger Biotech-Start-up CureVac zählen zu den wenigen, die an einem Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus arbeiten. Die Forscher verfolgen einen neuen Ansatz, der auf Gentechnik basiert. Das Team hofft auf schnelle Ergebnisse in den nächsten Monaten, für den Sommer 2020 sind klinische Tests geplant. Nicht nur das Coronavirus ist eine lebensbedrohliche Gefahr für Menschen. Jedes Jahr sterben rund 33 000 Patienten in Europa an Infektionen mit antibiotikaresistenten Keimen. Und hier wiederum könnten spezielle Viren zum Lebensretter werden. Sogenannten Phagen zerstören nämlich Keime. Darauf setzt der Brandenburger Ekkehard Eichler. Nach einer Operation haben sich antibiotikaresistente Krankheitserreger in der Operationswunde festgesetzt und auch sein Brustbein angegriffen. Die Folge: eine Knochenhautentzündung. In Deutschland gilt er als austherapiert. Die Ärzte rieten ihm schon zu einer Entfernung des Brustbeins. Die Suche nach Alternativen führte ihn nach Tiflis in Georgien, wo Patienten seit Jahrzehnten mit Phagen behandelt werden. Hygiene schützt vor Infizierung, deshalb ist sie vor allem in Krankenhäusern extrem wichtig. Im dänischen Odense wollen Tüftler mit modernster Technik den Kampf gegen Erreger in Krankenzimmern revolutionieren: Mit autonom fahrenden Reinigungsrobotern, die auch Coronaviren abtöten können. (Text: ZDF)

  • S2020E11 Keine Angst – Wie wir uns weniger fürchten

    • April 4, 2020
    • ZDF

    Angst vor Corona, vor der Klimakatastrophe, aber auch Angst vor Spinnen: Wir alle kennen das Gefühl. Und das kann auch schnell krankhaft werden. „plan b“ zeigt, welche Auswege es gibt. 14 Prozent aller Westeuropäer leiden unter Angststörungen. Jeder Siebte allein in Deutschland ist jährlich von einer Angststörung betroffen. Doch ab wann ist Angst eine Krankheit? Wie lässt sie sich diagnostizieren und bekämpfen? Schon unseren Vorfahren diente Angst als Überlebenshilfe. Wer nicht vor dem Säbelzahntiger wegrannte, wurde gefressen und konnte keine Nachkommen zeugen. Und noch heute schützt uns eine Portion „gesunde Angst“ vor zu waghalsigen Aktionen oder schlicht davor, dass wir im Straßenverkehr vor ein Auto laufen. Doch unsere Furcht ist manchmal völlig unbegründet oder übertrieben. Wissenschaftler beschreiten in der Grundlagenforschung bahnbrechende Wege und entwickeln neue Therapieansätze. Sie verorten die Angst in unseren Genen, bekämpfen Angst mit virtueller Realität und blicken in unsere Vergangenheit, um die Angst besser zu verstehen. Ein prominenter Betroffener ist der Musiker Nicholas Müller. Mit seiner Band „Jupiter Jones“ landete er mit dem Song „Still“ 2011 seinen ersten großen Hit. Kurz darauf steigt der Sänger aus. Er leidet unter schweren Angst- und Panikattacken, an Auftritte vor Publikum ist damals nicht mehr zu denken. Schlüsselmomente seines Krankheitsverlaufs werden im Film visualisiert: die erste Angstattacke, der anschließende Krankenhausbesuch oder erste Therapie-Versuche. Diese persönlichen Rückblicke gewähren einen tiefen Einblick in das Leben mit der Angst. Wissenschaftler unterschiedlichster Fachrichtungen arbeiten an Lösungen und machen rasante Fortschritte, den Code der „Angst“ zu entschlüsseln. Prof. Dr. Paul Pauli von der Uniklinik Würzburg hat das Ziel, Angsterkrankungen vorhersagen zu können, um sie früher zu entdecken und schneller zu behandeln. In Würzburg steht auch der PSYCH CAVE, ein Labor, in dem mit virtueller Realität die Entsteh

  • S2020E12 Konstruktiv durch die Krise – Lösungen in Corona-Zeiten

    • April 8, 2020
    • ZDF

    Das Coronavirus legt das öffentliche Leben in ganz Deutschland lahm und stürzt viele in eine Krise. Doch Not macht erfinderisch und schafft Solidarität. Vom Einzelnen bis zum Unternehmer – viele haben Ideen, um sich selbst und anderen in dieser historischen Krise zu helfen. Vom Kulturbereich über die Spargelernte bis hin zur Unterstützung kranker oder gefährdeter Menschen werden Lösungen gebraucht. Eine Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft entsteht gerade in unserer Gesellschaft, doch Bedarf und Hilfsangebot müssen zusammengebracht werden. Die Plattform „nebenan.de“ organisiert seit 2015 Nachbarschaftshilfe. Momentan erreichen sie Hunderte Anfragen, die Mitarbeiter haben mehr zu tun denn je. Neuerdings gibt es eine Hotline für all diejenigen, die nicht online sind. „Es fühlt sich gut an, zu helfen, aber auch mir hilft es durch diese schwere Zeit, etwas tun zu können“, sagt Johanna. Sie ist neue Mitarbeiterin bei „nebenan.de“ und geht für ihre Nachbarin seit Kurzem regelmäßig einkaufen. Die Wahlberlinerin ist begeistert von der Welle der Solidarität und versucht, die „Aktion Jutenachbarn“ deutschlandweit bekannt zu machen. Das heißt: Jutebeutel aus dem Fenster hängen und somit den Nachbarn signalisieren, dass man aktiv Hilfe anbietet. Seit der Corona-Krise erlebt die Nachbarschaftshilfe einen unvergleichlichen Boom, Spendenmöglichkeiten wie Gabenzäune findet man immer häufiger in den größeren Städten. Jeder kann hier Hygieneartikel, Lebensmittel oder Kleidung für Obdachlose und Bedürftige spenden, indem er sie einfach an den Zaun hängt. Kinowerbung empfinden manche normalerweise als lästig. Doch jetzt kann sie das Überleben der Kinos sichern. Das Hamburger Unternehmen Weischer ist eigentlich auf Kinowerbungsvermarktung spezialisiert und greift jetzt den Kinos unter die Arme. Mit der Kampagne #hilfdeinemkino kann jeder online sein Lieblingskino auswählen und Kinowerbung auf dem eigenen Computer schauen oder das Kino mit einer Geldspende unterstützen. Die Werbee

  • S2020E13 Fairer naschen: Schokolade von ihrer besten Seite

    • April 11, 2020
    • ZDF

    Schokolade ist die liebste Süßigkeit der Deutschen. Mehr als elf Kilogramm pro Person werden jährlich genascht. Der Schokoladen-Konsum verursacht viel Elend in den Kakao-Anbauländern. Insbesondere in Westafrika sind Armut, Kinderarbeit und Umweltzerstörung die Folgen. Wenn sich aber findige Unternehmer für faire Arbeitsbedingungen und den nachhaltigen Anbau von Rohstoffen einsetzen, geht Schokoladengenuss ohne bitteren Nachgeschmack. Einer dieser Pioniere ist Hendrik Reimers vom deutschen Start-up-Unternehmen „fairafric“. Seit 2016 wickelt der Jungunternehmer von der Kakaobohne bis zur verpackten Tafel die ganze Schokoladen-Produktion in Ghana ab. Obwohl 70 Prozent des weltweiten Kakaos aus Afrika stammen, werden weniger als ein Prozent der von uns konsumierten Schokolade dort produziert. Deshalb wird das große Geld mit der Kakaobohne bislang in Europa verdient. Das will Hendrik Reimers ändern: „Dadurch, dass wir hier Pionierarbeit leisten, muss man einplanen, dass alles etwas mehr kostet und etwas länger dauert. Man braucht einen langen Atem.“ Der zahlt sich inzwischen aus. Die Mission „Schokolade – Made in Africa“ entwickelt sich jedes Jahr weiter. Jetzt steht der nächste Meilenstein an: der Bau einer modernen, größeren Produktionsanlage – und das ganz klimafreundlich mit Solarstrom. Aber auch in Deutschland tut sich was. Zum Beispiel in Brandenburg. In der Manufaktur Edelmond stellt Thomas Michel feinste Schokolade her. Michel bezieht seine Kakaobohnen von einem Bauer aus der Dominikanischen Republik, den er persönlich kennt. Im sogenannten Bean-to-Bar-Verfahren – also von der „Bohne bis zur Tafel“ – nimmt er jeden Herstellungsschritt selbst vor. Dabei legt er besonderen Wert auf regionale Zutaten. Dass man auch in der Massenproduktion etwas erreichen kann, zeigt das Beispiel von „Tony’s Chocolonely“ aus den Niederlanden. Alles begann mit der Vision, 100 Prozent „sklavenfreie Schokolade“ herzustellen, also Schokolade, bei der die Kakaobauern fair bezahlt werden.

  • S2020E14 Frisch auf den Tisch: Gärtnern für die Selbstversorgung

    • April 18, 2020
    • ZDF

    Immer mehr Menschen denken darüber nach, sich selbst zu versorgen – so wie es noch die Großeltern taten. Die eigene Ernte zum Wohle der Umwelt. Aber viele reagieren auch auf die Corona-Krise, es wird gegärtnert und geackert wie lange nicht. Methoden, wie man dabei am besten vorgeht, gibt es viele – traditionelle, aber auch völlig neuartige Anbauarten. Im Berliner Bezirk Neukölln lebt und arbeitet Martin Höfft. In seinem Hinterhof geht er seiner Leidenschaft nach: dem Gärtnern mithilfe der Permakultur. Bis vor wenigen Jahren war das alles noch eine reine Brachfläche. Um die Speisekarte für sein Café abwechslungsreich zu gestalten, pflanzt Höfft möglichst viele verschiedene Sorten. Und das erfolgreich auf kleinster Fläche. Selbst in trockenen Monaten erntet Martin Höfft täglich zwei Körbe voller Kräuter und Salate. In dem nur 1000 Quadratmeter großen Garten wachsen über 200 verschiedene Pflanzenarten. Bei der Permakultur müssen Gärtner weniger eingreifen, weil die Pflanzen in Symbiose leben und für eine vielseitige Ernte sorgen. Im französischen La Clusaz können sich viele Familien kein eigenes Haus mit eigenem Grundstück leisten. So wurde die Idee eines Gemeinschaftsgartens für große und kleine Anwohner des beliebten Skiortes geboren. Auf einem Stück Land mitten in dem malerischen Touristenort ernten Nachbarn Kopfsalat, Möhren und Kartoffeln. Julie Desnoulez ist die Präsidentin des Gärtchens und hat dafür gekämpft, dass sie von der Kommune ein fruchtbares Stück Erde bekommt. Zwöl Familien, jede mit ihren eigenen Ideen, haben sich mit großer Disziplin zu helfen gewusst und genießen nun die Erträge ihrer eigenen Arbeit. In Dessau kommt die Landwirtschaft nun in die Stadt. Äcker liegen zwischen Plattenbauten. Städter bauen ihr Gemüse selbst an – direkt vor der eigenen Neubauwohnung. In Dessau funktioniert das, weil es hier vor allem eines gibt: Platz. Heike Brückner ist Landschaftsarchitektin an der Bauhaus-Universität Dessau und will mit einem Pilotprojekt das Bewussts

  • S2020E15 Reparieren statt wegschmeißen: Wege aus dem Wegwerfwahn

    • April 25, 2020
    • ZDF

    Die Waschmaschine streikt, der Drucker lahmt und der geliebte Thermomix liefert auch keine vernünftigen Ergebnisse mehr ab. Und nun – wegwerfen und neu kaufen? Oder lieber reparieren? Fast 840 000 Tonnen Elektro-Altgeräte entsorgen die Deutschen jedes Jahr. Das sind neun Kilogramm pro Einwohner und Jahr. Viel zu viel, meint Detlev Vangerow aus Reutlingen, denn die meisten Geräte könnte man reparieren und weiter benutzen. Deshalb hat Vangerow ein Unternehmen gegründet, das „Reparateure“ ausbildet, vernetzt und mithilft, den alten Geräten zu mehr Lebenszeit zu verhelfen – oder sie sogar „besser als neu“ zu machen: Röhrenradios aus grauer Vorzeit mit Musik-WLAN, Waschmaschinen mit Handysteuerung – alles ist denkbar. Vangerow ist auch politisch aktiv, er und seine Mitstreiter haben inzwischen erreicht, dass ab 2021 Hersteller sogenannter „weißer Ware“, wie Waschmaschinen oder Geschirrspüler grundsätzlich Ersatzteile auch an unabhängige Werkstätten liefern müssen. Reparieren, recyceln, die Welt ein bisschen besser machen: Das ist der Anspruch der Londoner Produktdesignerin Jane Ní Dhulchaointigh. Ihre Erfindung mit dem Namen „Sugru“ ist der erste Kleber der Welt, der es den Benutzern ermöglicht, kaputte Dinge so zu formen, dass sie wieder funktionieren. So werden zerbrochene Kaffeebecher oder verschlissene Computerkabel wieder nutzbar gemacht. Nach Angaben des Unternehmens hat die Fangemeinde das Produkt schon in 175 Ländern eingesetzt und mehr als 15 Millionen Dinge damit repariert. In Belgien hat man bereits ein System, das Weiternutzen und Reparieren fördert: „De Kringwinkel“. Wie in Deutschland werden auch in Belgien Elektronikgeräte, Kleidung, Fahrräder etc. gesammelt. Allerdings müssen die Belgier nicht auf einen Wertstoffhof fahren. Es genügt ein Anruf, und die Mitarbeiter von „De Kringwinkel“ holen die Geräte ab, reparieren sie und verkaufen sie günstig. Die Ressourcen-Schonung steht an erster Stelle. „plan b“ zeigt, wie das Reparieren wieder attraktiv werden kan

  • S2020E16 Wertschätzen statt verschwenden - Wie wir Lebensmittel retten können

    • May 2, 2020
    • ZDF

    In Deutschland landen über 18 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr im Müll. In der Corona-Krise dürfte diese Zahl noch steigen. Gegen diese sinnlose Verschwendung kämpfen immer mehr Menschen. Kaum hatte die Pandemie Deutschland erreicht, wurden drei Mal so viele Lebensmittel wie sonst gekauft. Vorräte lagern zu Hause, in geschlossenen Kantinen und Restaurants. Jetzt ist Kreativität gefragt, um diese Nahrungsmittel vor der Tonne zu bewahren.

  • S2020E17 Schluss mit dem Verpackungswahn – Wie wir weniger Müll produzieren

    • May 9, 2020
    • ZDF

    Ob Dosen, Plastik oder Kartons – fast alles, was wir kaufen, ist verpackt. 226 Kilogramm Verpackungsmüll produziert jeder Deutsche durchschnittlich im Jahr. Dabei ist vieles überflüssig. Und ein Problem für die Umwelt: Die Müllberge wachsen. Verpackungen können nicht richtig recycelt werden, durch unsachgemäße Entsorgung landen sie in der Umwelt und bleiben dort. Doch es gibt Ideen, wie wir aus dem Teufelskreis der Verpackungen aussteigen. Gerade Obst und Gemüse wird aufwendig verpackt, um die Frische bis zum Kunden zu erhalten. 2016 wurden allein dafür mehr als 93 000 Tonnen Kunststoff verbraucht. Für eine Revolution sorgt jetzt James Rogers aus Kalifornien. Er hat ein Spray aus Pflanzenmaterial erfunden, das direkt auf das Obst gesprüht wird und es so haltbar macht. Auf Bali kämpft Kevin Kumala für saubere Strände und ein plastikfreies Meer. Der Surfer wollte sein Brett nicht mehr über vermüllte Strände schieben. Als Biologe experimentiert Kumala lange herum. Er will einen ungiftigen Stoff für Becher und Tüten entwickeln, der sich im Meer auflöst. Und das klappt! Aber wird er es schaffen, die Plastiktüten und Becher mit dieser Entwicklung aus seiner Heimat zu verbannen? Am besten ist es, erst gar keinen Müll entstehen zu lassen. „Wir sind es leid, unseren Erdball vollzusauen“, sagen Anne Shemann und ihre beste Freundin Cristin Prehn. Die beiden Mütter haben in der Kleinstadt Wülfrath in Nordrhein-Westfalen vor ein paar Monaten ihren Unverpacktladen eröffnet. Die Kunden kommen mit ihren Dosen, Säckchen und Einmachgläsern – füllen sich Nudeln, Bohnen, Putzmittel und Kosmetik ab. Jonas Schmidle in Erlangen tüftelt ständig an einer verpackungsfreien Lieferkette. Als Zwischenhändler beliefert er fast alle Unverpacktläden in Deutschland. Gerade entwickelt er neue Pfandsysteme für passierte Tomaten und Ketchup. Die Branche wächst, 211 Unverpacktläden brauchen ständig neue Ware, und 200 weitere Geschäfte sollen demnächst dazukommen. (Text: ZDF)

  • S2020E18 Raus aus der Einsamkeit: Wie wir gemeinsam stark sind

    • May 16, 2020
    • ZDF

    Freundschaften machen unser Leben schöner und halten uns gesund. Für die meisten sind Freunde das Wichtigste im Leben – noch vor Familie und Partnerschaft. In Zeiten des Coronavirus gilt jedoch die Strategie: Abstand halten – isolieren. Vor und nach dem Shutdown aber gab und gibt es Wege, sich auch in anonymen Großstädten oder im Alter nicht einsam zu fühlen. Klaus ist Mitte 70 und begibt sich auf die Suche nach einer Partnerin fürs Leben. Seine Ansprüche sind hoch: „Ich möchte die Eine finden.“ Dazu wagt der Rentner etwas Neues: Im nordrhein-westfälischen Essen nimmt er an einem Speeddating teil. Mit jeder der sieben Teilnehmerinnen hat er zehn Minuten Zeit, um sie kennenzulernen. Irmgard Oertel zieht als Rentnerin nach München, in die Nähe ihrer Tochter. Um sich neu zu vernetzen, nimmt sie einen Job in einem Start-up an. „Kuchentratsch“ backt Torten und Kuchen nach traditionellen Familienrezepten. Die Chefin könnte Irmgards Enkelin sein. Oma Irmgards Karottenkuchen wird ein Bestseller – aber findet Irmgard Oertel hier auch Freunde? Christian ist für seinen ersten Job nach Hamburg gezogen und kennt in der Großstadt niemanden. „Wenn man Freunde hat, die in anderen Städten wohnen, dann ist das zwar schön, aber am Telefon mit denen zu reden ist nicht so, als wenn man zusammen einen Kaffee trinken kann.“ Er versucht, mit Smartphone-Apps Freunde zu finden. Diese bringen zum Beispiel Fremde für Freizeitaktivitäten zusammen. Jetzt muss er nur noch die Hürde nehmen, nicht nur per App zu kommunizieren, sondern neue Bekanntschaften in der realen Welt zu treffen. 24 Stunden allein in den eigenen vier Wänden sein – damit daraus kein Gefühl der Einsamkeit entsteht, engagiert sich die Genossenschaft Kiss. Deren Ziel ist es, Menschen sozial zu vernetzen. Im Schweizer Kanton Zug sind viele Menschen zugezogen, die Anbindung an Freunde und Bekannte fehlt. Hilfe für Nachbarn und persönliche Kontakte – die Ziele der Genossenschaft sind in Zeiten der Corona-Pandemie gefragt wie nie. (T

  • S2020E19 Schöne Arbeit – Ideen für zufriedene Mitarbeiter

    • May 23, 2020
    • ZDF

    Das reine Tauschgeschäft „Arbeit gegen Bezahlung“ reicht vielen Menschen nicht mehr aus. Auch am Arbeitsplatz wünschen sich viele Glück und Wohlbefinden. Die Erwartungen an den Arbeitsplatz verändern sich rasant. So müssen immer mehr Arbeitgeber ihre Unternehmenskultur hinterfragen und kreative Konzepte für mehr Mitarbeiterzufriedenheit entwickeln. Abteilungen mit festen Hierarchien sind auf dem Rückzug und werden mehr und mehr von flachen Strukturen abgelöst. So auch bei dem Berliner Start-up „Einhorn“, das sich mit fair produzierten Kondomen einen Namen gemacht hat. Kreativ sind nicht nur die Produkte, sondern auch die Unternehmensführung. Pflichttermine gibt es nicht, und die Anzahl der Urlaubstage ist nicht vertraglich begrenzt. Die Mitarbeiter entscheiden völlig frei, wie lange und wie oft sie in den Urlaub fahren. Auch ihren Arbeitsort dürfen sie frei wählen und arbeiten, wo sie wollen. So konnte das Unternehmen seine Mitarbeiterin Cordelia Röders-Arnolds halten, denn die Hamburgerin zog es nach einiger Zeit in Berlin wieder zurück in ihre Heimat. Seither sitzt sie im Home Office. „Ich bin wahnsinnig froh und auch dankbar, dass ich mich nicht zwischen dem Job und meinem Privatleben entscheiden musste“, sagt die Angestellte, die noch wesentlich mehr an ihrem Arbeitsplatz schätzt als die Flexibilität bei der Wahl des Arbeitsortes. „Ein bedingungsloses Grundeinkommen führt zu mehr Selbstbestimmtheit und somit zu mehr Zufriedenheit, da bin ich mir sicher“, sagt Ingo Masjoshusmann überzeugt. Als selbstständiger Grafiker ist er unregelmäßige Einkünfte gewöhnt. Seine Frau Daniela arbeitet als Krankenschwester und ist demnach die Hauptverdienerin der Familie. Die körperliche Belastung für Daniela ist groß, gern würde sie etwas kürzer treten, kann das aber aus finanziellen Gründen nicht. Gleichzeitig hat das Paar eine Idee: Sie glauben, mit biologisch artgerechtem Hundefutter ein zweites Standbein aufbauen zu können. Doch fehlt ihnen der Mut, zu groß ist die Angst vor

  • S2020E20 Zum Wohl – Leben ohne Alkohol

    • May 30, 2020
    • ZDF

    Nullprozentiger Wein, alkoholfreier Gin? Da hört der Spaß für viele auf. Ein Bier am Abend, ein Sekt zum Anstoßen – Alkohol gehört zum Alltag. Bis jetzt. Der neue Trend: gesunder Genuss. Denn was als normal gilt, ist oft schon Sucht. Allein in Deutschland haben rund drei Millionen Menschen ein Alkoholproblem, sagen Experten. Doch der Pro-Kopf-Konsum sinkt. Nüchtern Spaß zu haben, ist längst kein Widerspruch mehr. Einige Trendsetter machen es vor. Nathalie Stüben war jung, erfolgreich – und alkoholabhängig. Heute hat die 34-jährige Journalistin das hinter sich. Ihre Geschichte ist zu ihrer Mission geworden: Der Podcast „Ohne Alkohol mit Nathalie“ soll den Hörern Mut machen, ehrlich in den Spiegel zu schauen. „Wenn wir an Alkoholabhängigkeit denken, dann haben wir ja nicht mein Gesicht im Kopf“, sagt sie, „sondern wir haben ganz andere Gesichter im Kopf.“ In Fernsehauftritten und Zeitungsinterviews will Nathalie Stüben ihre Erfahrungen mit der Öffentlichkeit teilen – und der Sucht das Stigma nehmen. Ob Bier, Wein oder Spirituosen – Alkohol ist eine unterschätzte Droge und gesellschaftlich akzeptiert. Renée Stulz aus Wiesbaden wurde in der Weihnachtszeit nachdenklich: „Da geht man auf den Weihnachtsmarkt, es gibt Glühwein, es sind Weihnachtsfeiern, und beim Weihnachtsessen zu Hause gibt es auch was zu trinken. Das war alles ein bisschen ‚too much‘.“ Während der siebenwöchigen Fastenzeit verzichtet sie jetzt komplett auf Alkohol, zusammen mit ihren drei Freunden Liane, Wolfgang und Marcel. Wie schwer fällt ihnen das, wenn doch alte Trinkgewohnheiten eine ständige Verlockung darstellen? Wer hält durch? Und wie wirkt sich die alkoholfreie Zeit auf Körper und Psyche aus? Dass man beim Ausgehen auch ohne Alkohol einen schönen Abend verbringen kann, will der 52-jährige Vaughan Yates im Heimatland des Guinness beweisen. Auf den ersten Blick unterscheidet sich seine Bar in Dublin kaum von den unzähligen anderen. Das Besondere: Hinter seiner Theke gibt es keinen Tropfen Alkohol

  • S2020E21 Wirtschaft, die gut tut – Wie Unternehmen die Zukunft planen

    • June 6, 2020
    • ZDF

    Geht grenzenloses Wachstum auf Dauer? Einige Unternehmen glauben das nicht mehr und steuern deshalb um. Sie wirtschaften mit Bedacht und Weitsicht – im Sinne ihrer Mitarbeiter und der Umwelt. Das baden-württembergische Unternehmen Richard Henkel GmbH stellt Badeliegen aus Stahlrohr her. Vor einigen Jahren hat die Chefin Susanne Henkel beschlossen, dass ihr Betrieb nicht mehr wachsen soll. Das Erstaunliche: Dem Unternehmen geht es seither besser. Die Arbeitsplätze der Mitarbeiter sind sicher, die Rendite stimmt, und Geschäftsführerin wie Belegschaft fühlen sich gut. Grundlage war eine Änderung der Geschäftsstrategie: Statt immer mehr Badeliegen herzustellen, konzentriert sich das Unternehmen auf den Erhalt und Ausbau des Kundenstammes durch einen umfassenden Kundendienst. Das überzeugt nicht nur alte wie neue Kunden, die Henkel GmbH hat damit auch die Kosten für sich und für die Umwelt drastisch gesenkt: „Wir haben den Energieverbrauch halbiert, Abfallerzeugung sogar um neun Zehntel reduziert. Das Unternehmen produziert nicht mehr auf Kosten des Planeten“, verkündet die Geschäftsführerin Susanne Henkel stolz. Die Tourismusbranche gehört klassischerweise zu denen, in denen alljährlich Wachstumsraten verkündet werden. Doch nun setzen immer mehr Destinationen und Tourismus-Unternehmen auf Reduktion – wie das Hotel Post im österreichischen Bezau. Im Juni 2019 hat die Hoteldirektorin Stephanie Rist gemeinsam mit der Inhaberin Susanne Kaufmann das Geschäftsmodell des Viersternehotels in Vorarlberg komplett umgekrempelt. Business-Seminare wurden gestrichen, der Restaurantbetrieb wurde eingeschränkt, die Speisekarte radikal reduziert: zugunsten von familienfreundlicheren Arbeitszeiten für ihre Angestellten und natürlich der Umwelt zuliebe. Seit 2020 gibt es direkt neben dem Hotel einen Gemüsegarten, in dem zweimal wöchentlich geerntet wird. „Was nicht direkt auf den Tellern der Gäste landet, wird eingeweckt – wie es schon meine Oma machte“, sagt Stephanie Rist. So können die

  • S2020E22 Frischer Wind für grünen Strom – Die Macher der Energiewende

    • June 13, 2020
    • ZDF

    Öl, Atom und Kohle – ade! Die Energiewende ist ein Jahrhundertprojekt und kommt doch nur schleppend voran. „plan b“ stellt Pioniere und Kommunen vor, die auf erneuerbare Energien setzen. Auf der dänischen Insel Samsø wissen die 3700 Einwohner, wie man das macht: Energie sparen und sie selbst klimaneutral erzeugen – mit Wind, Biomasse und Solarthermie. Als einer der Ersten erkannte Landwirt Jørgen Traneberg vor gut 20 Jahren das wirtschaftliche Potenzial der Energiewende. Damals stellte er ein eigenes Windrad auf die Weide – neben seine Kühe. Traneberg schätzt vor allem seine Unabhängigkeit als Energieproduzent: „Ich mache das, weil mir klar ist, dass ich damit Geld verdienen kann, und weil es ein gutes Gefühl ist. Es ist gut, selber Energie zu erzeugen. Dann brauchst du den Mittleren Osten oder Putin nicht nach ein bisschen Gas oder Öl zu fragen.“ Eine Delegation japanischer Reisbauern besucht Tranebergs Hof, um vor Ort zu lernen, wie sich die Energiewende für alle lohnen kann. In Deutschland hat die Region Rhein-Hunsrück eine Vorreiterrolle: Der Landkreis produziert dreimal so viel Energie wie er selbst verbraucht und setzt dabei vor allem auf Windkraft. Ideale Bedingungen für den Bund, um im Hunsrück das Stromnetz der Zukunft zu erproben: Im Ort Gödenroth steht seit 2018 ein Batteriespeicher. Er puffert überschüssigen Strom aus erneuerbaren Quellen und leitet ihn bei Bedarf an Verbraucher weiter. Mit Wind kann die Metropole München nicht punkten, sie vertraut auf einen Schatz tief unter der Stadt: ein schier unerschöpfliches Reservoir an Erdwärme. Jetzt will man das kostbare Gut heben: In München entsteht die größte Geothermie-Anlage Deutschlands. Kai Zosseder und Daniela Pfrang von der Uni München begleiten die Münchner Stadtwerke dabei, die neuen Bohrungen sicher und umweltverträglich durchzuführen. Bis 2040 will die Metropole ihre Bürger zu 100 Prozent klimaneutral mit Wärme versorgen – mithilfe der Geothermie. Wie wäre es, sich von allen Strom- und Wärmeversor

  • S2020E23 Lieferkonzepte mit Zukunft: Versorgungswege neu gedacht

    • June 20, 2020
    • ZDF

    Ob per Flugzeug, Lkw oder Schiff – viele Waren und Bauteile reisen für unseren Konsum um die Welt. Doch in der Corona-Pandemie waren Transportwege plötzlich nicht mehr sicher. Wird die weltweite Verflechtung durch die Krise abnehmen? Wie sehen nachhaltige Versorgungswege der Zukunft aus? Tatkräftige Unternehmer setzen schon jetzt auf kurze Wege, kleine Kreise und Wertschöpfung vor Ort. Das schont zudem Ressourcen und verbessert das Klima. Direkter Verkauf, ohne Zwischenhändler – ursprünglich wollten die Orangenbauern Gabriel und Gonzalo Úrculo ihr Hof-Erbe im spanischen Bétera retten. Doch mit ihrer durchschlagenden Idee erreichten sie noch viel mehr: Baumpatenschaften für inzwischen mehr als 10 000 Kunden. Die pflückfrischen, ökologisch angebauten Orangen kommen von der spanischen Plantage ohne Umwege über den Handel direkt zu den Baumpaten – etwa nach Deutschland. Erste Paten machen sich auf den Weg, um die Plantage und ihren Baum zu besuchen. Lebensmittel aus der Region anbieten und lokale Produzenten stärken – das ist ein Herzensanliegen für Tina Andres. Die studierte Biologin führt heute die Geschäfte einer Verbraucher-Erzeuger-Genossenschaft, die nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 gegründet wurde. 30 Höfe aus der Umgebung arbeiten zusammen in einem Netzwerk und beliefern nachhaltig fünf Einkaufsmärkte. Das Konzept wird in diesem Jahr auf die Bewährungsprobe gestellt: Gelingt es, die Lübecker auch in der Corona-Krise sicher zu versorgen? Jeans in der Biotonne – mit ihrer Kreislauf-Idee regen Daniel und Markus einen Wertewandel in der umweltschädlichen Modebranche an. Drei Monate dauert es, bis ihre Kleider kompostiert sind. Die Brüder verzichten auf Baumwolle, deren Anbau Unmengen Wasser verbraucht. Alle Rohstoffe stammen aus Europa: Die FREITAG-Kleidung wird aus Flachs gefertigt, geerntet auf französischen Feldern, gewebt in Italien, genäht in Polen. Daniel Freitag ist überzeugt: „Wir sollten uns weniger als Verbraucher sehen, sondern eher a

  • S2020E24 Es geht um die Wurst – Genuss mit Verantwortung

    • June 27, 2020
    • ZDF

    Schlachthofskandal, Gammelfleisch und unwürdige Massentierhaltung. Fleisch, unser liebstes Hauptgericht, genießt einen immer schlechteren Ruf. Doch muss das so sein? Immer mehr Erzeuger beweisen, dass es auch anders geht. Wer sich in Sachen Würstchen nicht mehr auf die Fleischindustrie verlassen will, der kann selbst Hand anlegen. Die Initiative „Besserfleisch“ bietet Würstchen-Workshops an. Hier machen Grillfans Bio-Köstlichkeiten unter Anleitung einfach selbst. Das verändert für manche die Sichtweise auf das Lebensmittel Fleisch. „Besserfleisch“ ist ein junges Unternehmen, das Wert auf eine artgerechte Tierhaltung und die volle Transparenz bei der Fleischherkunft setzt. Mit dem Motto: Weniger ist mehr. Denn die Umwelt leidet unter dem massenhaften Fleischkonsum. Die Produktion eines Kilogramms Rindfleisch belastet das Klima so stark wie eine 250 Kilometer weite Autofahrt. Und viele der Tiere leiden. Verantwortlich dafür sind die vielerorts nicht artgerechte Tierhaltung und die Massentiertransporte nach Deutschland, ins Schlachthaus Nummer eins Europas. Acht Millionen Tonnen Fleisch werden bei uns jährlich produziert. Weniger Rind, stattdessen mal Büffel – auch so könnte nachhaltigerer Fleischkonsum aussehen. Die beiden Deutschen Manuel Ruess und Martin Jaser haben sich das zur Mission gemacht. Männliche Büffel werden für die Mozzarella-Produktion nicht gebraucht und enden bereits als Kalb auf dem „Cimiteri di Bufala“ – dem „Büffelfriedhof“ im italienischen Kampanien. Nirgendwo auf der Welt wird mehr Mozzarella produziert als dort. Manuel Ruess und Martin Jaser ziehen die Jungtiere auf und versuchen, den Deutschen das zarte und ebenso gesunde Büffelfleisch schmackhaft zu machen. Es hat weniger Cholesterin, weniger Fett und weniger Kalorien als Rindfleisch und ist damit nicht nur ethisch, sondern auch gesundheitlich eine gute Wahl. Für das Grillen mit gutem Gewissen gibt es Alternativen zu Nackensteak und Spareribs. Vegane Burger sind gerade in aller Munde, ebenso W

  • S2020E25 Schätze aus dem Abfall: Ideen gegen das Wegwerfen

    • July 4, 2020
    • ZDF

    Deutschlands Recyclinghöfe werden mit Müll überflutet. 187 Kilogramm Sperrmüll produziert jeder von uns pro Jahr. Doch viele denken um und schenken ihren Besitztümern ein zweites Leben. Denn in die Jahre gekommene Alltagsgegenstände lassen sich mit etwas Kreativität und Know-how weiterverwenden. Wie das geht, zeigen Do-it-yourself-Workshops und nachhaltig agierende Unternehmen. Kurzarbeit, Homeoffice und Kontaktbeschränkungen – in Pandemiezeiten verwirklichen viele Menschen lang geplante Projekte in Haus und Garten. Das Bedürfnis, mit den eigenen Händen zu arbeiten, ist groß. Das beobachtet auch André Wolf, Tischler in Schleswig-Holstein. „Wenn die Leute in meine Werkstatt kommen, dann atmen sie erstmal tief ein, weil sie den Geruch nach Holz so lieben“, sagt er. Der Handwerker bietet Kurse an, in denen ausrangierte Schultische zu Skateboards, kaputte Fahrradschläuche zu Gartenstühlen und Korken zu Memoboards werden. Seit Corona finden Team-Besprechungen per Videokonferenz statt, Großeltern schicken ihren Enkeln Gute-Nacht-Geschichten über das Tablet, und Hausaufgaben und Studium laufen online. Nie war der Bedarf an IT-Geräten so groß wie im Moment. Doch nicht jeder kann oder will neue Produkte kaufen. Eine umweltfreundliche und kostengünstige Alternative sind gebrauchte Geräte. Die AfB GmbH arbeitet ausgediente IT-Hardware von großen Unternehmen auf. Über 400 Menschen sind für das gemeinnützige Unternehmen tätig, fast die Hälfte von ihnen hat eine Behinderung. Der größte Teil unseres Elektroschrotts landet in afrikanischen Ländern, auch ein Drittel der weltweit entsorgten Kleidung wird dorthin verkauft. Vieles davon ist noch tragbar. Der französische Designer Amah Ayivi hat daraus ein Geschäft gemacht. Im westafrikanischen Togo sucht er in den Textilbergen nach Vintage-Teilen. Die lässt er vor Ort von einem Schneider aufarbeiten und bringt sie wieder nach Europa. In einer Pariser Boutique verkauft er sie als Designermode. „Ich bringe den Müll, der nach Afrika gesch

  • S2020E26 Kohlrabi statt Papaya – Die Vorzüge heimischer Produkte

    • July 11, 2020
    • ZDF

    Rotkohl und Kirschen statt brasilianischer Acai-Beere: Corona hat den Run auf heimische Produkte noch beschleunigt. Zwei von drei Konsumenten in Deutschland wünschen sich mehr davon. Alte Sorten finden zu neuer Blüte. Kurze Lieferwege führen vom Acker um die Ecke direkt auf den Tisch zu Hause. Und Omas Einweck-Rezepte – eine Alternative für den Winter. Die wachsende Nachfrage fordert Produzenten und Lieferanten heraus. So gedeihen neue Ideen. Der Hype um exotische „Superfoods“ ist Meike Fienitz aus Berlin schon länger ein Dorn im Auge. Gesunde Lebensmittel sind der Umweltplanerin zwar eine Herzensangelegenheit – aber bitte schön aus der Region und nicht aus Südamerika mit verheerender CO2-Bilanz. Deshalb engagiert sie sich für die Slow-Food-Bewegung und zeigt in Seminaren und Kochkursen: Heimische Lebensmittel können bei den Wirkstoffen locker mit den importierten, vermeintlichen Wundermitteln mithalten. Leinöl ist genauso gesund wie Avocado, Linsen ersetzen Quinoa, und Rhabarber ist die reinste Vitaminbombe. Sogar im Winter ist Regionales gesund – wenn es haltbar gemacht wird wie früher. Denn fermentiertes Gemüse stärkt das Immunsystem und schützt die Gefäße vor Verkalkung. Und dennoch: Wer hätte nicht ab und an Appetit auf etwas Exotisches? Lukas Bosch und Juliane Bublitz hat dies auf eine Geschäftsidee gebracht. Aus einer Plage machen sie eine Delikatesse. Hauptzutat: invasive Tierarten wie der Amerikanische Sumpfkrebs oder die Chinesische Wollhandkrabbe, die nach Deutschland eingeschleppt wurden und sich wegen fehlender natürlicher Feinde unkontrolliert vermehren konnten. „Wir hatten hier ein Tier, das weg muss, aber lecker schmeckt“, sagt Bosch. Die beiden investierten in einen Food-Truck, gründeten das Start-up „Holycrab“ und verkaufen seither Feinschmecker-Burger. „Endlich mal ein Fall, in dem man nicht verzichten muss, um sich nachhaltig zu verhalten.“ Milchbauer Hans Möller kam durch Kunden ins Grübeln. „Die Leute haben immer gesagt, dass ihnen diese indust

  • S2020E27 Billiger Wohnen: Bessere Bedingungen für Mieter

    • July 18, 2020
    • ZDF

    Bezahlbarer Wohnraum und Bauland sind knapp. Die Spekulation floriert. Viele Kommunen haben die Kontrolle über die eigene Stadt verloren. Deshalb werden immer mehr Menschen selbst aktiv. Nirgendwo in Deutschland ist Wohnen so teuer wie in München. Das spürt auch Unternehmer Tobias Schmid: „Uns fehlen die Fachkräfte, weil niemand die horrenden Mieten hier zahlen kann!“ Statt den Betrieb auszubauen, wird er selbst zum Bauherrn und Vermieter. Werkswohnungen erleben überall in Deutschland derzeit ein Revival. Darunter Unternehmen, die bereits eine lange Tradition pflegen. So auch die ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe AG. Zu den 500 Immobilien im Bestand wird ein neues ökologisches Bauprojekt umgesetzt: eine nachhaltige Investition in die Mitarbeiter und den Standort. Was wäre, wenn jeder bauen kann, wie er will? In Almere südlich von Amsterdam ist das möglich. Obwohl das Bauland mit 76 Euro pro Quadratmeter sehr erschwinglich ist, heißt das auch, dass Straßen und Wasserleitungen mit den Nachbarn selbst verlegt werden müssen. Werner Brouwer begleitet das Projekt seitens der Gemeinde: „Hier schaffen Menschen ihre eigene Wohnumgebung. Wenn alles gut läuft, habe ich nichts zu tun. Das ist doch toll!“ 1000 Hausbauer haben bereits ihren Traum umgesetzt. Auch wenn es anstrengender und länger war als erwartet, ans Umziehen denkt hier keiner mehr. Doch das Bauen muss man sich leisten können. 48,3 Prozent ist in Deutschland der Anteil an Mietverhältnissen. In Frankfurt gehen 39 Prozent des Gehalts für Mieten drauf, in Freiburg sind es 42 Prozent und in München sogar 43. Immer lauter wird der Ruf nach Deckelung oder Alternativen. Claus Fincke hat für Münchner Verhältnisse noch Glück. „Doch käme eine Eigenbedarfs-Kündigung, wäre es schwer für mich, im Vorruhestand etwas Neues zu finden“, sagt der 62-Jährige. Und so wird er selbst aktiv: in einer neu gegründeten Baugenossenschaft. Das erste gemeinsame Haus entsteht in einem neuen Quartier: dem Prinz Eugen Park, sozial – durchmisch

  • S2020E28 Verwenden statt verschwenden – Neue Ideen für den Abfall

    • July 25, 2020
    • ZDF

    In der Fertigung entstehen oft große Mengen an Abfall, allein in Deutschland jährlich 55,8 Mio. Tonnen. Meist landet er auf der Deponie. Das müsste nicht sein. Um Ressourcen zu schonen und Kosten für die Entsorgung zu sparen, entwickeln Unternehmen neue Ideen, um Abfallprodukte weiterzuverarbeiten. Aus Orangenschalen wird zum Beispiel Geschirr, aus Molke werden Shampoos und Seifen. Ein Prinzip von Bio-Landwirt Ingo Metzler im österreichischen Egg ist es, so wenig wie möglich wegzuschmeißen. Bei der Käseproduktion entsteht Molke quasi als Abfallprodukt, denn aus der Milch gewinnt man nur zehn Prozent Käse, übrig bleiben neunzig Prozent Molke. „Man muss ein Problem lösen, wenn es da ist“, Ingo Metzler verarbeitet die vielen Liter Molke deshalb weiter zu Reinigungs- und Kosmetikprodukten. Die Nachfrage ist inzwischen so sehr gestiegen, dass Familie Metzler mittlerweile mehr Mitarbeiter für die Herstellung von Pflegemitteln beschäftigt, als für die Käseproduktion. Victoria Lièvre aus Marseille arbeitete lange Zeit als Kellnerin in einem Café und ärgerte sich über die großen Mengen an Orangenabfall aus der Saftpresse. Gemeinsam mit ihrem Freund Luc Fischer tüftelte sie ganze zwei Jahre an ihrer Idee, aus den Orangenschalen Geschirr zu produzieren. Die Orangenschalen werden getrocknet, zu einem Pulver gemahlen und danach in Becherform gepresst. Bis Mitte März sammelte das französische Paar per Crowdfunding das Startkapital für die erste Produktreihe, nun steht die Produktion für Restaurants und Dekorationsgeschäfte in den Startlöchern. Andere Unternehmen lassen sich von Experten dabei beraten, wie sie ressourcenschonender produzieren und die Abfallmengen reduzieren können. Die Effizienz-Agentur in Duisburg hilft gut 250 Unternehmen jährlich dabei, Produkte und Prozesse effizienter zu gestalten. Gemeinsam mit der Agentur hat ein Daunen- und Bettfedernfabrikant gerade Maschinen entwickelt, um in Zukunft aus seinen Abfällen Garne und Stoffe herstellen zu können. (Text: ZDF)

  • S2020E29 Vielfalt säen: Saatgutretter im Einsatz

    • August 1, 2020
    • ZDF

    Tomaten, die nicht schmecken, kerzengerade Gurken und glänzende Äpfel ohne Makel: Obst-, Gemüse- und Getreidesorten aus Hochleistungssaatgut verdrängen die Vielfalt auf dem Teller. In den vergangenen 100 Jahren haben wir bereits 80 Prozent unserer Kulturpflanzen verloren. Dagegen kämpfen Landwirte, Gärtner und Wissenschaftler an: Sie wollen unsere Pflanzenvielfalt erhalten. Oliver Christ arbeitet seit mehr als 20 Jahren auf dem Demeterhof Piluweri in Müllheim bei Freiburg im Breisgau. Seine große Leidenschaft ist das natürliche Vermehren von Pflanzensaatgut. Dafür muss er jedes Jahr die Herausforderungen der Natur meistern: Kälte, Dürre, Mäusefraß. Die Mühe lohnt sich, da ist er sich sicher. Eigenes Biosaatgut erzeugen bedeutet für ihn, unabhängig zu sein von der Chemieindustrie, die den Bauern nur genormtes Saatgut verkauft. Agrarwissenschaftlerin Eva Maria Schüle pflegt mit Herz und Seele seit zwei Jahrzehnten den Klostergarten der ehemaligen Freiburger Kartause. Als das Gelände 2014 zum Schulgarten des Robert Bosch Colleges wird, initiiert sie Workshops für Schüler und Interessierte. So kann sie ihr Wissen über Anbau und Saatgutgewinnung der teils vom Aussterben bedrohten Pflanzen weitergeben. Biolandwirt Giuseppe Li Rosi fühlt sich wie alle sizilianischen Bauern tief seiner Heimat und ihren Feldfrüchten verbunden. Als die Abhängigkeit von Industriesaat sowie Dünge- und Pflanzenschutzmitteln viele seiner Kollegen in den Ruin treibt, gründet er den Verein Simenza. Sein Ziel ist es, mit alten einheimischen Getreidesorten wieder profitabel wirtschaften zu können. Frank Blattner ist Evolutionsbiologe. Im Auftrag des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung reist er auf die griechische Insel Euböa. Er will dort die Samen der an Hitze gewöhnten Knollengerste sammeln. Wenn es ihm gelingt, die Wildpflanzenart zu entschlüsseln, könnte das helfen, unsere Kulturgerste für den Klimawandel fit zu machen. (Text: ZDF)

  • S2020E30 Heimvorteil – Sicher produzieren auch in Krisen

    • August 8, 2020
    • ZDF

    Billiglöhne in Fernost sind nicht alles: Die Corona-Krise stellt unser komplexes Wirtschaftssystem auf die Probe. Produzieren in der Heimat wird für mehr Unternehmen wieder interessant. Gerade die Krise verdeutlicht die Fallstricke einer großen Abhängigkeit von globalen Lieferanten. Zuverlässige Partner, Produktionssicherheit sowie Qualität werden wichtiger als Effizienz und just in time. Das weiß auch der Garten- und Landwirtschaftsgerätehersteller STIHL. Der Verkaufsschlager, die Kettensäge, wird in mehr als 160 Länder verkauft. Die wichtigsten Teile stellt STIHL selbst her, größere Lager erlauben auch in Krisenzeiten, für eine Weile weiter zu produzieren. „Wir arbeiten nicht nach einem strengen Just-in-time-Konzept, sondern halten immer gewisse Sicherheitsbestände vor. Davon profitieren wir in der aktuellen Situation“, so Martin Schwarz, Vorstandsmitglied der STIHL AG. Für den Modellbahnhersteller Märklin ging es mit der Produktion einmal nach Fernost und dann wieder zurück nach Baden-Württemberg. Nach der Insolvenz 2009 und unter neuer Führung holte das Unternehmen seine Produktion aus China zurück nach Europa. „Wir sind hier wesentlich flexibler, können besser auf die Nachfrage eingehen, Lieferzeiten zuverlässiger einhalten und die Qualität einfacher sicherstellen“, so Co-Geschäftsführer Florian Sieber. Die Rückverlagerung nach Deutschland ermöglichte vor allem auch der technische Fortschritt: Lange kamen Roboter überwiegend in der Großindustrie zum Einsatz, jetzt rechnen sie sich auch für kleinere Unternehmen wie Märklin. Die Arbeitsweise der Holzkunstwerker aus dem Erzgebirge wirkt in unserer globalisierten Welt etwas anachronistisch, ist jedoch weitestgehend krisenfest. Für die Hersteller von Weihnachtsengeln, Schwibbögen und Nussknackern ist die Wertschöpfung vor Ort Alleinstellungsmerkmal und wichtigstes Verkaufsargument. Ganz ohne Outsourcing und mit Qualität müssen sie sich gegen billige Imitate aus Fernost durchsetzen. Was die globalisierte Wirtschaft m

  • S2020E31 Becher, Waffel oder Eis am Stiel – Revolution aus der Kühltruhe

    • August 15, 2020
    • ZDF

    Ein Sommer ohne Eis – für die meisten unvorstellbar. Gehört es doch zu den liebsten Süßigkeiten der Deutschen. Der Absatz der verführerischen Abkühlung stieg in den letzten Jahren stark an. Doch Umweltsünden wie Plastiklöffel, exotische Zutaten, energieintensive Herstellungsprozesse oder lange Lieferwege trüben den Eisgenuss. Wie kann Eis aussehen, das man ohne schlechtes Gewissen genießen kann? Franziska Göttsche und Martin Horst sind echte Macher. Das junge Gründerpaar kaufte sich 2016 ein altes Eisfahrrad und begann zu tüfteln. Ein Eis aus möglichst regionalen Zutaten und ohne Zusatzstoffe wollten sie kreieren. „Warum macht das sonst keiner?“, fragten sich die beiden damals. „Jetzt sind wir auch schlauer – weil es extrem aufwendig ist.“ Nach vielen Experimenten haben sie es geschafft: Vom Keks über das Karamell bis zum Abfüllen der Eissorten macht das Paar heute alles selbst. Bald wollen sie umziehen in ihre gläserne Manufaktur, dann können die Kunden direkt zusehen, wie ihr Eis hergestellt wird. Doch die große Eröffnung steht wegen der Corona-Krise auf der Kippe. Plastik ist nicht mehr zeitgemäß. Ab 2021 sollen Einweg-Plastikprodukte in Europa verboten werden. Genau der richtige Zeitpunkt für die Idee von Amelie Vermeer und Julia Piechotta: essbare Eislöffel. Mit ihrem jungen Start-up produzieren sie Löffel, die man nach Gebrauch einfach wegknabbern kann. Der Teig besteht zum größten Teil aus Reststoffen der Schokoladen- und Haferverarbeitung. So schlagen sie zwei Fliegen mit einer Klappe: weniger Müll während der Lebensmittelherstellung und beim Eis essen. Rebecca Göckel und Jan Grabow wollen ganz neue Wege in Sachen Eiscreme gehen. Bei ihnen ist der Name NOMOO – „no muh, keine Kuh“ – Programm, denn in ihrem Eis landet kein einziger Tropfen Milch. Die beiden Unternehmer setzen ausschließlich auf vegane Zutaten, die deutlich weniger Treibhausgase verursachen als tierische Produkte. Bio-zertifizierte Rohstoffe sollen für besondere Geschmackserlebnisse sorgen, gan

  • S2020E32 Schlaue Bauern – Neue Ideen für die Äcker

    • August 22, 2020
    • ZDF

    Pflanzenschutz ohne Chemie, Hightech auf den Feldern, Bio für alle – was heute auf den Äckern passiert, bestimmt unser Konsum- und Essverhalten von morgen. Und es passiert viel. Kaum eine andere Branche ist so sehr im Umbruch wie die Landwirtschaft. Klimawandel und Verbraucherwünsche verändern die Arbeitswelt der Landwirte radikal. Sie denken um, machen sich fit für die Zukunft. Ökolandwirtin Stephanie Strotdrees aus Harsewinkel im Münsterland hat ein Ziel: Alles, was wir in Zukunft essen, soll irgendwann ökologisch angebaut werden. „100 Prozent Bio in der Landwirtschaft hinzubekommen, ist für mich keine Vision, sondern es ist zwingend notwendig. Wir können nicht so weitermachen wie bisher.“ Als Vizepräsidentin des Anbauverbands Bioland ist sie als eine der Ersten ein Vertragsverhältnis mit großen Discountern und Supermarktketten eingegangen. Nicht nur auf dem Acker, auch an den Hochschulen feilen Visionäre an nachhaltigen Ideen für die Zukunft. Wissenschaftler der Universität Tübingen sind einem Zuckermolekül auf der Spur, das die Landwirtschaft revolutionieren könnte. Gemeinsam forschen Biologen und Chemiker an einer Glyphosat-Alternative, die auf natürlichen Stoffen basiert und biologisch abbaubar ist – ein möglicher Ersatz für das umstrittene Pflanzenschutzmittel. Riesige Landmaschinen fahren über die Äcker von Bernhard Freiherr von Weichs aus Borlinghausen im Kreis Höxter. Der Landwirt baut konventionell an, möchte aber so wenige Pflanzenschutzmittel wie möglich einsetzen – und da ist auch heute schon einiges möglich: Die intelligenten Fahrzeuge erkennen zentimetergenau die Bodenbeschaffenheit und sprühen nicht mehr, als unbedingt sein muss. 28 Prozent chemische Pflanzenschutzmittel konnte von Weichs mit dieser Methode 2019 einsparen: „Das ist nicht nur im Sinne des Landwirts, sondern vor allem gut für die Pflanzen, den Umweltschutz und die Biodiversität. Das ist ein riesiger Fortschritt in der Landwirtschaft!“ Wie könnte die Landwirtschaft dem Klimawandel trot

  • S2020E33 Wissen, was man kauft – Mehr Transparenz für Kunden

    • August 29, 2020
    • ZDF

    Was wir täglich kaufen, hat oft einen langen Weg hinter sich. Wer es wie hergestellt hat, und unter welchen Bedingungen, erfahren wir nicht. Verbraucher aber wollen das genau wissen. Unternehmen haben oft keine Ahnung von der Herkunft der Rohstoffe und Missständen in ihren Lieferketten. Keiner fragt, solange der Gewinn stimmt. Doch es gibt einen Wandel. Pioniere machen sich auf den Weg, um für mehr Transparenz und Verantwortung zu kämpfen. Die Textilbranche ist mit der Ölindustrie einer der größten Umweltverschmutzer weltweit. Das einzige, was zählt, ist Masse und Preis. Genau das will Ralf Hellmann mit seiner Firma „Dibella“ ändern. Er stellt Bett- und Tischwäsche für Hotels, Krankenhäuser und Restaurants her. Wie fast alle Textilhersteller hat er die Produktion längst aus Europa verlagert. Unter anderem nach Indien. Sein Ziel: Jeder Produktionsschritt soll umwelt- und sozialverträglich sein und ganz transparent. „Von den meisten Produkten, die wir nutzen, wissen wir gar nicht, wo sie herkommen!“, sagt er. Um das zu ändern, organisiert der Unternehmer für seine Kunden Reisen nach Indien. Dorthin, wo alles beginnt, bei den Baumwollfarmern. Seine Idee: Wenn seine Abnehmer einmal in ihrem Leben sehen, wer ihre Laken und Tischdecken herstellt, werden sie bereit sein, mehr Verantwortung zu übernehmen und höhere Preise in Kauf zu nehmen. Rolf Slickers, ein Großkunde, reist mit. Er ist für die Wäsche von 80 000 Hotelbetten verantwortlich. Obwohl Slickers sich jeden Tag mit Textilien beschäftigt, war er nie dort, wo die Baumwolle herkommt, noch dabei, wie sie verarbeitet wird. „Das ist für mich eine ganz besondere Erfahrung, an einen kompletten Anfang der Lieferkette zu kommen!“ Wird die Reise bei dem Geschäftsmann etwas verändern? Antoni Hauptmann hat sich mehr Transparenz bei Lebensmitteln zur Aufgabe gemacht. Dazu nutzt er die „Blockchain“-Technologie, die eine fälschungssichere Rückverfolgung ermöglicht. „Der Fisch mit der Seriennummer“, sagt er, „das ist das, was inte

  • S2020E34 Die Vogelretter – Hilfe für bedrohte Arten

    • September 5, 2020
    • ZDF

    Auf Deutschlands Feldern gibt es immer weniger Vögel. Allein bei Kiebitzen und Rebhühnern ist der Bestand in den vergangenen 40 Jahren um mehr als 90 Prozent zurückgegangen. Auch in den Städten verenden Vögel zu Tausenden. Schuld sind unter anderem moderne Glasfronten. Und immer mehr Windräder werden zur Gefahr für Greifvögel. Doch es gibt Lösungsansätze. Heinrich Belting und Johannes Melter wollen genau wissen, warum es immer weniger Wiesenvögel in Deutschland gibt. Sie haben die seltenen Uferschnepfen mit Funksendern ausgerüstet und die Reise der Tiere bis in deren Winterquartiere nach Afrika verfolgt. „Wir haben festgestellt, dass hier bei uns wesentlich mehr Vögel sterben als auf den Wegen in den Süden oder in den Winterquartieren.“ Im Vogelschutzgebiet Dümmer in Niedersachsen haben die Biologen deshalb optimale Bedingungen für die Vögel geschaffen, mit einer groß angelegten Renaturierung. Ihr Projekt soll jetzt auf 13 andere Gebiete in Deutschland übertragen werden. Im Berlin sterben immer mehr Vögel durch den Flug gegen Glasfronten von Hochhäusern. Claudia Wegworth und Werner Schulz untersuchen die dramatische Zunahme. Eine Arbeitsgemeinschaft der deutschen Vogelwarten schätzt, dass allein in Deutschland jedes Jahr mehr als 100 Millionen Vögel auf diese Art sterben. Für Claudia Wegworth ein völlig unnötiges Desaster: „Das Problem betrifft alle Vogelarten, dabei wäre es leicht in den Griff zu bekommen. Zum Beispiel mit überarbeiteten Bebauungsplänen, die Vogelschutz an Gebäuden vorschreiben.“ Doch auch für bereits bestehende Glasfassaden gibt es Lösungen: moderne Folien, die das Glas für Vögel sichtbar machen. Aufgeklebte Greifvogelsilhouetten allerdings helfen den Vögeln entgegen der landläufigen Meinung nicht. Auch Windräder sind oft eine tödliche Gefahr für Vögel. Damit Energiewende und Vogelschutz gleichsam funktionieren, setzt Johannes Lackmann vom Paderborner Energieversorger Westfalenwind auf Hightech. Er hat eine Fotosoftware entwickeln lassen, die Vöge

  • S2020E35 Die Wasserretter – Kampf gegen die Trockenheit

    • September 12, 2020
    • ZDF

    Wir spülen kostbares Trinkwasser die Toilette hinunter – und das in Zeiten, in denen Wasser knapp wird. Dürren drohen, auch in Deutschland. Doch das ist kein unabwendbares Schicksal. Visionäre tüfteln längst an Lösungen, wie man Wasser sparen oder wiederverwerten kann. Und: wie man neue Quellen erschließt – im Nebel, in Mooren, auf Äckern oder bei sich zu Hause. Denn so wie bisher können wir das wertvolle Nass nicht weiter verplempern. Wenn Judith Breuer und ihre Familie im Hamburger Wohnquartier Jenfelder Au auf die Toilette gehen, hört man kein Wasser plätschern, nur ein Saugen. Eine Vakuumtoilette wie im Flugzeug. „Am Anfang war das schon komisch und etwas lauter“, sagt Judith Breuer. Mittlerweile aber hat sich die Familie daran gewöhnt und ist stolz auf ihren Beitrag zum Umweltschutz. Der Clou: Was sie hinunterspült, verwandelt ein Biogas-Reaktor zu Strom und Wärme. Und das ist noch lange nicht alles in der Jenfelder Au. Eine Forschungsstation inmitten der 800 Wohneinheiten arbeitet daran, nicht einen Tropfen Wasser zu vergeuden, sondern in einem ewigen Kreislauf zu halten – die Vision des Hamburg WATER Cycle. In Berlin experimentiert Grit Bürgow mit dem Recycling von Grauwasser. So nennen Experten das Wasser, das beim Waschen und Duschen anfällt. Auf Europas größtem Beachvolleyballfeld verlegt sie mit ihrem Team Leitungen von den Duschen der Sportler hin zu sogenannten Vertical Gardens. Dort soll das Grauwasser Salat und Kräuter bewässern – für die Speisekarte der Beach Bar. Entscheidend für den Durchbruch des Systems: Wie lassen sich Mikroschadstoffe herausfiltern? Weil das immer noch schwierig ist, darf Brauchwasser in Deutschland zum Beispiel nicht in der Landwirtschaft verwendet werden. Stattdessen werden Äcker mit kostbarem Trinkwasser bewässert. Doch auf ausgelaugten Böden versickert es oft ungenutzt. „Wenn wir so weitermachen, haben wir in wenigen Jahren auch unser Grundwasser aufgebraucht. Wir müssen jetzt den Schalter umlegen und nachhaltig handeln“, s

  • S2020E36 Für Meer Zukunft – Wie wir die Ozeane besser schützen

    • September 19, 2020
    • ZDF

    Den Meeren geht es schlecht – sie sind verschmutzt, vermüllt und überfischt. Durch die Eingriffe des Menschen sind die Ökosysteme unter Wasser stärker bedroht als jemals zuvor. Das wollen Visionäre wie Günther Bonin ändern: Mit einer maritimen Müllabfuhr bekämpft er den Plastikmüll in den Meeren. Dafür hat der frühere Leiter einer IT-Firma eine ganze Bootsflotte entwickelt, die an vielen Orten weltweit den Müll aus Flüssen und Meeren sammelt. Im Nationalpark „Unteres Odertal“ wird der Fluss im Sommer zur Kinderstube: Dort werden dann einige Tausend Jungstöre ausgesetzt. Durch die Verschmutzung und enorme Ausbeutung der Natur sind viele maritime Tierarten bedroht – so galt auch der Baltische Stör in deutschen Gewässern als ausgestorben. Ein Gemeinschaftsprojekt von Wissenschaftlern, Fischern und Naturschützern versucht, diese Fischart jetzt wieder anzusiedeln. Ein aufwendiges Unterfangen, denn Störe sind frühestens mit 20 Jahren geschlechtsreif. „Der Stör ist eine Schirm-Art, an ihm hängen viele andere Arten und ein großes Ökosystem. Deshalb lohnt sich dieser enorme und langfristige Einsatz“, weiß Jörn Gessner, Biologe am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei. Alfred Stender ist Bauer mit Leib und Seele. Sein konventionell wirtschaftender Vier-Generationen-Hof liegt in der Holsteinischen Schweiz und ist von Wasser umgeben. Er weiß, dass „seine“ Ostsee von all dem Dünger und der Gülle auf den Feldern verunreinigt wird. Deshalb hat er mit Wissenschaftlern beraten, wie eine ausgeklügelte Strategie Dünger sparen kann. Meeresschutz gelingt auch im Friseursalon, das vermuten wohl die wenigsten. Doch der französische Coiffeur Thierry Gras war genervt davon, in seinem Geschäft jeden Tag große Mengen geschnittener Haare in den Müll zu werfen. „Irgendetwas Sinnvolles muss sich doch mit diesem wunderbaren Rohstoff anstellen lassen!“ Deshalb recherchierte er so lange, bis er eine Lösung für den haarigen Überschuss gefunden hatte. Heute ist Gras Vorsitzender d

  • S2020E37 Waren bewahren – Wege aus dem Wegwerf-Wahnsinn

    • September 26, 2020
    • ZDF

    In Deutschland werden jedes Jahr neuwertige Waren im Wert von über 7 Milliarden Euro vernichtet. Weil zu viel produziert wird, es ein neues Logo gibt oder Produkte zurückgeschickt gehen. Doch darf man zulassen, dass wertvolle Produkte einfach auf dem Müll landen, nur weil es sich wirtschaftlich nicht lohnt, sie wieder in den Verkauf zu bringen? Nein, sagen kreative Visionäre und entwickeln Ideen und Konzepte, mit denen sich Produkte retten lassen. Michael Reiter-Coban hat in Wien die Fairmittlerei gegründet, Österreichs erste Plattform, die fabrikneue Sachspenden an gemeinnützige Organisationen oder NGOs, das sind nicht-staatliche gemeinnützige Organisationen, vermittelt. Das Prinzip ist einfach: Firmen spenden ihre überschüssigen Produkte, anstatt sie zu vernichten. Die Fairmittlerei lagert die Waren ein und bietet sie über einen Webshop an. Dort können wohltätige Organisationen alles bestellen, was sie brauchen. Bezahlen müssen sie dafür nur eine Vermittlungsgebühr in Höhe von 20 Prozent des Warenwerts. „Leider gibt es immer mehr Menschen, die Hilfe von NGOs benötigen“, sagt Michael Reiter-Coban, merkt aber auch, dass Firmen – und die Menschen dahinter – gern helfen wollen. „Wir müssen ihnen die Möglichkeiten der ‚Fairmittlerei‘ aufzeigen“, betont er. „Wir arbeiten hart daran, uns und unser Geschäftsmodell bekannt zu machen, denn davon hängt unser Erfolg ab.“ Der Smartphone-Hersteller Shiftphone in Hessen geht ganz grundsätzlich an das Problem heran. Carsten und Samuel Waldeck wollen dafür sorgen, dass die von ihnen produzierten Handys niemals auf dem Müll landen. Während die meisten Smartphones in Deutschland alle zwei Jahre ausgetauscht werden, garantieren die Waldecks für ihre Geräte eine sehr lange Nutzungsdauer von bis zu zehn Jahren. Zusätzlich bauen sie ihre Smartphones modular. Das hat mehrere Vorteile: Defekte Einzelkomponenten können sehr leicht ausgetauscht werden. Die Geräte lassen sich problemlos aufrüsten, wenn es zum Beispiel um eine bessere Kamera

  • S2020E38 Neues von nebenan – Ideen für eine gute Nachbarschaft

    • October 10, 2020
    • ZDF

    „Die lieben Nachbarn“ – das ist oft Ironie. Lärm, falsch geparkte Autos: Gründe für Streit finden sich leicht. Dabei zeigt sich meist auch Gemeinsames, wenn man denn danach sucht. 300 000 Klagen zu Nachbarschaftsstreitigkeiten werden in Deutschland pro Jahr eingereicht. Fast jeder Zweite gibt zu, dass Nachbarn ab und an nerven. Guter Wille und originelle Ideen machen ein friedliches Miteinander möglich und manchmal Nachbarn zu Freunden. Die Wohninitiative Ligsalz8 in München ist so ein Projekt. Eine „Wohngemeinschaft“, die größer gedacht ist als sonst üblich: Ligsalz8, das ist ein Haus mit zwölf Bewohnern, die Einfluss auf das Stadtviertel nehmen wollen. Ein großer Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss steht allen Nachbarn offen – auch denen, die gar nicht im Haus wohnen. Dort finden regelmäßig Filmvorführungen statt, ein Sonntagsbrunch und ein Repair-Café, bei dem Nachbarn kaputte Gegenstände zum Reparieren vorbeibringen oder einfach selbst mitmachen können. „Das Besondere ist“, sagt Mitbewohnerin Margaretha Eisenhofer, „dass wir und die Nachbarschaft im Stadtviertel immer mehr zusammenwachsen. Auf diese Weise entsteht ein natürlicher Kontakt, ohne dass man groß etwas anleiern muss. Das macht unsere Nachbarschaft aus.“ Im nordrhein-westfälischen Kalletal hat Bürgermeister Mario Hecker das Projekt Dorf-Volkshochschule gegründet – kurz: DorVHS. Die Leitung der Kurse wie „klimafreundliches Kochen“ oder „Geschichten zur alten Dorfmühle“ übernehmen engagierte Bewohner in Eigenregie. Bürgermeister Mario Hecker sorgt so dafür, dass altes Wissen nicht verloren geht und sich Jung und Alt besser kennenlernen. Ihm ist bewusst, dass er damit Landflucht nicht verhindern kann. „Doch vielleicht ziehen die Menschen später wieder zurück nach Kalletal, weil sie sich an schöne Erlebnisse und Begegnungen von früher erinnern. Gute Nachbarschaft verbindet ein Leben lang.“ Und sie kann sogar Leben retten: 2010 gründete die Hamburger Sozialwissenschaftlerin Sabine Stövesand den Verein „StoP –

  • S2020E39 Cool & clever – Abkühlung für die City

    • October 17, 2020
    • ZDF

    Hitzewellen treffen Deutschland immer härter. Zu viel Beton und enge Straßen – Städte heizen sich systematisch auf. Eine zunehmende Gefahr für die Gesundheit. Fast 20 000 Menschen starben in den drei Extremsommern 2018, 2019 und 2020 in Deutschland an den Folgen der Hitze. Doch es gibt Ideen für ein kühleres Klima in der Innenstadt. „plan b“ zeigt tatkräftige Visionäre, die mit neuen Ideen der Hitze den Kampf ansagen. Zwischen Industriegebäuden, Siedlung und Straßen hacken, bepflanzen und bewässern die Anwohner Dirk Stroedel und Rolf Collin zweieinhalb Hektar Grün. Eigentlich war dort einmal eine Straße geplant, jetzt entsteht eine grüne Oase, in der immer ein abkühlender Wind weht: der Klimapark Köln. Das Gelände wird zum Paradies für Kleintiere und Insekten. Ihre neueste Idee: ein Feuchtgebiet. Das Leben in der City ist beliebt – wie können und wollen wir dort in der Zukunft leben? Viele Städte entwickeln auf politischer Ebene Klimapläne. In Wien, einer der besonders heißen Städte, hat Klimastadträtin Birgit Hebein gehandelt. Die Wiener Hitzekarte hat geholfen, die Orte ausfindig zu machen, für die Abkühlung am dringendsten ist. Für eine schnelle Lösung sorgen dort Straßensperrungen, Sprühnebel und Schwimmbecken – mitten auf der Kreuzung. Mehr Grün in die Städte – das bringt Abkühlung und Lebensqualität bei Hitze. Singapur gilt als Vorreiter in der Fassadenbegrünung. Der deutsche Architekt Christoph Ingenhoven hat dort mit seinem Team „Marina One“ entworfen – ein Gebäude mit einem eigenen „Urwald“. In Düsseldorf hat er nun die größte grüne Fassade Europas entworfen. Acht Kilometer Grün, 30 000 Hainbuchen-Pflanzen. Ein ausgeklügeltes System versorgt die Wurzeln mit Wasser und Nahrung. Martin Belz und sein Team hängen regelmäßig an der Fassade und kümmern sich um die Hecken. Der Sommer 2020 wird zum Hitzetest. (Text: ZDF)

  • S2020E40 Zurück zur Freundlichkeit – Der Kampf gegen den Hass

    • October 24, 2020
    • ZDF

    Mehr Hass, mehr Wut und weniger Respekt: Beleidigungen sind Normalität im Netz und auch im Alltag. Doch es gibt Wege zurück zu mehr Freundlichkeit in unserer Gesellschaft. Philipp Schmidt und seine Mitstreiter vom Magdeburger Verein KINDness e.V. glauben fest daran. Sie setzen sich für mehr Nettigkeit ein. Mit kleinen Gesten wollen sie für bessere Stimmung in der Stadt sorgen. Eine dieser kleinen Gesten ist eine unangekündigte Aktion für die Straßenbahn- und Busfahrer der Stadt. Ganz spontan sagen die freundlichen Magdeburger Vereinsmitglieder „Danke“ – mit Postkarten und einer süßen Überraschung. „Die Aktion soll Leute daran erinnern, dass es schöner ist in einer Gesellschaft, wenn man wohlwollend miteinander umgeht“, sagt Philipp Schmidt. Der Umgang ist rauer geworden, das empfinden nicht nur die Mitglieder vom Magdeburger Verein KINDness e.V. so, sondern auch die Mehrheit der 30- bis 59-Jährigen in der Bevölkerung. Laut einer Studie des Allensbacher Instituts für Demoskopie glauben 81 Prozent, dass die Aggressivität in der Gesellschaft zunehme, 68 Prozent beklagen mangelnden Respekt. Die Fähigkeit, sich in andere hineinfühlen zu können, müssen Kinder sehr früh erlernen, sonst fehlt sie ihnen als Erwachsene. Hier setzt die bundesweit tätige Initiative B.A.S.E.-Babywatching an. Grundschüler lernen Empathie mithilfe eines Säuglings. Die Mutter besucht mit ihrem Kind die Klasse. Die Schüler sollen lernen, die Gefühle des Babys zu deuten. Wie geht es dem Kind? Ist es glücklich, hat es Angst? Die Fähigkeit der Empathie schafft die Basis für ein gutes Miteinander in der Gesellschaft. Wenig Verständnis, aber umso mehr Hass erlebte die Göttingerin Madita Oeming. Die Kulturwissenschaftlerin wurde Opfer eines Shitstorms im Netz. Nach einer Vorankündigung ihres Seminars zu Pornostudien in Berlin wurde sie online von einer Welle mit Beschimpfungen überrollt. „Selbst mir ist das passiert, die ich einfach nur Dozentin an einer Uni bin, keine Politikerin, keine berühmte Persönli

  • S2020E41 Nachhaltig ins Haus – Ideen für einen besseren Onlinehandel

    • October 31, 2020
    • ZDF

    Bequem vom Sofa aus im Internet shoppen – Onlinehandel macht’s möglich. Die Folge: Unmengen von Verpackungsmüll, Lieferfahrzeuge verstopfen die Straßen, und in den Städten gehen Läden pleite. Durch die Corona-Krise kaufen nun noch mehr Menschen im Internet ein. Unternehmen nutzen die Online-Lieferung, um sich über Wasser zu halten. Wie das auch nachhaltig geht, zeigt „plan b“. Matti Schönenbrücher ist in Bad Honnef bekannt wie der sprichwörtliche „bunte Hund“. Denn jeden Tag fährt die 54-Jährige mit ihrem Elektro-Lastenrad durch die Kleinstadt im Rheinland. Sie liefert alles aus, was die Einzelhändler vor Ort im Angebot haben – vom Brötchen bis zum Jackett. Vom „Kiezlädchen“ aus leiten Johanna Högner und Andrea Hauser das Projekt. Die Mission des Kiezkaufhauses: die Bad Honnefer und die regionalen Einzelhändler beim Onlineshopping zusammenzubringen, um dadurch eine lebendige Innenstadt zu bewahren. Der florierende Onlinehandel ist auch an den bis zum Rand gefüllten Mülltonnen der deutschen Haushalte sichtbar. Lässt sich dieser Müll nicht durch ein Mehrwegsystem vermeiden? Was mit Pfandflaschen funktioniert, muss doch auch mit Verpackungen gehen, dachten sich ein paar schlaue Finnen: RePack heißen ihre über 20-fach wiederverwendbaren Verpackungen, die der Hamburger Christof Trowitz jetzt auch in Deutschland etablieren will. Tobias Åbonde und Erik Wastesson aus Stockholm erkannten, dass alle großen Städte die gleichen Probleme haben: Immer mehr Versandwaren werden rein- und wieder rausgebracht. Dabei sorgen die Zustellfahrzeuge für Staus und schlechte Luft. Åbonde arbeitet für einen Lieferdienst, Wastesson für die Müllabfuhr. Die beiden Schweden dachten sich: Warum kombinieren wir das nicht einfach? Jetzt werden in der Innenstadt von Stockholm Pakete mit Elektrofahrzeugen ausgeliefert und gleichzeitig Papier, Pappe und Verpackungen eingesammelt. Was einfach klingt, braucht eine gemeinsame Infrastruktur und viel politischen Willen. Kann das Projekt „Geliebte Stadt“ zum

  • S2020E42 Schlaf statt schlaff – Über Nacht wieder fit werden

    • November 6, 2020
    • ZDF

    Viele Menschen haben Probleme beim Einschlafen oder liegen nachts stundenlang wach. Massive Schlafstörungen plagen rund sechs Prozent der Bevölkerung. Doch gesunden Schlaf kann man lernen. Hans-Günter Weeß vom Pfalzklinikum Klingenmünster hat den Schlüssel dazu: Der Psychologe und Schlafforscher verhilft mit seinem Therapieprogramm selbst Härtefällen zu einer guten Nacht. Und das ganz ohne Medikamente. „Wir schätzen den Schlaf nicht mehr“, weiß Dr. Weeß. „Wer nicht schläft, gilt als dynamisch und erfolgreich. Aber in Wirklichkeit macht Schlaflosigkeit uns krank.“ Jochen Vierthaler ist einer seiner Patienten. Seit zehn Jahren plagen den Lehrer Schlafstörungen. So schlimm, dass er inzwischen nicht mehr arbeiten kann. Nach der Analyse im Schlaflabor von Dr. Weeß, Einzelgesprächen und einem Gruppenseminar erlebt Jochen Vierthaler endlich wieder erholsame Nächte. Er hat gelernt, sich zu entspannen und loszulassen. Dr. Weeß bringt es auf eine einfache Formel: „Schlaf ist wie ein Urlaub zwischendurch – Alltagssorgen haben dort nichts zu suchen.“ Loslassen: Darum geht es auch bei den Schlafkonzerten von Julia Buch aus Leipzig. Ihr Publikum liegt bequem auf Matten oder im Liegestuhl. Wenn alle selig schnarchen, ist das für die Musikerin der beste Applaus. Die Musik für diese Konzerte hat sie extra komponiert, das Tempo entspricht dem Herzschlag im Ruhezustand. Schlafen und arbeiten – ein Widerspruch? „Im Gegenteil“, sagt der Schlafcoach Mark Hübers und zeigt den Mitarbeitern eines Kölner Hotels, wie sie trotz Schichtdienst gut und genug schlafen können: in einem Schlaf-Parcours am Arbeitsplatz inklusive eines virtuellen Rundgangs durch ein Schlafzimmer, in dem die Teilnehmer selbst gute Schlafbedingungen schaffen. Die Nachfrage der Unternehmen ist groß, erzählt Mark Hübers: „80 Prozent der Erwerbstätigen schlafen schlecht – das wirkt sich auf den Krankenstand aus und verursacht enormen wirtschaftlichen Schaden.“ Zu wenig Schlaf: Das fängt schon bei Kindern und Jugendlichen a

  • S2020E43 Die gute Milch – Gewinn für Kühe, Klima und Kundschaft

    • November 14, 2020
    • ZDF

    Cappuccino, Butter, Käsebrot: Überall steckt Milch drin. Die darf ruhig ein bisschen mehr kosten: Verbraucher legen zunehmend Wert auf faire Löhne für Bauern, Tierwohl und die Ökobilanz. Von den Milchpreisen können Bauern kaum leben. Massentierhaltung ist Quälerei. Rinder gelten als Klimakiller. Gute Gründe, Alternativen zu suchen. „Du bist hier der Chef!“, heißt eine Initiative, bei der jeder selbst bestimmt, wie viel ein Liter Milch kosten darf. Darüber konnten Verbraucherinnen und Verbraucher in einer Onlineumfrage abstimmen. Jeder Klick hatte Folgen für die Herstellung: mehr Tierwohl, mehr Regionalität, mehr Geld für den Landwirt – all das schlug sich sofort auf dem Preisschild nieder. Ergebnis: ein überdurchschnittlicher Preis für hohe Standards. „Wir sind bereit, mehr für unsere Milch zu bezahlen, wenn wir sicher sein können, dass auch drin ist, was draufsteht“, sagt Nicolas Barthelmé, Vorsitzender der Initiative „Du bist hier der Chef!“ in Deutschland. Jetzt steht seine Milch in den ersten Supermarktregalen, und es wird spannend: Kaufen Verbraucher tatsächlich die Milch, die sie online gewählt haben? Fast jeden Tag kommt ein Kälbchen zur Welt auf dem Hof von Bauer Lenz in Sachsen-Anhalt. Ein Hochleistungsbetrieb mit 350 Kühen. Und dennoch: Zu sehen, wie Mutter und Kälbchen die ersten Schritte zusammen gehen, ist immer wieder ein Glücksmoment für ihn. „Wir Bauern wollen unsere Kühe nicht schlecht halten. Uns fehlt nur oft schon das Geld fürs eigene gute Leben“, sagt Frank Lenz. Trotzdem will der 40-Jährige weitermachen, und er hat große Pläne für den konventionellen Milchbetrieb, den er in elfter Generation führt. Sein erster Schritt: Die Kälbchen bleiben nach der Geburt bei ihrer Mutter und werden nicht, wie üblich, sofort von ihr getrennt. Ganze drei Monate dürfen sie dann aus Eutern trinken – statt aus Eimern in Kälberboxen. Milch, die der Bauer nicht mehr verkaufen kann. Doch er ist fest entschlossen zu beweisen, dass das geht: mehr Tierwohl, auch in einem

  • S2020E44 Hinsehen und handeln – Gewalt gegen Frauen verhindern

    • November 21, 2020
    • ZDF

    Drohungen, Beleidigungen, Schläge: Jede dritte Frau in Deutschland hat schon einmal Gewalterfahrungen gemacht. Doch die wenigsten sprechen darüber oder holen sich Hilfe. In Zeiten von Corona hat häusliche Gewalt zugenommen. Obwohl sie in allen sozialen Schichten vorkommt, wird Gewalt gegen Frauen immer noch vertuscht oder totgeschwiegen. Doch es gibt Vorreiter, die dafür kämpfen, dass Frauen besser geschützt werden. Zwölf Jahre braucht es, bis Romy Stangl über ihre Gewalterfahrung redet – über den vermeintlichen Traummann, der sich nach zwei Jahren als Schläger entpuppt, der sie mit Worten demütigt und im Haus einsperrt. Ein vier Jahre währender Alptraum, der erst endet, als eine couragierte Mitarbeiterin der Kita ihres Sohnes Romy Stangl ins Frauenhaus bringt. Heute engagiert sich Romy Stangl öffentlich gegen Gewalt an Frauen. Für das National-Geographic-Projekt „Breaking the Silence of Domestic Violence“ von Fotografin Irina Unruh zeigt Romy Stangl ihr Gesicht: „Jetzt will ich auch anderen Frauen Kraft geben.“ Dass häusliche Gewalt mörderisch sein kann, hat die Kriminologin Jane Monckton Smith während ihrer Arbeit als Polizistin erlebt. Aus Gesprächen mit den Hinterbliebenen getöteter Frauen hat die Professorin der Universität Gloucester ein Acht-Phasen-Modell entwickelt. Das hilft der Polizei Risiko-Beziehungen zu erkennen und einzugreifen, denn: „Das vermeintliche Verbrechen aus Leidenschaft ist oft ein kaltblütig geplanter Mord.“ Jetzt wendet sie sich ungelösten Mordfällen an Frauen zu, um Beziehungstaten aufzudecken. In Wien setzt das Projekt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“ auf diejenigen, die den Opfern häuslicher Gewalt am nächsten sind: die Nachbarn. Hinsehen, darüber reden und handeln. Wie schwer das ist, weiß Projektleiterin Maria Rösslhumer: „Zivilcourage muss man üben.“ Beim StoP-Frauentisch im Margareten-Viertel geht es um eigene Gewalterfahrungen und darum, wie man im Notfall eingreift – oder doch die Polizei ruft. In vielen Fällen werden auch

  • S2020E45 Fair spielen – Nachhaltigkeit im Kinderzimmer

    • December 5, 2020
    • ZDF

    Weihnachten steht vor der Tür, Kinder freuen sich. Jahresende ist für die Spielzeugindustrie die wichtigste Zeit, mit einem Umsatz von 7,5 Milliarden Euro – allein in Deutschland. Ein Großteil des Spielzeugs ist aber als Wegwerfware konzipiert: Spielzeugautos, die sich nicht reparieren lassen. Puppen, für die es keine Anziehsachen nachzukaufen gibt. Das Thema Nachhaltigkeit spielt beim Spielzeug kaum eine Rolle, ebenso wie die Diversität. Noch immer sind Mädchensachen rosa, und die meisten Figuren spiegeln die Lebenswirklichkeit einer modernen Gesellschaft nicht wider. Claire Tournefier aus Paris gehört zu den Pionieren einer Bewegung, die den Umgang mit Spielzeug erneuern will. Ihr Verein Rejoué – übersetzt heißt das, „wieder damit spielen“ -, sammelt in großem Maße altes oder ausrangiertes Spielzeug. In eigenen Werkstätten wird es aufbereitet. Die erneuerten Autos, Puppen und Teddys sorgen dann in Kindergärten oder bei sozial benachteiligten Familien für strahlende Kinderaugen. Hans-Joachim Simon ist eigentlich Informatiker. Aber von seinen Kindern hörte der Familienvater aus Bonn nach besonders wilden Spiel-Sessions immer: „Papa, mach das mal ganz!“ Deshalb gründete er einen Verein, der Spielzeuge repariert – auch wenn es rein wirtschaftlich oft kaum Sinn ergibt. In seinem Keller in Bonn repariert er seit 2012 nicht nur die Spielzeuge seiner Kinder, sondern arbeitet auch Aufträge ab, die über seine Website hereinkommen. Mittlerweile ist er in ganz Deutschland vernetzt. Nachhaltiges Spielzeug ist vor allem eine Frage der Herstellung. Die Firma Gollnest & Kiesel (goki) aus der Nähe von Hamburg versucht seit Gründung, den Nachhaltigkeitsgedanken in allen Aspekten der Produktion einfließen zu lassen. Das beginnt beim Rohmaterial: goki pflanzt regelmäßig Wälder nach. Das Holz wird in klimaneutralen Werken verarbeitet, die Farben sind umweltschonend, und die Konstruktion ist auf Langlebigkeit ausgelegt. Eines der wichtigsten Umweltthemen ist der Versand von Spielzeugen

  • S2020E46 Es weihnachtet grün – Nachhaltig ohne Plastik und Gift

    • December 19, 2020
    • ZDF

    Knapp 30 Millionen Weihnachtsbäume werden in Deutschland jedes Jahr verkauft, die meisten kommen von Plantagen und sind mit Pestiziden besprüht – „Bio-Bäume“ sind die Ausnahme. Und wie ökologisch sind der Baumschmuck oder die vielen Geschenkverpackungen, die unter dem Baum liegen? Kurz nach Heiligabend landen Berge von glitzernden Folien in der Tonne. Aber immer mehr Menschen wollen ein faires und nachhaltiges Fest. Eine von ihnen ist die Münchnerin Petra Schwienbacher. „Ich will, dass meine vier Dekostücke lernen, dass man auch mit kleinen Sachen die Welt zum Guten verändern kann“, meint sie, und das erleben ihre Kinder in der Vorweihnachtszeit hautnah. Ihre Firma betreibt sie von zu Hause aus. Hier verpackt sie ökologische Geschenke wie kleine Töpfchen mit Baumsamen von Hand, verklebt Tüten und verschickt giftfreies und zu hundert Prozent recycelbares Geschenkpapier – sogar das Klebeband ist „öko“. Förster Michael Kraus aus Freiburg reist jedes Jahr nach Georgien in die Heimat unseres liebsten Weihnachtsbaumes: der Nordmanntanne. Die Samen für die Bäume stammen aus einer der ärmsten Regionen des Landes und werden unter lebensgefährlichen Bedingungen geerntet. Michael Kraus arbeitet als Experte für die dänische Firma „Fair Trees“ und will die Arbeitsbedingungen der Zapfenpflücker verbessern. Helme, Klettergeschirr, Sicherheitstraining, faire Löhne – das bringt er den Männern. „Wenn man bedenkt, dass hier Menschen sterben, um uns den Baum in unser Wohnzimmer zu bringen, kann man es kaum fassen.“ Günther Marx baut im Spessart Bio-Weihnachtsbäume an – mit Samen aus Georgien. Mit Blumenwiesen zwischen den Bäumen und ohne Pestizide zieht er die Bäumchen hoch bis sie nach einigen Jahren vor Weihnachten erntereif sind. Damit es an Weihnachtbäumen auch kräftig funkeln kann: Darum kümmert sich Ines Zetzmann. Sie ist Chefin der „Farbglashütte Lauscha“ in Thüringen. „Unser Glas ist aus dem Sand der Magdeburger Börde und zu hundert Prozent recycelbar. Wir sind regional verwurz

Season 2021

  • S2021E01 Zwischen Wald und WLAN – Revolution im Klassenzimmer

    • January 16, 2021

    Mit dem Tablet voll vernetzt von zu Hause lernen, zum Matheunterricht raus in die Natur oder zum Reparieren in die Werkstatt. Neue Konzepte krempeln die Schule um. Spaß am Lernen, Eigenständigkeit, praktische Erfahrungen und die Digitalisierung stehen zum Beispiel an der Alemannenschule im baden-württembergischen Wutöschingen im Mittelpunkt.

  • S2021E02 Damit’s fürs Alter reicht – Wege aus der Rentenlücke

    • April 24, 2021

    „Frauen kümmern sich zu wenig um ihre Finanzen“, sagt Börsenexpertin Cornelia Frey. Sie bekommen deutlich weniger Rente als Männer. Vielen droht Armut im Alter. Doch dem lässt sich vorbeugen. Mit Mut und Tatkraft kämpfen Frauen gegen die Ungleichheit. Noch sind sie im Nachteil – durch Erziehungszeiten, Teilzeitjobs und geringere Gehälter. Die Folge: 40 Prozent weniger Rente im Vergleich zu Männern in Westdeutschland. Doch jede Frau kann das ändern. Nicole G. nimmt ihre Altersvorsorge jetzt selbst in die Hand. Frisch getrennt, hat die alleinerziehende Mutter eines gleich gelernt: Ein Mann ist keine Altersvorsorge. „Man hat einen Lebensstandard gehabt mit einem Doppelverdiener-Haushalt, der wird so in der Form nicht mehr möglich sein“, sagt die 33-Jährige. Sie arbeitet als Beamtin in Stuttgart – in Teilzeit. Nicole muss rechnen. Und deshalb traut sie sich etwas, das sie vorher nie in Betracht gezogen hätte: Sie kauft Aktien. „Das ist mittlerweile so einfach“, sagt Xenia Borger. „Man kann mit ganz kleinen Beträgen starten und an der Börse investieren.“ Sie muss es wissen, denn sie ist die Vorständin der Dagobertas: So nennt sich ihr Frauenfinanzverein, und Nicole ist neu dabei. Für die 81-jährige Antje Kocea ist es zu spät zum Vorsorgen. Doch sie hat nach dem Tod ihres Mannes keine Abstriche an ihrem Lebensstandard machen müssen. Sie hat ihr monatliches Einkommen aufgestockt und ihr Haus zur Rente gemacht. 800 Euro kommen so zusätzlich aufs Konto. Und ausziehen aus ihrem Zuhause musste sie auch nicht. „Das ist so eine tolle Sache“, sagt Kocea. Die Immobilienverrentung funktioniert so: Eine Stiftung kaufte ihr Eigenheim. Dafür erhält sie ein lebenslanges Wohnrecht und – statt einmalig den Marktwert – eine monatliche Rente. Das Haus gehört jetzt der Stiftung. Ein Vorteil: Sie übernimmt die Instandhaltung. Ein Nachteil: Mögliche Erb*innen gehen leer aus. In Frankreich ist dieses Modell weiter verbreitet als bislang in Deutschland. Doch ein Drittel der Immobilienbesitzer*i

  • S2021E03 Stadt, Land, Flut – Neue Methoden bei Hochwasser

    • February 6, 2021

    Die Flut kommt: In den nächsten 25 Jahren sind in Deutschland siebenmal mehr Menschen von Überflutungen bedroht als heute, belegt eine Studie des Potsdamer Instituts für Klimawandel. Das hat auch mit falschen Strategien zu tun: Jahrelang setzten Städte und Kommunen nur auf höhere, stabilere Dämme, mit dramatischen Folgen, weil sich Wasser immer seinen Weg bahnt. Doch inzwischen gibt es vielerorts ein Umdenken: „das Wasser einladen“, lautet die neue Marschrichtung.

  • S2021E04 Natürlich schön – Kosmetik neu gedacht

    • February 13, 2021

    Creme, Deo, Lippenstift: Was unter die Haut geht, kann gesundheitlich schaden. Verbraucherinnen und Verbraucher legen zunehmend Wert auf Naturkosmetik, nachhaltig verpackt und fair produziert. Herkömmliche Produkte enthalten häufig umstrittene Mineralöle oder Aluminiumsalze. Und die Verpackungen landen tonnenweise im Müll, belasten die Umwelt. Gute Gründe, Alternativen zu suchen. Wer das Geschäft mit der Schönheit verändert, kann viel bewirken.

  • S2021E05 Mit der Kraft der Natur – Die Rohstoff-Revolution

    • February 20, 2021

    Wir beuten unseren Planeten aus, konsumieren mehr, als die Erde hergibt, und zerstören unseren Lebensraum. Dabei ginge es auch anders: mit der Kraft der Natur. Vielerorts werden Menschen erfinderisch und entwickeln nachwachsende und kreislauffähige Alternativen für umweltschädliche Rohstoffe. Birkenrinde zum Beispiel kann Plastik aus Erdöl ersetzen und eignet sich auch als Leder-Alternative.

  • S2021E06 Zum Schutz der Tiere – Im Einsatz für bedrohte Arten

    • February 27, 2021

    Die biologische Vielfalt auf der Erde ist in Gefahr: Rund eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht. Immer mehr Wildtiere und Insekten werden in den nächsten Jahren für immer verschwinden. Weltweit kämpfen Menschen für einen lebendigen Planeten. Mit neuen Ansätzen und persönlichem Engagement wollen sie die Biodiversität stärken, denn davon hängt auch die Existenz von uns Menschen ab.

  • S2021E07 Stadt, Land, Baustelle – Wege aus dem Sanierungsstau

    • March 20, 2021

    Schlaglochpisten, marode Brücken und bröckelnde Hausfassaden: Der Sanierungsstau ist riesig. Neue Ideen können helfen, die Infrastruktur fit für die Zukunft zu machen. Die Kommunen in Deutschland sind verantwortlich für etwa 67 000 Straßenbrücken, dazu kommen noch mal Tausende Fußgänger- und Fahrradbrücken. Die Instandhaltung kostet jährlich Milliarden an Steuergeldern. Nach 25 Jahren müssen viele Brücken komplett ersetzt werden.

  • S2021E08 Wärme dank Hanf und Hightech – Neue Wege zur Wärmewende

    • March 27, 2021

    Fossile Brennstoffe sind absolute Klimakiller, belegen dennoch beim Beheizen von privaten und öffentlichen Gebäuden immer noch den ersten Platz. Dabei gibt es klimafreundliche Alternativen. Die Seethermie zum Beispiel. Sie ist eine noch junge Art der Energiegewinnung und wird derzeit vor allem in der Schweiz erforscht und getestet. Die Methode hat viel Potenzial, denn Seen sind riesige, schier unerschöpfliche Wärmespeicher.

  • S2021E09 Hase, Nest und Schoko-Ei – Ostern neu gefeiert

    • April 3, 2021

    Ein Osteressen in Familie oder Freundeskreis vereitelt Corona auch im Jahr 2021. Bei Schokohasen und bunten Eiern aber zeigt sich: Viele Menschen ändern – gut und gern – alte Bräuche. Feine Schokolade braucht nicht die Form langer Ohren. Für ein leckeres Ei muss kein Huhn leiden. Und Osterzöpfe lassen sich sogar vegan backen. Und das ist dann doch wieder eine jahrtausendealte Tradition: der Verzicht auf tierische Produkte vor dem Osterfest. „Bei uns könnt ihr zusehen, wie unser hausgemachter Sauerteig auf Reisvollkornmehl-Basis täglich angesetzt wird. Es gibt keine Geheimnisse.“ Katharina und Rena haben ihren Back-Shop in München „echt jetzt? echt jetzt.“ genannt. Unglaublich, aber wahr: eine offene Backstube. Ob glutenfrei, vegetarisch, vegan, histaminarm oder einfach nur ohne Zusatzstoffe – alles ist möglich. Fürs Ostergeschäft experimentieren sie zum Thema Ei-Ersatz. Flohsamenschalen oder doch besser Chia? Die Ergebnisse werden an Kunden getestet, bevor das endgültige Oster-Angebot feststeht. Die Verkaufszahlen von Schokolade schnellen nach oben, wenn die Osternester mit süßen Hasen, Eiern oder Küken bestückt werden. Auch für die Spielwarenindustrie ist die Osterzeit fast so einträglich wie der Advent. Teuer aber müssen Spielsachen nicht sein. Das beweist ein Verein in Paris. In Frankreich landen jedes Jahr 100 000 Tonnen Spielzeug im Müll. Weitere 500 000 Tonnen liegen unbenutzt in Schränken und Kellern. Damit wollten sich die Gründer von Rejoué in Frankreich nicht abfinden. Sie reinigen und reparieren gespendete Spielsachen und verkaufen sie für kleines Geld. Tierschützerin Inga Günther züchtet sogenannte Zweinutzungshühner. Ihre Hennen legen Eier, die Hähne taugen für die Fleischproduktion. Deshalb werden die männlichen Küken nicht getötet, wie sonst üblich. Ende 2021 macht ein neues Gesetz damit Schluss. In Zukunft sollen Züchter das Geschlecht vor dem Schlüpfen bestimmen und die Eier mit männlichen Küken zerstören. Doch für Inga Günther ist damit nicht alles

  • S2021E10 Plastik ade – Wege aus dem Kunststoff-Wahnsinn

    • April 10, 2021

    Plastikflaschen, in Plastik verpackte Lebensmittel, Lieferung von Speisen in Plastik. Pro Kopf entstehen in Deutschland pro Jahr durchschnittlich 38 Kilogramm Verpackungsmüll aus Plastik. Corona verschärft den Trend zu mehr Kunststoffmüll noch. Recycelt werden von all diesen Abfällen nicht einmal 20 Prozent. Rund zwei Drittel werden einfach verbrannt, der Rest ins Ausland exportiert. Doch es gibt Wege aus der Kunststoff-Falle. In der Schweiz hat Marketing-Expertin Jeannette Morath acht Jahre lang an ihrer Lösung getüftelt: Mehrweg- statt Einwegverpackungen – und zwar für Take-away-Speisen. reCIRCLE heißt das erste überregionale Mehrwegsystem für Lieferdienste. „Wir wollen, dass Mehrweggeschirr zur Selbstverständlichkeit wird“, sagt sie. Mehr als 1200 Restaurants sind bereits auf ihre Behälter umgestiegen. Jetzt startet das System auch in Deutschland durch. Von Stuttgart aus will Thorben Bechthold deutsche Liefer-Restaurants von den Vorzügen des Pfandgeschirrs überzeugen: Für zehn Euro Pfand können Kunden die Schüsseln bei jedem teilnehmenden Restaurant zurückgeben oder eintauschen. Die reCIRCLE-Boxen bestehen aus recycelbarem Plastik und lassen sich 200 bis 300-mal wiederverwenden. Schon nach 20-mal Spülen haben sie eine bessere Ökobilanz als ein Einwegbehälter. Das Potenzial ist gewaltig: Pro Jahr kommen allein in Deutschland rund 280 000 Tonnen an Take-away-Müll zusammen. Ein Hamburger Start-up hat dem „wilden Plastik“ den Kampf angesagt. Das entsteht, wenn Kunststoffmüll nicht ordentlich entsorgt wird, sondern einfach in der Natur rumliegt. „Wir räumen so die Umwelt auf“, sagt Mitgründer Christian Sigmund. In Ländern ohne funktionierende Müllentsorgung, wie Indien oder Haiti, arbeitet das Unternehmen mit Initiativen zusammen, die solche Plastikabfälle einsammeln. Per Container wird dieser Müll nach Europa verschifft, bei Spezialfirmen gereinigt und zu Granulat geschmolzen. Daraus macht Wildplastic schließlich in Deutschland sogenannte Wild-Bags: Mülltüten, gefert

  • S2021E11 Daddeln, gamen, Punkte sammeln – Wie Spiele im Alltag helfen

    • April 17, 2021

    Motivation ist für viele ein Problem. Wie den inneren Schweinehund überwinden? Vielleicht Gutes tun? Die Antwort darauf heißt: Gamification. Spielen, wo wir normalerweise nicht spielen. Kreative tüfteln an Spielen, die Kranke bei der Physiotherapie und Ärzte bei Operationen unterstützen, die in der Industrie Unfälle vermeiden und in der Schule helfen. Schon immer waren Spiele mehr als Zeitvertreib, viele haben den Lauf der Welt gelenkt. Paula Monfeld muss jeden Tag anstrengende Muskelübungen machen. Sonst verschlechtert sich ihre Krankheit: infantile Zerebralparese. Die 14-Jährige wünscht sich, die Übungen endlich mit Freude und ohne fremde Hilfe machen zu können. Dabei wollen ihr Britta Karn und Thomas Immich helfen. Sie sind keine Ärzte, sondern Spieleentwickler: „Das Gute, was Gamification leisten kann, ist, Potenziale aus einem Menschen rauszuholen“, davon ist Thomas Immich überzeugt. „Aber einfach nur Punkte vergeben, Belohnung, das ist nicht Gamification, das ist einfach nicht genug, um eine intrinsische Motivation zu befördern.“ Von innen heraus – also intrinsisch – wollen die Spieleentwickler motivieren. Das kann nicht nur bei Kindern wie Paula funktionieren, sondern auch im Operationssaal. Denn bevor Operateure in Zukunft Hand an ihre Patienten legen, sollen sie erst mal am Handy üben, die Operationen bis ins kleinste Detail durchspielen. Das ist die Vision von Stefan Vilsmeier, dem Gründer einer großen Medizintechnikfirma. Mit Spielen für Ärzte will er den „Zugang zu adäquater Gesundheitsversorgung und Training demokratisieren“. Er hofft, in Zukunft auch immer mehr deutsche Ärzte vom Nutzen neuer Spiele in der Medizin überzeugen zu können. Digitale Lernspiele gibt es schon viele, doch ganz ohne Technik kommt eine dänische Schule aus: die Østerskov Efterskole. Hier lehren und lernen Lehrer und Schüler in Rollenspielen. So lebt die Deutschlehrerin Iris Sanders mit ihren Schülern zum Beispiel eine ganze Woche in der DDR. Sie bauen die Mauer selbst, sind Stasi

  • S2021E12 Fliegen, fahren, schweben – Der Verkehr der Zukunft

    • May 1, 2021

    Ingenieure und Visionäre planen den öffentlichen Verkehr der Zukunft: elektrisch, autonom, sogar fliegend. Und per Bahn auf fast vergessenen Strecken. 120 Stunden verbringt der deutsche Autofahrer durchschnittlich im Stau pro Jahr. Verstopfte Innenstädte, überlastete Pendlerstrecken, zu wenige Bahnverbindungen – welche Konzepte gibt es, den öffentlichen Verkehr neu zu erfinden? Der Vorort Barkabystaden in Stockholm ist eines der größten Neubaugebiete Europas und soll kontinuierlich auf 40 000 Einwohner wachsen. Hier fahren heute schon autonome E-Busse eines französischen Herstellers. „Am Anfang ist es ein merkwürdiges Gefühl, aber inzwischen fühlen wir uns in den Bussen sicher“, sagt Marjorie Gamboa, die ihren Sohn jeden Tag per E-Bus in den Kindergarten bringt. Der Hersteller EasyMile ist auch in Deutschland aktiv: auf dem Gelände eines ehemaligen Truppenübungsplatzes in Schleswig-Holstein. Dort erprobt das Unternehmen die nächste Stufe des autonomen Fahrens, Level 4: Fahren ganz ohne persönliche Begleitung, das heißt es ist keinerlei Personal an Bord. Seit November 2020 fährt ein Bus im Regelbetrieb auf dem weitläufigen Gelände des Truppenübungsplatzes mit bis zu 18 km / h. In Bruchsal starten Chefkonstrukteur Christian Bauer und sein Team den Volocopter zu einem seiner äußerst seltenen Testflüge. Das Unternehmen verfolgt die Vision, alltagstaugliche Flug-Taxis nicht nur zu bauen, sondern in bestehende Verkehrssysteme einzubinden. „Und zwar nicht als Spielzeug für Reiche“, so Vorstand Christian Bauer, „sondern für jeden, der Zeit sparen will oder muss.“ Am Ende der Entwicklung sollen Bahnhöfe oder Flughäfen mit dem Luft-Taxi genauso gut erreichbar sein wie heute mit einem konventionellen Taxi. Die „Ellen“ ist mit 60 Metern Länge und 13 Metern Breite das derzeit größte und leistungsstärkste vollelektrische Fährschiff. Sie verkehrt zwischen den dänischen Inseln Als und Aeroe. Eine Batterieladung reicht für die 40 Kilometer lange Strecke. Im Alltagsbetrieb beweist di

  • S2021E13 Kampf gegen die Flut – Küstenschutz gegen Klimawandel

    • May 8, 2021

    Weltweit bedroht der Klimawandel unsere Küsten. Bereits im Jahr 2100 könnte der Meeresspiegel vielerorts einen Meter höher liegen als heute. Um Leben an der Küste auch in Zukunft zu ermöglichen, tüfteln Forscher und Küstenbewohner an neuen Konzepten. Auf der Hallig Nordstrandischmoor ragt bei „Land unter“ einzig Nommen Kruses Wohnhaus noch aus dem Wasser. Der Rest der flachen Insel ist überflutet. Das war schon immer so – doch nun droht die Hallig für immer im Meer zu versinken. Um seine Heimat zu retten, arbeitet Nommen Kruse gemeinsam mit Forschern der Universität Göttingen an einer ungewöhnlichen Lösung. Bei Flut trotzt er dem Meer Sediment ab, sodass die Hallig wieder wächst. Meeresökologin Brenda Walles möchte Küstenschutz und Naturschutz verbinden. Denn die Errichtung von Flutwehren und Deichen ist oft ein enormer Eingriff in die Natur. Vor der niederländischen Küste legt sie neue Riffe an, mit Austernbänken. Eine natürliche Maßnahme gegen die Flutbedrohung. Und in Norfolk an der Ostküste der USA erforscht der deutsche Ozeanograf Sönke Dangendorf, mit welchen Maßnahmen stark gefährdete Landstriche wie die Atlantikküste von Virginia geschützt werden können. Hilfe kommt aus dem Weltall: „Satellitendaten haben die Meeresspiegelforschung revolutioniert. Weil es das erste Messsystem gewesen ist, was uns Aussagen über den gesamten Ozean gegeben hat.“ Mithilfe der Daten möchte der Forscher bessere Prognosen geben, wie sich der Meeresspiegel in Zukunft verändert. (Text: ZDF)

  • S2021E14 Sparsam und sauber – Strom aus der Nachbarschaft

    • May 15, 2021

    Nirgendwo in Europa ist Strom so teuer wie in Deutschland, auch weil Staat und Stromanbieter die Kundschaft für die Energiewende großzügig zur Kasse bitten. Doch der Umstieg von Kohle- und Atomkraft auf regenerative Energie kostet nicht nur Geld, er bietet auch jede Menge Chancen: auf mehr Unabhängigkeit von großen Stromanbietern, auf nachhaltige und regionale Quellen und dazu noch günstige Preise. Eine Möglichkeit heißt „Strom aus der Nachbarschaft“. Wie das funktioniert, zeigen Energiegenossenschaften wie die HEG in Heidelberg. Wer will, kann hier schon für 100 Euro Mitglied werden, in erneuerbare Energien investieren und gleich doppelt profitieren: von günstigem Sonnenstrom und den Gewinnen, die mit überschüssiger Energie erzielt werden. „Es ist das genossenschaftliche Prinzip“, erklärt Andreas Gißler von der HEG, „was einer allein nicht schafft, das schaffen viele.“ Nach diesem Motto arbeitet auch das Start-up eFriends in Österreich, das Konzept heißt Sharing-Technology. Es soll diejenigen, die Strom erzeugen, persönlich mit denen zusammenbringen, die welchen brauchen. Zum Beispiel Familie Weber, die auf dem Dach ihres Weinguts eine große Solaranlage baut, die Kosten aber nicht allein tragen kann, und Familie Poller aus dem Nachbarort, die Strom braucht. Die eFriends machen daraus eine Win-win-Situation: Für eine einmalige Investition erhalten Pollers sechs Jahre lang kostenlos Strom und danach zu einem Preis, der nicht einmal die Hälfte des üblichen Marktpreises beträgt. Die Investition kriegen sie dazu noch in Form von Weingutscheinen zurück. Durch eine weltweit einzigartige Technologie, die eFriends-Watch, sind beide Seiten in Echtzeit miteinander verbunden. Diese spezielle Uhr zeigt Familie Poller an, wann ihre Stromfreunde gerade kostenlose Energie für sie erzeugen, und kann diese dann gezielt nutzen. Einzigartig und smart ist auch das Stromspar-Konzept der EnergieRevolte aus Düren. Es funktioniert mit Prepaid-Strom. Ein monatlich buchbares Budget hilft, Ve

  • S2021E15 Hilfe aus der Natur – Alte Heilmethoden neu entdeckt

    • May 22, 2021

    Sie hilft gegen Fieber, Rheuma oder Rückenschmerzen: Medizin aus der Natur. Immer mehr Menschen setzen in Sachen Gesundheit auf traditionelles Wissen. Heilen mit Blutegeln, Meerrettich oder wild gewachsenen Pflanzen: Mittlerweile sehen auch viele Schulmediziner*innen in der Naturheilkunde eine sinnvolle und wirksame Ergänzung zur klassischen Behandlung. Das verändert die Medizin nachhaltig. Die 77-jährige Barbara Hader erhält eine Blutegel-Behandlung – im Krankenhaus für Naturheilweisen in München. Sie hat eine schwere Arthritis im rechten Knie. Chefärztin Dr. Michaela Moosburner setzt vier Blutegel an, das kostet Zeit. Nach einigen Minuten beißen die kleinen Tierchen zu und saugen sich voll. Dr. Moosburner weiß: Blutegel helfen bei chronischen Entzündungen, Schmerzen und sogar bei Tinnitus. „Mindestens 100 biologische Substanzen sind im Speichel der Tiere enthalten, die wirken schmerzstillend, blutgerinnungs- und entzündungshemmend.“ Nach etwa vier Tagen sollte die Patientin eine deutliche Besserung ihrer Beschwerden erfahren. Barbara Hader ist offen für solche alternativen Behandlungswege, und wie ihr geht es vielen Menschen, die aus ganz Deutschland in die Münchner Klinik kommen, weil hier Schulmedizin und naturheilkundliche Verfahren gleichermaßen angewandt werden. Den Menschen wieder klarmachen, wie viel Kraft die Natur hat: Das ist Annika Krause und ihrem Partner Thorben Stieler aus Berlin wichtig. Die beiden bieten Kräuterwanderungen in Berlin an, die Teilnehmer*innen erfahren, was in der eigenen Nachbarschaft so wächst und welche Pflanzen gegen welches Leiden wirken. Hilfe zur Selbsthilfe will die ausgebildete Pflanzenheilkundlerin leisten. „Nicht immer muss man gleich zur Schmerztablette greifen“, meint Annika, „vorausgesetzt man weiß, was die Natur bereithält.“ In der eigenen Firma hat sie auch Elixiere aus Kräutern entwickelt, die Beschwerden wie Unruhe und Nervosität lindern sollen. Ebenfalls auf die Natur setzt Prof. Uwe Frank. Der Infektiologe untersuc

  • S2021E16 Künstliche Intelligenz – Wie kann sie unser Leben besser machen?

    • May 29, 2021

    Ohne Schrecksekunde bremsen oder Millionen Bilder in Millisekunden analysieren. An vielen Aufgaben scheitern die menschlichen Fähigkeiten. Hilfe verspricht die künstliche Intelligenz. Visionär*innen tüfteln schon lange an sinnvollen KI-Anwendungen: überschüssige Lebensmittel an Bedürftige verteilen, zerstörte Monumente wiederaufbauen, sicherer fahren oder versteckten Müll aufspüren. KI ist keine Science-Fiction, sondern lange Realität. Jeden Tag werden bei Großhändler*innen auf der ganzen Welt Tonnen von Nahrungsmitteln einfach weggeworfen – obwohl sie noch genießbar sind. „Eine ungeheure Verschwendung“, meint Alexander Piutti und handelt. Mit seinem Start-up SPRK.global will er mithilfe von künstlicher Intelligenz der Lebensmittelverschwendung weltweit ein Ende bereiten. Eine Mammut-Aufgabe, deren Anfänge „plan b“ begleitet. Wann läuft die Charge Milch ab? Wie viel Tonnen Tomaten vergammeln jeden Donnerstag? Bei Berliner Großhändler*innen sammelt Piutti solche Daten. Die brauchen seine KI, um Überschüsse zu vermeiden beziehungsweise sie in Echtzeit an Bedürftige abzugeben. Den Rest lässt Piutti schon für Kantinen und Restaurants weiterverarbeiten – bevor die Lebensmittel ungenießbar werden. Er ist überzeugt: „Mit KI können wir es schaffen, dass in Produktion und Handel von Lebensmitteln irgendwann überhaupt kein Abfall mehr anfällt.“ Aber was ist zum Beispiel mit Lebensmittelverpackungen und anderem Müll, den manche arglos in der Landschaft entsorgen? In Asien, Osteuropa, aber auch in Deutschland ist das die Herausforderung für Oliver Zielinski. Der Physiker vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz spürt mit einer Drohne und KI-Algorithmen in unzugänglichen Gebieten versteckten Müll auf. Das sollen in Zukunft nicht nur Forscher*innen, sondern wir alle machen können. „In 50 Jahren werden wir KI in der Westentasche haben“, so Zielinski. Schon jetzt können wir mit Algorithmen herausfinden, wie der Müll sich zusammensetzt. Wie viele Flaschen oder Bech

  • S2021E17 Besser essen – Vom sorgsamen Umgang mit Ackerland

    • July 10, 2021

    Unsere Art zu essen verschlingt weltweit riesige Ackerflächen. Das meiste davon geht in die Fütterung der Tiere. Wie können wir den Flächenverbrauch reduzieren? In Österreich haben Forscher erstmals einen Acker angelegt, der den Flächenhunger aufzeigt: 4400 Quadratmeter für jeden Einwohner in der Alpenrepublik, zwei Drittel davon im Ausland. Doppelt so viel Fläche wie jedem Erdenbürger im Durchschnitt zusteht.

  • S2021E18 Auf nachhaltigen Pfoten – Verantwortungsvolle Haustierhaltung

    • July 17, 2021

    Weltweit boomt der Haustiermarkt. Aber der Trend zu Hund und Katze hat auch seine Schattenseiten – für das Tierwohl und die Umwelt. 35 Millionen Vierbeiner leben in deutschen Haushalten, so viele wie nie zuvor. Die Corona-Krise hat den Trend noch mal verstärkt und damit auch die Probleme. Viel zu tun für engagierte Menschen, die sich für verantwortungsvolle Tierhaltung einsetzen. Janine Berger ist Hundeversteherin und engagiert sich für eine nachhaltige Vermittlung – zum Wohl von Mensch und Tier. Ihr Resozialisierungsprojekt in Rehburg-Loccum ist oft die letzte Hoffnung für Tiere, die schnell und unüberlegt angeschafft wurden und dann oft genauso schnell wieder gehen müssen, weil sie verhaltensauffällig werden oder gar beißen. So wie der fünfmonatige Otto, ein klassischer „Corona-Welpe“. Viermal musste er schon umziehen, bevor er zu Janine kam. Anders als in Tierheimen, die mit den Problemfällen meist überfordert sind und schwierige Tiere kaum weitervermitteln können, finden die Hunde dank Bergers intensivem Training und Vertrauensarbeit wieder in eine neue Familie, in der sie dann auf Dauer bleiben sollen. „Die Chemie zwischen Hund und Mensch muss stimmen. Deswegen nehmen wir uns auch viel Zeit, damit wir genau wissen, was der Hund für Thematiken hat, die wir dann transparent weitergeben“, sagt Berger. „Wir machen eine lange Kennenlernphase, wo die Menschen mehrfach kommen müssen und wir auch mit den Hunden ins neue Zuhause fahren.“ Auch Otto soll so ein stabiles und liebevolles Heim finden. Das Tierfutter der Zukunft wird aus Insekten gemacht – zumindest, wenn es nach der Veterinärmedizinerin Veronique Glorieux und der Grafikdesignerin Gema Aparicio geht. Denn Insekten verbrauchen viel weniger Ressourcen als Schweine, Rinder und Geflügel, zudem produzieren sie nur einen Bruchteil des CO2. 2017 haben Glorieux und Aparicio ihr Start-up „Eat Small“ in Berlin gegründet, seither stellt das Duo Hundefutter und Snacks aus Insektenproteinen her. Eine Idee gegen die Plasti

  • S2021E19 Eis ohne Sünde – Nachhaltiger Genuss aus dem Kühlfach

    • July 24, 2021

    Ein Sommer ohne Eis – unvorstellbar! Doch unappetitliche Zusatzstoffe, lange Lieferketten bei den Zutaten oder Umweltsünden wie Plastiklöffel und energieintensive Kühlung trüben die Freude. Dabei sind Nachhaltigkeit, Bio-Zutaten oder regionale Produkte auch beim süßen Sommervergnügen möglich. Immer mehr Eisproduzent*innen gehen neue Wege und setzen auf einen ressourcenschonenden Umgang mit der Umwelt. „plan b“ zeigt Eis-Genuss ohne schlechtes Gewissen. Franziska Göttsche und Martin Horst aus Mecklenburg-Vorpommern stecken viel Herzblut in ihr Eis. Das junge Gründerpaar beginnt vor sechs Jahren zu experimentieren: Ein Eis aus möglichst regionalen Zutaten und ohne Zusatzstoffe wollen sie kreieren. Deshalb ersetzen bei ihnen Bio-Eier vom lokalen Bauernhof künstliche Bindemittel und die nicht-pasteurisierte Bio-Frischmilch stammt aus der Nachbarschaft. Das kommt bei der Kundschaft gut an. 2020 wollen sie sich in Penzlin den Traum von einer eigenen gläsernen Eis-Manufaktur erfüllen. Doch der Umzug zieht sich durch die Pandemie in die Länge und beansprucht sie finanziell. Die große Eröffnung von „Jackle&Heidi“ steht ein ums andere Mal auf der Kippe – geht es für ihr Herzensprojekt in diesem Sommer endlich richtig los? Ab Juli 2021 sind Einwegplastikprodukte in der EU verboten. Genau der richtige Zeitpunkt für die Idee von Amelie Vermeer und Julia Piechotta: essbare Eislöffel. Ihr Motto: „Don’t waste it! Taste it!“ Mit ihrem jungen Start-up Spoontainable produzieren sie Löffel, die man nach Gebrauch einfach wegknabbern kann. Der Teig besteht zum größten Teil aus Reststoffen der Schokoladen- und Haferverarbeitung. So schlagen sie zwei Fliegen mit einer Klappe: weniger Plastikmüll und weniger Verschwendung in der Lebensmittelverarbeitung. Florida Eis aus Berlin-Spandau produziert klimaneutral und zeigt, dass Nachhaltigkeit auch im großen Stil möglich ist. Das Lager hält ein künstlicher Permafrostboden kühl, eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach der Fabrikhalle liefert Strom un

  • S2021E20 Socken aus CO2 – Wie ein Klimakiller nützlich werden kann

    • July 31, 2021

    Man kann es essen oder Kleidung daraus machen: Der Klimakiller CO2 kann dem Menschen sogar nützlich sein. Dafür entwickeln Vordenker*innen überraschende Konzepte. Besonders die Industrie steht unter Druck, den Klimaschutz voranzubringen: Am Chemiestandort Leverkusen wird deshalb an einer neuen Technologie gearbeitet. Liv Adler möchte unvermeidliche CO2-Emissionen recyceln und in Produkte verwandeln, zum Beispiel in Socken. Für den finnischen Visionär Pasi Vainikka hat seine Art der Verwendung von CO2 einen Hauch von Science-Fiction: „Wir machen Essen aus Luft! Wir brauchen dazu kein Ackerland, müssen dafür auch keine Wälder roden und benötigen kaum Wasser.“ Er möchte mit seinem Start-up Solarfoods die Nahrungsmittelbranche revolutionieren. Seine Basisnahrung entsteht aus Mikroorganismen, Solarstrom und: CO2 aus der Luft. Das Meer ist ein wichtiger CO2-Speicher. Doch durch die Erderwärmung ist das Gleichgewicht gefährdet. Mit einer sanften Form der Aquakultur, die Muschel- und Algenanbau miteinander kombiniert, arbeiten Züchter wie Sylvain Huchette mit viel Herzblut daran, ein nachhaltiges Netzwerk entlang der bretonischen Küste aufzubauen und dabei auch noch wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Die Idee: Muscheln und Algen als nachhaltige Unterwasser-Farm, wertvolle CO2-Speicher und Delikatesse. Großes Potenzial liegt aber auch im Moor: Auch wenn nur drei Prozent der Landoberfläche der Erde Moore sind, so bindet der Torf mehr CO2 als alle Wälder auf der Welt zusammen. Doch Moore sind rar in einer immer dichter besiedelten Landschaft. Warum also nicht den Superspeicher aufs Dach holen? Am Helmholtz-Institut in Leipzig wird das Prinzip getestet. „plan b“ zeigt Vorreiter*innen, die gerade dabei sind, den Umgang mit CO2 zu revolutionieren. (Text: ZDF)

  • S2021E21 Vier Wände für alle! Wie Wohnraum bezahlbar werden kann

    • August 7, 2021

    Wohnraum ist knapp und teuer. 341 000 neue Wohnungen müssten in Deutschland pro Jahr entstehen, gebaut wird nur etwa die Hälfte. Welche Lösungen gibt es für mehr Häuser und bezahlbare Mieten? Viele Visionäre nehmen das selbst in die Hand: In Basel engagieren sie sich für eine neue Bodenpolitik, mit entschlackten Bauvorschriften schaffen sie in Holland schnell günstigen Wohnraum, und in Heidelberg bauen Studenten ein ganzes Wohnheim. „Wir haben keinen günstigen Wohnraum für uns gefunden. Also haben wir gesagt: Das machen wir einfach selbst. Eine ganz schön dumme Idee“, schmunzelt Karl Kraus vom Collegium Academicum. Das ist eine etwa 30-köpfige Studentengruppe aus Heidelberg. Vor acht Jahren hatten sie die Idee, aber kaum Eigenmittel. So suchten sie neben den üblichen Bankkrediten nach anderen Lösungen: zum Beispiel Direktkredite. Über zwei Millionen Euro haben sie von privaten Förderern schon eingesammelt. Baukosten insgesamt: 19 Millionen. Mittlerweile steht der Rohbau, doch tagtäglich gibt es neue Herausforderungen. Können sie die verschiebbaren Wände selbst machen und einbauen? Architekt Hans Drexler sieht darin das Geheimnis, wie man überall bezahlbaren Wohnraum schaffen kann: „Die Grundrisse müssen anpassungsfähig sein, damit die Gebäude lange Zeit genutzt und damit günstiger werden. Später können so in den flexiblen Räumen auch Senioren oder Familien wohnen. Letztere finden in deutschen Städten oft überhaupt keinen bezahlbaren Wohnraum und drängen in Neubaugebiete aufs Land. Doch in den Ortskernen herrscht dort oft Leerstand. Der sogenannte Donut-Effekt. Ein Dilemma und Wahlkampfthema. Im oberpfälzischen Waldsassen will der Bürgermeister Bernd Sommer Vorbild auch für andere Gemeinden sein. Er lässt alte Häuser im Ortskern sanieren und tüftelt an neuen Lösungen, um zum Beispiel ein Wohngebiet aus den 50er-Jahren geschickt weiter zu nutzen. Er ist überzeugt: „Wenn wir keine attraktiven Wohnungen auf dem Land schaffen, drängen noch mehr Leute in die Städte.“ Dort

  • S2021E22 Pils, Kölsch und rotes Öl – Was ein gutes Bier ausmacht

    • August 14, 2021

    Fast 100 Liter Bier trinkt jeder Deutsche durchschnittlich im Jahr. Ein riesiger Markt, der von wenigen Konzernen kontrolliert wird. Doch es gibt Alternativen, die ganz anders schmecken. Handwerklich gemachtes Bier erobert die Gaumen und Herzen der Biertrinker – auch in alkoholfrei. Gebraut aus regionalen Zutaten, in besonderen Gärverfahren und mit außergewöhnlichen Hopfensorten. Jens Niedermeier aus Overath im Bergischen Land hat genug vom Einheitsbiergeschmack – deshalb braut er sein Kölsch seit einiger Zeit selbst, so wie immer mehr Deutsche. „Das ist wie bei einer Hühnersuppe. Wenn ich sie fertig im Supermarkt kaufe, schmeckt sie so lala. Wenn ich aber ein Suppenhuhn nehme, gute Zutaten und sie zu Hause in Ruhe koche, dann erst schmeckt das richtig gut.“ Und er weiß, was drin ist: Denn trotz des deutschen Reinheitsgebotes nutzt die Bierindustrie Klärtechniken mit Kunststoff oder pasteurisiert das Bier. Ganz Großes vor haben James Watt und Martin Dickie aus Ellon in Schottland. Sie wollen die Bierwelt revolutionieren und das erste CO2-negative Bier der Welt produzieren. „CO2-negativ“ ist die Steigerung von „CO2-neutral“, denn die Unternehmer wollen mehr Kohlenstoff aus der Luft entfernen als sie emittieren. Sie investieren nicht nur in ihre nachhaltigen Betriebsanlagen und forsten Wälder auf, sondern nutzen auch Rohstoffe, die schon da sind. Gerade bekommen sie Brotrindenabfall von einem Toastbrot-Hersteller: Brauen gegen die Lebensmittelverschwendung – mit altem Brot und Trockenfrüchten. Christoph Bichler aus Schwoich in Tirol befühlt die Gerstenkörner auf dem neuen Feld direkt hinter seiner kleinen Brauerei. Die Zutaten für das Bier haben keine langen Transportwege, und Handarbeit ist Pflicht: Säcke schleppen und von Hand schroten. Auf einem ehemaligen Bauernhof braut Christoph zusammen mit seinem besten Freund Marco Bier aus regionalen Zutaten. Der „Gault&Millau“, ein exklusiver Restaurantführer, hat die beiden schon ausgezeichnet. Aber es ist nicht immer einf

  • S2021E23 Rücken ohne Schmerzen – Was gut fürs Kreuz ist

    • August 21, 2021

    Rückenschmerzen kennt fast jeder. In der Coronapandemie ist ein Auslöser hinzugekommen: der improvisierte Arbeitsplatz zu Hause. Was tun, wenn der Rücken zum Problem wird? Ob durch Bewegungsmangel oder Stress: Das Kreuz mit dem Rücken ist ein Volksleiden. Acht von zehn Erwachsenen in Deutschland können ein Lied davon singen. Wie dem Schmerz zu Leibe rücken? Sport machen? Oder doch operieren? Und was, wenn nichts zu helfen scheint? Susanne Weber ist gefragt wie nie. Die Ergonomie-Beraterin optimiert Arbeitsplätze und sorgt für einen gesunden Rücken am Schreibtisch – neuerdings für den im Homeoffice. Der Blick auf den PC-Bildschirm: Im richtigen Winkel schont er den Nacken. Passend eingestellte Armlehnen entlasten die Schultern. Und das Tragen von Schuhen verbessert die Sitzposition. Susanne Weber hat ihrer Kundin Annika Kintscher Keilkissen und Laptop-Ständer empfohlen. Nach nur einer Woche zeigt die sich sehr zufrieden: „Ich habe tatsächlich kaum noch Nackenschmerzen. Nach einem Jahr habe ich endlich ein richtig gut eingerichtetes Homeoffice.“ Dass Bewegung dem Rücken guttut, weiß jedes Kind. Doch sich aufraffen, fällt vielen Jungen und Mädchen schwer, und seit dem Homeschooling allein daheim klagen noch mehr als sonst über Rückenschmerzen. An den Waldkliniken im thüringischen Eisenberg hat Physiotherapeutin Kerstin Morgenstern ihren jungen Patient*innen etwas ganz Besonderes zu bieten, das selbst Couch-Potatoes in die Gänge bringt: Physio im Pferdestall, die sogenannte Hippotherapie. „Kein Therapeut kann einen Patienten so gleichmäßig gut bewegen und kräftigen, wie es unser Pferd tut“, sagt sie. Statt aktiv zu werden, setzen viele Betroffene lieber auf eine Operation. Doch Rücken-OPs sind in Verruf geraten, weil häufig zu schnell zum Skalpell gegriffen wird. Dr. Cordula Netzer, Wirbelsäulenchirurgin am Universitätsspital Basel, operiert erst, wenn nichts anderes geholfen hat: „Die Operation muss immer das letzte Mittel in der Behandlungskette sein“, sagt sie. Nach

  • S2021E24 Da geht was, Deutschland! – Wer macht meine Umweltsünden klimafreundlich?

    • August 28, 2021

    Ein spritfressendes Auto, mehr Klamotten als nötig im Kleiderschrank und technische Geräte, die viel Strom verbrauchen: Umweltsünden begehen wir alle. Aber es gibt Alternativen. Die „plan b“-Reporterin Antonia Lilly Schanze trifft Visionär*innen, die gute Lösungen für ihre drei größten Umweltsünden entwickeln – Lösungen, die keinen Verzicht bedeuten. Geht Autofahren ohne schlechtes Gewissen? Laurin Hahn und Jona Christians glauben daran. Ihr Münchener Start-up „Sono Motors“ entwickelt den Sion – ein alltagstaugliches Elektroauto mit einer Reichweite von über 300 Kilometern, das sich beim Fahren über die Energie der Sonne selbst auflädt. Seit der Schulzeit haben sie ihr Projekt vorangetrieben, seither stehen die beiden immer wieder vor neuen Herausforderungen, technischen und finanziellen. „Wir waren ziemlich grün hinter den Ohren“, erinnern sich die beiden Unternehmer. „Wir haben uns gesagt: Hey, fossile Energien, das ist die größte Herausforderung der Menschheit. Gleichzeitig ist es der Brandbeschleuniger des Klimawandels. Und wir haben uns gefragt: Was können wir eigentlich tun?“ In der Garage haben Hahn und Christians dann ihren ersten Prototypen gebaut. Wegen Finanzierungsproblemen stand das Projekt immer wieder vor dem Aus. Doch die beiden haben die erfolgreichste Crowdfunding-Aktion der Geschichte organisiert, und heute ist das Auto fast marktreif. „plan b“-Reporterin Antonia Lilly Schanze hat in Berlin die Gelegenheit, den Wagen Probe zu fahren – zusammen mit der Schauspielerin Nora Tschirner, die ein Fan der ersten Stunde ist. Für ihre „Umweltsünde Auto“ hat Antonia Lilly Schanze eine potenzielle Lösung gefunden – bleiben noch zwei weitere Umweltsünden, um die sich die „plan b“-Reporterin kümmern will: Stromverbrauch und Mode. Ein bayerischer Entwickler hat eine Methode gefunden, grünen Strom jederzeit günstig verfügbar zu machen – über dezentrale Speicher. Der Visionär glaubt, dass sein Gerät wie ein Kühlschrank irgendwann in jedem Haushalt steht. Ob sich A

  • S2021E25 Da geht was, Deutschland! – Wer schafft uns die schönsten Jobs?

    • September 4, 2021

    Ein Arbeitsplatz an der Sonne, freie Zeiteinteilung, Selbstverwirklichung. Was wie ein Traum klingt, haben manche Unternehmer*innen schon längst in die Wirklichkeit umgesetzt. „plan b“-Reporterin Antonia Lilly Schanze trifft visionäre Arbeitgeber*innen, für die „Arbeit“ viel mehr ist als Hierarchie und Stechuhr. Fabian Dudek sitzt lieber am Strand als im Büro. Auch seine Angestellten sollen in diesen Genuss kommen. Für die Mitarbeiter*innen seines Start-ups „Glass Dollar“ zählen die erreichten Arbeitsziele – nicht die Stunden, die sie im Büro verbringen. Apropos Büro: Wer möchte, kann bei „Glass Dollar“ auch von der firmeneigenen Finca auf Mallorca aus arbeiten. „Remote First“ heißt dieses Konzept, das Dudek seit Anbeginn der Firmengründung durchzieht. Dafür übernimmt er die Hälfte der Mietkosten für eine Ferienwohnung, wenn die Mitarbeiter*innen ihre Aufgaben lieber auf Sardinien, in Südtirol oder St. Tropez erledigen möchten. Unter der mallorquinischen Sonne erzählt der Unternehmer der „plan b“-Reporterin Antonia Lilly Schanze von seinem Arbeitskonzept: Vertrauen in seine Mitarbeiter*innen, wenig Kontrolle und Abgabe von Verantwortung. „Remote Work“ spielt auch in Anna Yonas Firma Wildling eine große Rolle. Von Anfang an haben die Mitarbeiter*innen von zu Hause aus gearbeitet. Das war Yona vor allem wegen ihrer Familie wichtig. Die Firma Wildling produziert seit 2015 nachhaltige Schuhe aus Naturmaterialien, forstet Wälder auf und will auch in Zukunft noch mehr in Klimaschutz investieren. Und nicht nur das: Yonas Prinzip ist es, die Arbeit, die sie anbietet, mit Sinnhaftigkeit zu versehen. Die Dokumentation begleitet die Visionärin auf dem elterlichen Gestüt. Zwischen Pferden, Wiesen und Wäldern erzählt Yona auch von ihrem Scheitern und was dagegen hilft: Mittlerweile hat sie eine feste Fan-Community um das Unternehmen geschart. Doch funktionieren solche neuen Ideen auch in einem Unternehmen mit mehreren Tausend Beschäftigten? Cawa Younosi sagt: Ja! Er ist Personal

  • S2021E26 Da geht was, Deutschland! – Wer baut uns die besten Wohnungen?

    • September 11, 2021

    Wohnung mit Balkon oder Häuschen mit Garten – am besten nachhaltig und in einem lebendigen Umfeld. Wäre das nicht was? Doch gerade in beliebten Großstädten wie Berlin und München ist so etwas mittlerweile unbezahlbar geworden. Doch es geht auch anders! In „plan b: Da geht was, Deutschland!“ begibt sich Reporterin Antonia Lilly Schanze auf Wohnungssuche und trifft Menschen, die sich mit klugen Ideen für bezahlbaren Wohnraum einsetzen. Erste Station: München. Die Stadt mit den höchsten Mietpreisen in Deutschland. Dort hat sich im Jahr 2000 eine Gruppe von Menschen zusammengetan, die sich nicht verdrängen lassen wollten: die Wohnbaugenossenschaft wagnis. Schon 2004 entsteht der erste Wohnkomplex in Schwabing, einem Stadtteil, in dem die Mieten durchschnittlich über 20 Euro pro Quadratmeter kosten – kalt. Die Bewohner*innen von wagnis zahlen im Durchschnitt zwölf Euro. Geringverdienende noch weniger. Rut-Maria Gollan ist wagnis-Bewohnerin und im Vorstand. Das gesamte Projekt ist Gemeinschaftseigentum der Mitglieder. Dafür genießen die Mieter*innen ein lebenslanges Wohnrecht und günstige Mieten – mitten in München. Und das in ökologisch nachhaltig gebauten Häusern. Reporterin Antonia Lilly Schanze besucht Wagnis-Bewohner*innen, denen – neben bezahlbarem Wohnraum – auch ein soziales Miteinander wichtig ist. Statt Verdrängung: Cluster-Wohnen, ein Gemeinschafts-Hof, Carsharing und Künstlerateliers. Für Gollan ein wahr gewordener Wohntraum. Auch in Wittenberge, einer Kleinstadt in Brandenburg, ist man aktiv geworden: auf halber Strecke zwischen den Metropolen Berlin und Hamburg. Hier trifft Antonia Lilly Schanze auf kreative Großstädter*innen, die rauswollten aus der großen Stadt. So wie Visionär Frederik Fischer, früher erfolgreicher Unternehmer im Silicon Valley. Er entwickelte die Idee des KoDorfes: in Brandenburg wohnen und, wenn es sein muss, nach Berlin fahren. Dafür wurde den Großstädter*innen das Leben in der Kleinstadt schmackhafter gemacht: mit einem neuen Café, Be

  • S2021E27 Wir machen Politik – Mitreden, mitgestalten, mitentscheiden

    • September 18, 2021

    Politikverdrossenheit, Rechtspopulismus und ein zunehmendes Auseinanderdriften der Gesellschaft – unsere Demokratie ist angeschlagen. Viele Menschen möchten von der Politik mehr gehört werden. Der Umgang mit dem Coronavirus hat die Demokratiekrise zusätzlich verschärft. Weniger als die Hälfte der Deutschen ist zufrieden damit, wie die Demokratie funktioniert. Ist mehr Mitbestimmung die Lösung? „plan b“ trifft Menschen, die genau das möglich machen wollen. Laut Glücksforschung macht politische Mitbestimmung, also die Teilnahme an demokratischen Prozessen, zufriedener. Immer mehr Menschen schließen sich zusammen, um ihre Stimme hörbar zu machen. So auch Dominik Herold, Katharina Liesenberg, Yannik Roscher und Ben Christian. „Demokratie ist mehr, als alle vier Jahre ein Kreuz zu machen“, so die Überzeugung der Gruppe junger Politikstudent*innen aus Frankfurt. Mit ihrem Verein „mehr als wählen“ bauen die Studierenden aktuell einen öffentlichen Linienbus zu einem Demokratie-Wagen um. Der soll künftig als „rollendes Wohnzimmer“ durch die verschiedenen Stadtteile Frankfurts unterwegs sein und Raum für politische Beteiligung und den Austausch zwischen Stadt und Bürger*innen bieten. Demokratie auf Rädern: eine Idee, die auf dem durch den Verein initiierten Demokratiekonvent entstand – einem Zusammenkommen zufällig ausgeloster Bürger*innen. Klimawandel, Artensterben und die Transformation in eine nachhaltige Zukunft: Wenn es darum geht, wie wir als Gesellschaft mit diesen Herausforderungen umgehen wollen, fühlen sich viele Jugendliche nicht gehört. Die dänische Initiative „Sustain Democracy“ will das ändern. Camille Møller ist eine der Organisator*innen des diesjährigen Demokratie-Festivals: „Es ist wichtig, dass die nächste Generation so früh wie möglich lernt, wie man Dialoge führt, die Haltung anderer berücksichtigt und einen nachhaltigen Konsens findet.“ Auf einer kleinen Insel in der Nähe von Kopenhagen zeigt sie deshalb Jugendlichen, wie sie sich für ihre Ziele einse

  • S2021E28 Im Alter auf Zack – Neue Konzepte für den Lebensabend

    • September 25, 2021

    Wir werden immer älter, in Deutschland gehört knapp ein Viertel der Bevölkerung zur Generation 65 plus. Je höher das Lebensalter, desto wahrscheinlicher wird ein Umzug ins Pflegeheim. Doch die meisten Rentner wollen vor allem eines: so lange wie möglich aktiv und selbstbestimmt leben. Welche Konzepte und Möglichkeiten gibt es, den Lebensabend so zu gestalten, dass man lange zufrieden und fit bleibt?

  • S2021E29 Zurück zur Wildnis – Mensch und Natur im Einklang

    • October 2, 2021

    Eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht – und als Folge davon auch unsere Ernährung, sauberes Wasser und der Sauerstoff zum Atmen. Was tun, damit die biologische Vielfalt neu auflebt? Rewilding heißt ein neuer Trend: Wildnis wagen. Ob im eigenen Vorgarten oder in einer großen Region: Zur Artenvielfalt trägt jedes noch so kleine Ökosystem bei. Weltweit sprießen Ideen aus dem Boden, wie Pflanzen, Tiere und Menschen miteinander leben können. Iwona Krepic und Jonathan Rauhut wollen die Wildnis nach Europa zurückbringen. Die beiden leben im Grenzgebiet am Stettiner Haff – sie auf der polnischen, er auf der deutschen Seite – und engagieren sich für die Nichtregierungsorganisation „Rewilding Europe“. Die will keine Naturschutzgebiete, in denen der Mensch nicht erwünscht ist. „Das ist das Entscheidende: gemeinsamen Platz schaffen und dafür sorgen, dass die Menschen und die Natur versöhnt werden“, sagt der Umweltschützer. Bei ihnen im Oder-Delta heißt das womöglich: leben auch mit wilden Wisenten, die durch den Garten streifen. Jetzt gilt es, die Einheimischen von ihrer Vision zu überzeugen. Im fränkischen Aufkirchen wagt Nicole Amslinger ein Experiment. „Ich möchte nicht auf meiner Welt herumtrampeln“, sagt sie. „Und deshalb ist ein Garten für mich ein ganz, ganz, ganz wichtiges Projekt, um den Tieren ein Zuhause zu geben.“ Bei der Umgestaltung orientiert sie sich an den Ideen von Garten-Experte Markus Gastl. Ein wilder, vielfältiger Naturgarten soll es werden. Was braucht es, um ein Artenparadies zu schaffen? Die Kluft zwischen Mensch und Natur ist nirgendwo so deutlich wie in einer Großstadt. München aber hat es geschafft, mitten im Zentrum ein gesundes Ökosystem wiederherzustellen: eine Isar, so wild wie ehedem. „Früher war das die Leiche eines Flusses, ein Kanal“, sagt Gewässerökologe Tobias Ruff. „Das kann keinem gefallen, der an Flüssen zu Hause ist und sich immer Naturnähe wünscht.“ Die Renaturierung der Isar hat viel Zeit und Geld verschlungen, doch dafür hat

  • S2021E30 Lust auf neues Leder – Häute aus Apfel, Biobüffel und Kaktee

    • October 9, 2021

    Leder gilt als nachhaltiger Naturstoff, doch das Image bröckelt. Skandale um krebserregende Stoffe in Schuhen oder verseuchte Flüsse in Bangladesch haben die Branche in Verruf gebracht. Immer mehr Menschen wollen Produkte kaufen, die tierfreundlich und umweltschonend hergestellt werden, und der Markt antwortet: mit pflanzlich gegerbten Häuten von Bio-Tieren - oder gleich mit veganen Alternativen, zum Beispiel aus Äpfeln oder Kakteen.

  • S2021E31 Ein guter Fang – Vom anderen Umgang mit Fisch

    • September 25, 2021

    In unseren Meeren schwimmen immer weniger Fische, und Aquakulturen belasten unsere Ozeane. Der Konsum steigt trotzdem weiter. Ein besserer Umgang mit der Ressource Fisch ist nötig und möglich! Inzwischen raten Fischhändler*innen vom Kauf gefährdeter Arten ab und bieten ihrer Kundschaft regionale Speisefische an. Innovative Lachszüchter verlagern ihre Bestände in Hallen an Land. Und gesunde Alternativen aus Gemüse könnten Fischgerichte sogar ganz ersetzen.

  • S2021E32 Lebendige Alpen – Die Sehnsucht nach mehr Natürlichkeit

    • October 23, 2021

    Urlaub in den Alpen heißt: 100 Millionen Menschen bringen jedes Jahr die Berge in Gefahr. Und der Klimawandel kommt dazu. Wie zurück zu mehr Natürlichkeit, zum Schutz der alpinen Welt? Mit Einfallsreichtum und immensem Aufwand engagieren sich Einheimische und Besucher*innen. Ob nachhaltige Hütten, das Instandhalten von Almen oder Auswildern von Geiern: Jedes Umdenken und Andersmachen hilft, die einmalige Natur- und Kulturlandschaft zu erhalten.

  • S2021E33 Neue Ideen für ein Traditionsgetränk – Schwarzer Tee aus grüner Haltung

    • October 30, 2021

    Tee ist eines der beliebtesten Getränke Deutschlands – trotz des schlechten Produktionsrufs. Pionier*innen in aller Welt bauen Tee für Menschen an, die mit gutem Gewissen aufbrühen wollen. Klimaneutral, bio sowieso, dazu menschliche Arbeitsbedingungen – und obendrein auch noch bezahlbar: So soll er sein, der nachhaltige Tee, der im Trend der Zeit liegt. Und die Herstellung zeigt von Brandenburg über Georgien bis ins indische Assam: Das geht alles! Das Abenteuer ihres Lebens begann ganz harmlos: „Was ist eigentlich aus dem Tee unserer Kindheit geworden?“, fragten sich die Balten Tomas Kaziliunas und Hannes Saarpuu. Tee aus Georgien: Das Klima in dem Land südlich des Kaukasus ist ideal für den Anbau, und so versorgte die kleine Sowjetrepublik vor dem Fall des Eisernen Vorhangs ganz Osteuropa mit Tee. Vor vier Jahren reisten Tomas und Hannes nach Georgien – und blieben. Sie pachteten eine verwilderte Teeplantage. 30 Jahre lang hatte sie brach gelegen, denn mit der Sowjetunion war auch die georgische Teeproduktion zu Grunde gegangen. Jetzt bauen die Abenteurer aus dem Baltikum eine ökologische Teeplantage auf. Und alle Menschen können online Mit-Farmer*innen werden. Aron Murru, Sven Bock und Leon Franken haben ihr Start-up KarmaKollektiv getauft. Die jungen Firmengründer wollen Tee und Teegetränke so nachhaltig und gesund wie möglich herstellen – zum Beispiel einen Kräuter-Erfrischungstee aus regionalen Zutaten, der ohne Zucker und Konservierungsstoffe auskommt. „Mir wird oft gesagt, das klappt nicht. Und das ist für mich Motivation genug, es doch hinzubekommen“, sagt Aron. Nach langer Recherche hat er Menschen gefunden, die seine Pläne unterstützen: Landwirt*innen, die Kräuter regional anbauen, und eine Saft-Mosterei, die sich auf das Tee-Experiment einlässt. Was braucht es, damit der neue Erfrischungstee auch gelingt? Klimaneutrale Tee-Produktion würde man in einem Land, in dem die Armut sehr groß ist und die Menschen andere Sorgen haben, kaum erwarten. Doch im indisc

  • S2021E34 Lebenswerte Citys – Wie sich Städte neu erfinden

    • November 6, 2021

    Leerstand und immer gleiche, austauschbare Ladenketten. Viele Autos, wenig Grün und kaum Platz für Begegnungen. Die Innenstädte veröden – nicht erst seit Corona. Wie wird die City wieder lebendig und lebenswert? Immer mehr Städte und Kommunen sehen die Krise als Chance und stellen die Weichen für eine soziale, menschen- und klimafreundliche Stadt. „plan b“ begleitet Menschen, die heute schon an den Städten von morgen bauen. Paris ist die Vorzeigemetropole im Wandel, der Kopf dahinter heißt Carlos Moreno. „Lebendig bleiben Städte, die auf ökologische, ökonomische und soziale Werte setzten“, sagt der französisch-kolumbianische Stadtforscher und hat dabei sechs Grundbedürfnisse definiert: Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Gesundheitsversorgung, Ausbildung und Freizeit. In einer lebenswerten Stadt sind sie in nur 15 Minuten zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen. Seine „Stadt der Viertelstunde“ ist der Bauplan für die Zukunft von Paris. In seinem Fahrradladen erlebt Mathieu Roulleau die Veränderungen hautnah mit. Zweiräder boomen, seit die Stadt für 10 Millionen Euro im Jahr das Radwegenetz ausbaut, insgesamt sind 200 Streckenkilometer geplant – und die Pandemie pusht die Entwicklung noch: Paris radelt in eine grünere Zukunft. Aus leer stehenden Gebäuden wie einem ehemaligen Autohaus oder einem alten Kaufhaus werden Wohnhäuser. Dabei stehen die soziale Durchmischung und die Belebung von Geschäfts- und Bürovierteln im Mittelpunkt. Im niedersächsischen Hameln geht für Anja Hassoun gerade ein Traum in Erfüllung. In einem leer stehenden Laden mitten in der Innenstadt eröffnet sie einen Kochsalon. Ihr wichtigster Förderer: die Stadt und deren Leerstandsoffensive „Hameln handelt“. Zwölf Monate lang übernimmt die Kommune die Kaltmiete und zahlt einen Zuschuss für den Ladenausbau. Statt großer Ketten sollen wieder mehr inhabergeführte Geschäfte in die Innenstadt geholt werden – und damit mehr Individualität. „In den Innenstädten fehlen Erlebnisräume, damit sie attraktiv sind“, sag

  • S2021E35 Wir sind der Boss! Selbstbestimmt und mit Freude arbeiten

    • November 13, 2021

    Druck von oben, ständige Kontrolle durch Chef*innen oder fehlende Aufstiegschancen – das Gefühl von Fremdbestimmung im Job kennen viele. Immer mehr Arbeitnehmer*innen wollen das ändern. Sie fordern mehr Selbstbestimmung, wollen ihre Persönlichkeit entfalten und Hierarchien abbauen. „plan b“ zeigt, wie es gelingt Eigenverantwortung zu stärken und die Freude an der Arbeit zu fördern. Das will auch Steffen Besserer. Der Betriebswirt war unzufrieden mit seinem Job in einem großen, hierarchisch geführten Konzern und kündigte. Nun krempelt er den Landmaschinenhersteller HORSCH um. Cornelia Horsch, eine der Gründer*innen des Familienbetriebs, bringt das Grundproblem auf den Punkt: „Wir sind sehr schnell gewachsen, haben versucht, Hierarchien einzuziehen. Ganz nach Lehrbuch. Dann haben wir gemerkt: Die einen reden nicht mehr mit den anderen, alle müssen über den Chef gehen.“ Steffen Besserer ändert diese Struktur gerade. Sein Ansporn: „Das Leuchten zurück in die Augen der Mitarbeiter bringen.“ Er setzt es bei den Auszubildenden an – mit einem Drift-Bike-Rennen. Dafür sollen die Azubis diese motorisierten Dreiräder selbst bauen. Nur das Ziel ist vorgegeben, der Weg dorthin frei. Neben flachen Hierarchien sind vor allem auch Werte und der Führungsstil wichtig, um Menschen für Arbeit zu begeistern. Das hat Hotelmanager Bodo Janssen erkannt. Für ihn lautet die Grundsatzfrage, die sich jedes Unternehmen stellen sollte: „Dient der Mensch dem Unternehmen oder das Unternehmen dem Menschen?“ Trotz der Einbußen durch die Coronakrise hebt er die Löhne an. Raus aus dem Billiglohnsektor ist seine Devise. Langfristig möchte er sein Hotel- und Freizeitunternehmen Upstalsboom in eine Stiftung umwandeln, ganz zum Wohl der Belegschaft. Dass es auch ganz ohne Chef*in geht, zeigt der ambulante Pflegedienst Buurtzorg: In selbst verwalteten Teams haben alle Mitarbeiter*innen die gleichen Rechte und Pflichten. Die Pflegedienstleitung gibt es nur noch auf dem Papier. Beim Pflegepersonal steht das

  • S2021E36 Bananen aus Bayern? Tropenfrüchte nachhaltig genießen

    • November 20, 2021

    Rund ums Jahr locken exotische Früchte in den Supermarktauslagen. Doch ihre Ökobilanz ist schlecht: Mithilfe von Pestiziden und Chemiedüngern angebaut, legen sie weite Transportwege zurück. Lösungen liefern neue Sorten und Anbaumethoden: So kann tropisches Obst jetzt auch in Europa wachsen – nachhaltig, wasser- und CO2-sparend. Aber auch die Umweltbilanz von Früchten aus Übersee lässt sich verbessern. Mangos, Papayas oder Sternfrüchte, die vor der Haustür wachsen – das ist das Ziel der Gärtner*innen und Wissenschaftler*innen der Universität Weihenstephan. Sie haben „Klein Eden“ geschaffen, ein Tropenhaus in Oberfranken, in dem exotische Früchte auch in Deutschland klimafreundlich wachsen. Genutzt wird dazu Industrieabwärme, gewässert wird mit Regenwasser, gedüngt mit Fischkot. Im spanischen Andalusien sind die Farmer*innen noch einen Schritt weiter: Dort werden tropische Früchte bereits in großen Mengen ressourcen- und CO2-sparend produziert. Die 26-jährige Landwirtin Maria Martinez hat ihr Unternehmen beispielhaft umgestellt: Dank effizienter Bewässerung brauchen ihre Früchte nur ein Drittel des Wassers, das konventionell angebaute Avocados und Mangos derzeit durchschnittlich benötigen. Kiwis aus Deutschland – das klingt verrückt, ist aber dank Werner Merkel aus Chemnitz möglich. Vor 30 Jahren begann der Hobbygärtner, frostresistente Sorten zu züchten. Die Beeren sind zwar kleiner als die, die wir aus dem Supermarkt kennen, aber sie lassen sich im eigenen Garten oder auf dem Balkon züchten und ernten. Die Banane ist Deutschlands liebste Importfrucht: Durchschnittlich 11,4 Kilogramm Bananen isst jede/​jeder Deutsche im Jahr – mit negativen Folgen für die Umwelt: Im Bananenanbau entstehen mehr als 700 Kilogramm Plastikmüll pro Hektar. Müll, der selten recycelt wird. Das will Louis Hesselholt ändern. Im kolumbianischen Santa Marta baut er Bio-Bananen an. Mit seinem Team entwickelte er Sisalschnüre, die Nylonseile ersetzen; statt Plastiksäcken werden Papiertüten verwen

  • S2021E37 Fair und flauschig: Die Zukunft der Wollwirtschaft

    • December 4, 2021

    Wolle gilt als Naturprodukt. Doch die Herstellung des flauschigen Materials ist oft wenig ökologisch und tierfreundlich. Dabei gibt es neue, nachhaltige Verfahren. Schafwolle kommt meist vom anderen Ende der Welt: aus Neuseeland oder Australien. Das ist nicht gut fürs Klima. Hinzu kommen oft schlechte Haltungsbedingungen. Dabei gibt es gute Alternativen. Die naheliegendste: Wolle von heimischen Schafen. Sie landet allerdings meist auf dem Müll, denn wegen des Preisdrucks auf dem Weltmarkt und der vergleichsweise hohen Löhne in Deutschland ist sie kaum konkurrenzfähig. Das wollen Ruth Werwai und ihr Geschäftspartner Marten Wellbrock ändern. Die beiden haben in Marburg das Label „Raincloud & Sage“ gegründet und arbeiten daran, die Wolle der sechs Millionen heimischen Schafe wieder marktfähig zu machen. Dazu haben sie ein Netzwerk aus kleinen Schäfereien aufgebaut, deren Wolle normalerweise nicht verarbeitet würde, weil die Preise für Wolle im Keller sind und die Schurkosten kaum decken. Eine große Herausforderung für die beiden: Wegen der Billigkonkurrenz in Ländern wie Indien und Bangladesch gibt es hierzulande kaum noch Spinnereien und Webereien. Doch Werwai und Wellbrock haben eine kleine Spinnerei in Bayern aufgetan und gehen mit ihrer regionalen Wolle in Produktion. Während die beiden an der Wiederentdeckung der Wolle aus regionaler Produktion arbeiten, gehen erfinderische Köpfe an ganz neue Fasern. Warum nicht Strickmode aus Hundehaaren herstellen? Das dachte sich Modedesignerin Ann Cathrin Schönrock und gründete zusammen mit Textilingenieurin Franziska Uhl die Marke Chiengora. „Das ist ja das Verrückte eigentlich, dass wir dieses super hochwertige Material vor der Haustür haben und wegwerfen“, findet Uhl. Die beiden jungen Unternehmerinnen aus Berlin lassen Hundehaare zu hochwertigem Garn verarbeiten. Auch im Labor des Forschungsinstituts für Textil und Bekleidung an der Hochschule Niederrhein arbeiten Forschende an den Fasern von morgen. Gemeinsam mit ihren St

  • S2021E38 Gold und Glitzer: Schmuck aus fairem Handel

    • December 11, 2021

    Eine Halskette zu Weihnachten - immer gern genommen. Doch Schmuckherstellung ist ein meist umweltschädliches und menschenunwürdiges Geschäft. Es fairer zu gestalten ist eine brillante Idee.

Season 2022

  • S2022E01 Endlich Ruhe: Wie der Alltag leiser wird

    • January 8, 2022

    Laute Laster, startende Flugzeuge oder ratternde Güterzüge: Lärm macht uns krank. Doch es gibt innovative Lösungen, die den Lärm reduzieren. Eine große Erleichterung für viele Stadtbewohner bringen sogenannte Querriegel. Das sind Neubauten, die Lücken zwischen Häuserzeilen schließen, damit so der Lärm abgehalten wird.

  • S2022E02 Boden gut machen – Richtig ackern fürs Klima

    • January 22, 2022

    Jedes Jahr verlieren wir weltweit 100 000 Quadratkilometer guten Bodens. Er wird zubetoniert, mit Chemie behandelt, achtlos bewirtschaftet. Dabei ist er die Grundlage des Lebens. Gesunde Böden bringen nicht nur gesunde Nahrung hervor. Sie bieten zahlreichen Arten Lebensraum – und sind ein Schlüssel zur Rettung des Klimas. Pioniere, Forscher und Macher haben dieses Potenzial erkannt und machen verlorenen Boden wieder gut. Einer von ihnen ist der österreichische Landwirt Josef Nagl. Ein Unfall, der ihn fast das Leben kostete, brachte ihn zum Nachdenken: Will er seinen Kindern ausgelaugte tote Äcker hinterlassen, die nur mit Industriedüngern und Pestiziden reiches Wachstum hervorbringen? Radikal stellte er seinen Familienbetrieb um. Pflug und Chemie, die beide das Bodenleben zerstören, sind heute tabu.

  • S2022E03 Ein Dach für alle – Wege aus der Obdachlosigkeit

    • February 5, 2022

    Kein Bett, kein Essen, keine Wohnung – und das bei Minusgraden: Mehr als 400 000 Menschen haben in Deutschland keine eigene Wohnung oder leben auf der Straße. Enge Notunterkünfte und unzureichende medizinische Versorgung: Die Coronapandemie hat den Alltag von Obdachlosen noch einmal verschlechtert. Doch vielen Menschen kann geholfen werden. Dafür gibt es neue Ideen. Wer auf der Straße landet, schleppt meist ein ganzes Bündel Probleme mit sich herum.

  • S2022E04 So ein Käse: Köstlich, kreativ und klimafreundlich

    • February 12, 2022

    Ob auf Brot, über Nudeln oder als Pizza-Belag – ganze 25 Kilogramm Käse essen die Deutschen pro Kopf im Jahr. Doch mit der Klimabilanz des herzhaften Multitalents sieht es schlecht aus. Ein Kilogramm Käse bedeutet durchschnittlich rund sechs Kilogramm CO2-Ausstoß. Das will der Allgäuer Landwirt Franz Berchtold ändern. Schritt für Schritt hat er seinen Betrieb umgestellt auf dem Weg zu mehr Klimaneutralität. „Wer nachhaltig Milch und Käse produzieren will, der muss eigentlich die ganze Wertschöpfungskette im Auge haben. Nicht nur die Milch für sich, den Käse für sich“, weiß Berchtold. Deshalb stehen seine Kühe das ganze Jahr auf der Weide und fressen Gras, Klee und Kräuter anstelle von Kraftfutter.

  • S2022E05 Total normal: Eine Gesellschaft für alle

    • February 19, 2022

    Stufen beim Arzt, Türschwellen im Café: Wer in seiner Mobilität eingeschränkt ist, stößt auf viele Herausforderungen. Menschen mit Behinderungen genauso wie Ältere oder Eltern mit Kinderwagen.

  • S2022E06 Edler Tropfen – Der Wein von morgen

    • March 12, 2022

    Schmeckt der Riesling 2050 noch nach Riesling? Der Klimawandel macht Rebstöcken und Trauben zu schaffen. Winzer suchen nach Wegen, ihren Wein zu retten – und das Klima gleich mit.

  • S2022E07 Geld ist nicht alles: Investieren in gute Zwecke

    • March 26, 2022

    Wohlstand bedeutet aus Geld mehr Geld machen. Doch es gibt Menschen, die an einer neuen Definition von Wohlstand arbeiten. Die Idee: Geld verdienen und Gutes tun. Wie geht das?

  • S2022E08 Die Unentbehrlichen: Mehr Anerkennung für harte Arbeit

    • April 2, 2022

    Beschäftigte in Pflege und Transport stellen sicher, dass alle Menschen gut versorgt sind. Aber was ist mit besserer Bezahlung und mehr Anerkennung? Viele fühlen sich ungerecht behandelt.

  • S2022E09 Leben mit dem Ende – Vom anderen Umgang mit der Trauer

    • April 9, 2022

    Jeder Mensch muss sterben. Dennoch wird kaum ein Thema so sehr tabuisiert wie der Tod. Ein neuer, offener Umgang mit dem letzten Abschied könnte vielen Trauernden helfen.

  • S2022E10 Fairohrhasen – Tierisch gute Ostern

    • April 16, 2022

    Zum Osterfest ist er allgegenwärtig – der Osterhase. Doch wie geht es eigentlich dem echten Feldhasen in Deutschland? Und können wir seine Schoko-Geschwister guten Gewissens genießen?

  • S2022E11 Lockruf der Provinz – Die neue Lust aufs Land

    • April 23, 2022

    Viele Städter hat die Landlust gepackt. Digitalisierung, neue Arbeitsformen und eine gute Verkehrsanbindung machen es möglich. Neue Perspektiven für eine vielversprechende Zukunft auf dem Land.

  • S2022E12 Zurück in den Job – Wege aus der Arbeitslosigkeit

    • April 30, 2022

    Wer schon lange arbeitslos ist, findet nur schwer wieder einen Job. Die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt ist groß. Doch es gibt neue Wege, die zurück in die Arbeitswelt führen.

  • S2022E13 Ohne Öl und Gas - Die Energie von morgen

    • May 12, 2022

    Kalte Heizungen im Winter, Fabriken, die dichtmachen müssen? Die Angst vor einem Öl- und Gaslieferstopp aus Russland geht um. Wie können wir bei der Energieversorgung unabhängiger werden?

  • S2022E14 Mit Körper und Köpfchen – Ganzheitlich gesünder sein

    • May 14, 2022

    Zivilisation macht krank. Unsere Körper sind eigentlich noch auf das Leben als Jäger und Sammler programmiert. Doch können wir Fähigkeiten unserer Vorfahren zurückerlangen?

  • S2022E15 Stadt, Land – unter? – Konzepte gegen Starkregen

    • May 21, 2022

    Unwetter und Starkregen führten im Juli 2021 zu verheerenden Überflutungen in Deutschland. Fachleute warnen: Durch den Klimawandel wird das immer häufiger auftreten.

  • S2022E16 Vielfalt leben – Schluss mit Vorurteilen

    • May 28, 2022

    Ob Du ein bunter Vogel bist, braune Haut hast oder im Rollstuhl sitzt: Wer heraussticht, stößt auf viele Hindernisse und Vorurteile. Doch die sind nicht unüberwindlich.

  • S2022E17 Land für alle – Im Kampf gegen Spekulanten

    • June 4, 2022

    Mehr Land, mehr Geld: Boden ist zum Spekulationsobjekt geworden. Für viele Landwirte ist das existenzbedrohend. Ganze Landstriche veröden, und Dörfer sterben aus.

  • S2022E18 Dr. Future – Wenn Computer heilen helfen

    • June 11, 2022

    Künstliche Intelligenz verändert die Medizin. Was häufig als angsteinflößende Dystopie gilt, ist für viele Ärzte eine Hilfe im Alltag.

  • S2022E19 Kaffee olé! Das Beste von der Bohne

    • June 25, 2022

    Kaffee ist nach Erdöl der meistgehandelte Rohstoff der Welt und der Deutschen Lieblingsgetränk. Doch der Anbau schadet der Umwelt und bietet den Produzenten kaum eine Existenzgrundlage.

  • S2022E20 Geschäfte statt Geschenke – Entwicklungshilfe mit Zukunft

    • July 2, 2022

    Die klassische Entwicklungshilfe steht in der Kritik: Zwar konnten Hungersnöte gemildert und lokale Verbesserungen erreicht werden, aber immer noch herrscht in vielen Ländern strukturelle Armut.

  • S2022E21 Essen für alle – Wie wir in Zukunft satt werden

    • July 9, 2022

    Die sichere Versorgung mit Lebensmitteln galt lange als selbstverständlich. Doch Kriege, Krisen und Klimawandel können das schnell ändern.

  • S2022E22 Da geht was, Deutschland! – Endlich gleichberechtigt

    • July 16, 2022

    Faire Bezahlung für Frauen und Männer, gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf: an vielen Arbeitsplätzen auch heute noch ein Wunschtraum. Dabei gibt es sie schon längst, die besseren Jobs.

  • S2022E23 Da geht was, Deutschland! – Fairreisen

    • July 23, 2022

    Die Urlaubsangebote sind heute unendlich. Doch ein Kurztrip nach Malle, Skiurlaub oder Fliegen passen schlecht zu einem klimafreundlichen Lebensstil. Dabei geht Reisen auch nachhaltig.

  • S2022E24 Da geht was, Deutschland! – Gleiche Chancen für unsere Kinder

    • July 30, 2022

    Eine Rente, die zum Leben reicht, Sicherheit im Ruhestand: für viele Ältere eine Selbstverständlichkeit, für viele Jüngere ein ferner Traum. Wie schaffen wir mehr Generationengerechtigkeit?

  • S2022E25 Da geht was, Deutschland! – Zusammen sind wir stärker

    • August 6, 2022

    Reich oder Arm, Rechts oder Links, Hetero oder LGBTQ*: Die Fronten in unserer Gesellschaft verhärten sich. Dabei wissen Menschen seit eh und je: Wenn sie zusammenhalten, erreichen sie mehr.

  • S2022E26 SOS Dürre-Alarm – Wege aus der Wassernot

    • August 20, 2022

    Fast 40 Grad Hitze bereits Mitte Juni, dazu Waldbrände in Brandenburg: Droht 2022 wieder eine Dürre, die Ernten, Wälder und unsere Grundwasserreserven gefährdet? Wie wappnen wir uns dagegen?

  • S2022E27 Endlich gesund: Hoffnung bei seltenen Krankheiten

    • August 27, 2022

    Immer wieder Schmerzen, und die Medizin ist ratlos: Bis zur richtigen Diagnose haben Menschen mit seltenen Krankheiten oft eine jahrelange Leidensgeschichte hinter sich.

  • S2022E28 Gesundheit für alle – Damit Armut nicht krank macht

    • September 3, 2022

    In welche Familie ein Kind geboren wird, wo es aufwächst und zur Schule geht, was es später mal verdient: All das beeinflusst die Gesundheit ein Leben lang - und sogar den Tod.

  • S2022E29 Gleich und gerecht – Wie die Welt für alle passt

    • September 10, 2022

    Selbst scheinbar geschlechtsneutrale Bereiche unserer Gesellschaft sind von der männlichen Perspektive geprägt, machen das Leben für Frauen mühsamer oder gar gefährlich. Geht das nicht besser?

  • S2022E30 Neue Töne – Die Musikbranche wird nachhaltig

    • September 17, 2022

    Was wäre der Sommer ohne Musik? Doch ein Konzert schluckt viel Energie: Wasser, Catering, Technik. Ganz zu schweigen vom Müll, den die Besucher produzieren. Geht das nicht auch anders?

  • S2022E31 Klimaschutz im Krankenhaus – Neue Rezepte für eine nachhaltige Medizin

    • September 24, 2022

    Recycelte Herzschrittmacher und leichtere Krankenhauskittel: Die Medizin wird grün, auch weil der Klimawandel dazu zwingt. Pioniere kämpfen gegen Verschwendung im Gesundheitswesen.

  • S2022E32 Mit Laib und Seele – Gesundes Brot mit mehr Geschmack

    • October 1, 2022

    Für ein Lebensmittel ist Deutschland weltberühmt: Brot, in über 3000 verschiedenen Sorten. Wer sich gesund ernähren will, schaut genau hin: Welches ist gesund – und wie wurde es gebacken?

  • S2022E33 Sauber in die Zukunft starten – Wasserstoff für die Energiewende

    • October 8, 2022

    Raus aus der Energiekrise, unabhängig von Öl und Gas – klimaneutral. Eine Lösung verspricht Wasserstoff. Lange wurde die Technologie vernachlässigt, jetzt starten Pioniere durch.

  • S2022E34 Lasst die Sau raus – Wenn das Tierwohl im Mittelpunkt steht

    • October 15, 2022

    Tiere lieben und trotzdem Fleisch erzeugen: Das muss kein Widerspruch sein. Immer mehr Bäuerinnen und Bauern stellen das Tierwohl in den Mittelpunkt ihrer Landwirtschaft.

  • S2022E35 Zum Schutz der Regenwälder – Wie Palmöl eine Zukunft hat

    • October 22, 2022

    Fast jedes zweite Produkt in deutschen Supermarktregalen enthält Palmöl. Für seinen Anbau werden riesige Flächen Regenwald gerodet und damit auch die Lebensräume vieler Tiere vernichtet.

  • S2022E36 Einfach unter Strom: Wie wir mit E-Mobilität durchstarten

    • October 29, 2022

    Es ist der größte Umbruch in der Geschichte der Autoproduktion: Die Elektromobilität soll Klimaretter werden. Damit das auch gelingt, muss E-Auto fahren einfach und bezahlbar bleiben.

  • S2022E37 Tolle Knolle – Kartoffeln mit Zukunft

    • November 5, 2022

    Ob gepellt oder gedämpft, aus der Pfanne oder dem Backofen, als Pommes oder Krokette: Die Deutschen lieben Kartoffeln und verspeisen pro Kopf fast 60 Kilo jedes Jahr. Weltweit ist die nährstoffreiche Knolle eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel. Doch Produktion und Verarbeitung sind oft wenig nachhaltig. Gleichzeitig bringt der Klimawandel neue Herausforderungen. „plan b“ zeigt Menschen, die diesem mit Erfindungsreichtum begegnen. Einer von ihnen ist Karsten Ellenberg. Der Biolandwirt kämpft für mehr Vielfalt auf Acker und Teller. Während im Supermarktregal meist nur wenige ähnliche Hochleistungssorten großer Saatgutunternehmen zu finden sind, baut Ellenberg eine Vielfalt alter und neuer Sorten an und züchtet selbst die unterschiedlichsten Knollen. Seine gelb-, rosa- oder sogar violettfleischigen Kartoffeln vertreibt er als Speisekartoffeln und als Saatgut für andere Kartoffelbauern. Dabei geht es Ellenberg auch um Unabhängigkeit von Chemiekonzernen und Zuchtgiganten.

  • S2022E38 Clever in die Zukunft: Alternativen für die Energiewende

    • November 12, 2022

    Unsere Energieversorgung ist schmutzig, teuer und bringt uns in fatale Abhängigkeiten. Seit den explodierenden Öl- und Gaspreisen ist klar: Die Energiegewinnung muss künftig anders aussehen. Drei Pioniere zeigen, wie wir eine klimafreundliche und krisensichere Energieversorgung schaffen können. Die Vereinbarkeit von Klimaschutz und Versorgungssicherheit ist eine lösbare Aufgabe – man muss es nur tun. Martin Lass hat schon vor Jahren erkannt: Umweltschutz, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit sind keine Gegensätze. Als Landwirt betreibt er auf seinem Familienhof eine Biogasanlage, die in Zeiten der Krise einen Boom erlebt. Sein Vater hat einmal gesagt: „Jede Generation bei uns macht etwas Neues.“ Das hat sich Martin Lass zu Herzen genommen und sorgt dafür, dass nachhaltige Energie speicherbar wird.

  • S2022E39 Gold richtig: Neue Wege in der Schmuckherstellung

    • November 19, 2022

    Perlen, Gold und Diamanten – Schmuck ist ein beliebtes Weihnachtsgeschenk. Eins macht ihn für viele noch wertvoller: wenn er ohne Schaden für Mensch und Natur hergestellt ist. Gold aus alten Handys, nachhaltig gezüchtete Perlen, synthetische Diamanten und fairer Handel machen es möglich, bei der Gewinnung von Rohstoffen keine Ökosysteme zu zerstören und Menschen auszubeuten. Glanzstücke, die man mit gutem Gewissen verschenken kann. Jörg Gellner stellt in zweiter Generation wertvollen Perlenschmuck her. Seine Perlen stammen nicht aus umweltschädlicher, chinesischer Massenzucht. Im Gegenteil: Sie dienen sogar der Natur. Denn Gellner kauft bei Perlenzüchter Justin Hunter auf der Südseeinsel Savusavu, die zu den Fidschi-Inseln gehört. Der hat sich selbst strenge Umweltregeln auferlegt. Sein „Environmental Code“ sorgt für eine ökologisch intakte Unterwasserwelt, denn sie ist die Voraussetzung für natürlich wachsende Perlen.

Season 2023

  • S2023E01 Klima ahoi: Wie Schiffe sauberer werden

    • January 14, 2023

    Feinstaub, Ruß und umweltschädliches Schweröl als Kraftstoff: Frachter und Kreuzfahrtriesen sind wahre Klimakiller. Höchste Zeit für einen Kurswechsel auf den Meeren.

  • S2023E02 Grün und exotisch: Mehr Umweltschutz im Blumentopf

    • January 21, 2023

    Ob Palmen oder Orchideen – exotische Zimmerpflanzen liegen im Trend. Doch was grün aussieht, ist oft wenig nachhaltig. Aber es gibt Menschen, die für mehr Umweltschutz bei Pflanzen kämpfen.

  • S2023E03 Clever gegen Krisen: Frühwarnsysteme der Zukunft

    • February 4, 2023

    Pandemien, Vulkanausbrüche, Erdbeben oder Erdrutsche – Katastrophen nehmen zu. Deshalb arbeiten weltweit Menschen an cleveren Frühwarnsystemen, die Leben retten können.

  • S2023E04 Ungeklärte Verbrechen – Neue Ansätze für alte Fälle

    • February 18, 2023

    Tausende ungeklärter Fälle – sogenannte Cold Cases – verstauben in deutschen Polizeiakten. Neue Ermittlungsansätze bieten eine Chance, diese Fälle nach Jahren doch noch zu lösen.

  • S2023E05 Gut gewürzt – Ingwer, Paprika und rotes Gold

    • March 4, 2023

    Gewürze geben unserem Essen den letzten Kick, aber oft sind sie gepanscht, verunreinigt oder gestreckt. Dabei gibt es sie schon längst, die guten Gewürze. Die meisten Würzmittel stammen aus Entwicklungsländern, der Anbau erfolgt dort oft mit großem Pestizideinsatz und chemischem Dünger. „plan b“ zeigt Menschen, die einen anderen Gewürzanbau wagen – auch bei uns in Deutschland. Richard Friedrich aus Chemnitz kennt sich mit Gewürzen aus: Ihm geht es nicht nur um guten Geschmack, sondern auch um Gesundheit und um eine nachhaltige Produktion: „Bei herkömmlichem Paprikapulver werden die Pflanzen in Monokulturen angebaut, dem gemahlenen Pulver manchmal Substanzen zur Farberhaltung beigemischt, und hinterher schmeckt alles nur noch bitter.“ Sein Hobby Gewürze hat der ehemalige Maschinenbauer mittlerweile zum Beruf gemacht.

  • S2023E06 SOS Ozean – Hilfe für einen bedrohten Lebensraum

    • March 7, 2023

    Korallenriffe leben wieder auf, Fischbestände erholen sich: Für den Schutz der Meere engagieren sich Menschen weltweit – in Projekten, die manchmal klein anfangen, aber Großes bewirken. Forscher, Umweltschützer und Menschen an Meeresküsten schauen dem Sterben der Ozeane nicht länger tatenlos zu. Sie kämpfen gegen steigende Meerestemperaturen, Verschmutzung und Überfischung – und für eine nachhaltige Nutzung des Meeres als Nahrungsquelle. In der Nordsee vor Sylt wagt eine Pionierin ein weltweit einmaliges Experiment: Eva Strothotte will Landwirtschaft auf dem Meeresgrund betreiben – und Zuckertang anbauen.

  • S2023E07 Licht aus! Sterne an!

    • March 14, 2023

    Die Welt wird immer heller: Städte leuchten nachts bis zu 4000-mal stärker als das Licht von Mond und Sternen. Lichtverschmutzung beeinträchtigt uns Menschen, aber auch Pflanzen und Tiere.

  • S2023E08 Urwald für die Stadt – Aufforsten gegen den Klimawandel

    • April 1, 2023

    Trockenheit, Brände und immer mehr Stürme. Der Klimawandel zerstört unsere Wälder. Überall auf der Welt suchen Menschen nach Wegen, um das Waldsterben aufzuhalten.

  • S2023E09 Stärker als die Angst – Wege aus der Kriseplan

    • April 8, 2023

    Wir alle haben Ängste, sei es vor Armut, der Klimakrise oder Krieg. Wenn unser Angstlevel steigt und die Angst als Alarmreaktion icht mehr reguliert werden kann, werden wir krank.

  • S2023E10 Moor for future! – Klimarettung aus den Sümpfen

    • April 15, 2023

    Moore gelten als mystisch. Gruselgeschichten und Schauermärchen ranken sich um sie. Die sumpfigen Orte haben kein gutes Image, dabei sind sie wichtig – für Klima und Artenvielfalt.

  • S2023E11 Gegen die Plastikflut – Ideen für saubere Gewässer

    • April 22, 2023

    Jede Minute landen weltweit zwei Lkw-Ladungen Plastik in unseren Meeren, Flüssen und Bächen. Eine gigantische Müllflut mit katastrophalen Auswirkungen auf Natur und Mensch.

  • S2023E12 Feuer, Flammen, Funkenschlag: Waldschutz in der Klimakrise

    • April 29, 2023

    Fast ein Drittel Deutschlands ist mit Wald bedeckt. Er dient der Erholung, ist wichtiger Lebensraum und Klimaheld. Die grünen Lungen sind in Gefahr. Immer verheerendere Brände bedrohen Forste.

  • S2023E13 Im Glanz der Krone: Edelsteine und andere Schätze der Natur

    • May 6, 2023

  • S2023E14 Schatzsuche im Schrott – Elektromüll vermeiden und recyceln

    • May 13, 2023

    Handy kaputt oder Laptop veraltet: Weniger als ein Fünftel unseres Elektroschrotts wird ordentlich recycelt. Große Mengen an wertvollen Rohstoffen gehen dadurch verloren.

  • S2023E15 Die Artenschützer – Im Einsatz für die Natur

    • May 20, 2023

    Der Rückgang der Artenvielfalt und die zunehmende Erderwärmung gehören zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Täglich verschwinden Tier- und Pflanzenarten.

  • S2023E16 Wischen, Waschen, Schrubben – Nachhaltig saubermachen

    • May 28, 2023

    Sprüh, wisch und weg – mehr wollen wir mit unserem Schmutz nicht zu tun haben. Viele Reiniger enthalten jedoch schwer abbaubare Stoffe, die in der Natur landen. Das muss nicht sein.

  • S2023E17 Mit Herz und Verstand – Pflege neu gedacht

    • June 10, 2023

    Kein Job treibt so viele in den Burn-out wie die Krankenpflege. "plan b" zeigt, an welchen Stellschrauben gedreht werden muss, um eine Trendwende in der Pflege zu schaffen.

  • S2023E18 Essensretter im Einsatz – Neue Ideen gegen Lebensmittelverschwendung

    • June 17, 2023

    Wäre Lebensmittelverschwendung ein Land, dann das mit dem drittgrößten CO2-Ausstoß – nach China und den USA. Dabei können aus dem vermeintlichen Abfall hochwertige Produkte werden.

  • S2023E19 Genial Gärtnern – Nachhaltige Ideen für Balkon, Garten und Stadt

    • July 1, 2023

    Balkone, Gärten und Parks sind oft prachtvoll bepflanzt. Für die Umwelt ist das nicht automatisch gut. Naturnahes Gärtnern schafft mehr biologische Vielfalt für Mensch, Tier und Klima.

  • S2023E20 Second Hand als erste Wahl: Neues Leben für alte Sachen

    • July 15, 2023

    Secondhandkleidung ist in Mode, Repaircafés liegen im Trend. Viele Menschen denken um. Dinge wiederzuverwenden, statt wegzuwerfen, spart Ressourcen und schont die Umwelt.

  • S2023E21 Kampf gegen Allergien – Hilfe für das Abwehrsystem

    • July 22, 2023

    Juckende Augen, triefende Nase, endlose Niesattacken: Allergien zählen zu den häufigsten chronischen Erkrankungen, Betroffene leiden massiv. Doch mit neuen Ideen kann ihnen geholfen werden.

  • S2023E22 Von grau zu grün: Gutes Klima für die Stadt

    • July 29, 2023

    Starkregen, Hochwasser, Hitzerekorde – gerade Städte trifft der Klimawandel besonders heftig, mit teils gravierenden Auswirkungen auf die Bewohner. Weltweit sind Millionen Menschen in Ballungszentren betroffen. Mehr Natur und eine nachhaltige Stadtplanung helfen, die Risiken und Schäden zu verringern und die urbane Lebensqualität zu verbessern. Wie so etwas gelingt, beweist die thailändische Landschaftsarchitektin Kotchakorn Voraarkhom.

  • S2023E23 Da geht was, Deutschland!: Wer sorgt für weniger Müll?

    • August 5, 2023

    Plastikschalen im Supermarkt oder Verpackungen beim Onlineshopping. Ständig entsteht neuer Abfall. Mit ein paar smarten Ideen können die steigenden Müllberge vielleicht verringert werden. Für „plan b“ gehen die „Hosts“ Antonia Lilly Schanze und Refiye Ellek auf die Suche nach den Müll-Visionärinnen und Visionären. Deren Ziel: ressourcenbewusster leben und weniger Abfall verursachen. Marc Engelmann aus Hamburg ist so einer, der viele Ideen hat, manchmal sogar in seinem Abfallkeller. Der 31-Jährige war gerade dabei, die Kartons seiner letzten Online-Bestellung zu entsorgen. Der Müll-Container war randvoll und Marc ärgerte sich sehr darüber. Ihm fiel auf, nicht der Container ist das Problem, sondern das Verpackungssystem an sich. Mit seinem Start-up will er den Verpackungsmüll im Onlinehandel senken.

  • S2023E24 Da geht was, Deutschland!: Wer bringt uns digital voran?

    • August 12, 2023

    Deutschland liegt bei der Digitalisierung im europaweiten Vergleich auf Platz 13, nur im Mittelfeld. Dabei könnte sie unser Leben erleichtern und der Wirtschaft einen Schub geben. Für „plan b“ treffen die „Hosts“ Antonia Lilly Schanze und Refiye Ellek Macherinnen und Macher, die unser Land in die digitale Zukunft führen möchten. Sie schauen auch nach Estland, wo viele Visionen heute schon umgesetzt werden. Stundenlang Schlange stehen oder wochenlanges Warten auf Termine: Jeder kennt das bei deutschen Behörden. In Estland kommt so etwas nicht mehr vor. Das nordeuropäische Land zählt zu den Pionieren der Digitalisierung im Bereich der Bürgerdienste. Nahezu alle Behördengänge können online erledigt werden. Linnar Viik hat diesen Prozess seit den 90er Jahren mitgestaltet.

  • S2023E25 Steter Tropfen – Wasser sparen und bewahren

    • August 19, 2023

    Wie kostbar Trinkwasser ist, führen Dürresommer dramatisch vor Augen. Schon im Juni schränken erste Kommunen den Verbrauch vorsorglich ein. Ideen zur Versorgungssicherheit sind gefragt. Hitzewellen und ausbleibender Regen senken den Grundwasserspiegel – während der Wasserverbrauch steigt. „plan b“ zeigt, wie ein sparsamer Umgang mit der Ressource Wasser im eigenen Haushalt, in Kommunen, Industrie und Landwirtschaft möglich ist. „Wasser ist eine wichtige, jedoch nicht unendliche Ressource, die weltweit und auch in Deutschland knapper wird“, mahnt Dorothea Mergel, Projektingenieurin bei der Hamburger Wasserversorgung. „Wir müssen sorgsam damit umgehen.“ Deshalb arbeitet sie daran, die Trinkwasserversorgung der zweitgrößten Stadt Deutschlands zukunftsfähig zu machen.

  • S2023E26 Da geht was, Deutschland!: Wer wappnet unsere Kinder für die Zukunft?

    • August 26, 2023

    Viele Kinder können nach dem Ende der Grundschule nicht richtig lesen, rechnen oder schreiben. Unser Schulsystem braucht dringend eine Verjüngungskur. Dann könnte Lernen wieder Spaß machen. Die „plan b“-Hosts Antonia Lilly Schanze und Refiye Ellek besuchen Visionärinnen und Visionäre, die unser Lernen bereits revolutionieren. Egal, ob im Schulalltag oder digital als YouTuber. „Man muss sich davon verabschieden, dass man Kinder wie eine Glühbirne nach 45 Minuten ein- und ausschaltet. Jetzt Mathe, dann Deutsch und so weiter“, sagt Gaby Plachy, die frühere Leiterin der Havemüller-Grundschule in Berlin. Die Schule liegt in einem sozialen Brennpunkt. Etwa die Hälfte der Kinder kommt aus Familien, die Sozialleistungen empfangen, jedes zehnte Kind weist einen sonderpädagogischen Förderbedarf auf.

  • S2023E27 Rezepte gegen Ärztemangel: Hilfe fürs Land

    • September 2, 2023

    „Wir können nicht einfach zumachen!“, sagt Wolfgang Stunder. Der 70-jährige Mediziner weiß, wie dramatisch der Ärztemangel auf dem Land aussieht. Seit Jahren sucht er einen Praxisnachfolger. Ingrid Petrikke Olsen sagt: „Der ‚Worst Case‘ wäre, wenn sich die Leute hier nicht mehr versorgt fühlen und wegziehen.“ Olsens Büro befindet sich in Hammerfest in Norwegen. Ob Norwegens Finnmark oder der Schwarzwald. Beide haben das gleiche Problem: Ärztemangel. Aber Wolfgang Stunder und Ingrid Petrikke Olsen finden sich nicht mit der Situation ab. Olsen ist Gynäkologin und in der Finnmark, der nördlichsten Provinz Norwegens, aufgewachsen. Sie hat zwei Problemfaktoren ausgemacht. Erstens: Junge Mediziner scheuen sich vor der immensen Verantwortung, kilometerweit als einziger Arzt tätig zu sein.

  • S2023E28 Intelligente Lebensretter: Helfen mit Hightech

    • September 9, 2023

    Eine Drohne fliegt Medikamente in abgelegene Dörfer, Roboter erledigen gefährliche Jobs: Mithilfe schlauer Technik kommen Menschen höher, schneller, weiter. Das kann Leben retten. Hightech leistet oft mehr als Menschen. Eine Erfindung aus Darmstadt rettet Kranke in entlegenen Dörfern, ein Tauchroboter reinigt den Meeresboden: Viele Ideen machen bedrohliche Situationen weniger gefährlich. „plan b“ beobachtet KI im Hilfseinsatz. „Ich denke, dass wir Millionen von Leben verbessern können, dass wir Gutes bewirken können“, sagt Tom Plümmer. Der junge Deutsche hat den „Wingcopter“ entwickelt – eine Drohne mit zwei Metern Spannweite, halb Helikopter, halb Flugzeug.

  • S2023E29 Zoos der Zukunft – Mehr Wildnis wagen

    • September 16, 2023

    Schimpansen und Löwen zum Greifen nah: Viele Menschen gehen gern in den Zoo. Es hagelt massiv Kritik, denn Gefangenschaft ist keine artgerechte Haltung. Wie könnte ein guter Zoo aussehen? Mit großer Tierliebe und eindrucksvollem Einsatz machen Menschen vor, wie das zusammengeht – wilden Tieren nahekommen und ihnen gleichzeitig artgerechte Lebensbedingungen bieten. Mehr Platz, das richtige Klima und wilde Natur tragen auch zum Artenschutz bei. Der Tiermediziner Antoine Joris leitet das Réserve Africaine de Sigean – eine „afrikanische“ Savanne an der französischen Küste. Seine Idee: „Unsere Tiere sollen so wild wie möglich bleiben und ihre sozialen Strukturen beibehalten. “ In seinem Tierpark können sich deshalb verschiedene afrikanische Tiere auf einem riesigen Gelände nahezu frei bewegen und gemeinsam leben – in einem Ökosystem wie im Herkunftsland. Besucherinnen und Besucher können sich im eigenen Auto auf Safari durch die großen Gehege der Tiere bewegen. Wer Glück hat, kann dabei zum

  • S2023E30 Umbau statt Neubau – Wie Wohnraum bezahlbar wird

    • September 23, 2023

    Bauland ist teuer, die Zinsen sind hoch, Fachkräfte nur schwer zu bekommen. Wenn neu bauen so schwierig ist – warum dann nicht Vorhandenes besser nutzen? Die nordrhein-westfälische Gemeinde Steinhagen sorgt dafür, dass leer stehende Häuser und Wohnungen von jungen Familien gekauft werden. Das Ziel: gegen den Leerstand vorgehen und den Ort vor Überalterung bewahren. Seit 2011 gibt es in Steinhagen das Förderprogramm „Jung kauft Alt“. Davon profitiert Familie Männle-Büscher, die sich dort gerade einen alten Bauernhof gekauft hat, der saniert werden muss. Der Umbau wird teuer werden, die Gemeinde unterstützt dabei und ist dankbar für die Verjüngungskur: Junge Familien mit Kindern an Steinhagen zu binden, bringt dem Ort mehr Steuereinnahmen, mehr Kaufkraft und weniger Landflucht.

  • S2023E31 Roboter im Job – Kollegen mit künstlicher Intelligenz

    • September 30, 2023

    Die Arbeitswelt verändert sich rasant: Fachkräfte fehlen, junge Menschen suchen mehr Erfüllung in ihrem Job. Roboter und künstliche Intelligenz können da zu nützlichen Helfern werden. Ein Roboter, der Torten dekoriert, eine KI, die Wissen speichert: Schon heute setzen Unternehmen auf Technik, um Jobs attraktiver zu gestalten. Und Schulen darauf, junge Menschen fit für die Arbeitswelt von morgen zu machen. Roboter kennt man bislang aus großen Produktionsstraßen in der Autoindustrie – geht es nach Maria Piechnick und ihrem Team von der Programmierungsfirma Wandelbots, dann stehen sie bald auch in Backstuben und Schreinereien. Die Firma hat eine Software entwickelt, die es auch Handwerksbetrieben ermöglicht, eine Maschine anzulernen, ganz intuitiv: Der Mensch macht vor, der Roboter ahmt die Bewegung nach.

  • S2023E32 Fachkräfte ohne Mangel – Wie Arbeit auch anders geht

    • October 7, 2023

    Mehr als 600.000 Stellen können in Deutschland nicht besetzt werden, weil es keine qualifizierten Bewerber gibt. Zur Bekämpfung des Fachkräftemangels braucht es frische Ideen. Pflegedienste werden entlastet, wenn sie mit Hightech die Betreuung älterer Menschen sicherstellen, IT-Dienstleister können das Wissen von Zuwanderern nutzen, und Bäckereien haben Zukunft, wenn sie ihren Auszubildenden gute Perspektiven bieten. Andreas Wippler mit seiner Dresdner Familienbäckerei hat das Nachwuchsproblem angepackt und gelöst. Trotz modernster Ausstattung der Backstube und intensiver Suche mithilfe sozialer Medien blieben Azubistellen lange Zeit unbesetzt. Zu viele potenzielle Bewerber verlor er an ein Studium. „Ich wusste, ich muss ähnliche Vorteile bieten können.

  • S2023E33 Gefängnis ohne Mauern – Bestraft und doch nicht weggesperrt

    • October 14, 2023

    Europaweit sind die Gefängnisse überfüllt und personell unterbesetzt. Hohe Rückfallquoten lassen Zweifel am bestehenden System aufkommen. Welche Alternativen bieten offene Gefängnisse?

  • S2023E34 Die Meeresschützer – Im Einsatz für den Ozean

    • October 21, 2023

    Marine Ökosysteme schützen, Ozeane nachhaltig nutzen: Weltweit engagieren sich Menschen für den bedrohten Lebensraum Meer – in Projekten, die manchmal klein anfangen, aber Großes bewirken.

  • S2023E35 Ran an die Kartoffeln – Rettung für die runde Knolle

    • October 28, 2023

    Die Kartoffel ist die ungeschlagene Lieblingsknolle der Deutschen. Doch der Klimawandel stellt Anbau und Verarbeitung der Erdäpfel vor neue Herausforderungen.

  • S2023E36 Apfel der Zukunft: Rot, rund und robust

    • November 4, 2023

    Kein Obst essen die Deutschen lieber als Äpfel, durchschnittlich über 20 Kilogramm pro Kopf im Jahr. Viel zu oft aber ist der Anbau wenig nachhaltig.

  • S2023E37 Wunderwerk Boden: Das Fundament unseres Lebens

    • November 11, 2023

    Der Boden, auf dem wir leben, ist ein kostbares Gut: Auf ihm wachsen die Pflanzen, die uns ernähren. Er ist ein guter CO2-Speicher, damit ist er eine wichtige Ressource für unser Überleben.

  • S2023E38 Gemeinschaft statt Profit: Wege aus der Ego-Gesellschaft

    • November 18, 2023

    Die Gemeinschaft stärken, das Wohl aller über den Profit Einzelner stellen. Viele Menschen setzen auf ein Umdenken am Arbeitsplatz, in der Landwirtschaft und beim Wohnen.

  • S2023E39 Power für die Provinz – Dorf und Kleinstadt mitgestalten

    • November 25, 2023

    Ihren Traum vom Landleben geben viele auf. Arbeitsplätze und ärztliches Personal sind rar, Busse und Züge selten, kulturell ist wenig los. Doch so mancher Ort findet sich nicht damit ab.

  • S2023E40 Grünes Gold – Neue Quellen für nachhaltigen Schmuck

    • December 9, 2023

    unkelnde Ketten und glitzernde Ringe haben oft einen hohen Preis, auch für Umwelt und Minenarbeiter. Wer mit gutem Gewissen Schmuck tragen will, setzt auf grünes Gold und faire Edelsteine. Schmuckschaffende legen zunehmend Wert auf Rohstoffe, die aus Minen mit menschlichen Arbeitsbedingungen und ökologisch unbedenklichen Abbaumethoden stammen – für nachhaltige Schmuckstücke, die den Schätzen aus der Natur einen zusätzlichen Glanz verleihen. Goldschmied Jan Spille ist ein echter Fairtrade-Pionier. Bereits seit 2003 verarbeitet er nur Edelmetalle aus zertifizierten Quellen. Im Einsatz für einen fairen und ökologischen Goldabbau hat der 48-Jährige schon viel erreicht. Doch jetzt geht sein Kampf für nachhaltigen Schmuck in die nächste Runde, denn es gibt weiter dringenden Handlungsbedarf: bei Edelsteinen. „Wir haben beim weltweiten Kleinbergbau gravierende Umweltschäden, soziale Ausbeutung und Kinderarbeit“, sagt Spille. Eine Saphirmine in Sri Lanka soll zum Vorreiterprojekt werden. Dort h

  • S2023E41 Rettet die Baumriesen: Wie Waldgiganten das Klima schützen

    • December 23, 2023

    Große Bäume sind das Lebenselixier der Erde. Sie reinigen die Luft, sichern die Artenvielfalt und sind wichtige Klimaschützer. Doch die Giganten werden seltener. Höchste Zeit, sie zu retten. Kahlschlag, Trockenheit und Schädlingsbefall setzen den Baumriesen zu und zerstören ihre Ökosysteme. Doch unkonventionelle Ideen hoch oben in den Baumwipfeln und ein Umdenken bei der Nutzung von Waldflächen können Bäume schützen. „Wir sollten die großen Bäume wie Gold behandeln“, sagt die US-amerikanische Forscherin Meg Lowman. Sie war die erste Wissenschaftlerin, die in den 1970er-Jahren mithilfe von selbst gebauten Seilzügen die Kronendächer erforschte. Als Höhepunkt ihrer Karriere hat sie sich nun ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: die Rettung der zehn artenreichsten Wälder der Welt.

  • S2023E42 Hilfe für die Wale – Mehr Schutz für Meeressäuger

    • December 30, 2023

    Wale sind gigantische Klimaretter: Diese Meeresriesen speichern gewaltige Mengen an CO2. Sie haben eine positive Klimawirkung wie ein kleiner Wald. Doch Wale sind bedroht. Schiffskollisionen, Unterwasserlärm, Giftstoffe und Fischernetze, all das sind menschengemachte Gefahren. Die kleinen Schweinswale leiden genauso darunter wie die riesigen Buckelwale. Mit neuen Ideen wollen Forschende sie retten. In Deutschland, Dänemark und Belgien ist der deutsche Meeresbiologe Daniel Stepputtis unterwegs, um den Schweinswalen zu helfen. Sie sind die letzten Meeressäuger, die noch vor Deutschlands Küsten heimisch sind. Um sich zu orientieren, senden sie Klicklaute aus, an dem Echo erkennen sie normalerweise ihre Umgebung. Das Problem für sie: Ein Echo von grobmaschigen Fischernetzen ist zu schwach für ihr Gehör.

Season 2024

  • S2024E01 Gesünder arbeiten – Fit durch den Job

    • January 6, 2024

    Arbeit ist Lebenszeit, doch Arbeit macht oft krank. Fachkräftemangel und eine alternde Gesellschaft erhöhen den Druck. In Gesundheit zu investieren, lohnt sich – für Mitarbeiter und Unternehmen. Bewegungsarmut, keine Pausen, wenig Schlaf, Stress und Leistungsdruck sorgen für immer mehr Fehlzeiten. Dabei gibt es gute Gesundheitskonzepte für die Arbeitswelt und für Firmen. Dazu zählt auch, dass die Wechseljahre nicht mehr zum Karriereknick führen. An der Hochschule Magdeburg-Stendal sitzen die Studenten nicht auf Stühlen, sondern auf Hometrainern, oder sie marschieren auf dem Laufband. Die Universität bietet seit 1992 – als erste in Deutschland – das Studium Gesundheitsförderung und Gesundheitsmanagement an.

  • S2024E02 Nachhaltige Möbel: Mieten und recyceln statt wegwerfen

    • January 20, 2024

    Moderne Möbel aus Müll – mit dieser Mission will eine dänische Firma den Möbelmarkt umkrempeln. Auch Möbel zu mieten ist eine Alternative in unserer Wegwerfgesellschaft. Jedes Jahr landen 50 Millionen Möbelstücke auf dem Sperrmüll. Und das bei immer knapper werdenden Holzressourcen. Ein Grund, umzudenken. „plan b“ trifft Start-ups, die die Kreislaufwirtschaft für Möbel ankurbeln, indem sie nachhaltige Möbel herstellen oder vermieten. „This is not waste, it is our future.“ Aus diesem Gedanken heraus stellt die dänische Firma „Mater“ Stühle und Tische unter anderem aus Meeresmüll und Plastikabfällen her. 38 Tonnen Müll hat „Mater“ im Jahr 2023 zu Möbeln verarbeitet. Der Abfall wird zusammen mit Fasern aus Kaffeebohnenschalen oder Sägespänen zu einem Materialmix verarbeitet, aus dem man Möbel pressen kann.

  • S2024E03 Chronische Entzündungen: Kampf gegen die heimliche Volkskrankheit

    • January 27, 2024

    Chronische Entzündungen gelten als heimliche Volkskrankheit: In Deutschland leiden über zehn Prozent der Bevölkerung daran. Welche Hilfe gibt es gegen diese bedrohlichen Erkrankungen? Millionen Menschen erkranken an chronischen Entzündungen wie Rheuma, Schuppenflechte, Morbus Crohn. Sogar bei Krebs, Herzschwäche und Diabetes können sie eine Rolle spielen. Neue Therapien und altes Heilwissen helfen beim Kampf gegen Entzündungskrankheiten. Für Entzündungspatientin Anja Nielsen ist das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel der letzte Rettungsanker: Sie hofft, am „Exzellenzzentrum Entzündungsmedizin“ Hilfe zu finden. Die 56-Jährige hat seit Jahren Schuppenflechte-Arthritis, eine chronische Entzündung. Ähnlich wie bei Rheuma hat Anja Nielsen schmerzende und steife Gelenke, was sie im Alltag sehr einschränkt.

  • S2024E04 Treffpunkt Stadt: Plätze zum Leben, Lachen und Machen

    • February 3, 2024

    Jede Stadt braucht sie: öffentliche Räume, wo Menschen sich begegnen, feiern und spielen können – ohne Geld ausgeben zu müssen. Aufenthaltsplätze statt Einkaufszentren. Die Flächen für ein soziales Miteinander ohne Kommerz werden jedoch rarer. Berlin und Helsinki zeigen, wie man diesen Trend stoppt: mit innovativen Orten, offen für alle und kostenlos nutzbar. In der finnischen Hauptstadt wurde ein solcher Ort direkt neben den Hauptbahnhof gebaut. Die Bibliothek Oodi ist eine Ode an den Wissensdurst und die Fantasie der Menschen, die weit über Bücher zum Ausleihen hinausgeht. „Oodi“ ist ein Anlaufplatz für alle Menschen und doch für jede und jeden etwas anderes. Eine Art großes Wohnzimmer – mit mehr Büchern und Filmen als zu Hause, mit Platz für Musik, Ecken zum Basteln oder Schneidern.

  • S2024E05 Frischer Wind im Pflegeheim – Mehr Lebensqualität im Alter

    • February 10, 2024

    Ein Umzug ins Pflegeheim klingt nach Endstation. Viele alte Menschen fühlen sich dort einsam, abgeschoben und wertlos. Doch mancherorts kommt noch einmal richtig Bewegung in den Lebensabend.

  • S2024E06 Rettung für die Alpen: Was hilft gegen den Klimawandel?

    • February 24, 2024

    Die Alpen sind nicht nur ein beliebtes Urlaubsziel, sondern auch ein wichtiger Trinkwasserspeicher. Durch Tourismus und Klimawandel sind sie bedroht. Wie können wir die Berge besser schützen?

  • S2024E07 Besser Bauen: Klimafreundlich in die Zukunft

    • March 9, 2024

    Bauen ohne Zement, umweltfreundlicher Recyclingbeton, Häuser aus traditionellen Baustoffen – die Baubranche wird nachhaltiger.

  • S2024E08 Raus aus der Gewaltspirale – Jugendarbeit neu gedacht

    • March 23, 2024

    Randale, Cybercrime, Diebstahl: Gegen die wachsende Gewalt von Kindern und Jugendlichen kämpfen Polizei und Sozialarbeiter mit kreativen Ideen.

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