All Seasons

Season 1

  • S01E01 Entdeckung im Herzen Europas

    • October 17, 1999
    • MDR

    Kaum eine Region in Deutschland hat eine so wechselvolle und vielseitige Geschichte wie Mitteldeutschland, das Sendegebiet des Mitteldeutschen Rundfunks, mit seinen Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Viele entscheidende Entwicklungen nahmen hier ihren Anfang. Der Begründer des ersten deutschen Staates, Heinrich I., ist im Quedlinburger Dom beigesetzt; von Wittenberg breitete sich ab 1517 die Reformation aus; auf der Wartburg forderten schon 1817 Studenten die deutsche Einheit und in Weimar gab sich 1919 die neue Republik ihre Verfassung. Hier wirkten Bach und Goethe, Richard Wagner und Gottfried Semper, Hugo Junkers und Carl Zeiss, Lucas Cranach und Max Beckmann. (Text: mdr)

  • S01E02 Trabi, Tante Ju und Schwalbe

    • October 24, 1999
    • MDR

    „Ach, geht mir mit der Eisenbahn! Was soll die große Eile? Wer fährt, will sich des Fahrens freun und ordentlich durchrumpelt sein, zwei Stunden auf die Meile“, klagte eine Leipzigerin anno 1840. Ein Jahr zuvor, am 7. April 1839, war zwischen Leipzig und Dresden die erste Ferneisenbahnstrecke Deutschlands eröffnet worden. (Text: mdr)

  • S01E03 Höllenangst und Gottvertrauen

    • October 31, 1999
    • MDR

    „Wie kann ich als sündiger Mensch einen gnädigen Gott finden?“ – Seit seinem Eintritt ins Kloster quälte Martin Luther diese Frage. Seine Antwort war revolutionär: Es sind nicht die bislang geforderten „guten Werke“, es ist einzig und allein die Barmherzigkeit Gottes, die dem gläubigen Christen Erlösung bringt. (Text: mdr)

  • S01E04 Fürstenzug und Montagsdemo

    • November 14, 1999
    • MDR

    „Macht doch euren Dreck alleene …“ soll Friedrich August III. 1918 bei seiner Abdankung als sächsischer König gesagt haben. Im 10. Jahrhundert, zur Zeit der Ottonen, war solch resignative Machtmüdigkeit undenkbar – gewaltbereite Machtmenschen waren gefragt. Im Auftrag Kaiser Ottos I. unterwarf Markgraf Gero die Slawenstämme an der Elbe bis nach Meißen und in der Lausitz. Dabei ließ er 30 Slawenhäuptlinge unter Verletzung des heiligen Gastrechtes niedermetzeln, um ihre Territorien und Untertanen seinem Herrschaftsbereich einzuverleiben. Er schuf die Grundlage für die Herrschaft der Markgrafen von Meißen, die Vorgänger der sächsischen Kurfürsten und Könige aus dem Hause Wettin. (Text: mdr)

  • S01E05 Lebenslust und Totentanz

    • November 21, 1999
    • MDR

    Als 1792 in Weimar eines der ersten deutschen Leichenschauhäuser eröffnet wurde, beschrieb der Mediziner Carl Schwabe den Aufbau wie folgt: „Es lag auf einem Gottesacker und enthielt ein großes Zimmer, worin acht Leichen bequem liegen konnten. Damit keine, auch nicht die geringsten Zeichen des wiederkehrenden Lebens verloren gingen, bekamen die Wächter nicht allein eine sehr genaue Instruction, sondern es wurden auch Prämien für den ersten, der solche entdeckte, ausgesetzt. Um aber den Scheintodten es möglichst zu erleichtern, etwaige Zeichen von Leben von sich zu geben, wurden Hände und Füße jedes Todten mit Fäden in Verbindung gesetzt, deren geringste Erschütterung sich durch eine damit verbundene Schelle hörbar machte.“ (Text: mdr)

  • S01E06 Kumpeltod und Berggeschrey – Mitteldeutschland unter Tage

    • November 28, 1999
    • MDR

    „Wo eyn man ercz suchen will, das meg her thun mit rechte“, hatte der Markgraf von Meißen, der Inhaber des Bergnutzungsrechtes, den in das Land strömenden Siedlern zugestanden. Sie waren im Zuge der Ostkolonisation bis in die Mittelgebirge vorgedrungen und hatten 1168 in Freiberg Silber entdeckt. Es war die Zeit des großen „Berggeschreys“. (Text: mdr)

Season 2

  • S02E01 Schlachten, Krieger, Generäle

    • October 8, 2000
    • MDR

    Die „Geschichte Mitteldeutschlands“ geht weiter! Und knüpft dabei an den Erfolg der ersten Staffel vor einem Jahr an. Die neue Staffel bekommt auch ein neues Gesicht: Der Schauspieler Gunter Schoß, vor einem Jahr noch Sprecher im Hintergrund, tritt jetzt vor die Kamera und präsentiert – charmant und mit Witz – die nächsten Filme zur Geschichte Mitteldeutschlands. Er wird die Brücken bauen, auf denen die Zuschauer durch die Epochen geführt werden. Die Region zwischen Harz und Elbe im 12. Jahrhundert. Hier regieren mit harter Hand mehr als ein Dutzend Herrscher, Grafen, Fürsten und Herzöge. Ihre Hauptbeschäftigung ist Krieg führen. Die Regel ist: Mitmachen und vielleicht gewinnen oder nicht mitmachen und auf alle Fälle verlieren. Ihr Krieg ist ein grausames Gemetzel, Mann gegen Mann, um ein paar Quadratkilometer zu erobern, eine Burg in Besitz zu nehmen oder um neue Untertanen als Steuerzahler zu gewinnen. Einer der kriegswütigen Herrscher ist der Graf von Ballenstedt, besser bekannt unter dem Namen Albrecht der Bär. (Text: mdr)

  • S02E02 Moderne Zeiten – Webstuhl, Stickstoff, Mikroskope

    • October 15, 2000
    • MDR

    831: Voller Hass zertrümmern sächsische Arbeiter ihre Maschinen und Webstühle. Trotz schwerster Arbeit darben ihre Familien. Der Lohn für 16 Stunden harte Arbeit – er ist zum Sterben zuviel und zum Leben zu wenig. Doch der Fortschritt lässt sich nicht aufhalten. Die Industrielle Revolution hat Mitteldeutschland mit voller Wucht erreicht. Sachsen ist eines der wichtigsten frühindustriellen Zentren Deutschlands – doch es ist im Hintertreffen gegenüber England, dem Mutterland der Dampfmaschine. Und so beginnt der Fortschritt nicht selten mit Industriespionage. Bereits 1798 gelingt es dem Kaufmann Karl Friedrich Bernhard in Harthau bei Chemnitz mit Hilfe des englischen Spinnmeisters Evan Evans eine Spinnmaschine nach englischem Vorbild zu errichten, die mehr Garn produzieren kann als die geschicktesten Frauenhände am heimischen Spinnrad. In riesigen Sälen erzeugen die Maschinen einen Höllenlärm und zwingen von nun an den Arbeitenden ihren Takt auf. Sie bestimmen, wann und wie lange der Mensch arbeiten, essen und schlafen darf. Und sie fordern eine neue Arbeitsdisziplin: Pünktlich und schnell müssen die Arbeiter sein, zuverlässig und aufmerksam. (Text: mdr)

  • S02E03 Strafe, Recht und Willkür

    • October 22, 2000
    • MDR

    „Wenn jemand einen Adligen tötet, büße er 600 Schillinge“ – so steht es im Bußgeldkatalog des „Lex Thuringorum“, einer Aufzeichnung alter Volksrechte aus dem 9. Jahrhundert. 600 Schillinge – das entspricht einem Wert von 600 Rindern. Wer Leute niederen Standes tötet, büßt entsprechend weniger. Finanzieller Ausgleich, Entschädigung für den getöteten oder verletzten Ernährer einer Familie – das sind die wichtigsten Ziele frühmittelalterlichen Rechts. Die Zahlung eines solchen „Friedensgeldes“, in der Regel vermittelt und ausgehandelt durch einen höhergestellten Adligen, war oftmals die einzige Möglichkeit, eine Blutrache oder Fehde zwischen verfeindeten Sippen zu beenden. Recht und seine Durchsetzung ist Privatsache nach dem biblischen Prinzip „Auge um Auge, Zahn um Zahn.“ (Text: mdr)

  • S02E04 Eliten, Pauker und Visionen

    • October 29, 2000
    • MDR

    Man schreibt das Jahr 1392 nach Christus. Ein denkwürdiges Jahr für die mitteldeutsche Geistesgeschichte. 1392 wird in Erfurt eine Universität gegründet. Benötigt wird dafür ein päpstliches Dekret. Um bei ihrem Antrag keinen Fehler zu machen, schreiben die gewitzten Erfurter Bürger einfach aus der Gründungsurkunde einer anderen Universität ab, ohne das Urkunden-Latein wirklich zu verstehen: „Per loca maritima quam terram studentibus“ bestätigt Papst Clemens VII. schließlich zur Freude der Stadt: Erfurt sei für Studenten gut über das Meer und auch zu Lande zu erreichen. Die Urkunde, aus der die Erfurter abgeschrieben hatten, war die Gründungsurkunde der Universität Genua. (Text: mdr)

  • S02E05 Die Weimarer Republik – Ein Tanz auf dem Vulkan

    • November 5, 2000
    • MDR

    Januar 1919. In Weimar tritt die Nationalversammlung zusammen. Die Stadt der Klassiker als Tagungsort ist mehr Verlegenheit denn Programm. Die Kommunisten proben die Fortführung der Revolution in Berlin. So weichen die Abgeordneten nach Weimar aus. Doch auch hier sind die Verhandlungen nur möglich, weil ein Freikorps die Nationalversammlung schützt. Auch wenn Friedrich Ebert, der zum ersten Präsidenten gewählt wird, den „Geist von Weimar“ beschwört: Die Mehrheit der Weimarer lehnt die Republik innerlich ab, die fortan ihren Namen trägt, sie hält der Monarchie die Treue und wünscht sich einen autoritären Staat. (Text: mdr)

  • S02E06 Heimat ade – Aufbruch in die Fremde

    • November 12, 2000
    • MDR

    Mai 1831. Johann August Roebling aus Mühlhausen verlässt seine Heimat und schifft sich nach Amerika ein. Von klein auf hat er den Traum, Brücken zu bauen. Mit 20 Jahren ist er bereits ausgelernter Ingenieur. Doch die deutsche Bürokratie steht seinen neuen Ideen skeptisch gegenüber. Erst in den USA wird aus dem begabten Ingenieur ein Erfinder, der seine Ideen verwirklichen kann. Höhepunkt seines Schaffens ist der Auftrag, die Brooklyn-Brigde in New York zu bauen. Der Ruf deutscher Ingenieure in den USA basiert noch heute auf seiner Leistung. (Text: mdr)

Season 3

  • S03E01 Mörder, Häscher und Halunken - Kriminalgeschichte und -geschichten

    • October 14, 2001
    • MDR

    Er wollte sich nur von der Last seiner Schulden befreien. Das sind die Worte von Heinz-Otto Herrmann alias „Rotkäppchen“, als er nach mehr als zwanzig spektakulären Banküberfällen von der Polizei gefasst wird. Der aus der Nähe von Bautzen stammende ehemalige NVA-Offizier war seinen Verfolgern in filmreifen Fluchtmanövern wieder und wieder entwischt. Genutzt hat es nichts. Das Geld reichte nie. Am Ende stehen 11 Jahre Gefängnis. Ein Verbrechen in Mitteldeutschland, außergewöhnlich und typisch zugleich. Existenznot und die Verlockung des leicht gewonnenen Geldes machen nach der Wende nicht wenige „gelernte DDR-Bürger“ zu Straftätern.

  • S03E02 Für Kaiser, Volk und Vaterland - Die Deutschen und ihre Denkmäler

    • October 21, 2001
    • MDR

    Die Wartburg am 18.10.1817: Bier fließt in Strömen, deutsche Studenten singen Lieder und halten glühende Reden gegen die Kleinstaaterei. Die national gesinnten Burschen feiern den Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig, also das Ende der napoleonischen Fremdherrschaft. Die junge Nationalbewegung vereinnahmt die Burg, 20 Jahre bevor Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach sie zu einem fürstlichen Gesamtkunstwerk herrichtet und den Deutschen als Geschenk darbietet.

  • S03E03 Rebellen, Aufruhr, Barrikaden - Die Kleinen gegen die Großen

    • October 28, 2001
    • MDR

    In Aufständen, Rebellionen, Revolutionen stehen die Beherrschten, die Armen und Machtlosen gegen die Herrschenden auf. Der Film fragt nach den Gründen, die Menschen zu unterschiedlichen Zeiten dazu bringen, ihr Leben zu wagen und gegen die Herrschenden aufzubegehren. Er rückt jene Momente in der Geschichte Mitteldeutschlands ins Blickfeld, in denen die gegebene Ordnung in Frage gestellt und zeitweise oder gar dauerhaft gebrochen wird. Es werden jene Menschen vorgestellt, die in solchen Umbruchsituationen Massen gegen die Obrigkeit mobilisieren und anführen. (Text: mdr)

  • S03E04 Maler, Musen und Moneten - Von Lust und Qual des Künstlers

    • November 4, 2001
    • MDR

    Warum zertrümmerte sich der Schöpfer der berühmten Uta-Figur im Naumburger Dom die Hand? Warum verließ Lucas Cranach in hohem Alter Wittenberg, wo er als Maler zu Reputation und Reichtum gelangt war und zog nach Weimar? Warum wurde Caspar David Friedrich vergessen und war über Jahrzehnte in keinem Kunstlexikon zu finden? Warum begann die Geschichte der Modernen Kunst in Deutschland ausgerechnet in Dresden? Mit spannenden Geschichten und überraschenden Episoden erzählt der Film von der Entstehung bekannter Kunstwerke und vom Leben berühmter Künstler in der Region. (Text: mdr)

  • S03E05 Mauern, Märkte, Metropolen - Glanz und Elend der Städte

    • November 11, 2001
    • MDR

    Ludwig II. war Landgraf von Thüringen. Erfurt aber, die bedeutendste Stadt in seinem Herrschaftsgebiet, gehörte nicht ihm, sondern zum Besitz des Mainzer Erzbischofs. Immer wieder scheiterten Ludwigs Versuche, die Stadt in seine Gewalt zu bekommen. Schließlich ließ er Erfurts Stadtmauern schleifen und den Verbündeten des Erzbischofs, den Grafen Ernst II. von Gleichen, kurzerhand enthaupten. Das begehrte Erfurt aber bekam er nicht.

  • S03E06 Kreuz, Schwert und Pflugschar - Glaubensstreit und Kirchenkampf

    • November 18, 2001
    • MDR

    Kirche zwischen Herrschern und Beherrschten, zwischen Hoffart und Demut. Über Jahrhunderte war der Streit um den rechten Glauben in Mitteldeutschland ein Kampf um die Macht. Zwischen Päpsten und Kaisern, Fürsten und Volk. Mit wem ist Gott? Mit wem ist die Kirche? Weithin sichtbar künden in Mitteldeutschland und anderswo gewaltige Dome und Kirchen von zu Stein gewordener Macht. Einst bildeten sie das Zentrum des Lebens, nicht nur des christlichen, sondern auch des weltlichen. Sie waren immer Orte, in denen Gläubige Besinnung und Nichtgläubige Zuflucht finden konnten. Zugleich wurden im Namen der Kirche schwere Kämpfe ausgefochten. Weltliche und kirchliche Herrscher kämpften um die Macht über die Seelen, um Landbesitz und Ämter. Sie kämpften aber auch um den wahren Glauben, gegen den Missbrauch der Kirche und die Ausgrenzung von Gläubigen.

Season 4

  • S04E01 Otto der Große - Der Kampf um die Krone

    • October 20, 2002
    • MDR

    Der spätere Otto der Große kam als Sohn Heinrichs I. am 23. November 912 zur Welt. Im Gegensatz zu seinem Vater, der Krönung und Salbung durch die Kirche abgelehnt hatte, stützte der zweite sächsische Herrscher seine Macht auf die Kirche. Ein Jahr nach seiner Königskrönung gründete Otto I. im September 937 das Magdeburger Kloster. Geweiht war es dem heiligen Mauritius, dem Bekämpfer der Heiden. Die Gründung zu Beginn seiner Regierungszeit ist bezeichnend für seine gesamte Politik in der Magdeburg eine zentrale Rolle spielte: Die Stadt war Hauptsitz und erklärte Lieblingsstadt und bildete den Ausgangspunkt seiner Osterweiterungen. Schließlich standen die Verbreitung des Christentums und die Missionierung der Ostgebiete für Otto im Vordergrund seiner Politik. Allerdings waren nicht alle sächsischen Adligen mit der Einsetzung der Markgrafen Hermann Billung und Gero einverstanden, die den König im Osten militärisch unterstützen sollten. Die Unruhen im Inneren des Reiches begannen...

  • S04E02 Elisabeth von Thüringen - Rebellin und Heilige

    • October 27, 2002
    • MDR

    Eine Frau, die Armen Brot reicht, Kranke behandelt, für Notleidende da ist, die aber auch Königstochter und Thüringer Landgräfin ist und über die wundersame Geschichten bekannt sind, die Heilige Elisabeth. Der Film über Elisabeth porträtiert eine Frau, die eine Schlüsselfigur in den politischen und religiösen Kämpfen und Intrigen des 13. Jahrhunderts war, mit der jongliert wurde in den Auseinandersetzungen zwischen Kaiser und Papst, zwischen Staufern und Welfen.

  • S04E03 August der Starke - Sachsens Sonnenkönig

    • November 3, 2002
    • MDR

    In Sachsen hat jeder schon mal etwas von ihm gehört. Bekannt ist er weit über die Grenzen des Freistaates hinaus. August der Starke, der schillernde Herrscher, der legendäre Kurfürst und polnische König. Aus der Sicht dieses Vertrauten wird in dem Film das Leben Augusts erzählt. Davon, dass der zweitgeborene Prinz zunächst gar keine Aussicht auf den Thron hatte, dass Jagdleidenschaft und die Neigung zum weiblichen Geschlecht schon früh erkennbar wurden. Der Zuschauer erfährt vom prägenden Erlebnis der Kavalierstour, dem Eindruck, den der luxuriöse Versailler Hof und der Venezianische Karneval auf den sächsischen Fürstensohn ausübten. Berichtet wird von den Wendepunkten in Augusts Leben, dem Tod des Bruders, dem spektakulären Übertritt zum Katholizismus und der Krönung zum polnischen König, der Niederlage im Nordischen Krieg und der Hochzeit des Sohnes mit der habsburgischen Kaiserstochter.

  • S04E04 Die Schwarzburger - Spuren vergangener Macht

    • November 10, 2002
    • MDR

    Verborgen in den Tälern Thüringens liegt die Schwarzburg, fast vergessen und größtenteils verfallen. Einst Stammsitz mächtiger Grafen, heute ein geheimnisvoller Ort voller Geschichte und Legenden aus fernen Zeiten. (Text: mdr)

  • S04E05 Der Alte Dessauer - Im Dienste der Preußen

    • November 17, 2002
    • MDR

    Im Tabakskollegium genoss er eine Sonderrolle. Er war der Einzige, der im erwählten Kreis der königlich-preußischen Abendgesellschaften nicht dem Rauchzwang unterlag. Ein Nichtraucher – der Alte Dessauer, Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau, mit 36 Jahren Generalfeldmarschall der preußischen Armee. (Text: mdr)

Season 5

  • S05E01 Radegunde - Die geraubte Prinzessin

    • November 2, 2003
    • MDR

    In Deutschland weiß man nicht viel über die thüringische Königstochter Radegunde, die im 6. Jahrhundert gelebt hat. In Frankreich dagegen verehrt man sie als Heilige und erzählt noch heute Legenden über sie. Der Film beleuchtet das Leben dieser beeindruckenden Frau. Auf der Suche nach dem verlorenen Schatz der Thüringer Könige entdeckt der Film das Schicksal einer außergewöhnlichen Frau: Radegunde. Geboren als Prinzessin vor 1500 Jahren im Herzen Germaniens, wird sie zur letzten Überlebenden des Thüringer Königshauses, das am Beginn des 6. Jahrhunderts zu den mächtigsten in Europa zählt. Die Unstrut, tief in den weiten Wäldern Thüringens, ist die Lebensader des Reiches, ein Quell der Macht. Dort verbringt Radegunde die glücklichsten Jahre ihres Lebens. Zuerst mit Attilas Hunnen und später an der Seite der Ostgoten kämpfen die Thüringer um das Erbe der Römischen Cäsaren. Die Kriege in den Stürmen der Völkerwanderung machen Radegunde schon früh zur Waise. Schließlich zerstören sie ihre ganze Kindheit und ihre einzige große Liebe. An der Unstrut, im Jahre 531, wird Radegunde Zeugin einer der grausamsten Schlachten der Völkerwanderung. Die Franken unter König Chlotar bereiten den Thüringern eine vernichtende Niederlage und all ihr Ruhm versinkt im Blut der erschlagenen Krieger. Nur den sagenhaften Königsschatz, den Thüringerhort, suchen die fränkischen Eroberer vergebens. Ihre kostbarste Beute ist Prinzessin Radegunde. Gefangen und verschleppt ins Land der Feinde, wird sie den Mörder ihrer Familie zum Mann haben und Königin im Reich der Franken sein. Das Glück ihrer Kindheit ist Radegunde für immer genommen, doch bald gehört sie zu den gebildetsten und mächtigsten Frauen im Reich. Ihre Schönheit und Intelligenz werden im ganzen Lande gerühmt. Trotz weiterer Schicksalsschläge kann Radegunde mit eisernem Willen und unerschöpflicher Kraft das Los der Gefangenschaft im goldenen Käfig überwinden. Im Schoß des Glaubens und de

  • S05E02 Friedrich der Gebissene - Der letzte Staufer

    • November 9, 2003
    • MDR

    1268 – Das Imperium der Staufer-Kaiser zwischen Nordsee und Sizilien zerfällt, nachdem der Urenkel Barbarossas, Konradin, in Neapel enthauptet wurde. Doch in Thüringen gibt es einen weiteren Nachkommen des Kaisers: Nicht Konradin, sondern der spätere wettinische Land- und Markgraf Friedrich, Sohn der Margarethe von Hohenstaufen, ist der tatsächlich „letzte Staufer“! Sein Schicksal ist geprägt vom lebenslangen Kampf um das Erbe seiner Vorfahren. Und auch die Kyffhäuser-Legende vom „ruhenden Kaiser im Berg“ geht auf ihn, Friedrich, zurück. Erst viel später wird man seinen berühmteren Urahn Kaiser Friedrich Barbarossa in das Thüringer Felsmassiv hinein deuten. (Text: mdr)

  • S05E03 Martin Luther - Ein Leben zwischen Gott und Teufel

    • November 16, 2003
    • MDR

    Wittenberg, 1517. Obwohl ihm der Scheiterhaufen droht, fordert ein deutscher Mönch die Inquisition, den Papst und das ganze Kaiserreich heraus - Martin Luther. Sein Glauben an Gott und die Angst vor der Hölle machen ihn zum Wahrheitsfanatiker und Tabubrecher. Seine Worte bringen Aufruhr und Krieg, Tod und Elend - aber auch neue Hoffnung, Freiheit und Selbstbestimmung. Luther spaltet ganz Europa und das Christentum, wird zum Revolutionär wider Willen und so zum Geburtshelfer einer neuen Epoche.

  • S05E04 Richard Wagner - Für König und Revolution

    • November 23, 2003
    • MDR

    Mai 1849 – Dresden brennt, das Volk rebelliert und auf den Barrikaden steht ein Mann, der als Erneuerer der europäischen Musik Geschichte macht: Richard Wagner. (Text: mdr)

  • S05E05 Friedrich August III. - Sachsens letzter König

    • November 30, 2003
    • MDR

    "Macht doch Eiern Dreck alleene" soll Friedrich August III. gesagt haben, als in der Novemberrevolution 1918 das Ende der sächsischen Monarchie verkündet wird. Sang- und klanglos heben 829 Jahre Wettiner-Herrschaft zu Ende. Die Königin ist schon lange vorher weggelaufen - mit dem Hauslehrer ihrer Kinder. Ein König, dem Königin und Krone verloren gingen - Friedrich August III. „Flucht der Landesmutter Luise“, „Irrenhaus! – Das Drama ist zu Ende“ – so titelten sächsische Tageszeitungen 1903 den ganz Europa interessierenden Ehestreit von Friedrich August III. und seiner Frau Luise von Toscana. Die erste und einzige Liebe des Monarchen endet im Fiasko, Luise flieht mit ihrem Liebhaber. (Text: mdr)

Season 6

  • S06E01 Theophanu - Die mächtigste Frau des Abendlandes

    • October 31, 2004
    • MDR

    Im Juni 984 wird im Thüringer Wald Weltgeschichte geschrieben: In der Kaiserpfalz Rohr gelingt es Kaiserin Theophanu, ihren vierjährigen Sohn den Fängen Herzog Heinrichs des Zänkers zu entreißen. Sie erzwingt die Unterwerfung ihres Widersachers und erreicht den Höhepunkt ihrer Karriere. 960 in Konstantinopel geboren, wächst Theophanu umgeben von Palastrevolten auf und erfährt, zu welcher Machtfülle es Frauen bringen können. Ohne Skrupel ließ ihre Taufpatin den Kaiser ermorden und putschte ihren Geliebten an die Macht. Der macht seine Nichte Theophanu fortan zum Faustpfand für einen Pakt mit Otto dem Großen, dem aufstrebenden Imperator des Westens. Theophanu heiratet 972 in Rom den gleichnamigen Sohn Ottos und wird zur Kaiserin gesalbt. Kaum stirbt der alte Kaiser ein Jahr später, entbrennt ein blutiger Kampf um die Macht. An der Seite ihres Mannes kämpft Theophanu mutig gegen die Intrigen ihrer Schwiegermutter Adelheid und deren Verbündeten, Herzog Heinrich dem Zänker. Chronisten berichten, sie habe ihren Mann fest im Griff gehabt. Weitblickend entwickelt sie die Ideen Ottos des Großen weiter und setzt sich für die Verbindung von byzantinischer Kultur mit den Errungenschaften des Westens ein. Nach einer verlorenen Schlacht gegen die Araber, dem plötzlichen Tod ihres Gemahls im Jahre 983 und einem zeitgleich ausbrechenden Aufstand der Slawen steht das Reich kurz vor dem Untergang. Theophanus Karriere scheint beendet, als Heinrich der Zänker auch noch ihren Sohn, den rechtmäßigen König, entführt und selbst nach der Krone strebt. Doch die mutige Byzantinerin schmiedet eine Koalition gegen die Aufständischen, bezwingt ihren Widersacher und wird zur mächtigsten Frau des Abendlandes. Als Theophanu 991 mit gerade 31 Jahren stirbt, hinterlässt sie ihrem Sohn ein starkes Reich in der Mitte Europas. (Text: 3sat)

  • S06E02 Hermann von Salza - Der Kreuzritter aus Thüringen

    • November 7, 2004
    • MDR

    Hermann von Salza, der vierte Hochmeister des Deutschen Ordens, hat den 1190 zur Unterstützung deutscher Kreuzfahrer gegründeten Männerbund zu einem der mächtigsten Ritterorden Europas gemacht. (Text: BRalpha)

  • S06E03 Johann Sebastian Bach - Der liebe Gott der Musik

    • November 14, 2004
    • MDR

    „Nicht Bach, Meer sollte er heißen“, sagte Beethoven. „Wir sind alle Stümper gegen ihn“, meinte Robert Schumann und Claude Debussy nannte Bach gar den „lieben Gott der Musik“. Wer war dieser Mann, „von dem alle musikalische Weisheit ausging“ und der heute unbestritten als „das Musikgenie“, als der wohl größte Musiker aller Zeiten gilt? (Text: mdr)

  • S06E04 Otto von Bismarck - Der Junker aus der Altmark

    • November 21, 2004
    • MDR

    Im Januar 1871 steht im Schloss von Versailles ein Mann aus der Altmark auf dem Höhepunkt seiner Karriere. An dem Tag wird das Deutsche Kaiserreich proklamiert und der Mann ist Otto von Bismarck. Wie kein anderer steht sein Name für die Geburt eines deutschen Nationalstaats mit allen Widersprüchen und Gefahren. Die mitteldeutschen Anfänge seiner Laufbahn prägen den späteren "eisernen Kanzler" im Spannungsfeld von erzkonservativem Junkertum und genialem Gespür für die Herausforderungen einer neuen Zeit.

  • S06E05 Karl May - Der Phantast aus Sachsen

    • November 28, 2004
    • MDR

    1874 öffnen sich die Tore des sächsischen Zuchthauses Waldheim für einen hageren Mann Anfang 30. Er heißt Karl May und ist am Wendepunkt seiner Karriere. Bis dahin galt der träumerische Sohn armer Weber aus dem Erzgebirge als geborener Verlierer, weder zum Lehrer noch zum Ganoven geeignet. Hinter Gittern verwandelt er seine Phantasiewelt in Buchstaben, hat damit Erfolg und wird zum gefeierten Bestsellerautor. Doch sein Hang, Phantasie und Realität zu vermengen, bringt ihn immer wieder in Schwierigkeiten.

Season 7

  • S07E01 Konrad von Wettin - Der Stammvater der sächsischen Könige

    • October 16, 2005
    • MDR

    30. November 1156. Im Dom zu Meißen legt Konrad von Wettin Schild und Schwert, die Zeichen seiner Macht, nieder. Selbstbewusst und ohne Zustimmung des Kaisers vererbt er, der Markgraf von Meißen, alle Ämter und allen Besitz an seine Söhne und begründet damit den Ruhm des Hauses Wettin. Konrads Weg bis dahin ist eine einzige Erfolgsgeschichte. Als zweiter Sohn eines wenig begüterten Adeligen aus dem Saaleland schafft er es an die Spitze der Mark Meißen. Damit gehört er zur Macht-Elite des Römisch-Deutschen Reichs und bald nach zu den bedeutendsten Fürsten seiner Zeit. Doch am Beginn der Traumkarriere des Konrad von Wettin steht ein dunkles Geheimnis...

  • S07E02 Kunz von Kaufungen - Der Prinzenräuber von Altenburg

    • October 23, 2005
    • MDR

    In der Nacht zum 8. Juli 1455 geschieht eines der legendärsten Verbrechen in der Geschichte Mitteldeutschlands: Der Adlige Kunz von Kaufungen entführt aus dem Schloss zu Altenburg die sächsischen Prinzen Ernst und Albrecht. 14 und 12 Jahre alt sind sie, die einzigen Erben des Hauses Wettin, Söhne des Kurfürsten Friedrich II. Im Auftrag seines Landesherrn ist Kunz tapfer in den Krieg gezogen, verwundet worden und in Gefangenschaft geraten. Doch den erhofften Lohn und eine Entschädigung bleibt ihm der Kurfürst schuldig. mit Gewalt will Kunz seine Forderungen erzwingen. Aber er verletzt die Regeln des Fehdenrechts und der Preis, den er für seine Tat zahlt, ist hoch...

  • S07E03 Anna Constantia von Cosel - Aufstieg und Fall einer Mätresse

    • November 6, 2005
    • MDR

    Dresden, Winter 1704: Das Haus des Hofbeamten Hoym steht in Flammen. Entschlossen leitet seine Frau die Löscharbeiten. Als August der Starke herbei eilt, ist er sofort von ihrer Schönheit bezaubert. Anna Constantia wird seine Mätresse und Reichsgräfin von Cosel. Doch ist sie mehr als ein knackiges Weib zum Vorzeigen. Selbstbewusst führt sie ihren eigenen Hofstaat und mischt in der Politik mit - sehr zum Zorn ihrer Gegner. Die bringen sie nach acht Jahren Ruhm und Ehre zu Fall. Ihr Mut kostet die Cosel schließlich sogar ihre Freiheit. als sie den Ehevertrag nicht ausliefert und August die Stirn bietet, wird aus der einst mächtigen Mätresse die Staatsfeindin Nr. 1. Das Verhängnis nimmt ihren Lauf...

  • S07E04 Friedrich Schiller - Dichterfürst und Frauenliebling

    • November 13, 2005
    • MDR

    13. Januar 1782. Eine Sensation um kurpfälzischen Mannheim: die Uraufführung der "Räuber". Wenige Monate später desertiert sein Verfasser, der 22-jährige Regimentsarzt Friedrich Schiller aus der württembergischen Armee, um freier Schriftsteller zu werden. Eine unsichere, unstete Existenz, ein immerwährender Kampf um Anerkennung und materielles Auskommen, um Freundschaft, Liebe und geistige Partnerschaft. Doch am Ende dieses Lebens wird Friedrich Schiller der vielleicht bedeutendste deutsche Dramatiker seiner Zeit sein und gemeinsam mit Goethe verkörpern, was bis heute ein unumstößlicher Begriff ist: die Weimarer Klassik.

  • S07E05 Hugo Junkers - Der Ikarus von Dessau

    • November 20, 2005
    • MDR

    Als "Vater der europäischen Luftfahrt" wird Hugo Junkers häufig bezeichnet. Geboren wird er am 3. Februar 1859 im rheinischen Rheydt. Er kommt mit einer verkrüppelten linken Hand zur Welt und muss zahlreiche Operationen über sich ergehen lassen, die jedoch erfolglos bleiben. Trotzdem versucht er, in allen Dingen besser zu sein, als ein Mensch mit zwei gesunden Händen. Er spielt Klavier, treibt bis ins hohe Alter viel Sport und turnt schwierige Übungen am Reck. Als es ihn 1888 mit knapp 30 Jahren nach Dessau verschlägt, ist für ihn die Vision von einem europäischen Linienflugnetz alles andere als eine fixe Idee. Der Fabrikantensohn hat sehr genaue Vorstellungen von der künftigen Luftfahrt, obwohl man seinerzeit den Flugzeugbau nur für eine Spielerei hält. Vier Jahrzehnte später, in den Goldenen Zwanzigern, organisiert Junkers bereits mit einer eigenen Firma, der "Junkers Luftverkehr AG", von Dessau aus den deutschen Linienflugverkehr, bald sind auch die großen europäischen Städte angebunden.

Season 8

  • S08E01 Katharina die Große – Die Zarin aus Zerbst

    • October 29, 2006
    • MDR

    Ein neuer Herbst und die achte Runde für die MDR-Reihe „Geschichte Mitteldeutschlands“. Fünf Filme über fünf historische Persönlichkeiten, die das Gesicht der Region prägten. Fünfmal Licht und Schatten aus hunderten von Jahren mitteldeutscher Geschichte: Katharina die Große, die es mit den Waffen der Männer von der Provinzprinzessin aus Anhalt-Zerbst zur mächtigsten Zarin Russlands brachte; der thüringische Graf von Gleichen, der einer alten Sage zufolge mit zwei Frauen zugleich verheiratet war; Johann Friedrich Böttger, dessen Ruhm als alleiniger Erfinder des europäischen Porzellans umstritten ist; der Naziverbrecher Reinhard Heydrich aus Halle, der den Mord an den europäischen Juden zu verantworten hat und Walter Ulbricht, dem der Aufstieg vom Tischlergesellen an die Spitze der deutschen Kommunisten nicht an der Wiege gesungen wurde. (Text: mdr)

  • S08E02 Böttger und das Meißner Porzellan – Genialer Erfinder oder Betrüger?

    • November 5, 2006
    • MDR

    Anfang Juni 1707 bekommt August der Starke Post von der Festung Königstein. Der Alchemist Böttger bittet den Monarchen um einen Besuch, denn er wolle „Ihro Majestät Sachen vortragen, welche wahrhafftig von großer Wichtigkeit sind“ und verspricht, er könne „mit Hülffe des Herrn von Zschürnhausen binnen der Zeit von zwei Monaten ein Großes prästieren“. Und wirklich: Im Winter 1707 gelingt in Sachsen „ein Großes“: die Erfindung des Meißner Porzellans, des ersten europäischen Porzellans. Damit wird den Chinesen ihr uraltes Monopol entrissen und die Wirtschaft Europas revolutioniert. Doch bis heute scheint nicht klar, wer der Erfinder gewesen ist. War es der Goldmacher Böttger, sein Lehrmeister Tschirnhaus oder war alles ganz anders? Im Barock steht Porzellan hoch im Kurs. Ganz Europa will das Geheimnis des weißen Goldes entschlüsseln. In Italien, Frankreich, England und Holland arbeiten Spezialisten fieberhaft daran. Doch gelingen wird es im kleinen Kurfürstentum Sachsen. Seit den 1680ern baut dort der Forscher und Leibniz-Freund Ehrenfried Walther von Tschirnhaus riesige Brennspiegel und erzeugt mit ihnen noch nie erreichte Temperaturen. Systematisch experimentiert er mit Tonerden und Silikaten. Schon um 1700 scheint Tschirnhaus der Lösung des Porzellan-Geheimnisses nahe zu sein. (Text: mdr)

  • S08E03 Ehe zu dritt – Die Frauen des Grafen von Gleichen

    • November 12, 2006
    • MDR

    Im Herbst 1539 bekommt Martin Luther einen Brief, der ihn fast zum Wahnsinn treibt. Einer der eifrigsten Verfechter der Reformation bittet ihn darin um einen schier unmöglichen Gefallen: Landgraf Philipp von Hessen, Luthers wichtigster Verbündeter, will die Zustimmung zu einer Doppelehe! Zur Rechtfertigung seines unmoralischen Ansinnens, das einem Sakrileg gleich kommt, benutzt er die Geschichte vom „zweibeweibten“ thüringischen Grafen von Gleichen aus der Zeit der Kreuzzüge. Dieser, so schreibt Philipp, habe im 13. Jahrhundert, nachdem ihm eine orientalische Sultanstochter zur Flucht aus muslimischer Gefangenschaft verholfen habe, den Segen des Papstes erhalten für eine Doppelehe mit Gräfin Ottilia und seiner Retterin. Schweren Herzens und unter politischem Druck ringen sich Luther und Melanchthon dazu durch, ihrem wichtigsten Mitstreiter die Bitte zu gewähren. In einem Brief bitten sie Philipp jedoch, Stillschweigen über das Agreement zu bewahren. Melanchthon nimmt an der Trauung teil, Luther bleibt ihr vorsichtshalber fern. Für die Gegner der Reformation aber ist die Sache, die natürlich durchsickert, ein gefundenes Fressen. Philipps von Luther abgesegnete Bigamie hätte die Reformation und ihre Glaubwürdigkeit beinahe zum Scheitern gebracht … (Text: mdr)

  • S08E04 Reinhard Heydrich – Der Henker aus Halle

    • November 19, 2006
    • MDR

    Im Juni 1932 erhält die NS-Führung in München einen brisanten Brief. Absender ist der Gauleiter von Halle-Merseburg. Ein hoher Funktionär sei Jude! Der Name des Mannes: Reinhard Heydrich, Geheimdienst-Chef der SS. Ein Verbrecher, der verantwortlich ist für den Mord an Millionen von Juden, soll selbst jüdischer Herkunft gewesen sein? (Text: mdr)

  • S08E05 Walter Ulbricht – Der Mann, mit dem niemand rechnete

    • November 26, 2006
    • MDR

    „Möge das Schicksal es verhindern, dass dieser Mensch einmal an die Spitze der Partei kommt. Man muss ihm nur in die Augen schauen, um zu wissen, wie hinterhältig und ehrlos er ist,“ warnte die Frauenrechtlerin und Kommunistin Clara Zetkin schon vor dem jungen Walter Ulbricht. Zwei Jahrzehnte später hat er es geschafft: Der Leipziger Tischlergeselle steht an der Spitze der KPD und bald auch an der Spitze der DDR. Wie kam Ulbricht, der lange Zeit lediglich in der zweiten Reihe als pedantischer Organisator agierte, ganz nach oben? (Text: mdr)

Season 9

  • S09E01 Händel - Das Geheimnis eines Genies

    • October 7, 2007
    • MDR

    Der junge Händel - gut aussehend und weltläufig. Seine ersten Opern wurden in Italien und England ein großer Erfolg. In London setzte man ihm schon zu Lebzeiten ein Denkmal. Über den privaten Händel allerdings ist wenig bekannt. Er war nicht verheiratet, hatte keine Kinder. "Ich führe kein Tagebuch, ich lebe", soll Händel einmal gesagt haben. Doch wie lebte er?

  • S09E02 Alfred Brehm - Der Tiervater aus Thüringen

    • October 14, 2007
    • MDR

    Die Story um das Berliner Eisbärenbaby Knut ist ein Rückfall in jene Zeiten, da Tiere in erster Linie danach bewertet wurden, ob sie dem Menschen Vergnügen bereiten. Kein anderer als der berühmte Naturforscher Alfred Brehm aus dem thüringischen Renthendorf hat diese Auffassung ebenfalls vertreten. Vor über 140 Jahren teilte er die Tiere im Vorwort zum 4. Band seines Bestsellers „Brehms Tierleben“ in verschiedene Kategorien ein. Nicht nach Bau, Fortpflanzung oder Ernährung, sondern danach, wie viel Freude sie dem Menschen bereiten: „Die Säuger sind die Nutzthiere, die Vögel die Vergnügungsthiere des Menschen. Jene müssen zollen und geben, wenn sie vom Menschen nicht vertilgt werden wollen, diese genießen eine Bevorzugung vor allen übrigen Thieren: sie besitzen des Menschen Wohlwollen und des Menschen Liebe.“ (Text: mdr)

  • S09E03 Kaiser Heinrich IV. - Der Tyrann auf dem Thron

    • October 21, 2007
    • MDR

    Was an Scheußlichkeiten über Heinrich IV. berichtet wird, der mit seinem demütigen Kniefall in Canossa 1077 in die Geschichte einging, ist völlig außergewöhnlich und absolut einmalig im gesamten Mittelalter. Heimtückische Morde, Verrat, sogar die Vergewaltigung seiner Ehefrau und seiner Schwester, der Äbtissin von Quedlinburg, soll er angezettelt haben … Dennoch hat sich Heinrich IV. ungewöhnlich lange auf dem Thron gehalten: ganze 50 Jahre. Sprechen die Chronisten die Wahrheit? Oder sind die Abscheulichkeiten von seinen Gegnern erfunden, politische Propaganda in Krisenzeiten im Kampf um die Macht? Bruno von Magdeburg hat uns mit seinem „Buch vom Sachsenkrieg“ die schärfste Kritik an Heinrichs Lebens- und Regierungsführung hinterlassen. Der Kleriker war ein glühender Anhänger der Gegner des Königs, seine Schrift stellt Heinrich als scheußlichen Tyrannen dar. Die Überlieferungen von Heinrichs Feinden sind eindeutig in der Überzahl, aber auch seine Anhänger haben uns Aufschlussreiches hinterlassen: die „Vita Henrici“, von einem Gelehrten aus Heinrichs nahem Umfeld kurz nach dessen Tod geschrieben, beschreibt den König und späteren Kaiser als barmherzigen, guten Herrscher. (Text: mdr)

  • S09E04 Die vertauschte Prinzessin - Die Dunkelgräfin von Hildburghausen

    • October 28, 2007
    • MDR

    Am 7. Februar 1807 kommt in der thüringischen Residenzstadt Hildburghausen gegen Mitternacht ein eleganter Reisewagen an. In den nächsten dreißig Jahren wird sich das Leben des Paares, das sich hier niederlässt, in fast grotesker Geheimhaltung abspielen. Die vornehme Dame zeigt sich nie anders als verschleiert! Und so brodelt seit 200 Jahren die Gerüchteküche: Wer war die „Dunkelgräfin“ von Hildburghausen? (Text: mdr)

  • S09E05 Moritz Schreber - Vom Kinderschreck zum Gartenpaten

    • November 4, 2007
    • MDR

    Bis heute ist der Name Schreber ein Synonym für den Kleingarten am Rande der Stadt. Seit über einem Jahrhundert gehört der „Schrebergarten“ ebenso zum Alltagsvokabular wie der Diesel- oder der Ottomotor. Doch während Rudolf Diesel und August Otto tatsächlich jene Maschinen erfunden haben, besitzt der Leipziger Arzt Daniel Gottlob Schreber an der Kleingartenidylle, die seinen Namen trägt, kaum einen Anteil. Schreber erntete postum den Ruhm für eine Massenbewegung, die er bestenfalls inspirierte. Sein eigentliches Streben galt nicht wohlgeformten Radieschen und leuchtenden Kletterrosen. (Text: mdr)

Season 10

  • S10E01 Albrecht der Entartete - Das schwarze Schaf der Wettiner

    • October 19, 2008
    • MDR

    Auf der Wartburg vor 750 Jahren. Landgraf Albrecht gibt ein großes Fest. Alles, was Rang und Namen hat in Thüringen, feiert mit dem Wettiner und seiner stolzen Gemahlin Margarete, der Tochter des Stauferkaisers Friedrich. Doch die Feier nimmt eine jähe Wendung, als Kunigunde von Eisenberg den Saal betritt. Mit ihrer strahlenden Schönheit zieht die Hofdame die Blicke aller Männer auf sich. Auch der Landgraf hat allein Augen für die wunderschöne Kunigunde. Albrecht, das ist klar, will sie und sonst keine. Kunigunde ist die Liebe seines Lebens – zum Entsetzen von Gemahlin Margarete. Die delikate Dreiecksgeschichte steht am Anfang eines unheilvollen Familienkrieges mit drastischen Folgen für das Fürstenhaus der Wettiner. 1243 wird der dreijährige Albrecht mit der um einiges älteren Kaisertochter Margarete verlobt, mit vierzehn muss er sie heiraten. Sein Vater, der Markgraf von Meißen, will es so, denn er hat einen hochfliegenden Plan: die wettinische Vorherrschaft in Mitteldeutschland. Dafür hat er sich mit dem Kaiser verbündet und Sohn Albrecht mit dessen Tochter verkuppelt. Der Wettinerspross bewährt sich als Ritter in der Schlacht, wird von seinem Vater 1263 zum Landgrafen von Thüringen gemacht und hat beste Chancen auf eine glänzende Karriere. Doch kaum hat Albrecht die Wartburg in Besitz genommen, durchkreuzt er die Pläne seines Vaters. Er trennt sich von der Kaisertochter Margarete und heiratet die Kammerzofe Kunigunde. Sein Vater kocht vor Wut, doch Albrecht steht zu seinem Entschluss und bietet der Familie die Stirn. Was folgt, ist eine blutige Fehde, die den Zusammenhalt der Wettiner auf eine harte Probe stellt. Ein gefundenes Fressen für den König, der seine Macht auf Kosten der Wettiner vermehren will. Albrecht, in Geldnot und von seinen Verwandten in die Enge getrieben, greift zum letzten Mittel: Er verkauft Thüringen an den König und treibt seine Familie so an den politischen Abgrund. Eingeschlossen auf der Wartburg muss Albrecht 130

  • S10E02 Martin Bormann - Hitlers braune Eminenz

    • October 26, 2008
    • MDR

    Als sich im November 1945 die Hauptkriegsverbrecher des Nazireichs vor dem Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg verantworten müssen, erscheint einer der 23 Angeklagten nicht. Martin Bormann, der „Sekretär des Führers“ ist unauffindbar. Vergeblich hatten die Alliierten nach ihm gesucht. Fahndungsplakate und Radioaufrufe blieben ohne Resonanz. Wie auch, kaum einer der besiegten Deutschen kannte den Mann, weder seinen Namen, noch sein Gesicht. (Text: mdr)

  • S10E03 Sibylla von Neitschütz - Die vergiftete Mätresse

    • November 2, 2008
    • MDR

    Seit Jahrhunderten hat August der Starke als „sächsischer Sonnenkönig“ die Phantasie von Zeitgenossen und Nachgeborenen beflügelt. Dresdens Glanz und Gloria sind undenkbar ohne ihn. Doch der Kurfürst von Sachsen und König von Polen hat seinen Ruhm dem unerwartet frühen Tod seines Bruders Johann Georg, des Erstgeborenen, zu verdanken. Er war der Thronfolger, nicht Friedrich August. Und nahezu alles, worum August sich später verdient gemacht hat, findet seinen Anfang schon in der kurzen Regierungszeit seines Bruders. (Text: mdr)

  • S10E04 Felix Graf Luckner - Der Retter von Halle

    • November 9, 2008
    • MDR

    April 1945. Der Vormarsch der Alliierten ist nicht mehr aufzuhalten. Trotzdem befiehlt Hitler die „Verteidigung bis zum letzten Mann“, auch für Halle. Vor der Stadt lagern die „Timberwolves“, die Soldaten der 104. US-Division, und warten auf den Befehl zum Flächenbombardement. Da trifft eine kleine Hallenser Abordnung unter der Führung von Felix Graf Luckner im Quartier der Amerikaner ein. Durch geschickte Verhandlungen verhindert Luckner, dass Halle ein Inferno wie Berlin erlebt. Friedlich wird die Stadt den US-Truppen übergeben. Nach dem gelungenen Coup feiert sich Luckner international als „Retter von Halle“. Zu dieser Zeit ist er 64 Jahre alt und arbeitet mit aller Kraft an der Neubelebung seiner eigenen Legende – der Legende vom Haudegen, Abenteurer und beliebten Volkshelden, vom „Seeteufel“ Luckner. (Text: mdr)

  • S10E05 Glück ohne Ruh' - Goethe und die Liebe

    • November 16, 2008
    • MDR

    Es ist der 3. September 1786. Johann Wolfgang von Goethe verlässt Weimar und bricht unter falschem Namen zu seiner berühmten Italienreise auf. Seine Abreise gleicht einer Flucht. Kein Wunder, die jahrelange unerfüllte, weil platonische Liebe zu der sieben Jahre älteren, verheirateten Charlotte von Stein hat den Dichter zermürbt, die Verantwortung als Staatsmann ihn seiner Kreativität beraubt. Er braucht eine Auszeit. Oder war alles ganz anders, haben sich alle Biografen Goethes geirrt? Hatte der Dichter jahrelang eine heimliche Affäre mit Herzogin Anna Amalia und musste aus Furcht vor Entdeckung nach Italien fliehen, wie ein Weimarer Jurist und Goetheforscher behauptet? (Text: mdr)

Season 11

  • S11E01 Kaiser Barbarossa - Die Legende im Kyffhäuser

    • August 9, 2009
    • MDR

    Friedrich I. ist einer der schillerndsten Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Nicht nur zu seiner Zeit, sondern auch Jahrhunderte später faszinierte er die Menschen. Im Kyffhäuser lebt sein Mythos besonders nach.

  • S11E02 Fritz Sauckel - Hitlers Mann in Thüringen

    • August 16, 2009
    • MDR

    „Nie in meinem Leben war ich für Willkür oder Gewaltakte veranlagt“, steht auf dem Blatt Papier, das vor Fritz Sauckel liegt. Er sitzt in einer Zelle des Nürnberger Militärgefängnisses und schreibt seine Lebenserinnerungen nieder. Es ist ein verzweifelter Versuch, der Verurteilung zu entgehen. Es wird ihm nichts nutzen: Sauckel wird im Morgengrauen des 16. Oktober 1946 gehängt werden. Der amerikanische Hauptankläger im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess, Robert H. Jackson, hatte Hitlers „Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz in Deutschland“, der seit 1942 verantwortlich für die Verschleppung und Ausbeutung von Millionen Menschen in den besetzten Gebieten war, als „den größten und grausamsten Sklavenhalter seit den ägyptischen Pharaonen“ bezeichnet. Wie war es möglich, dass der Sohn eines frommen Kleinstadtbriefträgers bis in die erste Reihe der Täter von Hitlers „tausendjährigem Reich“ gelangen und über das Schicksal von Millionen Menschen bestimmen konnte? (Text: mdr)

  • S11E03 August Horch - Ein Leben auf vier Rädern

    • August 23, 2009
    • MDR

    Sommer 1896. Der junge Ingenieur August Horch besucht mit seiner Verlobten die Leipziger Pferderennbahn. Doch nicht galoppierende Vollblüter oder die Aussicht auf satte Wettgewinne locken Horch. Es ist das erste serienreife Motorrad Deutschlands, das an diesem sonnigen Tag in Leipzig-Scheibenholz präsentiert werden soll. Der Anblick der Hildebrand & Wolfmüller elektrisiert den jungen Horch. Er vergisst Freundin und Hund, steigt auf das Ungetüm und rattert los … Und auch wenn die kühne Probefahrt im Staub endet, ist dieser Tag die Geburtsstunde des Autopioniers Horch. Ein reichliches Jahrzehnt später wird er zum Begründer der Autoindustrie in Sachsen. (Text: mdr)

  • S11E04 Ernst Thälmann - Wie er wirklich war

    • September 13, 2009
    • MDR

    KZ Buchenwald, 17. August 1944. Gegen Mitternacht passiert eine schwarze Limousine das Lagertor. Aus dem Auto steigen drei Gestalten in Ledermänteln und ein vierter Mann. Besondere Kennzeichen: große, kräftige Statur und kahler Kopf. Zusammen mit SS-Leuten verschwinden die Ankömmlinge im Keller des Krematoriums. Kurz darauf fallen Schüsse. Beim Hinausgehen sagt einer: „Das war der Kommunistenführer Thälmann.“ Drei Tage zuvor erschien Heinrich Himmler zum Rapport bei Hitler in der Wolfsschanze. Als letzten Punkt kritzelte er auf seinen Merkzettel: „Thälmann ist zu exekutieren.“ (Text: mdr)

  • S11E05 Katharina von Bora - Nonne, Geschäftsfrau, Lutzers Weib

    • September 20, 2009
    • MDR

    Keuschheit könne man ebenso wenig geloben, wie die Nase auf dem Rücken zu tragen, lautet eine der Thesen des Reformators Martin Luther. Als der aufrührerische Mönch die entlaufene Nonne Katharina von Bora heiratet, löst das einen Skandal aus. „Mönchshure“ nennt die katholische Kirche Katharina – und macht sie damit berühmt. Für die junge sächsische Adlige ist das Mittelalter am Karsamstag 1523 vorbei, als sie aus dem Kloster Marienthron in Nimbschen bei Grimma flieht. Seit 1515 mit Gott verheiratet und kahlgeschoren, ist Katharina selbstbewusst, gebildet und eigensinnig. Sie deutet die Zeichen der neuen Zeit auf ihre Weise: Mit elf anderen Nonnen flieht sie unter Todesgefahr aus dem Kloster nach Wittenberg. Die meisten der ehemaligen Nonnen werden sehr schnell verheiratet. Nur Katharina nicht. Sie verliebt sich in den Nürnberger Patriziersohn Hieronymus Baumgärtner. Doch dieser wird nach Hause zurückbeordert und standesgemäß verheiratet. Und auch Luther hatte zunächst ein Auge auf eine andere geworfen. (Text: mdr)

Season 12

  • S12E01 Manfred von Ardenne - Der wendige Baron

    • October 10, 2010
    • MDR

    In der DDR kannte jedes Kind seinen Namen. In der Ulbricht-Ära war Manfred von Ardenne der Vorzeigewissenschaftler des Regimes, hofiert, mit Preisen überhäuft und als Ratgeber des SED-Chefs wohlgelitten. Und auch wenn sich unter Ulbrichts Nachfolger das Verhältnis abkühlte, blieb Ardennes Sonderstellung unter der Ägide Honeckers unangetastet. Hoch über Dresden kündete Ardennes Villa auf dem Weißen Hirsch von der vermeintlichen Möglichkeit, einer genormten und reglementierten Gesellschaft zu trotzen. Kaum verwunderlich, dass sich um die anachronistische Figur des „roten Barons“ bis heute eine geheimnisvolle Aura rankt. Spekuliert wurde über den Wert seiner wissenschaftlichen Arbeit ebenso wie über das Maß der Privilegien, die ihm die Mächtigen gewährten. Zu Recht sah sich Ardenne als einen der letzten Universalgelehrten. Doch so groß seine Meriten als Forscher auch sind, es bleibt die Frage, welchen Preis der Baron für die Erfüllung seiner Forscherträume in den beiden Gesellschaftssystemen, in denen er lebte und wirkte, zu zahlen bereit war. (Text: mdr)

  • S12E02 Karl Liebknecht - Der Märtyrer der Revolution

    • October 17, 2010
    • MDR

    "Die Bande hasst mich in den Tod; und das ist's, was mich immer wieder tröstet und sicher macht", so Karl Liebknecht 1908. Neben Rosa Luxemburg gehörte er zu den herausragenden Akteuren der Revolution von 1918/19. Tausende jubelten ihm am 9. November 1918 zu, als er vom Balkon des Berliner Hohenzollern-Schlosses die "freie sozialistische Republik" ausrief. Die Menschen liebten ihn, den einzigen deutschen Politiker, der den Krieg von Beginn an verurteilt hatte. Er war strahlendes Symbol der Revolution. Sechs Tage später wurde er von seinen Feinden ermordet. Bis heute herrscht Uneinigkeit darüber, wie er und sein Wirken zu bewerten sind. Für die einen ist Liebknecht der aufrichtige Kämpfer für eine bessere Welt. Für andere ist er ein gefährlicher Linksradikaler, der Deutschland in einen Bürgerkrieg stürzen wollte.

  • S12E03 Käthe Kruse - Die Puppenmacherin und ihre große Liebe

    • October 24, 2010
    • MDR

    Käthe Kruses Puppen sind Sammlerobjekte. Millionen Kinder wurden von den anschmiegsamen "Kindern für Kinder" auf ihrem Lebensweg begleitet. Die Puppen machten auch den thüringischen Kurort Bad Kösen weltberühmt. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend, startete Käthe Kruse um 1900 in Berlin eine Schauspielkarriere. Sie hatte eine Liebesbeziehung zu dem fast 30 Jahre älteren Bildhauer Max Kruse. Der Mann, der mit ihr zwar Kinder hatte, sich aber jahrelang nicht öffentlich zu ihr bekennen wollte, weckte eine andere Seite ihrer Kreativität. Sein Ausspruch: "Nee, ick koof euch keene Puppen, macht euch selber welche!" wurde zum Anstoss für Kathe Kruses atemberaubenden Aufstieg zu einer der bedeutendsten Unternehmerinnen des vergangenen Jahrhunderts und zur Inhaberin einer weltbekannten Puppenmarke.

  • S12E04 Thomas Müntzer - Der Satan von Allstedt

    • October 31, 2010
    • MDR

    „Dran, dran, so lang ihr Tag habt. Gott geht euch voran, folget, folget.“ (Thomas Müntzer, 1525). Thomas Müntzer, geboren 1489 in Stolberg, hingerichtet 1525 bei Mühlhausen, gilt heute oft als Außenseiter der Reformation. Dabei war er es, der als erster den Ablasshandel der katholischen Kirche anprangerte, der die deutschsprachigen Gottesdienste einführte, dessen deutsche Kirchenlieder bis heute Bestandteil der evangelischen Gesangsbücher sind. Dennoch ist nicht er, sondern Martin Luther zu der Ikone der Reformation geworden. Müntzers Nachruhm ist deutlich geringer und aus mehrfachem Grund getrübt. (Text: mdr)

  • S12E05 Kaiserin Adelheid - Die mächtigste Frau der Ottonen

    • November 7, 2010
    • MDR

    Otto I. kennt man – als Otto den Großen, als Erneuerer des Kaisertums. Aber wer hätte gedacht, dass auch neben bzw. hinter ihm eine starke Frau stand, ohne die er die Kaiserkrone wohl nicht erlangt hätte? Adelheid von Burgund, Königin von Italien, Kaiserin des ottonischen Reichs: Über ein halbes Jahrhundert bestimmt sie maßgeblich die Geschicke des Reiches und die Geschichte der Ottonen – erst als Königin an Ottos Seite, dann als Kaiserin, später als Mutter und Großmutter zweier weiterer Kaiser. Sie verschafft Otto die Kaiserkrone, macht mit kluger Diplomatie, Schenkungen und ihren Netzwerken Politik und sichert so den Fortbestand der ottonischen Dynastie. (Text: mdr)

Season 13

  • S13E01 Generalfeldmarschall Paulus - Der Verlierer von Stalingrad und die DDR

    • October 16, 2011
    • MDR

    Auch in diesem Jahr stellt der MDR fünf bedeutende Persönlichkeiten Mitteldeutschlands vor. Jede hat auf ihre Art Geschichte geschrieben und prägende Spuren in Mitteldeutschland hinterlassen. Das Spektrum reicht vom frühen Mittelalter bis hinein in die Anfangsjahre der DDR. Es geht um Könige und Hexen, um Ritter, Generäle und Maitressen. Es geht aber auch um Macht und Gehorsam, Krieg und Frieden, Sieg und Niederlage. Wir zeigen die vielen spannenden Geschichten hinter der Geschichte. Dabei stehen nicht nur einzelne Personen im Fokus, vielmehr geht es um historische Ereignisse, um Phänomene und Entwicklungen, die weitreichende Folgen hatten. Alle fünf Filme zeigen: Die Geschichte Mitteldeutschlands hat bedeutende Auswirkungen bis in die Gegenwart. (Text: mdr)

  • S13E02 Die Mätresse des Königs - Fürstin von Teschen und August der Starke

    • October 23, 2011
    • MDR

    Ursula Katharina Lubomirska ist gerade mal 17 Jahre alt, als August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen, auf sie aufmerksam wird. Keine drei Jahre später ist sie die offizielle Mätresse des Königs. Sie wird eine der bedeutendsten unter Augusts zahlreichen Geliebten, wird Beraterin und enge Freundin des Herrschers. Doch dann trifft sie auf die Kurfürstin, Augusts Ehefrau Christiane Eberhardine. Wird Katharina im Kampf um Macht und Einfluss an Augusts Seite gewinnen? Kann sie sich in Dresden, dem Zentrum der Macht, durchsetzen? Denn dort hat die Polin viele Feinde. Was steckt hinter der Mätressenwirtschaft am sächsischen Hof? Geschichte Mitteldeutschlands erzählt die spannende Geschichte der späteren Reichsfürstin von Teschen und der Mätressenwirtschaft am sächsischen Hof. (Text: mdr)

  • S13E03 Die Brockenhexe - Hetzjagd an der Elbe

    • October 30, 2011
    • MDR

    Es ist die Zeit kurz nach Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges, der auch um die Religion geführt wird. Hunger und Seuchen drohen. Allgemeine Unsicherheit macht sich breit. Bald brennen überall im Land die Scheiterhaufen. Vor allem Frauen fallen den erbarmungslosen Hexenjägern zum Opfer. Auch die Schweinemagd Maria Kleinecke aus Groß Salze an der Elbe wird im September anno 1619 vor Gericht gestellt. Der Film erzählt ihre Geschichte und rollt den Fall rund 400 Jahre später neu auf. Wenn sich zu Halloween wieder etliche Menschen als Hexe verkleiden, bringt "Geschichte Mitteldeutschlands" Licht in das dunkle Zeitalter der Hexenjagd.

  • S13E04 Der erste Sachse auf dem Königsthron: Heinrich I.

    • November 6, 2011
    • MDR

    Riade an der Unstrut in Thüringen, 15. März 933: Für König Heinrich, den Sachsen aus Merseburg, geht es um alles oder nichts. Ein gefährlicher Gegner bedroht seit Jahrzehnten das Königreich: Die Ungarn - nun will er sie schlagen und damit das Reich sichern, das er gegen den Widerstand der Franken, der Bayern und der Schwaben mühsam geeint hat. Aber wie will er gegen die Steppenreiter mit ihrem todbringenden Reflexbogen ankommen, gegen den es bislang keine Gegenwehr gab?

  • S13E05 Liebe im Mittelalter - Die Skandale des echten Tannhäuser

    • November 13, 2011
    • MDR

    Er ist der Mann, der die Liebe nach Mitteldeutschland bringt: Ritter Tannhäuser. Er schreibt die erotischsten Minnelieder des Mittelalters – überliefert im "Codex Manesse". Später wird er zur Legende, eine Gestalt gefangen in Intrigen und Liebeswahn. Aber wer war dieser Ritter Tannhäuser wirklich?

Season 14

  • S14E01 Erich Honecker - Der Weg zur Macht

    • August 19, 2012
    • MDR

    April, 1971. Ein ganz normaler Frühlingstag. Die Menschen in der DDR gehen ihren alltäglichen Beschäftigungen nach. Nichts deutet darauf hin, dass dies einer der bedeutendsten Tage in der Geschichte der DDR werden wird, als sich am frühen Morgen Erich Honecker mit seinem Begleitschutz auf den Weg zu Walter Ulbrichts Ferienhaus am Döllnsee macht. Doch der zweitmächtigste Mann der DDR plant Ungeheuerliches: Er will Walter Ulbricht absetzen, sich selbst an die Spitze von Partei und Staat setzen. Der Film zeichnet die Ereignisse jenes Tages detailliert nach und erzählt in Rückblenden die wechselvolle Geschichte der beiden wichtigsten Männer der DDR. Wie konnte es dazu kommen, dass ausgerechnet Erich Honecker, das Ziehkind Ulbrichts, diesen aus dem Amt drängen will? Honecker, der seinen Aufstieg ausschließlich Walter Ulbricht zu verdanken hat? (Text: mdr)

  • S14E02 Ilse Koch - Die Hexe von Buchenwald

    • August 26, 2012
    • MDR

    Es ist einer der aufsehenerregendsten Prozesse der Nachkriegszeit: 1947 steht in Dachau eine Frau vor Gericht, die der Weltöffentlichkeit nur unter dem Namen „Die Hexe von Buchenwald“ bekannt ist. Ilse Koch, die Ehefrau des früheren Kommandanten des Konzentrationslagers in der Nähe von Weimar. Grauenhafte Erzählungen ranken sich um sie, die bekannteste ist die über ihre angebliche Vorliebe für Lampenschirme aus tätowierter Menschenhaut. (Text: mdr)

  • S14E03 Karl Stülpner - Der Robin Hood des Erzgebirges

    • September 2, 2012
    • MDR

    Karl Stülpner ist schon zu Lebzeiten eine Legende. Dazu trägt er vor allem selbst bei. Als über 70-Jähriger schildert er dem Schriftsteller Carl Schönberg seine Biographie. In ihr erscheint er in zahlreichen Geschichten als verwegener Jäger und Beschützer der Armen. Er erlegt das Wild in den Wäldern der Reichen und gibt das Fleisch den Bedürftigen. Dafür wird er von der Obrigkeit gesucht und gejagt, vom Volk aber gefeiert. (Text: mdr)

  • S14E04 Reinhard Gehlen - Der Meisterspion und die Nazis

    • September 9, 2012
    • MDR

    März 1945 – die letzten Kriegstage in Mitteldeutschland. Einer der wichtigsten Männer in Hitlers fanatischem Kampf gegen die Sowjetunion trifft Vorbereitungen zum Seitenwechsel: Reinhard Gehlen, Chef der Spionageabteilung „Fremde Heere Ost“, kopiert seine brisanten Spionage-Unterlagen auf Mikrofilm und beschließt, sich mit diesen wichtigen Unterlagen den Amerikanern zu stellen. (Text: mdr)

  • S14E05 Karl der Große - Der Aufstand der Thüringer

    • September 16, 2012
    • MDR

    Es ist ein Kampf wie David gegen Goliath. Ein kleiner Stammesführer aus Thüringen lehnt sich gegen den mächtigsten Herrscher der Christenheit auf. Auf der einen Seite: der eher unbekannte Graf Hadrad aus Thüringen, auf der anderen Seite Karl der Große, der wenige Jahre zuvor gezeigt hat, zu welchen Grausamkeiten er fähig ist, um seine politischen Ziele durchzusetzen. Tausende Sachsen wurden erbarmungslos niedergemetzelt, als das Gebiet endgültig in Karls Reich „eingegliedert“ wurde. (Text: mdr)

Season 15

  • S15E01 Hilde Benjamin - Die Scharfrichterin der DDR

    • August 4, 2013
    • MDR

    Bernburg im Dezember 1950: Hilde Benjamin ist heimgekehrt. Hier an der Saale wurde sie geboren und genau hier will sie jetzt vor aller Welt beweisen, dass sich die Partei auf sie verlassen kann. Die Kameras sind auf sie gerichtet, die Mikrophone bereit, das Spektakel kann beginnen: Wieder ein öffentlicher Prozess, wieder drakonische Strafen, wieder ein Auftritt, der die Feinde der Partei das Fürchten lehren soll. Der Film über Hilde Benjamin ist der Auftakt der diesjährigen 15. Staffel „Geschichte Mitteldeutschlands“. Als gnadenlose Richterin verhängte sie im Akkord Zuchthausstrafen, als linientreue Justizministerin gab sie der politischen Willkür den Anschein von Gesetzlichkeit. „Blutige Hilde“ oder „Rote Guillotine“ wurde sie genannt. Ihr Name steht noch heute für Schauprozesse und Todesstrafen, viele verbinden mit Hilde Benjamin die zum Klassenkampf- und Unterdrückungsinstrument degradierte DDR-Rechtsprechung. Doch bevor Hilde Benjamin zur Frontfrau des SED-Unrechtssystems aufstieg, gehörte sie selbst zu den Opfern. Die Nazis belegten die junge Juristin mit Berufsverbot, bedrohten ihr Kind und ermordeten ihren Mann. War es Rachsucht oder politischer Fanatismus, der sie nach dem Krieg den Spieß einfach umdrehen ließ? Warum wurde aus der Verfolgten die Verfolgerin und warum aus der Anwältin der Entrechteten, eine Richterin im Dienst der Diktatur? Fragen, wie diesen geht die neue Folge der „Geschichte Mitteldeutschlands“ nach. Dargestellt wird die überzeugte Kommunistin von Schauspielerin Anke Sevenich, die sich gründlich auf ihre Rolle vorbereitet hat: „Hilde Benjamins Urteile waren gnadenlos, aber was mich beeindruckte, war diese Gelassenheit, diese innere Ruhe, die von ihr ausgingen, selbst wenn sie Todesurteile verhängte.“. (Text: mdr)

  • S15E02 Roland Freisler - Hitlers williger Vollstrecker

    • August 11, 2013
    • MDR

    7. September 1944, 8 Uhr. Im Berliner Kammergericht kommt an diesem Tag der Volksgerichtshof zusammen. In einer Einzelzelle im Erdgeschoss wartet bereits der Angeklagte Carl Goerdeler. Der ehemalige Oberbürgermeister von Leipzig kauert auf einer Holzbank, er ist mager, auf dem Handrücken und am Unterarm sind Blutergüsse - die Gestapo hat ihn vernommen. Goerdeler ist einer der Verschwörer des 20. Juli 1944, wochenlang war sein Steckbrief in den Zeitungen abgedruckt, schließlich hat ihn eine Luftwaffenhelferin für eine Million Reichsmark verraten.

  • S15E03 Mathilde von Quedlinburg - Vom Mädchen zur Machtfrau

    • August 18, 2013
    • MDR

    Im Alter von gerade mal elf Jahren trägt Mathilde, die erste Äbtissin von Quedlinburg, die Verantwortung für eine der wichtigsten Städte des Reiches. Sie übernimmt die Führung des Stifts und trägt im alufe der Jahre maßgeblich zur großen Bedeutung Quedlinburgs bei. Sie selbst wird zur mächtigsten Frau des Reiches, trotz gewaltiger Widerstände. Quedlinburg, Winter 998. Eine Schar bewaffneter Ritter überfällt das hochadelige Damenstift in Odessa, entführt ein Mädchen aus einer der wichtigsten Familien des Reiches: Liudgard, die Tochter des Markgrafen von Meißen. Hinter der gewaltsamen Entführung verbirgt sich eine Geschichte um Eheversprechen, Wortbrüche und verletzte Familienehre. Denn auch der Anführer der Entführer, Werner von Walbeck, entstammt aus einer mächtigen Adelssippe. Er will das Mädchen, das ihm zur Frau versprochen wurde. Ein Eheversprechen, das kurz darauf aber wieder rückgängig gemacht wurde. Der Brautraub ist nichts anderes als eine Kampfansage an Mathilde, Tochter Ottos des Großen, erste Äbtissin von Quedlinburg und Stellvertreterin des Königs, ihres Neffen Otto III. Wie wird sie reagieren? Kommt es zu einer Fehde, die das gesamte Reich bedroht? Muss Werner den Überfall mit seinem Leben bezahlen? „Geschichte Mitteldeutschlands“ taucht tief in diese konfliktreiche Situation ein und schildert dabei überraschende Spielregeln mittelalterlicher Politik. Der Film zeigt auch, dass das Mittelalter nicht immer nur „dunkel“ und gewaltverherrlichend war, im Gegenteil, in manchen Dingen war es sehr modern. Durch Rücksprünge in die Jugend Mathildes erfährt der Zuschauer viel über den Alltag junger mittelalterlicher Mädchen: Schon mit 11 Jahren hat Mathilde die Leitung der religiösen Frauengemeinschaft übernehmen müssen, eine Art Elite-Internat des 10. Jahrhunderts. Ein Alltag voller Gehorsam und Disziplin, Keuschheit und Gelehrsamkeit, Gebete und Jungmädchenträume, die sich oft nicht allzu sehr von den Träumen heuti

  • SPECIAL 0x5 Prag 68

    • August 18, 2013
    • MDR

    „Es lebe die Tschechoslowakei, es lebe die Freiheit, es lebe die Freundschaft.“ Nach diesem letzten Satz des Radiosprechers endete nicht nur im Tschechoslowakischen Radio eine Ära von bis dahin unglaublicher Freiheit in Medien, Politik und Gesellschaft. In der Nacht vom 20. auf den 21. August 1968 überschreiten Armeen des Warschauer Pakts die Grenzen und zerstören die Hoffnung von Millionen von Menschen in Ost und West auf einen „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“. In einer multimedialen Themenwoche zum 45. Jahrestag der Niederschlagung des Prager Frühlings begibt sich der MITTELDEUTSCHE RUNDFUNK auf eine Geschichtsreise ins Jahr 1968. In verschiedenen Fernsehdokumentationen und Beiträgen im Magazin Geschichte Mitteldeutschlands, im Hörfunk und Internet wird der Prager Frühling und dessen Auswirkungen auch auf die benachbarte DDR erkundet und der Niederschlagung gedacht. City-Frontmann Toni Krahl, verhaftet nach einer kurzen Schweigedemo gegen die Okkupation, Florian Havemann und Friedrich Schorlemmer berichten neben vielen weiteren Zeitzeugen von den Hoffnungen und Niederlagen, die sie mit dem Prager Frühling verbanden. Gunter Schoß, der „Mister Geschichte“ des MITTELDEUTSCHE RUNDFUNKS, präsentiert zum Auftakt der tschechischen Woche zwei Dokumentationen, die sich mit der Geschichte des Nachbarlandes und den Beziehungen zur DDR rund um den Prager Frühling auseinandersetzen. Erstmals kommt dabei der während der Leipziger Dokumentarfilmwoche mit dem MDR-Filmpreis ausgezeichnete Dokumentarfilm „Tagebuch aus Prag“ zur deutschen Fernsehausstrahlung. Über einen Zeitraum von 37 Jahren begleitet die Dokumentarfilmerin Helena Treštíková das Leben der tschechischen Familie Kettner. Von der Geburt des ersten Sohnes Honza 1974, über den ersten Schultag der Kinder im sozialistischen Schulsystem bis hin zum EU-Beitritt von Tschechien im Jahr 2004: immer schimmert die Zeitgeschichte durch dieses sehr persönliche Familienportrait. Gekonnt verwe

  • S15E04 Markus Wolf - Mielkes bester Mann

    • August 25, 2013
    • MDR

    Ost-Berlin, September 1990. Die DDR wickelt sich endgültig ab. Der Countdown zur Wiedervereinigung läuft. Die Mehrheit der Bevölkerung will nun endlich Gerechtigkeit: Die Mächtigen im SED-Staat sollen zur Verantwortung gezogen werden. Besonders die obersten Chefs der Stasi – ehe es zu spät ist, die Beweise vernichtet, die Schuldigen über alle Berge sind. Für manche Top-Kader bedeutet das: Rette sich, wer kann. Auch der frühere Stasi-General Markus Wolf will sich der drohenden Verhaftung entziehen. Es ist der Beginn einer langen Flucht, die den ehemaligen Stellvertreter Erich Mielkes lange in Atem halten wird. Wird er den bundesdeutschen Vollzugsbehörden entkommen? Kann er auf die Hilfe seiner alten Freunde vom KGB bauen? Welche Rolle spielt ein westdeutscher Adliger, der den einstigen Klassenfeind bei seiner Flucht tatkräftig unterstützt? Es sind Fragen wie diese, die die Dokumentation „Markus Wolf – Mielkes bester Mann“ aus der Reihe „Geschichte Mitteldeutschlands“ beantwortet. Dabei beleuchtet der Film eine der spannendsten Biographien des 20. Jahrhunderts: Jahrzehntelang war Markus Wolf der „Mann ohne Gesicht“, der Meisterspion und Chef eines der erfolgreichsten Auslandsspionagedienstes des Kalten Krieges. Charismatisch, intelligent, elegant, erfolgreich: Generaloberst Markus „Mischa“ Wolf galt als Ausnahmeerscheinung in der Führungsriege der DDR, ein Mythos in Ost und West. Wie wurde aus diesem Mann der Chef eines riesigen Spionage-Konzerns mit tausenden Spionen und Informanten in der DDR und in Westdeutschland? Wer ist der Mann, der Mitte der 80er-Jahre plötzlich von all seinen Posten zurücktritt und plötzlich selbst beschattet wird? Dessen beruflicher Werdegang von Begriffen wie Kanzleramtsspion, Überläufer, Verräter oder „Romeo-Agenten“ geprägt war und der sich im November ’89 doch auch gerne an der Spitze der Reformbewegung gesehen hätte? „Geschichte Mitteldeutschlands“ begibt sich auf die Spuren des berücht

  • S15E05 Sachsen am Abgrund: Friedrich August I. und Napoleon

    • September 1, 2013
    • MDR

    Es ist die bis dahin größte Schlacht der Weltgeschichte – und sie findet mitten in Sachsen statt. Einer der Hauptakteure hat im Oktober 1813 längst sein Dresdner Schloss verlassen und sitzt beinahe apathisch im Keller seines Leipziger Stadthauses: Unfähig, Entscheidungen zu treffen, erlebt der sächsische König Friedrich August I. an der Seite Napoleons die Völkerschlacht. Ausgerechnet in dieser für Sachsen so bedeutenden Epoche sitzt mit Friedrich August I. ein äußerst wankelmütiger Monarch auf dem Thron. Das einst so stolze Sachsen steht unter seiner Regentschaft vor dem Untergang. Kaum ein Herrscher wechselte so oft die Seiten wie Sachsens unentschlossener Monarch Friedrich August I.: Vom erbitterten Gegner Napoleons wandelt er sich zu dessen engstem Verbündeten. Napoleon macht ihn daraufhin vom Kurfürst zum König. Doch als die französische „Große Armee“ mitsamt ihren sächsischen Hilfstruppen vernichtend geschlagen aus Russland heimwärts taumelt, will der Sachsen-König wieder die Fronten wechseln. Er plant einen geheimen Bündnisvertrag mit Österreich, das an der Seite Russlands und Preußens gegen Napoleon kämpft. Aber warum sitzt Friedrich August I. am Ende der Völkerschlacht auf der Verliererseite? Wie kommt es, dass der König in preußischer Gefangenschaft über die Hälfte seines Territoriums an den Erzrivalen Preußen abgeben muss? Wie hätte er das einst so stolze Sachsen in der ersten Liga der europäischen Mächte halten können? Winfried Glatzeder spielt den wankelmütigen Sachsenkönig in einer neuen aufwendig produzierten Folge der Reihe „Geschichte Mitteldeutschlands“: „Ich mag Figuren, die gebrochen sind“, sagt der Charakter-Schauspieler über den Titelhelden Friedrich August I. Passend zum 200. Jubiläum der Völkerschlacht zeigt das MDR FERNSEHEN einen eindrücklichen Film über einen der Hauptakteure dieser dramatischen Zeit in Mitteldeutschland. (Text: mdr)

Season 16

  • S16E01 Wolfgang Vogel - Der DDR-Anwalt mit dem goldenen Mercedes

    • July 27, 2014
    • MDR

    Nicht nur sein Auto hat polarisiert. Wolfgang Vogel selbst ist bis heute eine der umstrittensten Personen der DDR-Geschichte: Ein Mann, der sich mit Stasi und Politbüro einließ. Ein Vermittler, der mit Herbert Wehner und Erich Honecker am Tisch saß. Und ein Jurist, der dafür sorgte, dass zigtausende inhaftierte DDR-Bürger in die Bundesrepublik ausreisen konnten. Bis heute scheiden sich die Geister an dem Mann, der den Freikauf von 34.000 DDR-Häftlingen initiierte und bei der Freilassung von 150 Agenten aus 23 Ländern involviert war. Wie kam diese vielleicht ungewöhnlichste Karriere der DDR zustande? Wer war Wolfgang Vogel wirklich und wie wurde aus dem Familienvater der geschäftige Politberater, der mit Ost und West speist, der CIA und KGB den Weg durch den dichten Agentendschungel weist? Mit Hilfe von Archivmaterial, dokumentarischen und szenischen Elementen sowie Interviews mit engen Weggefährten wird ein facettenreiches Bild des Anwalts gezeichnet. So spricht Vogels Sohn Manfred erstmals für eine TV-Dokumentation über seinen Vater und besucht mit der Filmcrew nach Jahren die im Originalzustand erhalten gebliebene einstige Berliner Wohnung der Familie, in der die mächtigen Akteure der Politik aus Ost und West aus- und eingingen. Zeitzeugen wie Helmut Schmidt lassen die Atmosphäre der Verhandlungen hinter verschlossenen Türen lebendig werden.

  • S16E02 Canaletto - Der Maler hinter dem Dresden-Mythos

    • August 3, 2014
    • MDR

    Dresden im augusteischen Zeitalter. Eine strahlende Metropole. Glanz und Pracht des Barocks. Verantwortlich für dieses noch heute gefeierte Bild ist ein Venezianer: der Maler Bernardo Bellotto, genannt Canaletto. Wie kein anderer Maler ist Canaletto mit Dresden verbunden. Vor allem seit der Zerstörung Dresdens während des 2. Weltkriegs sind seine Gemälde zu emotionalen Ikonen geworden, halten sie doch die Erinnerung an die prunkvolle Epoche Dresdens unter August dem Starken und seinem Sohn August III. aufrecht. Canalettos 14 großflächigen Darstellungen der Stadt prägen die heutige Vorstellung vom barocken Alltag Dresdens. Dafür wurde Canaletto von allen gefeiert. Er, der einfache Bürgersohn aus dem fernen Italien, schafft einen unglaublichen Aufstieg in Dresdens High-Society. Fürsten und Grafen gehören zu den Kunden des Hofmalers, sein Gehalt ist atemberaubend hoch. Doch spätestens mit dem Tod seiner Förderer ändern sich die Vorzeichen. Er, der gefeierte Maler-Fürst, hat plötzlich keine Aufträge mehr. Sein Malstil ist scheinbar nicht mehr gefragt, die Zeiten, so sagt man, haben sich geändert. Aber stimmt das wirklich? Oder sind es seine vielen Neider, die den Kunst-Star aus der Stadt vertreiben wollen? Der Film aus der MDR-Reihe „Geschichte Mitteldeutschlands“ schaut hinter den Mythos „Canaletto“ und zeichnet dabei nicht nur ein aufschlussreiches Bild des berühmten Malers, sondern wagt ein Blick auf das barocke Dresden, den man so noch nicht gesehen hat. Denn auch in Dresden war nicht alles Gold, was glänzte. Wie viel Wahrheit steckt also in den berühmten Stadtansichten? Wie wurde aus einer Verwaltungsstadt eine blühende Residenzstadt? Und wie wirkten sich die Veränderungen in der Stadt auf das Leben der ganz normalen Bürger aus? Und mit welchen Schwierigkeiten hatte Canaletto, der Mann hinter dem Mythos Dresden, zu kämpfen?

  • S16E03 Wernher von Braun - Das düstere Geheimnis des Raketenmanns

    • August 10, 2014
    • MDR

    Februar 1969. Wernher von Braun, der vielleicht berühmteste Wissenschaftler seiner Zeit, steht vor seinem größten Erfolg. Apollo 11, von Brauns Rakete zum Mond, ist kurz vor dem Start. Die ganze Welt schaut jetzt auf ihn, nichts darf schief gehen im Wettrennen der Supermächte um die Vorherrschaft im All. Doch ausgerechnet jetzt werden die Schatten aus der Vergangenheit lebendig. Wernher von Braun muss als Zeuge aussagen, in einem Prozess gegen Verantwortliche des Konzentrationslagers Mittelbau Dora. Droht nun, kurz vor seinem größten Erfolg, sein tiefer Fall? Wer weiß von seiner NS-Vergangenheit? Was, wenn seine SS-Mitgliedschaft bekannt wird? Es könnte ihn die Karriere kosten und Kennedys Mondprojekt stünde damit vor dem Scheitern.

  • S16E04 Elsa Brändström - Der Engel von Sibirien

    • August 17, 2014
    • MDR

    Elsa Brändström, unzählige Straßen, Kindergärten und Schulen tragen in Deutschland ihren Namen. In den 1920er-Jahren wird sie weltweit als „Mutter von Neusorge“ und „Engel von Sibirien“ verehrt. Die Presse feiert sie als Star und Heilige zugleich. Sie wird mit Preisen überhäuft, mehrmals für den Friedensnobelpreis nominiert und von Hitler hofiert. Heute kennt niemand mehr Elsa Brändström. Wer war diese Frau und warum wird sie auch nach dem Krieg zu einer der wichtigsten Frauen Mitteldeutschlands? Sibirien mitten im Ersten Weltkrieg, überall Tod und Verderben. Genau dorthin zieht es die junge reiche Adelstochter. Freiwillig geht sie in diese Hölle und wird für Tausende deutscher Soldaten zu einem wahren Engel. Wieso entscheidet sich diese Frau für unendliches Leid statt für ein Leben in Saus und Braus? „Elsa Brändström – Der Engel von Sibirien“ ist das Porträt einer Frau, die zaudert und leidet, die kämpft und überlebt. Eindrucksvolle Inszenierungen zeigen sie in den Gefangenenlagern Sibiriens. Erstmals filmt ein Kamerateam im Schloss Neusorge, dem ehemaligen Waisenheim in Mittweida. Neben Historiker Jochen Oltmer und der Honorarkonsulin Schwedens Petra Löschke kommt auch Elsa Brändströms Stiefsohn Konrad Ulich zu Wort. Seine Schilderungen zeigen den Menschen Elsa Brändström.

  • S16E05 Gustav Adolf II. - Der Kampf um Magdeburg

    • August 24, 2014
    • MDR

    Der katholische Kaiser Ferdinand II. lässt die neutrale reiche Handelsstadt Magdeburg, Bollwerk der Reformation, Anfang des 16. Jahrhunderts belagern. Bislang konnte sich die Stadt aus allen Kampfhandlungen heraushalten. Die Magdeburger Bürger wollen nicht kampflos aufgeben und bitten den Schwedenkönig Gustav Adolf II. im Dreißigjährigen Krieg um Hilfe. Und so fällt ein ausländischer Herrscher mit seiner gesamten Kriegsmacht in Mitteldeutschland ein. Es ist der Beginn eines dramatischen Kampfes und der Auftakt des Films „Geschichte Mitteldeutschlands: Gustav Adolf II. – Der Kampf um Magdeburg“. Es ist auch die Geschichte eines Abenteurers, der von seinen protestantischen Zeitgenossen gottgleich verehrt wurde, während ihn seine Feinde fürchteten. Die Dokumentation erzählt eine der wichtigsten Phasen in der Geschichte Magdeburgs und des heutigen Sachsen-Anhalt emotional und packend aus mehreren Perspektiven. Detailreich wird die Situation in der Stadt und weit darüber hinaus dargestellt. Wie lebten die Bürger vor und während der Belagerung? Was passierte wann und wo? Wer ist dieser Gustav Adolf, der noch heute in ganz Mitteldeutschland als Held gefeiert wird und nach dem Straßen und Schulen benannt sind? Neben Magdeburg spielt im Film auch Lützen eine große Rolle – der Ort, an dem Gustav Adolf seine entscheidende Schlacht verlor und fiel. Gedreht wurden die Spielszenen in Altenburg sowie in und um Zeitz. Verantwortlich für den Film zeichnen Regisseur Pepe Pippig und Autorin Judith Völker. Ralf David ist in der Rolle des Schwedenkönigs zu erleben.

Season 17

  • S17E01 Lotte Ulbricht – Zwischen Parteidisziplin und Mutterrolle

    • August 2, 2015
    • MDR

    Einst war sie die starke Frau an der Seite von Walter Ulbricht, die First Lady der DDR. Eine Frau, die für die Partei lebte und die Interessen der Partei über alles stellte – auch über die eigene Tochter? Erstmals im Deutschen Fernsehen zu hören: Tonbandaufnahmen von Adoptivtochter Beate Ulbricht aus einem Interview einer Boulevardzeitung aus dem Jahr 1991 – ein Interview, in dem Beate kein gutes Wort an ihrer Mutter Lotte Ulbricht lässt. Was ist dran an den Vorwürfen? Experten, Zeitzeugen aus dem privaten Umfeld der Ulbrichts und frühere Freunde helfen bei der Einordnung und zeichnen so ein eindrucksvolles Porträt von Lotte Ulbricht. Wie agierte sie zwischen ihren Rollen als idealistische Kommunistin, Frauenrechtlerin und Stalinistin, Mutter und First Lady? (Text: mdr)

  • S17E02 Gert Fröbe – Der Hollywoodstar aus Zwickau

    • August 9, 2015
    • MDR

    Er war der berühmteste Gegenspieler von James Bond: Mr. Goldfinger – unvergessen dargestellt von Gert Fröbe. Ein Weltstar aus dem sächsischen Zwickau. Ein Bösewicht, der seine Mutter über alles liebte. Eine westdeutsche Schauspielikone mit weltweitem Erfolg, der seine Heimat nie vergaß und mitten im Kalten Krieg permanent zwischen West und Ost, zwischen Hollywood und Zwickau pendelte. Und nicht zuletzt ein Mann, der immer den Frauen zugetan war und stets sein privates Glück suchte. „Geschichte Mitteldeutschlands“ erzählt diese Geschichte anhand vieler Filmausschnitte und exklusiven Interviews mit Zeitzeugen, Verwandten und Kollegen von Gert Fröbe, dem „bösen Sachsen“ in Hollywood. (Text: mdr)

  • S17E03 Emmy Göring – Die First Lady der Nazis

    • August 16, 2015
    • MDR

    Die Hamburger Schauspielerin arbeitete viele Jahre am Weimarer Nationaltheater. Die Rolle ihres Lebens fand sie aber als First Lady des Dritten Reichs an der Seite von Reichsmarschall Hermann Göring. Doch was wusste sie von den Machenschaften ihres Mannes? Während Millionen Menschen starben, führten sie ein fürstliches Leben inmitten millionenschwerer Beutekunst: Reichsmarschall Hermann Göring, der zweite Mann im Nazistaat und seine Gattin Emmy. Über die Schauspielerin ist kaum etwas bekannt. Schauspielerin Kirsten Block spielt sie fast ausschließlich mit Originalzitaten aus Verhörprotokollen, aus ihrer Autobiographie und aus Emmy Görings einzigem großen Interview. Der Film zeichnet das Bild einer Frau ohne Unrechtsbewusstsein, die immer wieder betont, dass sie „die Weltanschauung meines Mannes“ teilt. (Text: mdr)

  • S17E04 Lucas Cranach der Jüngere – Maler, Unternehmer, Politiker

    • August 23, 2015
    • MDR

    Sein Vater war einer der mächtigsten Männer der Reformationszeit. Der Sohn, Cranach der Jüngere, soll das Familienunternehmen weiterführen. Aber kann er das? Es steht viel auf dem Spiel für Lucas Cranach den Jüngeren, dessen Geburtstag sich dieses Jahr zum 500. Mal jährt. Der Film zeigt, wie es Lukas Cranach trotz aller Wirrungen und Hemmnisse gelang, das Imperium weiter auszubauen und zeichnet nach, wie einer der reichsten Bürger Wittenbergs, der sich stets auch für die Belange der Stadt eingesetzt hat, urplötzlich vor dem Nichts zu stehen scheint, um am Ende dennoch als großer Künstler und Mäzen in die Geschichte einzugehen. (Text: mdr)

  • S17E05 Mechthild von Magdeburg – Eine Frau mit Visionen

    • August 30, 2015
    • MDR

    Mechthild von Magdeburg verlässt im 13. Jahrhundert die Geborgenheit ihrer Familie, ohne zu heiraten oder ins Kloster zu gehen. Ein enormes Risiko, denn Frauen haben damals nicht viel zu sagen. Mechthild von Magdeburg schert das nicht. In einer Zeit voller dramatischer Umbrüche wagt die Mystikerin das Undenkbare – kann das gutgehen? Indem Mechthild von Magdeburg ihre Gedanken und ihre Erfahrungen mit Gott in bildgewaltige Worte fasst, legt sie sich mit den mächtigen Kirchenfürsten an. Ihre Visionen sind keine Weltflucht, im Gegenteil – Mechthild lebt bewusst in der Welt und kämpft für ihren Glauben. Der Film erzählt nicht nur das Leben der Mechthild von Magdeburg, sondern schildert den großen Umwandlungsprozess, der rund um den Jahrhundertwechsel 12./13. Jahrhundert einsetzt. Er malt ein Bild des mittelalterlichen Lebens in einer Stadt – eines Alltags, der geprägt ist vom Kampf ums Überleben, gegen Krankheit, Armut, Hunger und Tod. Und ein Alltag, in dem sich plötzlich Frauen wie Mechthild entscheiden, ein ganz eigenes, selbstbestimmtes Leben zu führen – gegen mannigfaltige Widerstände. (Text: mdr)

Season 18

  • S18E01 Lenin, die Deutschen und der Zarenmord

    • July 17, 2016
    • MDR

    Mitten im Ersten Weltkrieg besteigt ein Mann in Zürich einen Zug. Es ist der Beginn einer brisanten Reise, die eine außergewöhnliche Kettenreaktion in Gang setzt, mit der so wohl keiner gerechnet hat, die russische Oktoberrevolution. Der Tod der Zarenfamilie. Terror, der Millionen Todesopfer fordert. Und das alles nur, weil in diesem Zug ein ganz besonderer Mann saß: Waldimir Iljitsch Uljanow, kurz Lenin. Möglich gemacht haben diese Reise ausgerechnet die Beamten des Deutschen Kaisers Wilhelm II.. Ohne ihr Einverständnis wäre der russische Staatsbürger Lenin nicht über das Reichsgebiet des Kriegsgegners Deutschland nach Russland gekommen. Wie kommt es zu diesem folgenreichen Geheimbündnis, dem Wilhelm II. erwartungsvoll seinen Segen gibt? Was sind Lenins Ziele? Eines ist sicher: Die Weltgeschichte sähe heute anders aus, hätten nicht einzelne Beamte im Berliner Auswärtigen Amt diesen brisanten Plan ausgeheckt. In einem Mix aus intensiv recherchierter Dokumentation und spannenden Spielszenen geht der Film „Lenin, die Deutschen und der Zarenmord“ den Ereignissen nach, die am Anfang der Oktoberrevolution stehen und an deren Ende nicht nur die Ermordung der russischen Zarenfamilie, sondern der Tod von Millionen Menschen stehen werden. Gedreht wurde unter anderem an Originalschauplätzen in Zürich und Moskau, in der Rolle des Lenin ist Schauspieler Martin Brambach zu sehen. (Text: mdr)

  • S18E02 Schalck-Golodkowski und die Pleite der DDR

    • July 24, 2016
    • MDR

    Alexander Schalck-Golodkowski ist eine der mächtigsten und geheimnisvollsten Figuren der DDR. Aber hat er sie Anfang der 1980er tatsächlich vor dem Staatsbankrott gerettet und damit die Lebenszeit der DDR um einige Jahre verlängert? Der Stasi-Oberst, Strippenzieher und gewiefte Wirtschaftsfachmann ist damals jedenfalls für viele in der DDR-Regierung die letzte Hoffnung. Denn im März 1982 geht es für die DDR buchstäblich um die Wurst, sie steht kurz vor der Zahlungsunfähigkeit. Da gelingt Alexander Schalck-Golodkowski der Deal seines Lebens – mit Hilfe eines westdeutschen Fleischfabrikanten und dem bekanntesten „Kommunistenfresser“ der Bundesrepublik: Franz Josef Strauß. Der Film „Schalck-Goldokowski und die Pleite der DDR“ geht nicht nur der Frage nach, welche Rolle der geheimnisvolle Alexander Schalck-Golodkowski tatsächlich bei der Rettung der DDR spielte, er zeigt auch, wie ernst die wirtschaftliche Situation der DDR damals wirklich war und wie sich das im Alltag der Bürger gezeigt hat. (Text: mdr)

  • S18E03 Hitler – Ein Attentat und die Drahtzieher aus Magdeburg

    • July 31, 2016
    • MDR

    Darf man Adolf Hitler töten? Muss man ihn sogar töten? Menschenleben retten, indem man mordet? Zwei Männer aus Sachsen-Anhalt haben diese Fragen für sich mit einem klaren Ja beantwortet. Am 13. März 1943 soll der Führer sterben. Es ist ein Samstag. In Hitlers Terminkalender steht ein Routinebesuch an der Ostfront. Alles andere als Routine ist dieser Tag für die beiden Offiziere Henning von Tresckow und Fabian von Schlabrenndorff. Sie sind die Köpfe hinter einem Attentat, das der Auftakt zu einem Staatsstreich sein soll. Streng geheim und in permanenter Lebensgefahr haben sie monatelang Antworten gesucht auf die am Ende alles entscheidende Frage: Wie tötet man Adolf Hitler? Wie tötet man den am besten geschützten Massenmörder der Weltgeschichte? Am Ende scheiterte auch dieses Attentat nur knapp. Wieso? Lag es an den Schutzmaßnahmen, die für Adolf Hitler ergriffen wurden? Wie sahen diese genau aus? Diese Fragen stehen im Zentrum des Films. (Text: mdr)

  • S18E04 Die Pest, die Angst und der Schatz von Erfurt

    • August 7, 2016
    • MDR

    Ein kostbarer Schatz, wie er nie zuvor in Deutschland gefunden wurde, ist der Anfang einer Spurensuche, an deren Ende ein grauenhaftes Verbrechen steht: mehr als 700 Gegenstände aus Gold und Silber, über 3.000 Silbermünzen und aufwändig gearbeiteter Familienschmuck. Erst 1998 wurde der Schatz von Erfurt per Zufall bei Bauarbeiten in der Innenstadt wiedergefunden. Was hat es mit diesem einmaligen Fund auf sich? Der Schatz war einst im Besitz des Erfurter Kaufmanns Kalman von Wiehe. Als Mitglied der jüdischen Gemeinde fühlte er sich wohl in Erfurt. Bis zum Jahr 1349 – ein Jahr, das die Geschichte der Stadt für immer verändern sollte. Angst herrscht in der Stadt, denn die Pest bedroht die Bevölkerung. In dieser aufgeheizten Stimmung suchen Scharfmacher nach Schuldigen für den drohenden „Schwarzen Tod“ – und finden sie: in den Juden. Am 21. März 1349 wird fast die gesamte jüdische Gemeinde Erfurts von den Stadtbürgern ermordet. Wie kam es zu diesem schrecklichen Pogrom? Welche Rolle spielte der Kaufmann Kalman von Wiehe? Hat er den Erfurter Schatz vergraben, weil er ahnte, was auf ihn zukommt? Der Film „Die Pest, die Angst und der Schatz von Erfurt“ zeichnet die dramatischen Tage aus dem Jahr 1349 nach. Wer waren die Anführer des Mobs? Was waren ihre Motive? Wie kann es sein, dass an einem Tag in einer Stadt über 1.000 Menschen getötet werden? Erhalten gebliebene Verhörprotokolle nennen die Namen von Mördern und Opfern – die Dokumentation erzählt ihre Geschichte. (Text: mdr)

  • S18E05 Margot Honecker und die verbotene Liebe

    • August 6, 2017
    • MDR

    Verehrt von den einen, gefürchtet von den anderen: Margot Honecker war in den 1970er und 1980er Jahren ohne Zweifel die mächtigste Frau der DDR.

  • S18E06 Karl Marx – Staatsfeind Nr. 1

    • August 13, 2017
    • MDR

    Gut 200 Jahre nachdem Karl Marx in Trier geboren wurde, feiert der Philosoph ein überraschendes Comeback.

  • S18E07 Leni Riefenstahl – Die Diva und die Stasi

    • August 20, 2017
    • MDR

    Leni Riefenstahl ist die gefeierte Filmregisseurin im Dritten Reich. Ein Weltstar. Für Adolf Hitler erschafft sie Bilder einer Herrenrasse, Bilder eines Erlösers, der seinem gigantischen Reich Heil bringen wird. Ihrer Karriere beispielosen Höhenflug folgt ein grenzenloser Fall. In der Nachkriegszeit wird sie von ihren Kollegen und alten Freunden gemieden. Auch die Besatzungsmächte verfolgen argwöhnisch ihr Tun. Bis zur ihrem Tod kämpft Riefenstahl vor Gerichten und in den Medien um Anerkennung, Ruhm, Geld und Ehre. Ist sie der Sündenbock, der stellvertretend für die Deutschen Verantwortung übernehmen soll?

  • S18E08 Elisabeth von Rochlitz – Agentin der Reformation

    • August 27, 2017
    • MDR

    Unerschrocken kämpfte sie für den lutherischen Glauben, hatte nur vor Gott Angst und baute schließlich als erste Frau in Sachsen einen eigenen Nachrichtendienst samt Agentenring auf: Elisabeth von Rochlitz – eine der herausragendsten Frauen der Reformationszeit. Täglich schrieb sie an die mächtigen Männer ihrer Zeit und mischte sich in die Reichspolitik ein. Dennoch ist sie beinahe vergessen, wie viele andere Frauen, die die Reformation vor 500 Jahren vorangetrieben haben. Der Film von Gabriele Rose stellt Elisabeth von Rochlitz und ihre geheimdienstlichen Aktivitäten gegen Moritz von Sachsen in den Mittelpunkt. An die 10.000 Briefe soll Elisabeth von Rochlitz verfasst haben, gut 2.000 sind erhalten geblieben. Mit Hilfe dieser Briefe lässt sich ihre Geschichte um Liebe, Verrat und den Kampf um den Glauben rekonstruieren: Im Februar 1546 stirbt Martin Luther. Nur wenige Monate nach seinem Tode ist die Lage der Protestanten im Deutschen Reich so gefährdet wie nie zuvor. Der katholische Kaiser will die Glaubenseinheit im Reich wiederherstellen und so kommt es bereits Mitte des Jahres 1546 zum Krieg. Gegen den Kaiser haben sich einige protestantische Landesherren und Reichsstädte seit 1531 im sogenannten Schmalkaldischen Bund zusammengeschlossen – einzige Frau dabei ist Elisabeth von Rochlitz. Als überzeugte Protestantin kämpft sie nicht nur gegen den Kaiser, sondern auch gegen ihren eigenen Landesherren, ihren Neffen Moritz von Sachsen. Denn der ist zwar Protestant, aber kämpft auf Seiten des Kaisers. Elisabeth entschließt sich zu einem riskanten Schritt: sie wird geheime Agentin des neuen Glaubens. Auch wenn sie damit ihren Neffen hintergehen muss. Sie baut ihren Witwensitz, das Schloss Rochlitz, zur Zentrale eines Agentenringes aus und entwickelt sogar eine Geheimschrift, um verbündeten Fürsten die Truppenbewegungen der Feinde mitzuteilen. Aber kann sich die Fürstin ausreichend vor einer Entdeckung schützen? Immerhin betreibt sie Hochverrat und

Additional Specials

  • SPECIAL 0x1 Sigmund Jähn

    • February 12, 2012
    • MDR

    Am 13. Februar 1937 erblickte Sigmund Jähn, der erste Deutsche im Weltall, das Licht der Welt. Vom vogtländischen Morgenröthe-Rautenkranz aus begann er, zunächst als Buchdrucker, dann als Jetpilot und schließlich als Kosmonaut seine legendäre Karriere auf dem Weg zu den Sternen und wurde berühmt – nicht nur in der DDR. (Text: mdr)

  • SPECIAL 0x2 Karl May

    • April 1, 2012
    • MDR

    „Auf zu Winnetou, Old Shatterhand & Co.“, diesem Ruf folgt zum 100. Todestag des sächsischen Geschichtenerzählers Karl May auch der Moderator des MDR-Geschichtsmagazins in einem „Geschichte Mitteldeutschlands Spezial“. Gunter Schoß erinnert sich gern an die Zeit, in der er selbst als Indianer durch die Häuserschluchten „ritt“ und mit Freunden und einer aus dem Westen eingeschleusten Spielzeugpistole Cowboy und Indianer spielte. Karl May war es, der Cowboys und Indianer nach Deutschland brachte und so dafür sorgte, dass Millionen von Jugendlichen zu träumen begannen. Die Träume handelten von Abenteuern und Wild-West-Geschichten, von wahren Helden und gemeinen Schurken, von unbändiger Freiheit und lebenslanger Freundschaft. (Text: mdr)

  • SPECIAL 0x3 70 Jahre Stalingrad

    • February 3, 2013
    • MDR

    Auf den Tag genau vor 70 Jahren gab der Großdeutsche Rundfunk in einer pathetischen Sondermeldung bekannt, dass die Schlacht um Stalingrad verloren ist. Anlass genug, um noch einmal mit zwei Dokumentationen auf diese wichtige Etappe des Niedergangs der Wehrmacht und damit auch des Dritten Reiches näher einzugehen. Durch den Abend führt der Mann für Geschichte beim MDR und Grimme-Preisträger Gunter Schoß. Er verbindet die außergewöhnliche, mit farbigem Archivmaterial untersetzte Dokumentation „Der Krieg“, welche sich mit dem Vormarsch der Alliierten und dabei vor allem mit der Schlacht um Stalingrad beschäftigt, mit der Dokumentation „Generalfeldmarschall Paulus“ aus der Reihe „Geschichte Mitteldeutschlands“, die den Oberbefehlshaber von Stalingrad detailliert porträtiert. In der ersten Dokumentation wird gezeigt, wie der Vormarsch der Wehrmacht im vierten Kriegsjahr gestoppt wird. Leningrad und Moskau sind unbesiegt, um Stalingrad wird erbittert gekämpft. Großbritannien und die USA beliefern die UdSSR auf dem Seeweg mit Kriegsmaterial und Nahrungsmitteln – und die Rote Armee wird immer stärker. Nachdem Churchill und Roosevelt sich auf das Ziel einer bedingungslosen deutschen Kapitulation verständigen, beschließt Stalin, den Kampf um Stalingrad zu seinen Gunsten zu beenden. Die deutsche 6. Armee unter General Paulus wird eingekesselt, vernichtend geschlagen und weitgehend gefangengenommen. Hitler muss jetzt die Festung Europa verteidigen. In dem Porträt „Generalfeldmarschall Paulus“ wird seine Rolle als Verlierer von Stalingrad beleuchtet und seine Beziehungen zur DDR untersucht. Paulus gilt als Hitlers Hoffnungsträger und führt die 6. Armee in die verheerendste Niederlage des 2.Weltkrieges. Seitdem ist der Tod von 200.000 deutschen Soldaten für immer mit seinem Namen verbunden. Der Film fragt nach, wie Paulus mit diesem Trauma umgeht und wer der Mensch hinter der Katastrophe war. Er beleuchtet seine Rolle bei den Nürnberger Krie

  • SPECIAL 0x4 Was geschah am 17. Juni?

    • June 16, 2013
    • MDR

    60 Jahre liegt der erste große Volksaufstand in der DDR nun zurück. Am 17. Juni 1953 brach sich der Unmut über politische Gängelung und Mängelwirtschaft seine Bahn. Das Regime reagierte mit Gewalt. (Text: mdr)

  • SPECIAL 0x6 Dresden – Als die Bomben fielen (1): Mythos Dresden – Der lange Schatten einer Bombennacht

    • February 13, 2015
    • MDR

    Mehr als 100 deutsche Städte wurden im Verlaufe des II. Weltkriegs zum Ziel alliierter Luftangriffe. Über eine halbe Million Menschen verloren dabei ihr Leben. Doch kein Name auf der langen Liste, der von den Bombern der Royal Air Force und der United States Army Air Forces heimgesuchten Städte, erlangte solch eine traurige Berühmtheit wie die alte sächsische Residenz Dresden. Bereits wenige Tage nach dem verheerenden Angriff auf Dresdens Altstadt im Februar 1945 begann die politische Instrumentalisierung der Katastrophe. Auf Anweisung des Reichspropagandaministers Goebbels wurden die Opferzahlen in die Höhe getrieben. Im Gegenzug bemühten sich Briten und Amerikaner, den Angriff auf die Barockstadt als militärische Notwendigkeit zu legitimieren: „Dresden war in Wirklichkeit“, so schrieb der für die Planung des Angriffs verantwortliche britische Marshall Arthur Harris im März 1945, „ein Haufen von Rüstungsfabriken, ein intaktes Verwaltungszentrum und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Das alles ist es jetzt nicht mehr.“ Damit waren die Eckpfeiler für die bis heute anhaltende Debatte um Dresden vorgegeben: Auf der einen Seite wurde die Stadt zum „deutschen Hiroshima“ und unschuldige Opfer eines „Terrorangriffs“ stilisiert, auf der anderen Seite ihre Zerstörung als mehr oder minder bedauerlicher „Kollateralschaden“ oder legitimer „Vergeltungsschlag“ abgetan. Dresden wurde zum legendenumrankten Mythos. Daran änderte sich auch nicht viel, als eine Historikerkommission nach über fünfjähriger interdisziplinärer Forschungsarbeit 2010 endlich ihren Abschlussbericht vorlegte und die Opferzahl konkretisierte. Schwankten die Angaben vorher zwischen 35.000 und einer Million, so wurden sie nun in der Spanne zwischen mindestens 18.000 und maximal 25.000 festgeschrieben. Dennoch bleibt die Frage, warum ausgerechnet die weltberühmte Barockstadt wenige Wochen vor Kriegsende zum Ziel eines so verheerenden alliierten Luftschlags wu

  • SPECIAL 0x7 Dresden – Als die Bomben fielen (2): Der Tag nach dem Feuersturm – Das Panometer Dresden 1945

    • February 13, 2015
    • MDR

  • SPECIAL 0x8 Dresden – Als die Bomben fielen (3): Gebrannt fürs Leben – Kinderschicksale in der Dresdner Bombennacht

    • February 13, 2015
    • MDR

    Es ist Faschingsdienstag 1945. Der 15-jährige Günther Kannegießer ist Melder. Jede zweite Nacht schläft er auf der Polizeiwache. Darum ist er auch am 13. Februar, als Dresden in Schutt und Asche gelegt wird, nicht bei seiner Familie. Die Reportage fragt, was der Bombenangriff in den Köpfen der überlebenden Kinder angerichtet hat. Ein Thema, das bisher kaum behandelt wurde. Erst jetzt erscheinen wissenschaftliche Untersuchungen zu den psychologischen Spätfolgen bei Kriegskindern. (Text: mdr)

  • SPECIAL 0x9 Dresden – Als die Bomben fielen (4): Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem d-Moll KV 626

    • February 13, 2015
    • MDR

    Es war der Dirigent Rudolf Kempe, selbst ein geborener Dresdner, der 1951 mit der Sächsischen Staatskapelle die Tradition begründete, alljährlich am 13. Februar mit einer Requiem-Aufführung der unzähligen Opfer zu gedenken, die die Bombardierung der Stadt kurz vor dem Ende des 2. Weltkriegs forderte. Damals stand Giuseppe Verdis Messa da Requiem auf dem Programm. In den Folgejahren kamen fast alle bekannten Vertonungen der Totenmesse zur Aufführung. Am 13. Februar 2004 dirigierte Sir Colin Davis das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart. Das unvollendet gebliebene Werk wurde nach Mozarts Tod von seinem Schüler Franz Xaver Süßmayr ergänzt und wurde später zum Vorbild vieler großer Requiem-Vertonungen des 19. und 20. Jahrhunderts. Auch anlässlich des Gedenkens an die Zerstörung Dresdens erklang es viele Male. Die Solisten der Aufführung aus dem Jahr 2004 waren Ute Selbig (Sopran), Bernarda Fink (Alt), Steve Davislim (Tenor) und Alastair Miles (Bass). (Text: MDR)

  • SPECIAL 0x10 Buchenwald - Heldenmythos und Lagerwirklichkeit

    • April 12, 2015
    • MDR

    Als die ersten amerikanischen Kameraleute in das Konzentrationslager Buchenwald kamen, fielen ihnen vor allem zwei Dinge auf, die das Lager von anderen unterschied. Erstens die sogenannten Kinderbaracken mit über 900 jugendlichen Häftlingen, die das Grauen von Buchenwald dank protegierender Kräfte überleben konnten. Zweitens frappierende Unterschiede innerhalb der gesamten Häftlingsgemeinschaft: Eine Vielzahl desorientierter und verhungernder Elendsgestalten auf der einen Seite, gut ausgestattete und stramm organisierte „Funktionshäftlinge“ mit ihren Untergruppierungen auf der anderen. Von 1937 bis zu seiner Befreiung im April 1945 internierte die SS im Konzentrationslager Buchenwald 250.000 Häftlinge. 56.000 von ihnen fanden hier in unmittelbarer Nachbarschaft der Klassikerstadt Weimar den Tod. Nach dem Krieg suggerierte die DDR-Geschichtsschreibung jahrzehntelang, dass es vor allem die deutschen Kommunisten waren, die in Buchenwald litten und starben und trotzdem todesmutig den Widerstand gegen ihre Peiniger organisierten. Eine Heldensaga, die schließlich in der Legende von der erfolgreichen Selbstbefreiung des Lagers mündete. Neben der 1958 eingeweihten Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald war es vor allem der in 30 Sprachen übersetzte Roman „Nackt unter Wölfen“ und dessen 1963 von der DEFA realisierte Verfilmung, die diesen Mythos zementierten. Nach dem Mauerfall fand man im Archiv der SED geheime Dokumente, die ein ganz anderes Bild von der Lagerwirklichkeit und der Rolle der deutschen Kommunisten zeichneten. Die Häftlinge bildeten keine homogene Leidensgemeinschaft, sondern kämpften in einzelnen Gruppen mit brutalsten Methoden gegeneinander ums Überleben. Durch den Hunger und durch die Gewalt der SS wurde ein permanentes Klima der Angst geschaffen, in der Mitmenschlichkeit und Solidarität zu Ausnahmeerscheinungen wurden. Nach einem erbittert geführten Häftlingskrieg gelang es den deutschen Kommunisten, wichtigste Posten der sogenannten H