Der dritte Teil führt nach Sumatra, wo Brandrodung und Trockenheit verheerende Folgen für Bevölkerung und Natur haben.
Auf Sumatra ebenso wie auf den übrigen Inseln des Indonesischen Archipels ist die Brandrodung eine gängige Praxis der Bauern. Im Herbst 1997 erreichten die von Menschenhand gelegten Brände jedoch bisher ungekannte und unkontrollierbare Ausmaße. Sechs Millionen Hektar Wald gingen in Flammen auf, Asche und Rauch bildeten über Asien eine gigantische Dunstwolke.
"Die Wälder gehen den Menschen voraus, die Wüsten folgen ihnen."
Chateaubriand
Wie Satellitenaufnahmen zeigten, befanden sich die Brandherde zum größten Teil in Gebieten mit Holzabbau oder industriell bewirtschafteten Großplantagen. Die Hauptursache dieser Brände liegt indes in immer häufigeren, für diese Region ungewöhnlich langen Trockenzeiten und der zunehmenden Zerstörung der Waldgebiete. In mehreren Provinzen Sumatras bilden glimmende Torfadern, von denen die ausgelaugten Böden durchzogen sind, noch heute ständige Glutnester. Wissenschaftler warnen, dass in diesem Jahrhundert mit einer Zunahme solcher klimatischer Extremereignisse in den gemäßigten und tropischen Breiten Asiens zu rechnen ist. Der fortschreitende Raubbau der Wälder und die massive Brandrodung zur Gewinnung neuer Anbauflächen für die industrielle Landwirtschaft verwandeln die Urwälder Sumatras unausweichlich in einen brennenden Flickenteppich.
Tiere wie Menschen finden in dieser zerstörten Landschaft bald kaum mehr Unterschlupf. Die Orang Rimba in der Provinz Jambi, ein Volk von Regenwaldnomaden, versuchen in ihrem durch Abholzung und die Umsiedlung von Kleinbauern aus Java immer stärker eingeengten Lebensraum ihre Traditionen und gewohnten Lebensweisen beizubehalten. Ein Besuch bei der Familie des Schamanen Betaring gibt Einblicke in diese Gemeinschaft.