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All Seasons

Season 1

  • S01E01 Die Poesie der Physik (1901-1921)

    • November 13, 2011
    • ARD alpha

    In Werner Heisenbergs Jugend ist die wissenschaftliche Denkweise noch von den Naturgesetzen geprägt, die der Engländer Isaac Newton im 17. Jahrhundert formuliert hatte. Die Physiker waren überzeugt, bald auch die letzten Rätsel des Lebens zu lösen. Der Siegeszug von Technik und Maschinenwelt schien unaufhaltsam. In diese Welt wird am 5. Dezember 1901 Werner Heisenberg geboren. Er begeistert sich früh für Naturwissenschaften und besonders für die neue Physik. Ebenso sehr liebt er Musik. Lange Zeit ist Heisenberg unentschlossen, ob er Musik oder Naturwissenschaften und Mathematik studieren soll. In seiner griechischen Schullektüre stößt Heisenberg auf Ideen des griechischen Philosophen Platon. Nach Platon bilden Dreiecke die Basis unserer Welt. Diese Dreiecke sind selbst keine Materie, aber sie gestalten das uns bekannte Universum, indem sie sich zu verschiedenen Formen zusammenfügen: den bekannten platonischen Körpern. Heisenberg ist irritiert von dieser ersten Begegnung mit der Philosophie der alten Griechen. Doch sie ist auch ein Schlüsselerlebnis für seinen weiteren Werdegang. Heisenberg will das Unbegreifliche der Ideenwelt Platons verstehen und er will für sich selbst die Frage klären, was die Welt im Innersten zusammenhält? Werner Heisenberg wird die Physik und unser Weltbild revolutionieren. Er wagt eine neue Sicht auf die Wirklichkeit. Sein Blick richtet sich auf die kleinsten Bausteine der Materie: die Quanten. (Text: BR-alpha)

  • S01E02 Was die Welt im Innersten zusammenhält (1922-1925)

    • November 20, 2011
    • ARD alpha

    Werner Heisenberg studiert an Arnold Sommerfelds Lehrstuhl für theoretische Physik in München. Die Bahnen der Planeten um die Sonne nimmt Professor Sommerfeld als Vorbild für das neue Atommodell, das er zusammen mit dem dänischen Physiker Niels Bohr entwirft. Früh erkennt Sommerfeld das mathematische Ausnahmetalent Werner Heisenbergs. Er ermutigt ihn gleich zu Beginn des Studiums zu selbständigem wissenschaftlichen Arbeiten über offene Fragen aus dem Bereich der neuen Atomtheorie. Mit 22 Jahren wird Heisenberg in München promoviert, ein Jahr später wird er an der Universität Göttingen habilitiert. Engen wissenschaftlichen Kontakt pflegt er auch mit Niels Bohr in Kopenhagen. Im Frühsommer 1925 muss Werner Heisenberg die Arbeiten in Kopenhagen und Göttingen unterbrechen. Ihn plagt starker Heuschnupfen. Sein Arzt rät ihm, für vierzehn Tage auf die Insel Helgoland zu fahren, um sich, fern von blühenden Büschen und Wiesen, zu erholen. Heisenberg ahnt nicht, dass ihm gerade hier auf der abgelegenen Nordseeinsel der Durchbruch in eine neue Dimension der Physik gelingen soll. Für Heisenberg ist bereits offenkundig, dass das Atommodell, das sich an Planetenbahnen orientiert, die auf berechenbaren Bahnen um die Sonne kreisen, nicht richtig sein kann. Der Durchbruch zu seiner neuen, revolutionären Physik gelingt Heisenberg, weil er nicht nur genialer Physiker, sondern gleichzeitig Künstler ist. Die Bilder für seine neue Deutung der Wirklichkeit nimmt er aus der Natur und der Musik. Heisenberg erkennt, dass die Wirklichkeit keine berechenbare, objektiv existierende Realität sein kann. Sie ist nicht unabhängig von uns. Wir sind nicht nur Beobachter, sondern Mitschöpfer unserer Wirklichkeit. Die Bahn der Elektronen im Atom entsteht erst dadurch, dass wir sie beobachten. (Text: BR-alpha)

  • S01E03 Die Unschärferelation (1925-1939)

    • November 27, 2011
    • ARD alpha

    Die meisten Menschen gehen davon aus, dass die Welt unabhängig von uns existiert. Dass dies nicht immer so ist, erkennt der erst 24 Jahre alte Physiker Werner Heisenberg. Er versucht, die Bahnen der Elektronen im Atomkern zu berechnen. Doch letztlich entdeckt er: Von Elektrobahnen, wie die Physiker zu dieser Zeit noch annehmen, kann man gar nicht sprechen. Die Bahn entsteht erst dadurch, dass wir sie beobachten. "Wie ist das Phänomen der so genannten Nebelkammer zu erklären?" fragt Einstein. In der Nebelkammer werden die Bahnen von Elementarteilchen sichtbar, ähnlich wie Kondensstreifen von Flugzeugen am Himmel. Auf diese Frage konzentriert Heisenberg seine Anstrengungen. Was man in der Nebelkammer wirklich beobachtet sind nicht die Elektronen, sondern einzelne Wassertröpfchen, milliardenfach größer als ein Elektron. Die richtige Frage musste also lauten: Kann man in der Quantenmechanik eine Situation darstellen, in der sich ein Elektron ungefähr - das heißt mit einer gewissen Ungenauigkeit an einem gegebenen Ort befindet und dabei wieder ungefähr eine bestimmte Geschwindigkeit besitzt? Aus diesem Ansatz heraus formuliert Werner Heisenberg seine berühmt gewordene Unschärferelation: Ort und Geschwindigkeit eines Teilchens kann man nie gleichzeitig genau wissen. Und das bedeutet: Die Berechenbarkeit der Welt hat prinzipiell unüberwindbare Grenzen. 1933 ist Werner Heisenberg im Zenit seiner Karriere. Im Alter von 31 Jahren wird ihm der Nobelpreis für Physik verliehen. Doch 1933 kommen in Deutschland die Nationalsozialisten an die Macht. Heisenbergs Physik wird als "jüdische Physik" angefeindet. Er fühlt sich politisch und wissenschaftlich isoliert. Im Februar 1937 verliebt sich Werner Heisenberg in die Buchhändlerin Elisabeth Schumacher, und schon bald darauf heiraten sie. Mit Elisabeth hat Werner Heisenberg sieben Kinder. Im Sommer 1939 ist Heisenberg auf Vortragstournee in den USA. Die Amerikaner versuchen, ihn in die Staaten zu lock

  • S01E04 Die Angst vor der Bombe (1939-1945)

    • December 4, 2011
    • ARD alpha

    Deutschland unter den Nationalsozialisten ist das Gegenteil des Guten, Wahren, Schönen, das für den Physik-Nobelpreisträger Werner Heisenberg Richtschnur seines Lebens ist. Trotzdem beschließt er, die Angebote aus den USA abzulehnen und in Deutschland auszuharren. Ende 1938 gelingt Otto Hahn und Fritz Straßmann die Kernspaltung im Uran. Damit ist klar: In den Kräften des Atoms ist Sprengstoff von unvorstellbarer Gewalt verborgen. Heisenbergs Arbeiten rücken in den Fokus des Rüstungsministeriums. 1941 baut Heisenberg mit seinen Mitarbeitern an der Universität Leipzig die Vorform eines Atomreaktors - der Weg zum Bau von Atombomben ist vorgezeichnet. In dieser Situation besucht Heisenberg seinen Lehrer Niels Bohr im besetzten Kopenhagen. Durch Bohrs Vermittlung hofft er, einen Pakt der Physiker auf beiden Kriegsseiten zu ermöglichen - gegen den Bau von Atombomben. Der Plan schlägt fehl. Bohr und Heisenberg finden in der angespannten Lage keine Gelegenheit, sich zu verständigen. Aber Heisenberg baut keine Bombe für Hitler. Er nimmt in Berlin regelmäßig an Treffen der so genannten Mittwochsgesellschaft teil. Das ist ein Kreis angesehener Männer aus Wissenschaft und Kunst, darunter sind aber auch Militärs und hohe Beamte. Sie treffen sich abwechselnd im Haus eines der Mitglieder zu Vorträgen. Am 18. Juli 1944 trifft sich die Gesellschaft in Heisenbergs Haus. Zwei Tage später, am 20. Juli 1944, findet ein Attentat auf Hitler statt. Zahlreiche Mitglieder der Mittwochsgesellschaft werden als Unterstützer des Attentats verhaftet und hingerichtet. Heisenberg überlebt diese Zeit in Haigerloch in Württemberg. In einem Felsenkeller betreibt er hier geheime Forschungen an einem Atomreaktor. Eilig haben es die Physiker nicht. Wie Bewohner berichten, übt Heisenberg lieber an der Kirchenorgel über dem Felsenkeller und gibt Konzerte für die Einheimischen. Als 1945 das Ende des Krieges absehbar ist, flieht Werner Heisenberg mit dem Fahrrad 270 Ki

  • S01E05 Die Verantwortung des Wissenschaftlers (1945-1958)

    • December 11, 2011
    • ARD alpha

    Werner Heisenberg kann sich bei Kriegsende nicht lange um seine Frau und seine Kinder kümmern, denn er wird, mit neun weiteren deutschen Wissenschaftlern, auf dem Landsitz Farm Hall in England interniert. Aus dem Radio erfahren die Physiker vom Abwurf einer Atombombe über Japan. Im Januar 1946 geht die Gefangenschaft der deutschen Physiker in England zu Ende. Die britische Besatzungsmacht gibt ihnen die Möglichkeit, in Göttingen mit dem Wiederaufbau von wissenschaftlichen Instituten zu beginnen. Für Werner Heisenberg beginnt eine glückliche Phase seines Lebens. Er wird Direktor des Physikinstituts der neu gegründeten Max-Planck-Gesellschaft. Mit Bundeskanzler Konrad Adenauer pflegt Heisenberg engen Kontakt. Er ist davon überzeugt, dass die neue Zeit, die mit der Atombombe begonnen hat, den verantwortungsvollen Wissenschaftler erfordert. Heisenberg ist auch am Aufbau des internationalen Forschungslaboratoriums in Genf beteiligt, das unter dem Namen CERN weltweit bekannt ist. In den USA zeichnet man ein anderes Bild von ihm: Für die Amerikaner ist Heisenberg derjenige, der für Hitler an der Bombe baute. Den Tatsachen entspricht das nicht. Heisenberg hat, im Gegensatz zu seinen Kollegen, in den USA das ihm Mögliche getan, um Kernwaffen zu verhindern. Daran hält er auch nach dem Zweiten Weltkrieg fest: Im Frühjahr 1957 kommt es zur Veröffentlichung des so genannten Göttinger Manifests. Neben Werner Heisenberg sprechen sich darin 17 weitere deutsche Wissenschaftler gegen die atomare Bewaffnung der Bundesrepublik aus. (Text: BR-alpha)

  • S01E06 Der Teil und das Ganze (1958-1976)

    • December 18, 2011
    • ARD alpha

    Der Physik-Nobelpreisträger Werner Heisenberg lebt seit 1958 wieder in seiner Heimatstadt München. Er ist Direktor des Max-Planck-Instituts für Physik und Astrophysik. Die letzten 20 Jahre seines Lebens, bis zu seinem Tod am 1. Februar 1976, widmet er sich der Elementarteilchenphysik. Heisenberg geht es darum, eine mathematische Formel zu finden, mit der sich der Aufbau der Materie beschreiben lässt. 1958, zur Feier des 100. Geburtstags von Max Planck, präsentiert Heisenberg diese Formel in Berlin. Heisenberg postuliert ein gemeinsames Urfeld als Grundlage allen Seins. Als 'Weltformel' macht sie Schlagzeilen rund um den Globus. Heute steht diese Gleichung nicht mehr im Fokus der Forschung. In den 1950er Jahren beginnt man große Teilchenbeschleuniger wie das CERN bei Genf zu bauen. Statt Heisenbergs Idee von einem Urfeld als Hintergrund von allem geht es bei den Experimenten im CERN wieder um die Frage nach den kleinsten Teilchen. In Experimenten zeigt sich, dass Materie direkt aus Energie entsteht. Und noch immer forschen die Physiker nach der Urkraft hinter allen Erscheinungen. Heisenberg jedoch hatte immer einen anderen Ansatz: "Die meisten meinen ja, dass die Atomtechnik die letzte Konsequenz sei. Mir ist es immer anders herum gegangen. Ich habe geglaubt, dass die philosophischen Konsequenzen aus der Atomphysik auf die lange Sicht wohl noch mehr verändern werden als die technischen Konsequenzen." (Text: BR-alpha)