Die erste Folge der Dokumentationsreihe führt ins österreichische Bad Ischl. Hier werden heute die von der k.u.k.-Tradition geprägten Bäderbetriebe von einer Generation moderner junger Frauen geführt. Es gibt sie noch, die glanzvollen Heilbäder der Belle Époque mit ihrer exzentrischen Architektur, den exklusiven Grandhotels, mondänen Thermen, lichten Säulenhallen, verspielten Trinkbrunnen und ausgedehnten Promenaden. Die erfolgreichsten unter ihnen haben es geschafft, das alte Wissen vom guten Leben zu bewahren und sich gleichzeitig der Moderne zu stellen.
Aus 4.000 Metern unter der größten Vulkankette Europas bahnt sich das Wasser, das eine Stadt weltberühmt gemacht hat, seinen Weg. Kaiser und Könige flanierten durch ihre Parks und Gärten. Reiche und berühmte Kranke aus aller Welt tranken von ihren heilenden Quellen. Ihr Name versprach Badekultur in bester Gesellschaft und luxuriöse Vergnügungen: Vichy war die „Königin der Heilbäder“.
Montecatini Terme in der Toskana ist eines der größten und berühmtesten Heilbäder Italiens. Schon die Römer sollen die Heilkraft der salzhaltigen Quellen in dieser Region geschätzt haben.
Ende des 19. Jahrhunderts war Karlsbad der bedeutendste Kurort Europas. Jedermann traf sich im böhmischen Bäderdreieck, zu dem auch die Kurorte Marienbad und Franzensbad gehören. Die Gästelisten der Bäder lesen sich wie ein „Who is who?“ des 19. und 20. Jahrhunderts. Zar Alexander und Sisi mit Kaiser Franz Joseph kamen genauso gern wie Sigmund Freud und Karl Marx. Goethe ließ sich zwischen seinen vielen Aufenthalten in Böhmen das Marienbader Heilwasser in Tonkrügen nach Weimar schicken.