Die DDR ist seit vier Jahren Geschichte, aber die juristische Aufarbeitung der Vergangenheit beginnt erst jetzt. Die Prozesse gegen Staatsführung und Mauerschützen sind zwar medienwirksam, für die Opfer des Regimes erweisen sich die Urteile jedoch oftmals als unbefriedigend. Auf verspätete Gerechtigkeit hofft auch der Ost-Berliner Jürgen Litfin, dessen älterer Bruder Günther beim Fluchtversuch am 24. August 1961 ums Leben kam. Erschossen von einem Grenzposten. Was bleibt, ist die Erinnerung und ein Gedenkstein für seinen Bruder, der als das erste Todesopfer gilt, das die Mauer forderte. Durch die Zentrale Ermittlungsgruppe für Regierungs- und Vereinigungskriminalität ZERV, die sich mit der strafrechtlichen Aufarbeitung von Leid und Unrecht in der DDR befasst, erfährt er mehr als dreißig Jahre nach der Tat die erschreckenden Einzelheiten. Als schließlich im Rahmen der sogenannten Mauerschützenprozesse auch der Fall seines Bruders verhandelt wird, macht sich in Litfin Wut breit – insbesondere über das Urteil. Unterdessen ist nach einigen Jahren des Lebens im vereinten Land beiderseits Ernüchterung eingekehrt. Gerade viele Ostdeutsche denken oftmals mit Wehmut an das Leben in der DDR zurück, teilweise setzt eine Verklärung der Vergangenheit ein. Eine Welle der Ostalgie schwappt über das Gebiet der ehemaligen DDR. Auch bekannte Ostprodukte feiern ihre Wiederauferstehung. Ob Zigaretten, Sekt oder Waschmittel – viele Waren kehren in den Handel zurück und verkaufen sich gut. Ihr Erfolg ist gleichzeitig Ausdruck der Sehnsucht vieler Ostdeutschen nach dem früheren Leben. In Nordhausen kann sich Ralf Heckel dies zunutze machen: Er kreiert Ostalgie-Parties. Auf diesen wird zu den Hits der DDR-Musik getanzt, „Vita Cola“ getrunken und das Pionierhalstuch getragen, während ein Honecker-Double für die Unterhaltung zuständig ist. Mit seiner dargestellten Wiedergeburt der DDR bedient er ein verbreitetes Lebensgefühl dieser Zeit, für den findigen Ver
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Jan Peter | Writer | ||
Yury Winterberg | Writer | ||
Jan Peter | Director |