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Das Zugunglück von Eschede

In der zweiten Folge von „Die Narbe“ stehen das Zugunglück von Eschede und das Thema „Vergebung“ im Mittelpunkt. Was passiert, wenn eine Katstrophe Teil der eigenen Biografie wird? Im Juni 1998 entgleiste der ICE 884 im niedersächsischen Eschede und prallte gegen einen Betonpfeiler. 101 Menschen starben bei der Katastrophe. Familien wurden auseinandergerissen, Hunderte HelferInnen traumatisiert. Seitdem sind mehr als 20 Jahre vergangen. Die Kameras sind abgebaut, im öffentlichen Bewusstsein verblasst das Unglück zusehends. Dieser Film ergründet, wie die Katastrophe die Menschen bis heute prägt und woraus sie Kraft schöpfen, Betroffene und Verantwortungsträger. Mehrere Monate lang haben die Filmemacher Inga Mathwig und Hans Jakob Rausch vier Menschen begleitet, deren Leben durch das Unglück verändert wurde. Die Angehörige Annette Angermann, die ihren Bruder verloren hat. Den Feuerwehrmann Michael Besoke aus Eschede. Und die Deutsche-Bahn-Chefs von damals: Johannes Ludewig und seinen Nachfolger Hartmut Mehdorn. Beide haben damals keinerlei Schuld ihres Unternehmens eingeräumt. In „Die Narbe“ stellen sie sich der Kritik der Betroffenen. Zum ersten Mal überhaupt äußert sich Hartmut Mehdorn in diesem Film zu seinem Umgang mit der Katastrophe. Offen sprechen alle vier über den Umgang mit Trauer und Wut, und die Frage, was man aus einer solchen Katastrophe lernen kann. Anja Reschke spricht nach dem Film mit der ehemaligen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche Deutschlands, Margot Käßmann.

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