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Einsame Spitze – Stoffgeschichten aus Plauen

Sächsische Designerinnen zaubern Abendkleider mit silbernen gestickten Stadtplänen, Brautmoden aus knallbunter Spitze und Handtaschen mit edlen Verzierungen. Auf der Berliner Fashion-Week führen Modells extravagante Spitzen-Kleider vor. Der Stoff, aus dem all diese Träume sind, wurde im sächsischen Plauen gewebt. Wer glaubt, Spitze und Stickereien sind etwas Verstaubtes und dabei an Deckchen und Gardinen denkt, der irrt. Noch heute wird im Vogtland spitzenmäßige Mode gemacht. 1900 erhielt „Plauener Spitze“ einen Grand Prix auf der Weltausstellung in Paris. Plauen wurde das Zentrum der deutschen Spitzenindustrie und weltberühmt für Stickereien und Luftspitze. Stoffe gingen in die ganze Welt. 1912 wohnten 140 Millionäre in der Stadt und in den Stickereibetrieben liefen 16.000 Stickmaschinen. Zu DDR-Zeiten wurde „Plauener Spitze“ in über 40 Länder exportiert und mit 33 Goldmedaillen der Leipziger Messe für ihr Design und die technologische Meisterschaft ausgezeichnet. Die international geschützte Marke „Plauener Spitze“ steht seit über 130 Jahren als eine der ältesten deutschen Marken für ein deutsches Qualitätsprodukt besonderer Art. Rund 20 kleine Werkstätten gibt es noch, die mit ihren Spitzenwaren Modefans verzaubern und Technikinteressierte begeistern. So stellt Andreas Reinhardt Spitze für Dessous und Kleider her, aber auch Hightech-Sensoren für Windräder und medizinische Leuchtwände. Sein Urgroßvater gründete den Betrieb vor 120 Jahren. Bis heute werden alle Arbeitsschritte vom Entwurf über Musterung und Stickprozess bis zum aufwendigen Handarbeitsanteil selbst erbracht. Eine unverwechselbare Qualität, die von zahlreichen Modemarken und Designern geschätzt wird. (Text: mdr)

Deutsch
  • Originally Aired March 21, 2017
  • Runtime 30 minutes
  • Network MDR
  • Created March 29, 2017 by
    Administrator admin
  • Modified March 29, 2017 by
    Administrator admin