"DAS Konzert" – so schlicht und doch so bezeichnend wird es bei den Berliner Philharmonikern intern heute genannt. Das sogenannte Mauerfallkonzert vom 12. November 1989 ist das wahrscheinlich ergreifendste Konzert im Europa der Nachkriegszeit. Es ist Tag drei nach der Maueröffnung. Kurzentschlossen geben die Berliner Philharmoniker mit nur einer kleinen Anspielprobe unmittelbar vor Saalöffnung ein Konzert exklusiv für Bürger der DDR. Als Eintrittskarte gelten die Ausweispapiere. Ab fünf Uhr morgens stehen die Menschen vor der Philharmonie Schlange, manche übernachten sogar in ihren Trabis auf dem Parkplatz. Der SFB überträgt live im Fernsehen. Zwei Werke von Ludwig van Beethoven stehen auf dem Programm: das Erste Klavierkonzert und die Siebte Sinfonie. Im Pauseninterview bricht der Orchestervorstand Alexander Wedow vor laufender Kamera in Tränen aus.
Im April 1986 kehrt Vladimir Horowitz, der berühmteste Pianist des vergangenen Jahrhunderts, in seine russische Heimat zurück. 61 Jahre lang war er nicht mehr in der kommunistischen Sowjetunion gewesen – einer der auszog, um Karriere zu machen. Doch jahrelang gab er keine Konzerte – künstlerische Krisen und Depressionen waren der Grund. Sein Auftritt in Moskau gleicht für viele Menschen einem Wunder. Die Menschen kampieren auf der Straße, um ein Ticket zu ergattern. Für sie ist Horowitz mehr als ein begnadeter Pianist: Er ist ein lebendes Zeichen dafür, dass die Grenzen zwischen Ost und West nicht unüberwindlich sind. Doch das Konzert ist auch ein Zeichen dafür, dass Horowitz seine eigene Krise überwunden hat. Nicht einmal sein Manager Peter Gelb wettet noch einen Cent auf eine weitere künstlerische Großtat von Horowitz.
In der legendären Zusammenarbeit zwischen Herbert von Karajan und Anne-Sophie Mutter nimmt das Violinkonzert von Beethoven eine Sonderstellung ein. Mit keinem Werk traten die beiden häufiger gemeinsam auf als mit diesem berühmtesten aller Violinkonzerte. 16 Jahre alt war die junge Geigerin bei ihrem Beethoven-Debüt unter Karajan – und 20 beim letzten Durchlauf. Beide Male war kein Publikum im Saal. Während sich das aufsehenerregende Debüt auf Schallplatte in aller Welt verbreitete, blieb die filmisch dokumentierte letzte Aufführung bis über Karajans Tod hinaus unveröffentlicht und anschließend auf Video Disc weitestgehend unbeachtet.
Zu Beginn des Jahres 1964 erlebt die Musikwelt etwas völlig Unerwartetes. Maria Callas kehrt als Primadonna auf die Opernbühne zurück. Ihre „Tosca“ am Royal Opera House wird zu einer Sensation. Nicht einmal die Beatles haben mehr Presse. Dabei scheint Maria Callas’ ruhmreiche Karriere längst am Ende, sie selbst zum Mythos geworden zu sein. Nicht mehr ihre Stimme, sondern Skandale beherrschen die Schlagzeilen. Enttäuscht von ihrer Liebe zu dem Multimilliardär und Playboy Aristoteles Onassis will Maria Callas noch einmal allen zeigen, dass sie den Titel „Primadonna assoluta“ zurecht trägt. Unter der Bedingung, dass Starregisseur Franco Zeffirelli die Regie übernimmt, erklärt sich die Ausnahmesängerin dazu bereit, die Rolle der Floria Tosca zu singen.
Der Wind nahm weiter zu. Die Veranstalter fürchteten Sturm und Regen: Es war ein empfindlich kühler Mistral, der mitten im Sommer Kostüme, Kulissen, Mikrofone und Notenständer durcheinanderwirbelte. Knapp 10.000 Menschen waren gekommen, um Montserrat Caballé live als Norma zu erleben. Seit einigen Jahren sorgte sie auf den Opernbühnen der Welt für Furore. Das spektakuläre römische Amphitheater im südfranzösischen Orange war zum Bersten gefüllt, doch die Aufführung stand kurz vor dem Abbruch. Erst kurz vor dem Auftritt entschieden sich Sängerinnen, Sänger und Dirigent, das Wagnis einzugehen. Es wurde eine unvergessliche Aufführung, eine Sternstunde der Operngeschichte. Montserrat Caballé sang gegen alle Widrigkeiten an und schien wie beflügelt sämtliche natürlichen Grenzen des Operngesangs zu überwinden.
Spätestens mit dem ersten Preis beim internationalen Chopin-Wettbewerb in Warschau 1965 erobert Martha Argerich die Klavierwelt. Bis heute gilt sie als die größte lebende klassische Pianistin. Ihr Sieg aber steht lange Zeit nicht fest. Ihr ärgster Konkurrent ist Arthur Moreira Lima aus Brasilien. Nach drei Runden liegt er in Führung. Doch dann kommt das alles entscheidende Finale. Martha Argerich spielt Chopins erstes Klavierkonzert. Es ist die Geburtsstunde einer Legende: Ihr fulminantes Spiel geht volles Risiko; für die Kritiker wird sie zur „Löwin am Klavier“.Der Film verfolgt das Tastenduell zwischen Martha Argerich und Arthur Moreira Lima im Jahr 1965 – und begleitet Martha Argerich 45 Jahre später nach Warschau, wo sie Chopins erstes Klavierkonzert erneut spielt.
Salzburg 2005: Verdis „La Traviata“ schlägt ein wie eine Bombe: Nie zuvor schienen Opernstars so zum Anfassen nah, nie zuvor waren sie so präsent in den Medien. Anna Netrebko und Rolando Villazón in den Hauptrollen standen zwar nicht zum ersten Mal gemeinsam auf der Bühne, doch in Salzburg wurden sie endgültig zu Superstars. Jeder für sich, vor allem aber als Paar auf der Bühne, das die Fantasien des Publikums beflügelte. Den Raum, den Netrebko und Villazón für ihre Performance brauchten, gab ihnen die moderne Inszenierung von Willy Decker.In „La Traviata“ führt die junge Violetta als Edelkurtisane ein flottes Leben in Paris. Doch sie ist krank und weiß, dass sie bald sterben wird – da verliebt sie sich zum ersten Mal. Ein bekannter, tragischer Stoff, den Willy Decker so zeitgemäß und greifbar wie nie zuvor inszenierte.
Arthur Rubinstein kehrt für diese Aufführung nach London zurück, wo er 63 Jahre zuvor sein Debüt gab. Er ist 88 Jahre alt und eine lebende Legende, die mit Komponisten wie Rachmaninow oder Strawinsky auf Augenhöhe verkehrt hat. Es ist das Finale einer unglaublichen Lebensleistung und der grandiose Auftritt eines Altmeisters.In „Arthur Rubinstein – Abschied von Chopin“ gesteht Daniel Barenboim, dass er als 14-Jähriger mit Rubinstein seine erste Zigarre geraucht und seinen ersten Wodka getrunken habe. Seine Lebensgefährtin Annabelle Weidenfeld nennt ihn den charmantesten Menschen überhaupt, und die jüngste Tochter, Alina Rubinstein, erinnert sich an den charismatischen aber oft abwesenden Vater, den sie „für niemanden in der Welt habe eintauschen wollen“.
1976: Das hundertjährige Bestehen der Bayreuther Festspiele sollte mit einer neuen Inszenierung von Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“ groß gefeiert werden. Doch schon im Vorfeld der Premiere spuckte Bayreuths Stammkundschaft Gift und Galle gegen die „brutale Vergewaltigung“ des Wagnerschen Großwerks. Es kam zu Rangeleien und Schlägereien, Musiker verließen den Orchestergraben, weil sie mit der avancierten Interpretation durch den Dirigenten Pierre Boulez nicht einverstanden waren. Die konservative Presse wehrte sich gegen die politisch-kapitalismuskritische Deutung durch den erst 31-jährigen Fernseh- und Filmregisseur Patrice Chéreau. Der nahm Wagner beim Worte und inszenierte den „Ring“ als Allegorie auf das industrielle Zeitalter in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Der Abend im März 1990 steht unter enormem Erwartungsdruck. Würden die beiden konkurrierenden Diven Jessye Norman und Kathleen Battle es tatsächlich schaffen, gemeinsam und nicht gegeneinander zu singen? Obwohl Spirituals sich inzwischen als Konzertrepertoire etabliert hatten, ist es ein Wagnis, die Wucht klassisch geschulter Stimmen auf die innig-schlichten Melodien „loszulassen“: Kann der Geist von Musik, die Menschen in der Unterdrückung Lebenskraft, Mut und Trost spenden sollte, von hochvirtuosen Stimmen für Hörer auf sündhaft teuren Opernplätzen bewahrt werden?Die beiden Diven erobern die Carnegie Hall im Sturm, Kritik und Publikum huldigen ihnen: Es ist ein musikalisches Fest aus Charisma, Virtuosität, Lebendigkeit und Show.
Die Haare abstehend, das Outfit ein wilder Mix aus Punk, Gothic und New Wave: Als Nigel Kennedy der Plattenfirma seine Vision eines neuen Klassikalbums vorstellte, waren alle skeptisch. Doch sein Manager John Stanley witterte die Chance: „Wenn Kennedy so sein darf, wie er ist, könnt ihr Millionen Platten verkaufen.“ Die Dokumentation nimmt die Zuschauenden mit ins Jahr 1989, als Kennedy und das English Chamber Orchestra mit ihrer Einspielung von Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ die Musikwelt aufmischen. Die Aufnahme schafft es mit über drei Millionen verkauften Platten ins Guinnessbuch der Rekorde. Kennedy erinnert sich: „Die Klassikwelt hat sich wie eine Zwangsjacke angefühlt. Ich musste etwas ändern, sonst wäre ich ausgestiegen.“ Er fand eine Interpretation, die in die Zeit passte.
Eigentlich sollte der 11. September 2001 für die junge französische Pianistin Hélène Grimaud ein Tag der Freude werden. Aus ihrer Wahlheimat New York reist sie nach London, um ihr mit Spannung erwartetes Debüt bei den BBC Proms zu geben, dem weltweit größten Festival für klassische Musik. Auf dem Programm: Das 4. Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven mit dem Orchestre de Paris unter Christoph Eschenbach. Doch nach der Generalprobe in der Royal Albert Hall ist von einem Moment auf den anderen alles ungewiss. In ihrem Hotelzimmer sieht Hélène Grimaud die Schreckensbilder aus New York, wo Flugzeuge in das World Trade Center geflogen sind.
Am 21. August 2005 blickt die Welt auf Ramallah: 80 junge arabische, spanische und jüdische Musiker reisen in die palästinensische Hauptstadt, um das Konzert ihres Lebens zu spielen. Es ist ein Musikereignis unter Extrembedingungen: Seit Jahrzehnten beherrschen gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen israelischen Soldaten und Palästinensern das Leben im Westjordanland. In Israel wird das Unternehmen im Vorfeld kritisch gesehen, Barenboim öffentlich angefeindet. Wenige Tage vor dem Konzert bietet Spanien Visa für das ganze Orchester an, um eine denkbare Absage zu verhindern und Sicherheit zu garantieren.
Es war ein Gipfeltreffen der besonderen Art. 1984 trafen sich der enigmatische Pianist Krystian Zimerman und der charismatische Maestro Leonard Bernstein in Wien, um das zweite Klavierkonzert von Johannes Brahms aufzuführen. Trotz ihrer unterschiedlichen Temperamente – Bernstein als populärer Entertainer und Künstler, der oft das Medium Film nutzte, um ein breites Publikum zu erreichen, und Zimerman als öffentlichkeitsscheuer Perfektionist, der akribisch jede Nuance seines Spiels vorbereitet und nur selten über seine Kunst spricht – boten sie eine bezaubernde musikalische Sternstunde.
Yehudi Menuhin gilt als das Wunderkind des vergangenen Jahrhunderts. Er wurde gefeiert und verehrt wie einst Wolfgang Amadeus Mozart, dessen Violinkonzert Nr. 5 er für diese Aufzeichnung interpretiert. Nach vielen Jahren des Konzertierens und Reisens stellt der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs einen Wendepunkt für Menuhin dar. Er spielt vor alliierten Truppen, vor Soldaten und Verwundeten. Sein Konzert im befreiten Konzentrationslager Bergen-Belsen erschüttert den geschützten Wunderknaben. Menuhin beschließt, sein Leben und seine Musik der Versöhnung und dem Frieden zu widmen. Bereits 1947 kehrt er als erster jüdischer Musiker für ein Gastspiel zurück nach Berlin. Nur wenige Jahre älter, schlägt Herbert von Karajan einen völlig anderen Weg ein.
Im Sommer 2020 feiern die Salzburger Festspiele ihren 100. Geburtstag. Zu den Mitbegründern des Festivals gehörten der Komponist Richard Strauss und sein Librettist Hugo von Hofmannsthal. Ihr populärstes Werk: die Oper „Der Rosenkavalier“. 1960 wurde das neu erbaute Große Festspielhaus in Salzburg mit dieser Oper eröffnet. Die Leitung hatte Herbert von Karajan. Die Produktion war ein so großer Erfolg, dass man beschloss, sie auf 35mm-Film aufzuzeichnen. Die Protagonisten waren unter anderem Elisabeth Schwarzkopf, die für viele in der Rolle der Marschallin bis heute als unerreicht gilt, sowie Anneliese Rothenberger.
An vielen Opernhäusern weltweit gehören Produktionen von Franco Zeffirelli bis heute zum Repertoire. Seine Inszenierung der „Bohème“, die 1963 auf die Bühne kam und 1965 auf Film aufgezeichnet wurde, ist zu einem solchen Klassiker geworden, dass die Wiener Staatsoper im Januar 2022 ihre 444. Aufführung gab. Für den schon früh sich zu seiner Homosexualität bekennenden Zeffirelli war der Erfolg dieser Inszenierung ungeheuer wichtig, bedeutete sie doch endlich auch in seinem Heimatland Italien Anerkennung, die er in London und New York schon längst hatte. Hört man seinen Namen, denkt man an Opern- und Filmkulissen von fast betäubender Opulenz. Ihre spektakulären Sets und erzählerische Lesbarkeit machen sie zeitlos und sprechen immer noch sowohl Musik- wie auch Filmliebhaber an.
Eine Ballettikone des 20. Jahrhunderts und Revolutionär der Rolle des männlichen Tänzers: Rudolf Nurejew. Seine Choreographie für das Wiener Staatsopernballett und die Wiener Symphoniker ist eine der erfolgreichsten aller Zeiten. Nurejew will nicht länger nur Pas-de-deux-Partner sein und die Primaballerina Margot Fonteyn in die Luft stemmen, sondern ihr ebenbürtiger Gegenpart.
2003 fühlt sich Claudio Abbado nach seiner Krebserkrankung stark genug, wieder ein Orchester zu dirigieren. Für seine Rückkehr auf die Bühne wählt er Gustav Mahlers 2. Symphonie aus – die sogenannte „Auferstehungssymphonie“. Ein gigantisches Werk für ein Orchester der Superlative: Das Lucerne Festival Orchestra besteht aus ausgewählten Solisten, Orchester- und Kammermusikern, mit denen Abbado während seiner langen Karriere auf allen Bühnen der Welt musizierte. Es ist ein erlesenes „Orchester der Freunde“, das mit ihm seine Rückkehr ins Leben zelebriert. Diese Sternstunde beschäftigt sich mit den Fragen nach dem Sinn des Lebens, dem Sinn der Liebe, der Freiheit und des Leidens. Themen, die sich sowohl in Mahlers Musik als auch im Schicksal und Charakter von Claudio Abbado wiederfinden.
Ihre Karriere mutet fast wie ein Märchen an: Aufgrund der Rassentrennung konnte sie in den USA nicht einmal ihr Studium am St. Louis Institute of Music beginnen, obwohl sie bereits mit 17 Jahren einen Radiowettbewerb gewonnen hatte. Sie wurde aufgrund ihrer Hautfarbe nicht aufgenommen. Vor diesem Hintergrund muss man ihre späteren Triumphe sehen: Ihren Durchbruch feierte sie in Bayreuth, wohin sie Wieland Wagner für seinen „Tannhäuser“ holte und wo die Presse sie als „schwarze Venus“ feierte und das Publikum sie 40 Mal vor den Vorhang klatschte.
Als Dirigent formt Sergiu Celibidache die Berliner Philharmoniker von 1945 bis 1954 in über 400 Konzerten – anstelle des Chefdirigenten Wilhelm Furtwängler, der sich im Entnazifizierungsverfahren befindet. Als das Orchester nach Furtwänglers Tod nicht Celibidache zu dessen Nachfolger bestimmt, sondern Herbert von Karajan, zieht sich Celibidache tief gekränkt zurück und schlägt jede weitere Zusammenarbeit aus. Es dauert 38 Jahre, bis Sergiu Celibidache – mittlerweile eine lebende Legende – ans Pult der Berliner Philharmoniker zurückkehrt. Eine Begegnung, die auf die Bitten des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zustande kommt. Celibidache macht zur Bedingung, dass er doppelt so viele Proben wie üblich bekommt.
Es ist ein breitgefächertes Programm, das sich Lang Lang 2003 für sein Solo-Debüt ausgesucht hat. Nach einer eher klassischen ersten Hälfte interpretiert er nach der Pause den chinesischen Komponisten Tan Dun, um mit der Don-Juan-Fantasie von Franz Liszt schließlich den halsbrecherischen Höhepunkt zu setzen. Bei all seinem Spiel bleibt Lang Lang dem Publikum stets nah. „Er macht es dem Publikum einfach, selbst denjenigen, die keine Ahnung von klassischer Musik haben“, beobachtet Körpersprachenexperte Stefan Verra. Auch das gefürchtete Meisterwerk „Réminiscences du Don Juan de Mozart“ von Franz Liszt spielt er scheinbar mühelos, mit ansteckender Begeisterung.
Dirigent Sir Georg Solti war sich sicher: Die 1994 von ihm dirigierte „La Traviata“ am Royal Opera House in London gehört ins Abendprogramm der BBC. Diese reagiert und hebt die Oper live und zur besten Sendezeit ins Programm. Es ist vor allem die rumänische Newcomerin Angela Gheorghiu in ihrem Rollendebüt als Violetta, die Solti, die Senderchefs der BBC und schließlich das Publikum in ihren Bann zieht. Schnell spricht sich die Qualität der Inszenierung herum, sämtliche Vorstellungen sind bis auf den letzten Platz ausverkauft. Die Kurzfristigkeit von nur einer Woche Vorlauf stellt die BBC und das Opernhaus vor ungekannte Herausforderungen.
Arturo Benedetti Michelangeli ist der Inbegriff für das G-Dur Klavierkonzert von Maurice Ravel. Sein akustisches Verständnis und seine rhythmische Präzision sind bis heute unerreicht. Die Konzertaufzeichnung mit dem Dirigenten Sergiu Celibidache und dem London Symphony Orchestra aus dem Jahre 1982 hält den außerordentlichen Pianisten in Bild und Ton fest: Eine wahre Sternstunde der Musik!
Es ist ein besonderer Moment im Leben der weltberühmten Sängerin und Klavierspielerin Nina Simone (1933–2003): Sie ist gerade Mutter geworden, in den USA hat sie sich den Protesten der Bürgerrechtsbewegung gegen den Rassismus und die Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung angeschlossen. Simone hofft, dass ihre Stimme Teil der Veränderung der Situation in den USA der 1960er sein kann. Doch ihre Texte und ihr Auftreten gelten in den USA als unbequem, im Süden der USA wird sie teils boykottiert. Der Wechsel ihres Plattenlabels – aus den USA zum niederländischen Label „Philips Records“ – führt zu einem TV-Konzert, mit dem sie ein Millionenpublikum erreicht.