Schon als kleines Kind fühlte sich Andrea von Aesch als Mädchen, obwohl sie unter dem Namen Andreas als Junge grossgezogen wurde. Heimlich zog Andreas die Kleider seiner Mutter an. Bis ihn eines Tages der Vater dabei erwischte und mit dem Kinderheim drohte. Ein Film von Béla Batthyany Über vierzig Jahre lang verdrängte Andrea dieses Geheimnis und litt darunter, sich niemandem anvertrauen zu können. Nicht einmal der eigenen Frau Nelly, trotz 25 Jahren Ehe. Abends, wenn Nelly schlief, zog Andreas los, fuhr mit dem Auto an den Waldrand und spazierte durch die Dunkelheit. Manchmal mit etwas Lippenstift, manchmal in einem Rock oder in Stiefeln mit Absätzen. Für Andrea waren diese Momente wie das Öffnen einer Tür in eine andere Welt. Eine Welt, in der sie das sein durfte, was sie immer schon war: Eine Frau. Eines Tages entdeckte Nelly die Frauenkleider im Pneukasten in der Garage. Sie war sich sicher, dass Andreas eine Geliebte hatte und es kam zur Konfrontation. Was sie dann erfuhr, war für Nelly ein Schock: Was wird aus ihrer Ehe? Wie wird die Familie reagieren, was werden die Freunde und Nachbarn sagen? Und was bedeuten die Veränderungen für Nelly selbst? Muss sie jetzt lesbisch werden? Andreas heisst jetzt Andrea und nimmt seit zwei Jahren regelmässig Hormone zu sich. Auch eine geschlechtsangleichende Operation ist geplant. Andrea hat davor keine Angst. Im Gegenteil: Sie freut sich darauf, ihren Körper endlich ihrem weiblichen Geschlecht anzupassen. Inzwischen hat sie sich auch im engeren Familienkreis, bei Freunden und auch beim Arbeitgeber geoutet. Glücklicherweise kann sie ihren Job fortführen, den sie bereits vor dem Coming-out ausübte: Andrea ist leidenschaftliche Carchauffeurin. Manchmal wünscht sich Nelly, Andrea würde sich nicht so schnell verändern, sie fühlt sich ihrem Mann immer noch stark verbunden. Sie ist sich sicher, dass Andreas noch da ist. Irgendwo unter der Haut von Andrea. Andrea sagt, sie liebt ihre Frau. Auch al