Im Islam ist Sex, ähnlich wie in anderen Religionen, ausserhalb der Ehe verboten. Was bedeutet dies für junge Muslime, die in einer freien Gesellschaft leben? Welchen Stellenwert hat das Gebot der Jungfräulichkeit für junge Menschen aus Einwandererfamilien? Ein Film von Güner Yasemin Balci Die sexuelle Selbstbestimmung ist für junge Muslime immer wieder ein Kampf gegen die tradierten Wertvorstellungen der Eltern. Der Psychologe Ahmad Mansour, die Anwältin und Frauenrechtlerin Seyran Ateş, die Femenaktivistin Zana Ramadani und die junge Studentin Arife Yalniz sind Protagonisten des Films. Sie alle mussten kämpfen, um selbstbestimmt leben zu können, mussten mit ihren Familien und Freunden brechen, weil sie sich nicht an Moralvorstellungen halten wollten, die Sexualität unter Strafe stellen und noch heute in vielen Moscheen so gepredigt werden, wie vor 900 Jahren. Der Film zeigt auch, dass Männer genauso von diesen Zwängen betroffen sind. Sie werden dazu erzogen, ein Männerbild aufrecht zu erhalten, das den Mann zum Bewacher der weiblichen Familienmitglieder erklärt und ihn darauf verpflichtet, archaische Rollenmuster zu reproduzieren. Vieles von dem hat seinen Ursprung in der Verteufelung der weiblichen Sexualität. «Wenn der Jungfrauenwahn endlich ein Ende hätte», sagt Seyran Ateş, «dann wäre der Wahnsinn vorbei.»